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Dieses Thema hat 58 Antworten
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 Film- und Fernsehklassiker national
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Gubanov ( gelöscht )
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25.07.2015 00:20
#46 RE: Bewertet: "Sonderdezernat K 1" (1972-1982) Zitat · Antworten



Sonderdezernat K 1: Hafenhyänen

Episode 7 der TV-Kriminalserie, BRD 1974. Regie: Hans Dieter Schwarze. Drehbuch: Maria Matray, Answald Krüger. Mit: Gert Günther Hoffmann (Arnold Marofski), Peter Lakenmacher (Theodor Beer), Hubert Suschka (Kurt Diekmann), Claus Ringer (Eberhard Seidel). Gastdarsteller: Karin Baal, Peer Schmidt, Peter Striebeck, Peter Lehmbrock, Wolfrid Lier, Peter von Wiese, Wernher Buck, Wolfgang Völz, Edgar Wiesemann, Karl-Ulrich Meves u.a. Erstsendung: 10. Oktober 1974, NDR.

Zitat von Sonderdezernat K 1: Hafenhyänen
Tödlicher Überfall auf einen Taxifahrer. Werner Koops letzte Fahrt ging nach Kiel. Das SK1 sucht nicht nur nach dem Fahrgast, sondern verfolgt auch andere Spuren. So hatte Koop mehr als genug Feinde in seinem Kollegenkreis, weil er anderen Fahrern gern die besonders profitablen Aufträge wegschnappte. Nach und nach zeigt sich, dass unter den Taxifahrern im Hafen regelrecht mafiöse Strukturen herrschen. Seidel wird als Undercover-Fahrer eingeschleust ...


Die ersten Minuten der „Hafenhyänen“ tun alles erdenkliche, um mir das Vergnügen an der Folge gleich in der ersten Szene zu vermiesen: ein unattraktiv eingefangenes Hafenset bei Nacht, im schlechten Sinn vohrereske Stilblüten (Matrosen, die von ihrem Landgang leichte Mädchen mit an Bord bringen) und dann auch noch der Taximord, der vom wie immer griesgrämigen Wolfrid Lier initiiert und von dessen eher plumpem Kumpanen (bei Reinecker würde er Bruno heißen) zu allem Überfluss auch noch versehentlich und nur aus purer Dummheit begangen wird. Nein, das wird eine schwache Folge SK1.

Denkste! Hans Dieter Schwarze revidiert im Laufe der Spielzeit alle negativen Eindrücke. Hierbei kommt ihm vor allem das kontinuierlich durchgehaltene Hafenflair zupass, das der Folge einen ganz eigenen Stempel aufdrückt. In kaum einer Szene entfernt man sich auf größere Distanz vom Wasser. Schiffe, maritime Dienstgrade und sogar ein Miniauftritt von Seebär Wolfgang Völz bestimmen einen wesentlichen Teil des Bildes der Episode. Die andere Hälfte macht das Taxifahrermilieu aus, das sehr interessante Einblicke in einen selten näher beleuchteten Berufsstand gewährt. Matray und Krüger machten aus den Fahrern clanartig organisierte und korrupte Schwindler, die der traurigen Witwe Koop ein freundliches Bild vorgaukeln und untereinander eine Unzahl erbitterter Kleinkriege führen.

Frau Koop ist zwar eine Rolle, die wenig zu tun bekommt, aber ihre Besetzung mit Karin Baal stimmt den Zuschauer allein schon aus Wiedersehensgründen froh. Substanzieller erscheint die Figur des Taxi-Obermackers Linse, der von Peer Schmidt gespielt wird. Auch die weniger namhaften, aber vertrauten Fernsehgesichter wie die beiden Peters Striebeck und Lehmbrock wandeln mit gutem Gespür auf dem Grat zwischen Grenzlegalität und Geheimniskrämerei.

Der Titel sollte nicht abschrecken, er bezieht sich auf das ausbeuterische Verhalten der Taxifahrer untereinander. Anstatt sich auf Bösartig- und Abgründigkeiten zu konzentrieren, stellt Schwarze ein gutes Händchen für das ausgewogene Verhältnis zwischen geradliniger Kriminalhandlung und Humor unter Beweis. So hat z.B. der unsichtbare Chef Rautenberg wieder einmal einen „Auftritt“; des Weiteren scheint sogar der rauhe Hubert Suschka vor einigen Szenen einen Clown gefrühstückt zu haben, was seiner manchmal etwas spröden Darstellung gut tut und in Erinnerung ruft, dass wir es bei ihm in dieser Serie mit einem der „Guten“ zu tun haben.

