Im Kapitel "Krimis in den 60er Jahren" habe ich im Fachbuch "Der deutsche Fernsehkrimi" einen kurzen Hinweis auf die vierteilige Reihe "Inspektor Hornleigh greift ein" aus dem Jahr 1961 gefunden.
Das auf Raritäten spezialisierte Label Pidaxfilm bringt Anfang 2011 eine weitere Rarität auf den Markt, auf die wir 60er-Krimi-Fans uns freuen können! Es handelt sich dabei um die vierteilige Fernsehserie "Inspektor Hornleigh greift ein" von 1961, in der Helmut Peine (Dr. Linderhof aus Die Schlüssel, 3x im Stahlnetz als Ermittler) die Hauptrolle spielt. Es war damals wohl die erste interaktive Fernsehsendung. Die Handlung wurde - so wie später bei Dem Täter auf der Spur - nach einiger Zeit unterbrochen, um dem Zuschauer die Gelegenheit zu geben, mitzuraten, wer der Täter ist. Der großartige Paul Klinger führte in die Fälle ein und fasste die Handlung nochmals zusammen. Weitere Infos - auch zu den Inhalten auf meiner Seite: http://krimiserien.heimat.eu/i/inspektor..._greift_ein.htm Regie führte Hermann Pfeiffer, der beim WDR auch Produktionsleiter war (z.B. Das Halstuch). In Gastrollen sind Schauspieler, die aus Wallace- und Durbridge-Krimis (bzw. Paul-Temple-Hörspielen) bekannt sind, zu sehen: unter anderem Siegfried Wischnewski, Joachim Teege, Alf Marholm, Werner Schumacher, Alwin Joachim Meyer, Manfred Heidmann, Friedel W. Bauschulte.
Eine spannende Entdeckung, die 50 Jahre nicht mehr auf den Bildschirmen war!
Das hört sich ja klasse an! Auf diese Rarität frue ich mich schon.
PIDAX bringt ja auch noch im Laufe des Jahres die Krimi-Comedy "Das ist Stern schnuppe" von 1964.
Mit Sicherheit auch seit der Erstausstrahlung nicht wiederholt worden.
Ich bin ja mal gespannt, welche Perlen da noch ausgegraben werden. Ich warte ja schon länger auf die Krimiserie "Gefährliches Spiel" mit Maria Sebaldt.
Die Serie mit Maria Sebaldt heißt "Gewagtes speiel" und der SDR hat mir letztes Jahr schon eine Mail geschickt, daß die Serie im Frühjahr 2010 auf DVD erscheinen soll. Bis jetzt ist noch nichts passiert.
Vorab konnte ich diese vierteilige Serie - die allererste mit einem deutschen Serienermittler - nun sichten! Es ist unglaublich, in welch hervorragender Bild- und Tonqualität die Serie von Pidax auf den Markt gebracht werden wird! Klares Bild, absolut rauschfreier Ton. "Inspektor Hornleigh" ist eine tolle Krimiserie, die für Fans klassischer britischer Krimiunterhaltung unentbehrlich sein wird. Komplett auf Film gebannt, sorgen die immer wieder dazwischengeschnittenen obligatorischen Londonbilder (Themse, Big Ben, Scotland-Yard-Gebäude) und die Szenenbilder der Durbridge-erprobten Ausstatter Bütow und Windau für eine absolut englische Atmosphäre. Das Prozedere erinnert dann etwas an "Dem Täter auf der Spur", eine Krimireihe die eine Kopie des französischen Originals "Les cinq dernières minutes" war und unweigerlich von "Inspektor Hornleigh" beeinflusst worden sein muss. Paul Klinger gibt sich als Gastgeber einer Abendgesellschaft und präsentiert jedes Mal einen (Mord)fall von Hornleigh. Als der Inspektor dann sagt: "Ich weiß, wer es war" wird die Handlung unterbrochen und Klinger lässt alle Verdächtigen nochmals Revue passieren. Danach werden für den Zuschauer nochmals Bilder der Verdächtigen gezeigt, ehe Hornleigh den Fall minutiös aufklärt und dem Täter verrät, wobei er sich versprochen bzw. welchen Fehler er