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Dieses Thema hat 41 Antworten
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 Film- und Fernsehklassiker national
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Ray Offline



Beiträge: 1.929

10.05.2020 20:40
#31 RE: Die 1970er-"Tatort"-Kommissare: Trimmel (Walter Richter) Zitat · Antworten

Rechnen Sie mit dem Schlimmsten (Tatort-Folge 21, BRD 1972)


Der Leiter eines Computerzentrums, in dem über die Vergabe von Organspenden entschieden wird, wird tot aufgefunden. Noch am selben Tag kommt seine Assistentin bei einem Gasunfall um ein Haar ums Leben. Und auch Trimmel muss bei einem Autounfall ordentlich einstecken...

Wieder einmal ein alles andere als typischer Kriminalfall, den Trimmel da vor der Nase hat. Das Thema Organspende und die damit verbundenen Manipulationsgefahren sind ein interessantes und immer noch hoch interessantes Thema. Die Folge nimmt sofort Fahrt auf und führt im Verlauf der Handlung immer weitere interessante Figuren wie den von Wolfgang Wahl porträtierten Arzt ein. Sabine Sinjen gibt eine dem Zeitgeist entsprechend selbstbewusste junge Frau. Der Film ist zwar als Whodunit ausgestaltet, dennoch deutet sich des Rätsels Lösung relativ früh an. Weil Trimmel mit Verve ermittelt und die Folge atmosphärisch überzeugt, kann man darüber jedoch hinwegsehen.


Atmosphärische Episode mit interessanter Grundthematik mit etwas vorhersehbarer Auflösung. 4 von 5 Punkten.

Ray Offline



Beiträge: 1.929

16.05.2020 10:48
#32 RE: Die 1970er-"Tatort"-Kommissare: Trimmel (Walter Richter) Zitat · Antworten

Platzverweis für Trimmel (Tatort-Folge 32, BRD 1973)


In einem Fußballstadion in Hamburg wird die Leiche eines Mannes im Tornetz aufgefunden. Schnell wird deutlich, dass Verbindungen zum frisch aufgedeckten Bundesligaskandal bestehen…

„Platzverweis für Trimmel“ greift ein seinerzeit hoch aktuelles Thema auf, das bis heute aufgrund ähnlich gelagerter Fälle nicht an Brisanz eingebüßt hat und im Krimi-Genre noch unverbraucht ist. Der Bundesliga-Skandal war bis zum ersten Fußball-Wettskandal um den Schiedsrichter Robert Hoyzer vor der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 der größte Skandal der bundesdeutschen Fußballgeschichte. Mehrere Vereine hatten versucht, den eigenen Abstieg durch Manipulation zu verhindern. Anders als im späteren Wettskandal erfolgte die Manipulation also primär aus sportlichen Zielen und nur mittelbar aus finanziellen Erwägungen heraus. Außerdem wurden anders als im Wettskandal und im Film offiziell einzig Spieler und Funktionäre und keine Schiedsrichter bestochen. Leider schlägt die Folge aus der spannenden Thematik zu wenig Kapital, im Wesentlichen punktet sie im Bereich Zeitkolorit. So wechselt die Handlung regelmäßig seine Schauplätze mit der Folge, dass man viel vom damaligen „Fußballdeutschland“ zu sehen bekommt. Ansonsten ist der Film überlang und erstaunlich zäh. Es gibt eine Fülle von Figuren, von denen nur wenige so gut herausgearbeitet sind, dass sie Interesse an ihnen wecken. Die Besetzung kommt ohne nennenswerte Gaststars aus. Insgesamt trotz sehr guter Vorzeichen leider die bis dato mit Abstand schwächste Episode.


Aus einer unverbrauchten und hoch brisanten Thematik wurde leider nicht mehr als ein zwar atmosphärischer, aber doch erstaunlich zäher Krimi. 2,5 von 5 Punkten.

Ray Offline



Beiträge: 1.929

19.05.2020 14:07
#33 RE: Die 1970er-"Tatort"-Kommissare: Trimmel (Walter Richter) Zitat · Antworten

Gift (Tatort-Folge 42, BRD 1974)


In der Nähe von Hamburg wird auf einer Mülldeponie ein Mann tot aufgefunden. Neben der Leiche finden sich zudem Fässer mit Industrieabfall. Der Mord scheint mit einer verschwundenen jungen Frau aus Kiel zusammenzuhängen, weshalb sich auch Kollege Finke in die Ermittlungen einschaltet...

