Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Forum Edgar Wallace ,...



Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 20 Antworten
und wurde 3.113 mal aufgerufen
 Film- und Fernsehklassiker international
Seiten 1 | 2
Prisma Offline




Beiträge: 7.591

22.04.2012 22:18
#16 RE: Bewertet: "Die Mädchen aus dem Weltraum" Zitat · Antworten

FOLGE 12: DIE EINSAMEN ROBOTER (Regie: James Gatward)
mit Lisa Harrow, Christiane Krüger, Christian Quadflieg, Ina Skriver u.a.



Auf der Medora, tief im Innersten des Planeten, geschehen rätselhafte Dinge. Eine Medora-Offizierin flüchtet in panischer Angst aus dem Depot für historische Aufzeichnungen, welches sie unbefugt betreten hatte. Sie fühlt sich verfolgt und hört beängstigende Stimmen. Ossrawa stellt ihre Kompetenz in Frage, doch die verängstigte Frau hat einen Schock erlitten, wirkt apathisch und spricht kein Wort mehr. Liz und Richard werden mit der Aufarbeitung dieses vernachlässigten Sektors beauftragt, in dieser »Rumpelkammer« lagern Prototypen und wissenschaftliche Aufzeichnungen, sie erhoffen sich neue Erkenntnisse oder an die Möglichkeit einer möglichen Flucht zu kommen. Auch die beiden irdischen Wissenschaftler hören die merkwürdigen Stimmen, die alles Gesprochene wiederholen, und die sich teilweise wie Flehen und Bitten anhören. Noch ahnt Liz nicht, dass sie sich in tödliche Gefahr begeben wird...

Die vorletzte Folge bedient sich wieder einiger Gruselelemente und man schafft es, eine unbehagliche, düstere Atmosphäre aufkommen zu lassen. Auf der hoch-technisierten Medora findet man in den kontrastreichen, abgelegenen Katakomben verstaubten Technik-Schrott, man sieht Spinnweben und Schatten in diesem gespenstisch und verlassen wirkenden Sektor. Die Stimmen locken in vertrauenswürdiger Art und Weise Liz an, bis plötzlich Roboter eines angeblich misslungenen Experimentes vor ihr stehen. Diese Maschinen fühlen, haben ein eigenes Nervensystem und eine Seele, wurden dort aber für unzählige Jahre isoliert. Da die Tür verschlossen ist, können Ossrawa und Richard Liz nicht befreien und es kommt zu einer bedrohlichen Begegnung. Die Maschinen wirken wie Stalker und wollen Liz ihren Willen aufzwingen. Wie gesagt, die einsamen Roboter wurden sehr beunruhigend in Szene gesetzt und man bekommt wieder einmal eine ordentliche Portion Spannung geboten.

Zum ersten Mal bekommt Lisa Harrow die Möglichkeit geboten, sich schauspielerisch hervorzuheben und deutlich von der Konkurrenz abzuheben. Gekonnt stellt sie die notwendigen Emotionen dar, man fiebert förmlich mit ihr mit. Auch Ossrawa lässt sich aufweichen und zeigt, dass ihr die Arbeit der Erdlinge doch irgendwie imponiert. Die oftmals angedeutete Annäherung findet nun konsequent statt und man arbeitet eher miteinander, als gegeneinander. Beide Seiten kommen so insgeheim zu dem Schluss, dass sich die Kompromissbereitschaft auszahlen kann. Bissige Kommentare und permanente Anweisungen verstummen, man spürt förmlich den Sinneswandel auf dem fremden Planeten. Atmosphärisch sehr dicht, verzichtete man hauptsächlich auf Humor und größere Auswüchse in der Geschichte dieser Folge, doch es wird nicht eintönig, da Spannungsmomente und Gruselkomponenten in jeder Ecke der Katakomben lauern. Der kritische Unterton geht dieses Mal in Richtung der generell verschwindenden Emotionen und des rücksichtslosen Ausrangierens von Fehlern oder Schwächen. »Die einsamen Roboter« stellt sich wieder als wesentlich stärkere Episode heraus, die diesmal mit wenigen Darstellern auszukommen hatte und lässt auf ein spektakuläres Finale hoffen.

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

29.04.2012 18:48
#17 RE: Bewertet: "Die Mädchen aus dem Weltraum" Zitat · Antworten

FOLGE 13: BEGEGNUNG ZWISCHEN DEN STERNEN (Regie: Freddie Francis)
mit Christian Quadflieg, Pierre Brice, Gareth Thomas, Derek Farr, Christiane Krüger, Judy Geeson, Lisa Harrow und Dawn Addams



Nach langen Verhandlungen zwischen den Behörden der Erde und den Verantwortlichen der Medora wird der Austausch der Geiseln sowie der Flüchtige vorbereitet. Man will sich zwischen den Planeten treffen. Doch es kommt zu Komplikationen da der Kontakt immer wieder gestört wird. Sowohl auf der Medora als auch auf der Erde kommen nicht zu identifizierende Funksprüche an und auf beiden Seiten bestätigt sich der Verdacht, dass es sich um ein fremdes Raumschiff handeln muss. Die Hauptlenkerin für Sicherheit Ossrawa ist genau wie die Hauptlenkerin für Allgemeines Brisba in großer Sorge, doch die Aktion muss unbedingt so schnell wie möglich durchgeführt werden, da es der große Rat angeordnet hat. In der Zwischenzeit bekommt Schemm beim Anhören der Funksprüche eine Art Anfall und prophezeit, dass man die Medora retten müsse. Während der gefährlichen Austauschaktion bewahrheiten sich die Befürchtungen: Der Erzfeind aus dem früheren Sonnensystem hat die Medora aufgespürt und möchte sie endgültig vernichten...

