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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 1.085 mal aufgerufen
 Francis Durbridge
Mark Paxton Offline




Beiträge: 347

09.03.2012 15:31
Bewertet TV: "Kein Alibi für eine Leiche" (1986, 14) Zitat · Antworten

Kein Alibi für eine Leiche
von Francis Durbridge
Regisseur: Wolf Dietrich

Inhaltsangabe aus TV Spielfilm: Ein raffgieriger Unternehmer will seinen Bruder um viel Geld bringen. Das überlebt er nicht… Der Frauenheld und zwielichtige Geschäftsmann Larry (Peter Fricke) hat es auf eine geniale Erfindung seines Bruders abgesehen. Um das fremde Eigentum meistbietend zu verhökern, fliegt er nach New York. Nach seiner Rückkehr findet ihn seine Freundin Clare (Barbara Rudnik) mit eingeschlagenem Schädel auf ...

Mich wundert es, dass ich hierzu im Forum nichts gefunden habe. Dieser Film ist für mich einer der besseren Einteiler, die man ja im Prinzip nie mit den originalen Mehrteilern vergleichen darf. Ich mag, wie Durbridge den Film durchkonstruiert hat und zum Schluss die große Überraschung bietet. Diese ist den deutschen Fernsehzuschauern leider etwas verwehrt, wenn man sich den absoluten Spoiler-Titel genau überlegt. Da fragt man sich, wer sich so etwas einfallen lässt. Störend finde ich bei allen Filmen übrigens die Videotechnik, die die Produktionen wie besser Amateurfilmchen in der Bildqualität erscheinen lassen. Durbridge hätte Film verdient gehabt. Peter Fricke, der durch zahllose Bösewicht-Rollen in diversen Produktionen von Helmut Ringelmann mit dabei war, ist auch für die Titelrolle eine sehr schöne Wahl. Eiskalt und aalglatt. Die Musik von Hans Posegga hingegen klingt in allen Filmen gleich.
Ich würde sagen: ein durchaus passabler, spannender Krimi, den man nicht mit anderen Produktionen der richtigen „Straßenfeger“-Welle vergleichen darf. Dagegen verliert auch „Kein Alibi für eine Leiche“.

Georg Offline




Beiträge: 3.281

25.11.2012 15:31
#2 RE: Bewertet TV: "Kein Alibi für eine Leiche" (1986, 14) Zitat · Antworten

Anlässlich des 100. Geburtstages von Francis Durbridge habe ich mir die Verfilmung seines allerersten Theaterstücks zum Wiedersehen ausgesucht. Das Stück lief in der BRD in den 1960ern äußerst erfolgreich, Mr. Durbridge reiste sogar zur Premiere nach München an (Nino Korda spielte da die Hauptrolle) und später waren sogar Albert Lieven und Eva Pflug (ja, beide erneut bei Durbridge!!!) damit auf den Brettern, die die Welt bedeuten, zu sehen. "Ein lückenloses Alibi" und "Wettlauf mit der Zeit" waren die Titel.
In den 70ern schien Durbridge das Stück überarbeitet zu haben und brachte es nochmals unter neuem Titel auf die Bühne.
Bei der deutschen Verfilmung kann man das Originalstück "Murder with Love" (späterer Titel: "Greatly Missed") sehr gut parallel zur Filmhandlung mitlesen, die Dialoge sind teilweise sehr originalgetreu (habe ich heute probiert), allerdings finden sich in der Fernsehfassung auch einige Szenen, die im Theaterstück, das nur zwei Schauplätze hat (Larrys und Davids Wohnzimmer), logischer Weise nicht vorkommen konnten: die Szene im Chinarestaurant, die Szene beim Wirt, die Szene vor Larrys Haus, die Verfolgung Jos durch den nächtlichen Park.
Insgesamt bietet "Kein Alibi für eine Leiche" recht gute, spannende Krimiunterhaltung mit einer sehr guten Besetzung: Peter Fricke ist wie geschaffen für den geldgierigen Geschäftsmann, der nicht davor zurück schreckt, seinen Bruder zu betrügen, Peter Bongartz als sein Widersacher macht gute Figur und auch Arthur Brauss ist mal eine angenehme aber passende Besetzung als Inspektor.
Was mir bei der deutschen TV-Fassung weniger gefällt sind drei Punkte:
1) das etwas fade und eintönige Szenenbild (vor allem Larrys Wohnung!)
2) die Bannung der Handlung auf Videomaterial, das den Film an manchen Stellen von der Bildqualität her auf eine billige Amateurfilmproduktion hebt (vor allem bei den nächtlichen Außenaufnahmen)
und
3) ACHTUNG SPOILER - die unachtsame Wahl des Titels, die schon von Anfang an das Ende und den Täter verrät und somit den großen Aha-Moment bei der Auflösung zu Null macht.

In Polen wurde das Stück übrigens auch fürs TV verfilmt, "Odwet" (Rache) hieß die Produktion und ist sogar online (teilweise) verfügbar. Einfach "Francis Durbridge Odwet" in Google eingeben und den zweiten Link anklicken!

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