Nach Organspende-Affären und Korruption im Profi-Fußball fassten die Verantwortlichen mit „Gift“ ein weiteres heißes Eisen an: die Entsorgung von Industrieabfällen und deren Folgen für die Umwelt. Der Fall ist recht komplex und lebt wieder einmal in erster Linie von der atmosphärischen Inszenierung Schulze-Rohrs. Dass Klaus Schwarzkopf einen über das übliche Maß weit hinausgehenden Gastauftritt hat, ist für Fans natürlich eine ganz besondere Freude. Zudem spielt Renate Grosser („Im Banne des Unheimlichen“), die sonst gerne mit kleineren Nebenrollen abgespeist wird, groß auf und entwickelt in ihren Szenen eine enorme Präsenz. Leider gibt man recht früh ohne Not einen Großteil des Rätsels preis, weshalb sich die Spannung in der Folge aus anderen Aspekten heraus entwickeln muss, was nur bedingt funktioniert.


Wieder einmal zeigt sich das Anliegen der Macher, auf aktuelle Missstände hinzuweisen. Der von Umweltdelikten eingerahmte Mordfall funktioniert besser als Trimmels „Platzverweis“, beraubt sich jedoch leider unnötig eines Großteils seiner Spannung. Dank der dichten Atmosphäre trotzdem 3,5 von 5 Punkten.

Der Mönch mit der Peitsche Offline



Beiträge: 476

10.12.2020 20:56
#34 RE: Die 1970er-"Tatort"-Kommissare: Trimmel (Walter Richter) Zitat · Antworten

Wenn ich mir einen sehr schönen alten, klassischen Tatort der 70 er Jahre anschaue...dann nur mit zwei "Tatort"-Kommissaren, die ich als Kind ( in den 80 ern...bin Jahrgang 1975 ) sowie heute, 2020 ( mit 45 ) immer noch sehr gerne sehe und von denen ich auch je eine "Komplett-Box" besitze...es sind "Haferkamp" ( Felmy ) und "Finke" ( Schwarzkopf )!!!.

Die anderen, wie "Konrad" ( Höhne ), "Schäfermann" ( Heidmann ) und "Lutz" ( Schumacher ) finde ich auch gut, nur sein Assistent ( Frank Strecker...geht mir auf den Geist )!!!.

Aber besten sind, wie gesagt, "Haferkamp und Finke"...bei "Haferkamp" mag ich die Darstellung des Kommissars, durch den genialen energischen, Felmy...echt Klasse!!!.
Bei "Finke" mag ich die ruhige und besonnene Art ( ganz anders bei Felmy )...ganz super!!!.

"Haferkamp" und "Finke" sind auch meine Lieblingskommissare beim "Tatort"!!!.

Was ich auch bei anderen in den "Tatort-Foren" gelesen habe ist, dass komischerweise alle, die "Haferkamp" mögen, auch "Finke" klasse finden...Zufall???.

"Trimmel" dagegen mag ich überhaupt nicht, er ist mir zu kauzig und grantelig...das mag ich nicht!!!.
Auch "Veigl" ist nicht so mein Fall...löst der überhaupt Fälle oder mehr seine Mitarbeiter...so kommt es mir vor!!!.

Jan Offline




Beiträge: 1.753

10.12.2020 22:37
#35 RE: Die 1970er-"Tatort"-Kommissare: Trimmel (Walter Richter) Zitat · Antworten

Im Falle Felmy und Schwarzkopf kann man sicher festhalten, dass beide das große Glück hatten, fast ausnahmslos mit der absoluten A-Liga der Drehbuchautoren und Regisseure zusammenarbeiten zu können. Da verwundert es dann auch nicht, dass fast durchgängig (im Falle Schwarzkopf würde ich das "fast" sogar streichen) erstklassige Produktionen entstanden.