begangen hat. Auch das ist bei "Täter/ Spur" kopiert worden: der Täter verrät sich nämlich bereits im Laufe der Handlung (natürlich so geschickt, dass man eigentlich nicht dahinter kommt). Dann wird in einer Rückblende der Ablauf der Tat gezeigt. Neben Helmut Peine, der den britischen Inspektor mit Bravour gibt und als Dr. Linderhof in "Die Schlüssel" sowie als Stahlnetz-Ermittler bekannt ist, macht es überdies Freude Paul Klinger, Siegfried Wischnewski, Manfred Heidmann, Alf Marholm, Joachim Teege und die Sprecher aus den Paul-Temple-Hörspielen wie Alwin Joachim Meyer, Friedel W. Bauschulte, Bernd M. Bausch, Irmgard Först, Alfred Abel-Adermann oder Frank Barufski zu sehen. Freut euch darauf! Nach Sichten der Folgen habe ich auch die Infos auf meiner Seite vervollständigt: http://krimiserien.heimat.eu/i/inspektor..._greift_ein.htm
P.S.: Unfreiwillig komisch wirkt übrigens, dass der Ermordete in Folge 1 den Namen Michael Jackson trägt und Hornleigh immer wieder erklärt: "Ich untersuche den Tod von Michael Jackson". :-)
Inhalt Berufliche Erfahrung, Fleiß und eine scharfe Beobachtungsgabe zeichnen Inspektor Hornleigh von Scotland Yard aus. Der besonnene britische Ermittler hört genau hin, wenn er Verdächtige befragt, rekonstruiert minutiös das kleinste Detail, bevor er schließlich den Täter mit bloßem Scharfsinn entlarvt. In vier spannenden Fällen verblüfft der kleine, untersetzte Beamte mit seiner Kombinationsgabe nicht nur Täter, Kollegen und Vorgesetzte, sondern auch den Zuschauer.
Hintergrundinformationen Mit Inspektor Hornleigh greift ein präsentiert Pidax-Film die allererste deutschsprachige Krimireihe mit einem durchgehenden Serienermittler. Seit 50 Jahren nicht mehr gezeigt, erstrahlt dieses Juwel nun exzellenter Bildund Tonqualität. Die Serie ist ein absolutes Muss für jeden Liebhaber klassischer Krimiunterhaltung. Sie erlaubt dem Zuschauer, zu kombinieren und mit Geschick den Täter selbst zu identifizieren - denn einer der Verdächtigen verrät sich stets schon während der Befragungen. Dies selbstverständlich so, dass es dem Zuschauer nicht zu leicht fällt, auf den richtigen Täter zu tippen. Inspektor Hornleigh klärt den Fall am Ende in allen Details auf, und es gibt in jeder Folge eine schöne klassische Rückblende, wie die Tat geschah. Londonaufnahmen samt Scotland Yard und die allgemein sehr britische Szenerie sorgen für eine tolle englische Krimiatmosphäre. Zudem erfreut die Serie durch ein Wiedersehen mit Paul Klinger, Siegfried Wischnewski, Manfred Heidmann, Werner Schumacher, Alf Marholm und Joachim Teege. Für Regie und Produktion war Hermann Pfeiffer verantwortlich, der auch bei dem Durbridge-Klassiker Das Halstuch die Produktion leitete. Eine Krimiperle, auf die sich Genrefans freuen können!
Gibt es von jemandem von Euch, der dazu schon etwas sagen kann?
Wer kennt die Serie?
Kennt jemand schon die DVDs?
Editiert von Gubanov am 19.01.2011, 19.29 Uhr - Beitrag in bestehendes Thema integriert
Dazu habe ich schon oben einen Beitrag oben weiter gepostet. Die DVDs sind in erstklassiger Bild- und Tonqualität! Eine absolute Rarität. Hätte ich von einer 1961er-Serie in dieser Form nicht erwartet.
Sagenhafte vier Krimis, um Längen besser geschrieben, besser gespielt und mit viel mehr Atmosphäre als die meisten Stahlnetz-Folgen! Tempo, Charme und Figuren frisch und keinesfalls antiquiert.
