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Dieses Thema hat 4 Antworten
und wurde 509 mal aufgerufen
 Film- und Fernsehklassiker national
Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

07.09.2012 23:30
Falschmünzer am Werk (1950) Zitat · Antworten

more music & media veröffentlicht am 28. September 2012 den Nachkriegskrimi "Falschmünzer am Werk" von 1951 auf DVD. Das Label, das bereits "Die Schuld des Dr. Homma" und "Lockende Sterne" herausgebracht hat, kündigt den Film mit einer Laufzeit von 94 Minuten an. "Falschmünzer am Werk" entstand unter Regie von Louis Agotay und präsentiert Paul Klinger (Die weiße Spinne), Paul Dahlke (Das Geheimnis der chinesischen Nelke) und Walter Giller (Der Würger von Schloss Blackmoor) sowie Lenore Aubert und Harald Paulsen in den Hauptrollen.

Eine Inhaltsangabe erhält man im über das DVD-Cover unten verlinkten Webshop. Angeblich sollen sogar Anleihen an den amerikanischen Film Noir zu finden sein, doch nicht alle Kritiken zu dem Film fallen positiv aus. Trotzdem sollte man sich wohl am besten selbst ein Urteil bilden.

Ray Offline



Beiträge: 1.930

13.10.2018 01:22
#2 RE: Falschmünzer am Werk (1950) Zitat · Antworten

Mit sechs Jahren Verzögerung soll hier eine erste Rückmeldung zur Veröffentlichung folgen...

Falschmünzer am Werk (BRD 1951)

Regie: Louis Agotay

Darsteller: Paul Klinger, Paul Dahlke, Walter Giller, Lenore Aubert u.a.



Kriminalkommissar Braun verfolgt gemeinsam mit seinem französischen Kollegen Paillard internationale Auto- und Falschgeldschmuggler. Eine heiße Spur führt sie nach Paris. Als die beiden Kriminalisten schon glauben, den Fall gelöst zu haben, finden sie plötzlich eine verkohlte Leiche, die dem Fall eine neue Wende gibt...

Paul Klinger kennen die meisten hier im Forum in der Rolle des Kriminalkommissars vermutlich aus den Wallace-Epigonen "Die weiße Spinne" und "Das Wirtshaus von Dartmoor" oder der Serie "Kommissar Brahm". Er hat jedoch schon bereits zuvor Erfahrung im Krimi-Fach sammeln können, so etwa in "Kriminalkommissar Eyck" (1940) oder im vorliegenden Film unter der Regie des wenig bekannten Louis Agotay, für den "Falschmünzer am Werk" (Alternativtitel: "Der Fall 7A9") der einzige Langfilm bleiben sollte. Im Übrigen war er auch als Drehbuchschreiber und Cutter tätig. Die Geschichte um Falschmünzer ist aus heutiger Sicht nur wenig aufregend und taugt im Grunde kaum für einen Spielfilm, wenngleich der Nachkriegskriminalfilm durch die auftauchende Leiche mit der damit einhergehenden Frage nach dem Täter nochmal einen gewissen Dreh bekommt und hinten raus durchaus mit einer kleinen Überraschung aufwarten kann. Dazu kann "Falschmünzer am Werk" mit einem gut aufgelegten Hauptdarsteller-Duo punkten. Die einführende Szene der beiden Herren mit dem gemeinsamen Vornamen Paul bricht das Eis zwischen den Figuren angesichts der Entstehungszeit in bemerkenswerter Weise. Die Klinger-Figur Braun spricht Dahlkes Paillard auf dessen ausgezeichnetes Deutsch an, welches dieser lächelnd mit einer vierjährigen Kriegsgefangenschaft in Deutschland begründet, woraufhin Braun entgegnet, er sei "nur" zwei Jahre in französischer Gefangenschaft gewesen, was erkläre, warum sein Französisch nicht so gut sei wie Paillards Deutsch. Wird dem deutschen Nachkriegsunterhaltungskino doch gerne eine Verdrängungshaltung unterstellt, wird dem Zuschauer hier doch unzweifelhaft deutlich gemacht, in welcher "Welt" er sich befindet. Ansonsten offenbart der Film Anleihen beim amerikanischen Film Noir, dessen Perlen zu dieser Zeit vielfach verspätet Einzug ins bundesdeutsche Kino fanden, was im Übrigen ein Grund für den nur überschaubaren Erfolg deutscher Kriminalfilme zu dieser Zeit ist. Die Noir-Anleihen zeigen sich am deutlichsten an dem begleitenden Kommentar Brauns aus dem Off. Klinger spielt den ledigen und eifrigen Kriminalbeamten gewohnt sympathisch und publikumswirksam. Walter Giller erlebt der Betrachter hier in einer seiner ersten Filmrollen. Die Musik Erich Ferstls (Simmel-Filme) vermag zu Anfang und im Finale Akzente zu setzen.

Die DVD von MORE präsentiert "Falschmünzer am Werk" in akzeptabler Qualität.


Als nicht besonders aufregend, aber doch recht sympathisch präsentiert sich dieser Nachkriegskrimi mit Paul Klinger, der am Ende zumindest mit einer kleinen Überraschung aufwarten kann. 3,5 von 5 Punkten.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

13.10.2018 11:03
#3 RE: Falschmünzer am Werk (1950) Zitat · Antworten

Da hast du aber wirklich ein vergessenes Thema wieder entstaubt. Anfang letzten Jahres hatte ich mir die DVD zusammen mit der Schwester-VÖ "Wer fuhr den grauen Ford?" ebenfalls zugelegt, aber bislang keinen der beiden Filme gesehen. "Falschmünzer am Werk" erhält ja eher bescheidene Kritiken. Auch deine ist nicht gerade überschwenglich und @Percy Lister hatte den Film ebenfalls gesehen, aber aus Enttäuschung keinen Review geschrieben.

Mal sehen, ob ich mich jetzt auch 'mal herantraue. Niedrige Erwartungen sind manchmal keine so schlechte Sache.

Georg Offline




Beiträge: 3.263

13.10.2018 13:31
#4 RE: Falschmünzer am Werk (1950) Zitat · Antworten

Ist zwar schon länger her, aber: Mir hat der Film gut gefallen, schöne Wendung am Schluss, tolle Besetzung, charmantes 50er-Flair.

Ray Offline



Beiträge: 1.930

13.10.2018 21:17
#5 RE: Falschmünzer am Werk (1950) Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov im Beitrag #3
Da hast du aber wirklich ein vergessenes Thema wieder entstaubt. Anfang letzten Jahres hatte ich mir die DVD zusammen mit der Schwester-VÖ "Wer fuhr den grauen Ford?" ebenfalls zugelegt, aber bislang keinen der beiden Filme gesehen. "Falschmünzer am Werk" erhält ja eher bescheidene Kritiken. Auch deine ist nicht gerade überschwenglich und @Percy Lister hatte den Film ebenfalls gesehen, aber aus Enttäuschung keinen Review geschrieben.

Mal sehen, ob ich mich jetzt auch 'mal herantraue. Niedrige Erwartungen sind manchmal keine so schlechte Sache.


Bin durch das nach meinen ersten Eindrücken sehr empfehlenswerte Buch "Geliebt und verdrängt - Das Kino der jungen Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1963" dazu inspiriert worden, mir diesen Film sowie "Wer fuhr den grauen Ford?", "Sündige Grenze" und "Die Spur führt nach Berlin" zuzulegen. Werde sie nun nach und nach sichten und hier besprechen.

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