Die Figur des Trimmel stammt ja von Friedhelm Werremeier, der aus meiner Sicht kaum weniger ambitioniert schrieb wie seine Kollegen für Essen und Kiel. Der Unterschied in der Wirkung wird auch darin liegen, dass Werremeier nüchterner, z.T. fast dokumentarisch schrieb und Stammregisseur Peter Schulze-Rohr als überaus versierter aber eben auch reiner Fernsehregisseur verhaltener inszenierte als es die drei Wolfgangs (Becker, Staudte und Petersen) taten. Aufwändig ausgeleuchtete Kameraeinstellungen wie sie Wolfgang Becker u.a. in "Zweikampf" fand (z.B. gleich zu Beginn Ursula Lingens Gang auf die Straße hinaus) oder auch typische Petersen-Einstellungen mit der Kamera am Heck eines durch eine laubbedeckte Straße fahrenden Autos waren Peter Schulze-Rohr eher fremd. Bei Werremeier und Schulze-Rohr lag der Fokus eindeutig auf Aktion und Interaktion zwischen Trimmel und seinem Gegenspieler, was bisweilen eher theatral denn filmisch wirken mag. Lokalcholorit und Zeitgeist spielten zudem bei Haferkamp und Finke erheblich mehr eine Rolle als es bei Trimmel der Fall war. Gerade die so wunderbar (fast möchte man sagen: einzigartig) von Herbert Lichtenfeld für die Finke-Tatorte geschriebenen Bücher rücken neben Klaus Schwarzkopf sowie dem restlichen Cast vor allem Land und Leute in den Mittelpunkt. Da kann man dann schneller einmal verzeihen, dass einige Finke-Tatorte (vor allem "Strandgut" und "Jagdrevier") deutlich zu lang gerieten. Im Falle von "Der Richter in Weiß" wird da nicht zuletzt ob der Kammerspielartigkeit die Geduld bei knapp 120 Minuten Spieldauer ein wenig mehr auf die Probe gestellt.

Gruß
Jan

Der Mönch mit der Peitsche Offline



Beiträge: 476

10.12.2020 23:47
#36 RE: Die 1970er-"Tatort"-Kommissare: Trimmel (Walter Richter) Zitat · Antworten

Ja, da sieht man mal, dass sehr gute Drehbuchautoren ( wie z.B., Herbert Lichtenfeld ), sehr gute Regisseure ( wie z.B., Wolfgang Becker...viel "Kommissar" und Wolfgang Petersen...später "Hollywoodkarriere" ) ganz viel ausmachen und wenn die Darsteller ( wie Felmy und Schwarzkopf ) auch noch wunderbar sind, qualitativ nichts mehr passieren kann und dann eben wahre "Tatort"-Kult-Klassiker entstehen können!!!.

Genau, den dokumentarischen Stil ( wie bei Trimmel ) mag ich gar nicht, dass zieht den Krimi unnötig in die Länge ( wenn ich Doku sehen will, schaue ich einen Dokumentarfilm ), wie z.B., beim "Richter in Weiss"...dessen kammerspielartige Inszenierung todlangweilig gewesen war und man am Ende auch gar nicht mehr wissen wollte, was wirklich geschah...dass war bei den genialen "Haferkamp" und "Finke" Folgen defintiv nie der Fall, denn diese kann man auch noch zum x/x/x/x-ten Male anschauen, ohne das sie langweilig wirken!!!.

"Top-Five" der besten "Haferkamp"-Fälle:

Platz 1: "Der Feinkosthändler" ( mein besonderer Liebling der Reihe )
Platz 2: "Lockruf"
Platz 3: "Das Mädchen von gegenüber
Platz 4: "Abendstern"
Platz 5: "Fortuna III"

"Top Five" der besten "Finke"-Fälle:

Platz 1: "Kurzschluß" ( mein besonderer Liebling der Reihe )
Platz 2: "Blechschaden"
Platz 3: "Nachtfrost"
Platz 4: "Reifezeugnis"
Platz 5: "Himmelfahrt"

Krimispannung allererster Güte, dank "Haferkamp" und "Finke"!!!.

Havi17 Offline




Beiträge: 3.761

11.12.2020 09:15
#37 RE: Die 1970er-"Tatort"-Kommissare: Trimmel (Walter Richter) Zitat · Antworten

Kann man davon ausgehen, daß Du alle alten Tatorte kennst und daraus diese Reihefolge entsteht.
Andernfalls würde ich Dir empfehlen z.B. mal den zurecht prämierten "Zweikampf" óder "Jagtrevier"
anzuschauen.

Gruss
Havi17

Jan Offline




Beiträge: 1.753

11.12.2020 19:52
#38 RE: Die 1970er-"Tatort"-Kommissare: Trimmel (Walter Richter) Zitat · Antworten

Zitat von Havi17 im Beitrag #37
Kann man davon ausgehen, daß Du alle alten Tatorte kennst und daraus diese Reihefolge entsteht.
Andernfalls würde ich Dir empfehlen z.B. mal den zurecht prämierten "Zweikampf" óder "Jagtrevier"
anzuschauen.