Was wäre Hamburg ohne seinen Hafen? Typisches für die Hansestadt holt Hans Dieter Schwarze in seiner leider einzigen Inszenierung für die Reihe mehr als genug vor die Kamera. Hinzu kommt ein rundum gut aufgelegter Cast, der eine der besseren Matray-Krüger-Geschichten richtiges Leben einhaucht. 4,5 von 5 Punkten.

Gubanov ( gelöscht )
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25.07.2015 22:40
#47 RE: Bewertet: "Sonderdezernat K 1" (1972-1982) Zitat · Antworten



Sonderdezernat K 1: Doppelspiel

Episode 11 der TV-Kriminalserie, BRD 1975. Regie: Hans Quest. Drehbuch: Maria Matray, Answald Krüger. Mit: Gert Günther Hoffmann (Arnold Marofski), Peter Lakenmacher (Theodor Beer), Hubert Suschka (Kurt Diekmann), Claus Ringer (Eberhard Seidel). Gastdarsteller: Anaid Iplicjian, Rolf Henniger, Rainer Goernemann, Volker Eckstein, Manfred Steffen, Gisela Trowe, Ulli Kinalzik, Marianne Kehlau u.a. Erstsendung: 12. Februar 1975, NDR.

Zitat von Sonderdezernat K 1: Doppelspiel
Fritz Rudow fährt ganz offen mit dem Taxi vor der Villa des Kaufmanns Wintergerst vor. Und doch erzählt Wintergerst der Polizei, er habe in Notwehr einen Einbrecher erschossen, als man Rudows Leiche aus dem Salon trägt. Schon bald kommt die Polizei dem nicht vorsichtig genug gehüteten Familiengeheimnis auf die Spur: Sohn Walter unterhält ein homosexuelles Verhältnis mit einem zwielichtigen Halunken, über den er auch den Erpresser Rudow kennenlernte ...

Zitat von Georg im Beitrag #8
[...] eine etwas langatmige Episode, die [...] in ihrer Dramaturgie an so manche Derrick- oder Kommissar-Folge erinnert [...]

Abgesehen davon, dass ich „Sonderdezernat K 1“ im Vergleich mit den ZDF-Serien generell nicht für besonders temporeich halte, kann ich an „Doppelspiel“ keine besonders hervorhebenswerte Langatmigkeit ausmachen. Was allerdings die Aussage mit den Parallelen zu „Derrick“ oder dem „Kommissar“ angeht, so ist ihr in diesem Fall ganz besonders zuzustimmen. Das liegt daran, dass hier endlich einmal ein richtiges Familiendrama geschildert wird, wie es auch von Herbert Reinecker verfasst worden sein könnte (na gut, abgesehen davon, dass Reinecker die Schwulen-Thematik für gewöhnlich nicht einmal mit der Kneifzange anfasste). Was „Doppelspiel“ besonders reineckeresk macht, ist, dass sowohl die Familienmitglieder Wintergerst als auch der Erpresser Ernie Kleber ausgefeilte und vielschichtige Charaktere sind, so wie sie etwa auch bei „Derrick“ hätten auftreten können, während viele andere Matray-Krüger-Drehbücher eher durch schablonenhafte Figurenzeichnung auf sich aufmerksam machen (nach dem Motto „Zeige bloß nicht mehr von einem Protagonisten, als für den Fall unbedingt nötig ist“). Das schlägt sehr positiv zu Buche und lenkte mich vielleicht auch erfolgreich von den angeblichen Längen ab.

Zunächst scheint es, als habe es das Drehbuch darauf abgesehen, das Schwulenmilieu mit den bekannten Stereotypen anzufüllen („mich ekelt davor, wie er sich anzieht“, die Transen-Kostümparty etc.). Nach und nach zeigen sich mehr Facetten der Männer, die allerdings trotz des offenen Statements, dass ihre Neigungen nun ja nicht mehr verboten seien, verdächtig in die Nähe unlauterer Machenschaften gerückt werden. So wird z.B. wie in Lehrstücken der Fünfzigerjahre der Eindruck vermittelt, als habe der verbrecherische Kleber den bedauernswerten Kaufmannssohn verführt und in einen Kreis eigensinniger Erpresser und Nachtschwärmer eingeführt. Betrachtet man das Gezeigte weniger kritisch, so lässt sich auf jeden Fall sagen, dass Rainer Goernemann eine überzeugende Leistung erbringt. Volker Eckstein habe ich hingegen in zu vielen Primaten- und Halbstarkenrollen gesehen, um ihm die verschlagene Tucke abzunehmen. Sehr interessant dagegen die Darstellung von Manfred Steffen – Antiquitätenhändler scheinen, was ihre Sexualität angeht, ja unter Generalverdacht zu stehen, siehe „Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe“.

