am 14.11.2003 läuft um 02.20 Uhr auf Kabel 1 der deutsch-italienische Agentenfilm "Der Mann mit den 1000 Masken"!
Jahr: 1966 Regie: Alberto de Martino Drehbuch: Alberto de Martino Kamera: Mario Fioretti Musik: Bruno Nicolai
Sonderagent Paul Finney: Paul Hubschmid FBI-Agentin Helen: Karin Dor Birgit: Vivi Bach Kobras: Nando Gazzolo Santos: Guido Brigida Sir M.: Tom Felleghy
Der Mann mit den tausend Masken Originaltitel Italien: Upperseven, l'uomo da uccidere (wrtl.: Upperseven, der Mann zum Töten) BR Deutschland/ Italien 1966
Agent Supersieben muss gemeinsam mit einer CIA-Agentin eine geheime Raketenbasis unschädlich machen und auch noch einen Milliardenkredit für mehrere afrikanische Staaten sichern. Sein Vorteil ist, dass keiner seiner Gegner sein wahres Gesicht kennt, denn Supersieben tritt immer in der Maske seiner Gegner auf...
Dieser von Luggi Waldleitners Roxy Film produzierte Film ist überdeutlich an den 007-Filmen orientiert bzw. von ihnen kopiert. Nicht nur, dass die Hauptfigur - im Übrigen vorzüglich dargestellt von Paul Hubschmid - in der deutschen Synchronisation Supersieben heisst, auch sonst gibt es zahlreiche Übernahmen aus der Originalserie, einschließlich zahlreicher Gimmicks, hübscher Frauen und flotter Action. Und natürlich schwimmt auch die Musik von Bruno Nicolai auf dem Bond-Thema mit, das man mit ein bißchen gutem Willen an manchen Stellen wiedererkennt. Zudem gibt es einen den Originalliedern ähnelnden Titelsong. Ich persönlich bin kein 007-Fan, weshalb alle, die hier einen Krimi erwarten, enttäuscht werden. Objektiv sind dem Film aber durchaus seine durchaus gelungenen parodistischen Züge sowie die zahlreichen Außendrehs an Originalschauplätzen (Kopenhagen, Basel, Kapstadt, Johannisburg, Rom) zu Gute zu halten. Negativ fällt etwa auf, dass Hubschmid (übrigens in einer Szene im Taucheranzug an der Küste und so 1:1 an die 3 Jahre später entstandene Sequenz aus "Wie ein Blitz" erinnernd) brutal Rosalba Neri schlägt und auch sonst beim Töten von Gegnern nicht gerade zimperlich ist. Dem steht übrigens Karin Dor als CIA-Agentin in nichts nach, auch sie zückt ein Messer, dass im Negligé versteckt war und wirft es zielsicher in die Herzgegend eines Feindes. Karin Dor wird zum Nachteil des Films allerdings nicht von sich selbst synchronisiert, Vivi Bach als Assistentin des Bösen Gegenspielers darf sich dafür selbst sprechen. Die Idee, dass Hubschmid jede Maske überziehen kann und dann auch noch die Stimme des Feinds annimmt, ist zudem nicht neu und wurde etwa zur gleichen Zeit in Frankreich von Fantômas praktiziert. Eine Einstellung, in der Hubschmid sich vor dem Spiegel die Maske anklebt, gleicht dabei fast 100% einer Szene aus dem Film von André Hunebelle mit Jean Marais. Hier würde ich sagen: absolutes Szenenplagiat! Insgesamt also für Genrefans sicherlich ganz sehenswert. Krimifans können sich allenfalls an der Besetzung erfreuen. Ohne Hubschmid, Dor und Bach wäre der Film für sie allerdings Zeitverschwendung. Und ganz sicher keine Wallace-Epigone! Eindeutig.
Regie und Buch: Alberto De Martino, Kamera: Mario Fioretti, Musik: Bruno Nicolai, Produzenten: Luggi Waldleitner, Emo Bistolfi Mit Paul Hubschmid, Karin Dor, Vivi Bach, Nando Gazzolo, Rosalba Neri, Guido Lollobrigida u. v. a.
Der Film ist gut gefilmt, teuer ausgestattet, voller abwechslungsreicher Locations, hat eine gute Riege angenehm finsterer und passend besetzter Nebenfiguren, besonders Karin Dor brilliert, erinnert an Ursula Andres und Emma Peel mit viel Feuer in den Augen.