Ich will zwar nicht für Patrick antworten, nehme aber mal an, dass in der Top 5 auch nur fünf Titel stehen können. Da muss dann bei insgesamt sechs (Finke-)Titeln zwangsläufig einer herausfallen. Meine persönliche Finke-Rangfolge sieht ulkigerweise fast haargenau so aus. Auch ich würde "Jagdrevier" auf den letzten Platz setzen. Aber das ist Jammern auf extrem hohem Niveau. Auch "Jagdrevier" ist eine zu Recht hochgelobte Episode. Mir ist sie aber de facto zu lang geraten, und die Avancen in Richtung Western-Film treffen ebenso wenig meinen ganz persönlichen Geschmack wie der Hauptdarsteller Jürgen Prochnow. Aber das hat nichts mit der unbestritten exzellenten Machart zu tun, das ist nur Gusto. Auf Finke-Platz 1 wechseln sich grundsätzlich "Blechschaden" und "Kurzschluss" ab - je nach Stimmung. Die "Zweikampf"-Empfehlung unterschreibe ich aber ebenso. Wollte ich nur eigentlich nicht darauf eingehen, weil wir ja hier eigentlich bei Trimmel und nicht bei Haferkamp oder Finke sind. "Zweikampf" ist aber sicher eine der besten Haferkamp-Episoden, wenn nicht gar die beste.

Gruß
Jan

Der Mönch mit der Peitsche Offline



Beiträge: 476

11.12.2020 20:43
#39 RE: Die 1970er-"Tatort"-Kommissare: Trimmel (Walter Richter) Zitat · Antworten

Hallo Havi17,

ich kenne alle "Haferkamp" und "Finke"-Tatorte aus dem "eff-eff", seit meiner Kindheit in den frühen 80 ern ( bin Jahrgang 1975 ) und diese "Top-Five" setzt sich auch genauso heraus, wie ich die "Tatorte" der beiden "Kommissare", finde!!!.

Habe ja, wie gesagt, auch alle beiden Boxen von "Haferkamp" und "Finke" sowie die Gesamtboxen von den "70 ern" ( pink ) und den "80 ern" ( grün ) zu Hause!!!.

"Zweikampf" und "Jagdrevier" sind auch sehr toll, aber eben nur leicht ( aber wirklich NUR leicht, denn schwache Folgen gibt es bei "Haferkamp" und "Finke" defintiv nicht ) schlechter, als wie meine aufgezählten, die sich in der "Top-Five" befinden!!!.

Georg Offline




Beiträge: 3.259

11.12.2020 20:48
#40 RE: Die 1970er-"Tatort"-Kommissare: Trimmel (Walter Richter) Zitat · Antworten

Zu Haferkamp und Finke gibt es eigene Threads, bitte diese dazu nützen! Hier soll Trimmel im Mittelpunkt stehen!

Die 1970er-"Tatort"-Kommissare: Haferkamp (Hansjörg Felmy)

Die 1970er-"Tatort"-Kommissare: Finke (Klaus Schwarzkopf)

Der Mönch mit der Peitsche Offline



Beiträge: 476

11.12.2020 20:54
#41 RE: Die 1970er-"Tatort"-Kommissare: Trimmel (Walter Richter) Zitat · Antworten

Hallo Jan,

schön, dass Du meine Ansicht der Tatort-Folgen ( fast ) alle teilst!!!.

"Kurzschluss" ist bei "Finke" auch meine absolute "Nummer 1" - Folge, denn seit ich sie kenne, liebe ich sie sehr, denn sie ist sehr spannend, der Gangster ( Dieter Laser...einfach GENIAL-BITTERBÖSE...dafür dreifach !!!.

"Blechschaden" kommt gleich dahinter...tolle vertrackte Geschichte, tolle Darsteller, wie Friedrich Schütter und Ruth Maria Kubitschek!!!.
Auch wenn ich beleibe KEIN Götz George Fan bin ( er war mir zu großmotzig, auch privat, in Talkshow...das mag ich nicht ), ist diese Folge dennoch die zweitbeste "Finke"-Folge!!!.

"Strandgut" ist auch super ( auch wenn sie es leider nicht in meine "Top-Five" geschafft hatte ), alleine schon die bildschöne Sylt ( liiiiebe die Nordsee, Leuchttürme, überhaupt alles maritime )-Atmosphäre ist klasse!!!.

Der Mönch mit der Peitsche Offline



Beiträge: 476

11.12.2020 20:56
#42 RE: Die 1970er-"Tatort"-Kommissare: Trimmel (Walter Richter) Zitat · Antworten

Hallo Georg,

danke, die hatte ich nur nicht so schnell gefunden, hatte auf eine Antwort eines User geantwortet und dann kam dann der "Haferkamp" und "Finke"- Austausch hier zustande!!!.

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