Ach ja, nebenbei wird auch noch ein Krimi erzählt – hätte ich fast vergessen. Verhalten und Ermordung Rudows scheinen zunächst keinen rechten Sinn zu ergeben. Da ist es ganz gut konstruiert, wie im Laufe der Spielzeit die Puzzlestücke in wiederholten Befragungen zusammengesetzt werden. Besonders Anaid Iplicjian, aber auch Rolf Henniger betrachtet man mit wahrer Freude – klasse Schauspieler, die mit jedem ihrer TV-Auftritte die entsprechenden Episoden aufwerten. Das hat leider auch zur Folge, dass die Auflösung sehr enttäuscht und man innerlich kleine Flüche gegen die Dienstmoral des SK1 ausstößt, das mit seiner Prinzipientreue die ohnehin auf die Probe gestellte Familie Wintergerst auseinanderreißt. Das sind eben die unschönen Seiten des Polizistenlebens.

Durchaus interessante und für meine Begriffe kurzweilige SK1-Folge, die jedoch weniger wegen ihres Kriminalfalles, sondern wegen der überdurchschnittlich guten Charakterisierung der Gastrollen auffällt. Aufgrund dieser ungewöhnlichen Ausgangslage bin ich unsicher über die Bewertung. Ich entscheide mich für 3,5 von 5 Punkten, auch wenn die Darstellerleistungen sicher ein wenig mehr gerechtfertigt hätten.

Gubanov ( gelöscht )
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26.07.2015 14:15
#48 RE: Bewertet: "Sonderdezernat K 1" (1972-1982) Zitat · Antworten



Sonderdezernat K 1: Kein Feuer ohne Rauch

Episode 8 der TV-Kriminalserie, BRD 1974. Regie: Peter Schulze-Rohr. Drehbuch: Maria Matray, Answald Krüger. Mit: Gert Günther Hoffmann (Arnold Marofski), Peter Lakenmacher (Theodor Beer), Hubert Suschka (Kurt Diekmann), Claus Ringer (Eberhard Seidel). Gastdarsteller: Horst Bollmann, Paul Dahlke, Hans Brenner, Christine Wodetzky, Gökhan Arman, Eva-Maria Bauer, Klaus Schichan, Ahmad Bargh, Sabi Dorr, Aras Ören u.a. Erstsendung: 14. November 1974, NDR.

Zitat von Sonderdezernat K 1: Kein Feuer ohne Rauch
Tatü-tata! Eine Lagerhalle brennt. Darin findet man eine verkohlte Leiche. Anhand eines Amuletts kann diese als ein türkischer Gastarbeiter identifiziert werden. Das SK1 kommt in diesem Fall nicht nur der Brandstiftung auf die Spur, sondern klärt auch, wer für einen Raub von Blanko-Lohnsteuerkarten verantwortlich ist und diese nun zu Höchstpreisen unter den ohnehin unter schwierigen Bedingungen lebenden Gastarbeitern verhökert.


Eigentlich hatte ich es aus reinem Zufall sehr gut anstellt mit der zweiten Staffel von „Sonderdezernat K 1“ und die Folgen unwissentlich (zumindest über einen großen Teil der Staffel) nach aufsteigender Qualität „gewürfelt“. „Doppelspiel“ zieht zwar punktetechnisch schon nicht mehr mit den „Hafenhyänen“ gleich, war aber immerhin ähnlich unterhaltsam anzuschauen. Doch nun zum Staffelende der große Absacker: „Kein Feuer ohne Rauch“ erweist sich nicht nur als die schwächste Episode der zweiten Staffel, sondern als die bisher schwächste SK1-Folge überhaupt.

Gastarbeiterstoffe haben ohnehin die Tendenz, einen Großteil ihrer Aufmerksamkeit auf soziale statt auf kriminalistische Fragen zu verwenden. Dies schadete auch schon der „Kommissar“-Folge „Das goldene Pflaster“, die aber immerhin nicht in so großem Ausmaß wie „Kein Feuer ohne Rauch“ zum inhaltlosen Progressiv-Rührstück verkommt. Regisseur Peter Schulze-Rohr zeigt schon mit der äußerst sonderbaren Prätitelsequenz, dass ihm nicht an einem hochkarätigen Beitrag, sondern an einer Schock- und Aufrüttelgeschichte gelegen ist, die auf ein heutiges Publikum natürlich jede nennenswerte Wirkung verloren hat. Besonders amüsant vor diesem Hintergrund seine im Booklet der DVD-Edition zitierte Aussage:

Zitat von Straßenfeger 31: Sonderdezernat K 1 (Folge 01-12), Booklet zur Serie, S. 11
Im Gegensatz zu amerikanischen Serien von damals [...] enthielten deutsche Serien wie „Sonderdezernat K 1“ wenig Action. Regisseur Peter Schulze-Rohr, der die Episode „Kein Feuer ohne Rauch“ inszenierte, erklärte in einem Interview [...] warum: „Action geschieht bei uns am Schneidetisch. Auch wenn ich die Kommissare nur spazieren gehen lasse, kann ich durch geschickte Schnitte immer noch Spannung erzeugen.“


Vielleicht wäre ein einstündiger Spaziergang des SK1 entlang des Elbufers tatsächlich spannender gewesen als die Folge „Kein Feuer ohne Rauch“. Wie man Spannung, Sozialkritik und das Leid bzw. die Ausnutzung der Gastarbeiter effektiv kombiniert, zeigte sein Kollege Wolf Gremm ziemlich genau ein Jahr später mit der schonungslosen „Tatort“-Folge „Tod im U-Bahnschacht“.

Der einzige, für den „Kein Feuer ohne Rauch“ zu einer lohnenswerten Bühne wird, ist Kleinstdarsteller Panos Papadopoulos, der hier als durchtriebener Fälscher eine Nebenrolle sehr gut und markant umsetzt. Die größeren Rollen hingegen verschenken ihre Personalien weitgehend – man kann zumindest nicht sagen, dass die Folge irgendwie von einer Besetzung mit Horst Bollmann, Paul Dahlke oder Christine Wodetzky (an die man sich, wenn der Abspann rollt, schon kaum mehr erinnern kann) profitiert. Dahlkes stereotype Rolle wurde von Herbert Fleischmann in der „Kommissar“-Folge „Ein rätselhafter Mord“ sehr viel differenzierter angelegt, was aber auch an Reineckers Drehbuch gelegen haben könnte. Hinzu kommt, dass die Mitwirkung solcher Galgenvögel wie Hans Brenner oder Sabi Dorr das noch verbleibende Vergnügen an dieser SK1-Ermittlung letztlich völlig raubt.

Vielleicht lief etwas schief am vielgerühmten Schneidetisch, Herr Schulze-Rohr? Langweilige Geschichte ohne Hamburger Flair, die die dramaturgischen Vorzüge, die sich aus dem unterdrückten und ärmlichen Gastarbeitermilieu ergeben, nicht zu nutzen weiß. Auf keinen Fall mehr als 2,5 von 5 Punkten, eher noch ein bisschen darunter.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

26.07.2015 14:30
#49 RE: Bewertet: "Sonderdezernat K 1" (1972-1982) Zitat · Antworten



Sonderdezernat K 1: Fazit zur zweiten Staffel

Klammere ich die zuletzt besprochene Folge kurz aus, hatte ich mit der zweiten Staffel von „Sonderdezernat K 1“ wieder annehmbare bis gute Unterhaltung im DVD-Player. Die Serie schlägt je nach Episode einen interessanten Bogen zwischen den Eigenarten der ZDF-Krimiserien und denen des „Tatort“, wobei sie sich eben nicht ganz von der etwas in die Länge gezogenen Rhetorik des ARD-Krimiflaggschiffs distanzieren kann. Hinzu kommt, dass Matray und Krüger zwar meist gut durchdachte und recht komplexe Drehbücher schreiben, diese aber auf personeller Ebene eine bei den Scripts von Herbert Reinecker als selbstverständlich vorauszusetzende Tiefe vermissen lassen. ’Mal sehen, wie Produzent Harald Vock diese Tradition fortführt oder aufbricht, nachdem dieser die Drehbuch-Verantwortung ab Staffel 3 durchgehend übernehmen wird.