"Jeder Verbrecher macht einen Fehler, manchmal sogar mehrere - und es sind immer auch die oder der Fehler, die es einem Kriminalisten ermöglichen, den Täter zu überführen." (P. Klinger in seinem Denkanstoß vor Ausstrahlung der ersten Kriminalgeschichte) Vor Beginn der eigentlichen Episoden findet sich das Publikum im Wohnzimmer von Paul Klinger ein, wo sich zwei Frauen und zwei Männer versammelt haben, die zusammen mit ihrem Gastgeber vor dem Fernsehschirm einen Fall des Inspektors Hornleigh verfolgen. Klinger spricht mit seinen Gästen, blickt aber immer wieder auch direkt in die Kamera, da er das Publikum zuhause an den Bildschirmen als eine Erweiterung seiner Abendgesellschaft sieht. Paul Klinger (1907-1971), der als Schauspieler in mehr als 70 Kinofilmen und TV-Produktionen mitwirkte und seine Stimme 162 Mal als Synchronsprecher zur Verfügung stellte, wurde im Jahr 2007 bundesweit geehrt, u.a. mit der Herausgabe einer Sonderbriefmarke, einem künstlerischen Rahmenprogramm zu seinem 100. Geburtstag und Sonderaufführungen einiger seiner Filme in drei Kinos (in Essen, München, Hamburg). Mit der Verpflichtung des seriösen Klinger als Gastgeber, gelang es dem WDR, seine vierteilige Krimireihe aufzuwerten, da der Zuseher die Einführung in die Fälle und die Diskussionen mit seinen Freunden kurz vor der Auflösung als Bestätigung für die Qualität der Miniserie sieht.
BEWERTET "Inspektor Hornleigh greift ein"(Folge 1 "Der Mann aus Tangajika"/ Erstausstrahlung am 26. Mai 1961, Länge: ca. 68 Minuten) mit: Helmut Peine (Inspektor Hornleigh), Wolfgang Forester (Sergeant Bingham), Horst Breitkreutz (Sergeant Smith), Manfred Inger (Direktor Flinders), Alwin Joachim Meyer (Antonio Morelli), Marie Luise Etzel (Margaret Stangard), Siegfried Wischnewski (Demetrius Kiskennis), Peter Esser (Sir Kenneth Harcott), Manfred Heidmann (Martin Sayers) Musik: Kurt Herrlinger, gespielt vom Kölner Tanz- und Unterhaltungsorchester, Regie: Hermann Pfeiffer
Nach der Einleitung durch Herrn Klinger, nähert sich die Kamera dem Fernsehgerät und fährt direkt hinein. Der Vorspann beginnt. London, das Ufer der Themse, eine belebte Straße, altehrwürdige Gebäude, der Uhrturm Big Ben mit dem charakteristischen Glockenspiel, das eine Klangfolge aus Händels "Messias" wiedergibt und durch die Sendungen der BBC, denen es vorangestellt ist, weltberühmt geworden ist. Horst Breitkreuz sitzt mit strenger Miene hinter seinem Schreibtisch und liest "The Evening News", Schlagzeile: "Cut in Crime Rise" (zweifellos ein Verdienst der effizient arbeitenden Polizei). Plötzlich faltet er die Zeitung ordentlich zusammen, zieht seine Taschenuhr heraus, dreht sich zum Fenster um, von wo er die Ziffernblätter von Big Ben deutlich sehen kann. Schwenk auf die große Bürouhr. Es ist ein paar Sekunden vor 10 Uhr. Gleich wird sein Chef, Inspektor Hornleigh, pünktlich wie immer, das Büro betreten, angetan mit Melone, Trenchcoat und Regenschirm. "Morgenstund' ist aller Laster Anfang!" Dieser Auspruch des Ermittlers zeigt bereits bei seinem ersten Auftritt, dass er es nicht so förmlich mag, was auch seinem Assistenten, der häufig zu spät erscheint, zugute kommt. Hornleigh begibt sich in sein Büro und liest zuerst seine Post, auf einen ruhigen Tag hoffend. Zur gleichen Zeit herrscht im "Hotel Carlton Palace" hinter der Rezeption geschäftiges Treiben. Die Sekretärin stöpselt die Kabel für die richtigen Telefonverbindungen, der Rezeptionist reicht Gästen die Schlüssel, während in den Stockwerken Zimmerkellner und Stubenmädchen ihrer Arbeit nachgehen. Vor dem Zimmer 445 