Die letzte und dreizehnte Folge bedient sich einer einfachen Methode. Um die Annäherung zwischen den Welten, die bislang immer nur angedeutet wurde, perfekt zu machen, bediente man sich einer fremden Gefahr, die man gemeinschaftlich ausschalten musste. Schon früh konstruierte Freddie Francis hier eine sehr bedrohliche Atmosphäre, die visuell und akustisch gut funktionierte, letztlich tragen aber die Darsteller einen Großteil dazu bei, die Spannung zu transportieren, man kann die Gefahr in ihren Gesichtern buchstäblich ablesen. Das Interieur des feindlichen Raumschiffes wirkt sehr verspielt, unzählige Knöpfe und Signale blinken, es scheint, als sei die fremde Macht nicht nur wegen ihrer Angriffslustigkeit, sondern auch wegen ihres hoch technisierten Standards der Medora weit überlegen. Was dort abläuft wird sogar manchmal unfreiwillig komisch, da die Computer nicht nur alles analysieren und abhören, sie erteilen sich mit energischen Stimmen auch gegenseitig Befehle. Der Schrecken bekommt zwar kein bestimmtes Gesicht, aber die Darstellung zeigt sich auf hohem Niveau. Eine Person geht im feindlichen Raumschiff umher und führt die Befehle aus. In einen schwarzen Mantel gehüllt, sieht der Zuschauer nie das Gesicht, das Wesen trägt schwarze Handschuhe und hat nur drei Finger (weiß sich in seiner Silhouette ansonsten aber kaum von einem Menschen zu unterscheiden).

Darstellerisch bekommt der aufmerksame Zuschauer in »Begegnung zwischen den Sternen« wieder alles geboten, wie man es aus dem Gesamtgeschehen heraus gewöhnt war. Besonders Judy Geeson und Christiane Krüger stechen nochmals in ihrer Körpersprache hervor und zeichnen ihre Charaktere überaus glaubhaft bis zum Schluss. Allerdings ist nun auch endgültig erkennbar, dass es sich bei den überstarken Frauen auch nur um »Menschen« handelt, die bei dem bevorstehenden Angriff beinahe die Fassung verlieren und sich nicht zu helfen wissen, da Angriff und die damit verbundene Planung nicht in ihrer Natur liegt. Wie gut, dass schließlich Christian Quadflieg und Pierre Brice zur Hilfe eilen werden, und das Kommando zu übernehmen. Lange mussten sie warten, dürfen nun aber die Befehle erteilen. Ob die Operation unter diesen Voraussetzungen unter einem guten Stern steht, muss sich erst heraus stellen, aber übrig bleiben schon einmal faszinierte und beeindruckte Frauen die sich, mit ihren eigenen Befehlen und der Art mit dem schwachen Geschlecht umzugehen, sicherlich mäßigen werden. Dawn Addams als oberste Lenkerin hat in der letzten Folge nur noch wenige Einstellungen, begeistert aber wieder einmal mit ihrem anmutigen, besonnenen Wesen und ihrer beeindruckenden Ausstrahlung. Tempo, Spannung und Gefahr, aber auch Sinneswandel, Kooperation und Lernen bilden diesen schönen Abschluss der Weltraummädchen und nach der Beendigung der Folge wird man den Eindruck nicht los, dass vielleicht noch Fortsetzungen geplant waren. Schade, dass dies nicht der Fall war, denn die Serie hat insgesamt wirklich großen Spaß gemacht. Das Fazit dürfte wohl folgendes sein: Woanders ist es vermutlich auch nicht leichter oder wesentlich besser als auf der guten alten Erde;)

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

29.04.2012 19:21
#18 RE: Bewertet: "Die Mädchen aus dem Weltraum" Zitat · Antworten

Von mir ein herzliches Dankeschön für diese ebenso interesssanten wie amüsanten Besprechungen zu einer Serie, von deren Existenz ich bis dato nichts wußte.

“Das ganze ist eine Sache der Vorstellungskraft. Phantasie ..."
(Heinz Drache in "Der Hexer")

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

29.04.2012 19:30
#19 RE: Bewertet: "Die Mädchen aus dem Weltraum" Zitat · Antworten

Vielen Dank für die nette Rückmeldung!
Besonders freut es mich immer, wenns ein kleines bisschen gefallen hat!

Georg Online




Beiträge: 3.263

29.04.2012 20:19
#20 RE: Bewertet: "Die Mädchen aus dem Weltraum" Zitat · Antworten

Soweit ich mich jetzt erinnern kann, hat die Qualität der Serie doch zwischendurch sehr stark gelitten und auch das Ende hat mir damals nicht so zugesagt. Ich müsste es aber wieder mal sehen und die "außerirdischen" Folgen einfach vorspulen ;-)

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

29.04.2012 20:33
#21 RE: Bewertet: "Die Mädchen aus dem Weltraum" Zitat · Antworten

Bei einer fortlaufenden Serie sind Unterschiede im Niveau aber normal. Für mich zählt letztlich der Gesamteindruck und der war bei den Weltraummädchen sehr positiv, von der Besetzung ganz zu schweigen. Von den 13 Folgen würde ich prsönlich lediglich 3-4 Stück als schwächer einstufen. Das Finale wurde eher wie eine normale Folge aufgebaut und liefert daher eigentlich keinen konsequenten Abschluss, da kann ich Deinen Einwand schon gut nachvollziehen. Genau deswegen hatte ich aber auch den Eindruck, dass Fortsetzungen geplant waren. Aber schau sie Dir ruhig nochmal an, ich finde es ist für jeden etwas interessantes dabei;)

Seiten 1 | 2
 Sprung  
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz