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Dieses Thema hat 53 Antworten
und wurde 3.914 mal aufgerufen
 Edgar-Wallace-Forum
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Ray Offline



Beiträge: 1.930

18.08.2017 00:00
#46 RE: Definitionen - Stilverwandt, Epigone & Co Zitat · Antworten

Ein enges Verständnis von einem Epigonen, finde ich gut und deine Argumentation leuchtet mir auch ein.

Stört mich auch nicht, wenn Filme im Grand-Prix auftauchen, die nicht meinem Verständnis von einem Epigonen entsprechen, solange es in meinen Augen noch vertretbar ist. Auch wenn ich z.B. "Ein Alibi zerbricht" oder "Sieben Tage Frist" für keine Epigonen halte, sehe ich eine Einordnung als eben solche als vertretbar an. Wie ich schon sagte, verschiedene Sichtweisen fördern die Diskussion und das ist ja in so einem Forum wie hier ausdrücklich erwünscht.

schwarzseher Offline



Beiträge: 626

18.08.2017 10:24
#47 RE: Definitionen - Stilverwandt, Epigone & Co Zitat · Antworten

"patricks" Definition der Epigonen/Stilverwandten kann ich nur voll zustimmen.Natürlich ist es nicht unproblematisch das schon damals Filme in der Originalreihe als Wallace vermarktet wurden die mit Wallace nichts mehr zu tun hatten.Wenn man sich da nicht zu einem "Schnitt" aufraffen kann ist es nicht weit bis jeder Krimi/schwarzweiß Film /Giallo stilverwandt ist....irgendwie.....
Das soll jetzt natürlich nichts zu der jeweiligen Quallität/Beliebtheit der Filme aussagen aber Filme ohne die von "patrick" beschriebene Atmosphäre
gehören normalerweise nicht mit rein bzw. es geht dann eher in die Richtung " meine Lieblingsfilme wo nicht Wallace draufsteht "

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

18.08.2017 10:36
#48 RE: Definitionen - Stilverwandt, Epigone & Co Zitat · Antworten

Von dem Gedanken, dass mir je eine universell gültige Definition für Wallace-Epigonen über den Weg läuft, habe ich mich ohnehin verabschiedet und deshalb die Nominierungen und Auswahlrunde des aktuellen GP komplett ohne Erläuterungen und Diskussionsanstoß gestartet. Die Meinungen sind zu verschieden, was ich allein schon an der für mich völlig abstrusen Tatsache sehe, dass "Geheimnis im blauen Schloss" sich dieses Jahr gute Chancen auf einen Einzug in den Epigonen-GP ausrechnen kann. Aber am Ende ist das Teilnehmerfeld ohnehin nur ein fünfjähriger Kompromiss, bei dem eben jeder hofft, seine Meinung möglichst gut repräsentiert zu sehen. Bei mir bedeutet das in erster Linie, möglichst wenig Abenteuer-Exotik-Trash in der finalen Liste zu finden. Diese Schnapsidee von 2012 werden wir diesmal hoffentlich korrigieren können.

Jan Offline




Beiträge: 1.753

18.08.2017 16:26
#49 RE: Definitionen - Stilverwandt, Epigone & Co Zitat · Antworten

Ich halte eine allgemeingültige Definition über die "echte Epigone" ebenfalls für schwierig. Es würde voraussetzen, dass es bereits eine Einigung darüber gäbe, was ein echter Edgar-Wallace-Film ist. Insofern kann ich hier nur meine Meinung kundtun und ich habe mir im Wesentlichen drei Attribute zurecht gelegt:

1. Der oder die Macher waren klar darauf aus, sich an den Erfolg der im deutschsprachigen Raum sehr populären Wallace-Welle anzuhängen und in deren Fahrwasser etwas vom Geschäft abzubekommen.
2. Die Machart der Filme entspricht denen der Entstehungs- bzw. Wachstumsphase der Wallace-Filme. Warum? Weil sich die Macher damit klar als Nachahmer einer bestimmten Stilrichtung zu erkennen gaben. Die spätere Phasen, in der Wendlandt die Wallace-Welle nur noch gemolken hat, fand in meinen Augen kaum echte Nachahmer, was sich durchaus auch dadurch erklärt, dass eben das Original selbst auch bereits am Abklingen war. Niemand investiert als Nachahmer in einen Rückgangsmarkt. Vereinzelte Ausnahmen mag es aber geben.
3. Die Macher bedienten sich einschlägiger oder vergleichbarer Namen, Titel und Sujets und warben damit kräftig: Man nutzte eine (gerne auch passend gemachte) namhafte literarische Vorlage, vergab prägnante Titel und / oder engagierte am besten noch Klaus Kinski oder Karin Dor.

So habe ich versucht, die Filme etwas einzugruppieren und es erklärt, warum ich nie und nimmer auf die Idee käme, die hier angesprochenen Titel "Ein Alibi zerbricht" oder "Sieben Tage Frist" als Epigone anzusehen. Außer der Beteiligung von Alfred Vohrer kann ich an beiden nichts finden, was sie in mein oben genanntes Muster pressen könnte. Gleiches gilt für "Perrak". Gerade "Alibi" ist weiter von Wallace weg als manch' Der-Alte-Episode von Vohrer; hat da also in diesem Reigen der Epigonen so rein gar nichts verloren. Skurriler verhält es sich schon bei "Wartezimmer zum Jenseits". Alleine die Frage, warum die Macher der Originale eigentlich eine Epigone ihrer eigenen Reihe anfertigen sollten, würde den Film m.E. von der Liste fegen. Besieht man sich dann aber den fertigen Film, kommt man doch nur noch schwer umhin, ihn als nicht stilverwandt anzusehen, auch wenn Wendlandt eigentlich etwas ganz anderes machen wollte.

Gruß
Jan

Mark Paxton Offline




Beiträge: 347

19.08.2017 12:30
#50 RE: Definitionen - Stilverwandt, Epigone & Co Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov im Beitrag #48
Bei mir bedeutet das in erster Linie, möglichst wenig Abenteuer-Exotik-Trash in der finalen Liste zu finden. Diese Schnapsidee von 2012 werden wir diesmal hoffentlich korrigieren können.


Ich habe hierzu meine Kritik zum "Schwarzen Panther von Ratana" nochmals gelesen, die ich vor fünf Jahren postete:

Zitat von Mark Paxton im Beitrag Der schwarze Panther von Ratana (1962/63)
Rolands Regie hat viel Action zu bieten, setzt aber doch auch auf Spannung und Tempo und die Geschichte nimmt deutlich Anleihen bei Wallace, nicht zuletzt hat Hanns Wiedmann das Buch nach einer Idee von Gerhard Hummel geschrieben. Denkt man sich Thailand weg und Themse her, der Film funktioniert mit den ganzen Bösewichten und dem maskierten Täter auch als Wallace-Krimi.


Da stellt sich mir doch die Frage, ob ein Film zu eliminieren ist, "nur" weil er nicht in London spielt. Hast du diesen Film schon mal gesehen?
Für mich sind doch eher inhaltliche Übereinstimmungen entscheidend.

P.S. Leider bin ich zu spät für den Grandprix, aber ich werde die Ergebnisse mit Spannung verfolgen. Super, Gubanov, dass du mit so schöner Regelmäßigkeit dieses Forum belebst.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

19.08.2017 13:18
#51 RE: Definitionen - Stilverwandt, Epigone & Co Zitat · Antworten

Ich verstehe nicht, wie man da Verwandtschaften konstruieren will. Das hat doch nichts mit dem Schauplatz zu tun, sondern mit einem viel elementareren Hindernis. Die Exotik-Trash-Filme sind Action- bzw. Abenteuerfilme. Action- und Abenteuerfilme können keine Epigonen von Kriminalfilmen sein.

Ray Offline



Beiträge: 1.930

19.08.2017 23:59
#52 RE: Definitionen - Stilverwandt, Epigone & Co Zitat · Antworten

Diese Einschätzung halte ich hier für zu pauschal. Schließlich sind die Genregrenzen nicht selten fließend und nicht wenige dieser Abenteuerkrimis enthalten eben sehr wohl auch Krimi-Elemente, exotische Kulisse hin oder her. Ich glaube in dieser Aussage spiegelt sich ein Stück weit auch deine generelle Abneigung gegenüber diesen Filmen wieder, oder?

schwarzseher Offline



Beiträge: 626

20.08.2017 15:54
#53 RE: Definitionen - Stilverwandt, Epigone & Co Zitat · Antworten

Aber zB. Krimi-Elemente machen noch lange keinen Wallace. Auch evtl. Schauspieler Überschneidungen machen keinen Wallace (nichtmal Drache oder Fuchsberger )Ich verstehe nicht ganz warum man krampfhaft Verbindungen suchen /konstruieren muss um die Filme unbedingt mit in diese Wertung zu bringen ?
Das ist doch keinerlei Qualitätsaussage für oder gegen diese Filme.Ich sehe auch gerne Kommissar Maigret .....auch Krimihandlung .....aber sicher keine Wallace Epigone.
Ich glaube im Gegenzug bei einer Auflistung von "Abenteuer" Filmen käme keiner auf die Idee "unsere "Wallace Krimis da mit aufzulisten.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

20.08.2017 20:43
#54 RE: Definitionen - Stilverwandt, Epigone & Co Zitat · Antworten

Zitat von Ray im Beitrag #52
Ich glaube in dieser Aussage spiegelt sich ein Stück weit auch deine generelle Abneigung gegenüber diesen Filmen wieder, oder?

Da hast du sicher recht. Ich würde nicht so scharf gegen die Exotik-Filme schießen, wenn ich sie nicht für einen Ausdruck des rasanten Qualitätsschwunds deutscher Kleinproduktionen in den Sechzigerjahren halten würde.

Einerseits ist es, wenn man sich die Wortdefinition genauer betrachtet, natürlich fraglich, ob der Status "Epigone" eigentlich überhaupt eine so reizvolle Einschätzung ist, dass es sich darum zu streiten lohnt, ihn Filmen, denen man skeptisch gegenübersteht, vorzuenthalten. Andererseits habe ich das Gefühl, dass ein qualitativer Querschnitt durch die Epigonenschar auch etwas über die Qualität der Originale aussagt. Und diesbezüglich sind die Wallace-Filme ja auch sehr weit weg von den Exotik-Trashern (nämlich - mit Ausnahme gewisser Farbvohrers und der unseligen Verpflichtungen von Freda und Franco - Qualitätsgaranten inmitten einer strauchelnden Kinolandschaft).

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