steht ein Paar schmutziger Schuhe und der Kellner wundert sich, warum der Gast nicht antwortet. Der Zuseher ahnt natürlich längst bevor der Raum aufgeschlossen wird, was sich hinter der Türe verbirgt.... Einem Mann namens Michael Jackson wurde gegen 4 Uhr morgens mit einem Golfschläger der Schädel eingeschlagen. Nacheinander werden die Zeugen bzw. Verdächtigen verhört, darunter Hotelgäste, Angestellte und Bekannte/ Verwandte des Opfers. Diese Gespräche gestalten sich teilweise recht langatmig, wobei besonders die Aussagen des italienischen Gastes Antonio Morelli in überspitzter Weise dargestellt werden. Weitaus interessanter erweisen sich die Erzählungen des distinguierten Anwalts Sir Kenneth Harcott, der ins Büro des Inspektors kommt. Nachdem alle Personen zum Tathergang bzw. dem Charakter des Mordopfers befragt worden sind, wird die Handlung ausgeblendet und die vier Gäste von Paul Klinger erhalten die Möglichkeit, anhand eines Fotoalbums mit den Bildern der Verdächtigen, noch einmal nachzudenken, wer der Täter sein könnte. In einer Rückblende darf der Täter dem Inspektor anschließend erzählen, wie sich die Tat zugetragen hat und warum er getötet hat. Apropos: Ich habe richtig getippt und den Fehler des Täters nicht übersehen bzw. überhört. Es war nicht besonders schwierig, wenn man allen Aussagen gut zugehört hat.
Der Vertrieb der DVD wurde, offenbar aus rechtlichen Gründen, eingestellt. Die Filme gefallen mir gut, etwas weniger gut allerdings die Einleitungen von Paul Klinger. Der Grundton ist, daß jeder Verbrecher Fehler begeht und deshalb letztendlich zur Verantwortung gezogen wird. Das ist realitätsfremd und ich frage mich, welche Zuschauer das glauben sollten.
BEWERTET "Inspektor Hornleigh greift ein" (Folge 4 "Mord ohne Motiv" /Erstausstrahlung am 4. August 1961, Länge: ca. 63 Minuten) mit: Helmut Peine, Wolfgang Forester, Horst Breitkreuz, Ellen Mahlke, Brigitte Faltin, Caspar Brüninghaus, Horst Uhse, Friedel Bauschulte, Bernd M. Bausch
Inspektor Hornleigh und sein Assistent sind gerade über eine Schmetterlings-Sammlung vertieft, als Sergeant Smith einen neuen Fall ankündigt: Mord in der Hafengegend. In einer langen Einstellung fahren wir mit der Polizei quer durch London, wobei die Kamera so plaziert ist, als ob wir Beifahrer im Auto wären. In flottem Tempo geht es am Tower vorbei, über die Tower-Brücke und in die Peripherie. Dort hält der Wagen vor einem schäbigen Mietshaus, wo der Ermordete -er wurde in seinem Bett erstochen- zur Untermiete wohnte. Seine schmuddelige Vermieterin geht einem bald auf die Nerven; eine hinterlistige Frau, die den Inspektor durch ihre abschweifenden Aussagen länger als nötig aufhält. Die anschließenden Ermittlungen im Mordzimmer geben den Blick frei auf die ärmlichen Verhältnisse, in denen die Unterschicht lebte. Als sich herausstellt, dass der Getötete mit Rauschgift zu tun hatte, konzentrieren sich Inspektor Hornleighs Nachforschungen auf den Bekanntenkreis des Mannes und die Apotheken der Umgebung, wo das Mordopfer anhand gefälschter Rezepte an Stoff gelangen konnte - und das nicht nur zum Eigengebrauch. Die vierte und letzte Folge der Mini-Serie schafft es, den Zuschauer aus den Niederungen der Tatort-Atmosphäre herauszuführen, nachdem er zunächst das Bild eines Stadtstreichers vor Augen hatte. Nach und nach wird die kriminalistisch interessante Vergangenheit des Toten aufgedeckt, die weitere Verdächtige zulässt, bevor sich der Kreis um den Täter schließt. Das eingespielte Team aus Hornleigh und Bingham empfiehlt sich durch väterlichen Charme auf der