DER große Schwachpunkt des Films ist neben dem oft etwas behäbigen Schnitts für heutige Verhältnisse Paul Hubschmid, der seine Biederheit nicht abelegen kann und stets eine "Stock im A***h" hat. Ohne Maske zeigt sein Gesicht meist weniger Anteilnahme oder gar Leidenschaft als mit Maske. Als "008" eine totale Fehlbesetzung.
Ich fand den Film ganz angenehm. Eine charmante und ironische Agentenkomödie (und keine Parodie wie auf einigen Seiten geschrieben). Angenehme Unterhaltung, die nicht groß auffällt, aber gut genug ist um neugierig dran zu bleiben. Am ehesten ist mir aber das Titellied in Erinnerung geblieben.
Habe ich mir dann auch mal angesehen. Fazit : James Bond für Arme.Da konnte leider auch Karin Dor nicht viel retten.Fast alle Bond Merkmale gecovert ( nur leider viel schlechter ) Ich hatte Mühe bis zum Schluß durchzuhalten.
Den Thread zu dem Film gab's auch schon, vielleicht kann man die Threads zusammenführen? Immerhin gehört der Film wohl in die Rubrik "Filmklassiker national" (Produktion: Luggi Waldleitner).
Gubanov
(
gelöscht
)
Beiträge:
03.09.2013 22:09
#7 RE: Bewertet: "Der Mann mit den tausend Masken" (BRD/ I 1966)
Habe die Threads zusammengefügt. Bezüglich der Problematik national / international gibt es leider keine einheitliche Richtlinie. Immerhin handelt es sich hierbei um eine internationale Koproduktion, aber eben mit großen deutschen Anteilen.
Laut Filmjuwelen wurde die Abtastung bereits gemacht. Leider hat man beim Label keinen Kinotrailer. Falls jemand von Euch eine Idee hat, wo man noch an den Trailer rankommen kann, einfach PM an mich. Ansonsten gibt es auf der DVD leider keinen Trailer zum Film.
Der Film ist schon ein besonders schöner Eurospy, weil es eine echte Bond Kopie mit einer wunderbaren Filmmusik von Bruno Nicolai ist. Echte Bondkopie deshalb, weil es so liebevoll abgeschaut ist, von den 007 Filmen und es viele andere Eurospy Filme gibt, die die Bondfilme weniger kopieren. Das fängt bei der Sekretärin des Geheimdienstchefs an, die hier nicht Moneypenny, sondern Molly heißt über die versteckte Kamera im Schrank, wie in LIEBESGRÜSSE AUS MOSKAU usw. Paul Hubschmidt nimmt man den Geheimagenten jederzeit ab und in Actionszenen macht er eine gute Figur. Hubschmidt geht auch recht brutal vor, speziell in der Szene mit Rosalba Neri. Meiner Meinung nach stimmt bei dem Film alles und wer die Bondfilme der 60er Jahre liebt, wird mit diesem schönen Trittbrettfahrer seinen Spaß haben.
9/10
Die Bildqualität der Filmjuwelen DVD ist wirklich sehr gut. Eigentlich kann man sagen gestochen scharf, bis auf die Titelsequenz und die Szenen mit den Städteeinblendungen, was aber bei Streifen aus dieser Zeit völlig normal ist. Meiner Meinung nach ist das Bild superklasse und von der tollen Wirkung des Films im Originalbildformat brauchen wir gar nicht erst reden.
Soweit ich das bemerkt hatte,ist mir bei der Szene wo Vivi Bach die Wasserleitung vergiftet aufgefallen, das es sich bei dem Herren der die Führung macht um Dietmar Schönherr handelt
Zitat von Mark Paxton im Beitrag #14Schöne Beobachtung, ist sicherlich richtig, Herr Schönherr hat seine Frau wohl am Set besucht und spontan eine Rolle übernommen.
Ich halte diesen Film für recht langweilig, wenn man ein Krimifan ist. Bei James-Bond-Liebhabern dürfte der Film sogar gut ankommen.
Hab diesen Streifen vor einer Ewigkeit mal gesehen. Hat mir damals überraschend gut gefallen.Kann mich aber zu wenig erinnern, um eine Bewertung abzugeben.