einen, und lernbegierigen Eifer auf der anderen Seite. Die Einführungen mit Paul Klinger möchte ich nicht missen, werfen sie doch einen Blick auf die private Lebensart der Sechziger Jahre: "Zum Fernsehen geladene Gäste finden bequeme Stühle schon zurechtgerückt und zwischen je zwei Stühlen jeweils die Imbissteller auf einem Tischchen oder Hocker mit angerichteten Snacks, eine Serviette und Trinkbares. Diskrete, halb abgedunkelte Beleuchtung im Hintergrund lässt die Genießer ihre Verpflegung finden. Nach Beendigung des Programms gibt es zuletzt noch einen originellen Hinausschmeißer, etwa einen Mokka, für den, der ihn verträgt, oder einen Irish coffee, eine pikante Gulasch- oder Knödelsuppe, ein heißes Käsebrötchen oder einen interessanten Abschlusscocktail." ("Der neuzeitliche Haushalt" von Erna Horn, Verlag Albert Pröpster KG, Kempten/Allgäu, 1967, Seite 493) Man wünschte sich, in eine Zeitmaschine steigen zu können, um bei Herrn Klinger und seinen Gästen einen gemütlichen Abend verbringen zu können. Eine kleine Warnung für alle, die Episode 4 vor Episode 3 sehen möchten (so wie ich es tat): Über die Identität des Täters aus "Zwei Stühle mit Vergangenheit" wird in der Einführung resümiert. Am besten ist es, die vier Folgen in chronologischer Reihenfolge zu sehen.
BEWERTET: "Inspektor Hornleigh greift ein" (Folge 2 "Der Schuss fiel gegenüber" / Erstausstrahlung am 16. Juni 1961, Länge: ca. 49 Minuten) mit: Helmut Peine, Wolfgang Forester, Horst Breitkreuz, Inge Schmidt, Irmgard Först, Alf Marholm, Magda Hennings, Susanne Schönwiese, Kurt Faber, Arthur Kermes, Hans Müller-Westernhagen u.a.
Paul Klinger bittet wieder zum Fernsehtisch: Pralinen, kandierte Früchte, gebrannte Mandeln und Haselnüsse für die Damen; Erdnüsse, Kartoffelchips, Salzstangen und Oliven für die Herren. Dazu ein Sherry, Manhattan oder Gin Fizz. Inspektor John Hornleigh und seine Frau Molly sind bei Doktor Monkton und dessen Frau zum Abendcocktail eingeladen. Die Ehepaare kennen sich schon seit langem, weshalb es nicht weiter stört, wenn Sergeant Bingham noch eine Tasche mit Bürounterlagen vorbeibringt. Man lauscht auf dem Balkon dem Klavierspiel der Dame im Haus gegenüber, als plötzlich ein Schuss die Beschaulichkeit unterbricht. Der Ehemann der Pianistin hat angeblich Selbstmord begangen. Der Portier wird geholt und verhört, ebenso eine amerikanische Geschäftsfrau, die den Ermordeten zu einem Treffen abholen wollte. Ein Kriminalbeamter ist eben immer im Dienst und so obliegt Inspektor Hornleigh die Aufgabe, neben der Witwe auch seinen Freund Jeremy Monkton zu befragen, der einen Schlüssel zur Wohnung des Toten hat und sich zur Tatzeit laut eigener Aussage im Treppenhaus befand. Ein Altmetallhändler streicht ums Haus und wird von der Polizei ebenfalls befragt, was diesen nicht weiter in Verlegenheit bringt, macht er doch schon seit geraumer Zeit gute Geschäfte mit den Anwohnern der Siedlung. Verdächtig sind alle und keiner; die Ehefrau des Ermordeten berichtet von Unstimmigkeiten, Eifersucht sei jedoch nicht im Spiel gewesen. Wie gut, dass Inspektor Hornleigh den Klavierklängen so andächtig gelauscht hat. Er ist deshalb in der Lage, den Täter zu überführen und seinen Mitarbeiter wieder einmal zu verblüffen. In einer technisch brillanten Rückblende wird der Tathergang gezeigt; eine Mordmethode, die ich bisher in keinem Krimi gesehen habe und die präzise und überzeugend ausgeführt wird. Fazit: Eine kurzweilige, sehr atmosphärische Episode mit einem raffinierten Schluss-Twist.
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