Die Kommissare des SK1 glänzen einerseits durch veritablen Diensteifer, sind aber andererseits auch Bestandteil meiner Kritik an mangelnder Charakterausfeilung. In ihrer vorliegenden Form sind sie eher unauffällig und austauschbar, was durch den ziemlich problemlosen Wechsel von Hermann Treusch zu Claus Ringer zwischen den ersten beiden Staffeln auch gut belegt wird. Umso amüsanter ist es, Geschichten von hinter der Kamera zu hören, die die Persönlichkeiten der Darsteller und gewisse Verhaltensweisen, die sie auch in den fertigen Episoden demonstrieren, einmal etwas expliziter hervorbringen:

Zitat von Straßenfeger 31: Sonderdezernat K 1 (Folge 01-12), Booklet zur Serie, S. 11
Ein KO-Schlag machte während der Dreharbeiten zur zweiten Staffel Schlagzeilen: Der damals 49-jährige Hubert Suschka, so vermeldete die Presse, streckte seinen Kollegen Gert Günther Hoffmann nach einem anstrengenden Drehtag, an dem zehn Seiten Drehbuch heruntergekurbelt wurden, nieder, weil dieser über eine Textpassage „diskutieren“ wollte. Suschka erklärte damals: „Abends, nach einem anstrengenden Drehtag, muss man mit mir sehr vorsichtig umgehen. Quatscht mich einer dämlich an, bekommt er umgehend die passende Antwort.“


Rowdy-Suschka ist neben Jungspund-Ringer für mich auf jeden Fall einer der charismatischeren SK1-Leute. Abschließen möchte ich meine Sichtung der Folgen 7 bis 12 mit einer persönlichen Rangliste der sechs Fälle, die zwar im Durchschnitt etwas gegenüber der ersten Staffel abfallen, mich aber dennoch zum baldigen Weitersehen der Reihe anhalten:

Platz 1 (4,5 Punkte): Episode 07 – Hafenhyänen (Schwarze)
Platz 2 (4,0 Punkte): Episode 10 – Flucht (Weidenmann)
Platz 3 (4,0 Punkte): Episode 12 – Sackgasse (Döpke)
Platz 4 (3,5 Punkte): Episode 11 – Doppelspiel (Quest)
Platz 5 (3,0 Punkte): Episode 09 – Friedhofsballade (Itzenplitz)
Platz 6 (2,5 Punkte): Episode 08 – Kein Rauch ohne Feuer (Schulze-Rohr)

Jan Offline




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06.09.2016 23:00
#50 RE: Bewertet: "Sonderdezernat K 1" (1972-1982) Zitat · Antworten

Diese mir bislang unbekannte Krimiserie der ARD hat nun den Weg zu mir gefunden und heute Abend lief der (Ausstrahlungs-)Erstling. Unklar bleibt mir, warum ich hier erst jetzt zugegriffen habe, denn sowohl die Nachfolgeserie "Die Männer vom K3" ist mir gut bekannt und auch mit Harald Vock als Autor, Produzent und Regisseur konnte ich stets recht viel anfangen. Nun denn - besser spät als nie!

Sonderdezernat K1
Episode 1: Vier Schüsse auf den Mörder
von Maria Matray und Answald Krüger
Darsteller: Gert Günther Hoffmann (Arnold Matofski), Peter Lakenmacher (Theodor Beer), Hubert Suschka (Kurt Diekmann), Hermann Treusch (Oliver Stüben) sowie Heinz Bennent (Jeffrey Simmons), Herbert Fleischmann (Dr. Robert Steenkamp), Karl-Michael Vogler (Dieter Delfs), Andrea Jonasson (Monika Jörgen), Monika Gabriel (Yvonne), Wolfgang Kieling (Siegfried Kalweit), Christian Reiner (Mario Moretti), Edith Schulze-Westrum (Frau Neuhaus), Heinz Trixner (Gerichtsarzt), Katharina Brauren (Pensionswirtin), uvm.
Kamera: Wolfgang Treu
Musik: Martin Böttcher
Produktion: Harald Vock
Regie: Alfred Weidenmann
Erstausstrahlung: 25.10.1972

Die wohlhabende junge Witwe Monika Jörgen kommt des Nächtens in ihrem Schlafzimmer durch einen Fremden ums Leben. Erwürgt, wie der Polizeiarzt feststellt. Kurz zuvor hatte die im Schießen offenbar untalentierte Schützin noch vier Kugeln auf den Eindringling abgegeben, diesen jedoch mehrfach verfehlt. Im Zuge ihrer Ermittlungen stoßen die vier Männer vom Sonderdezernat K1 sowohl auf den Liebhaber Monika Jörgens, den windigen Antiquitätenhändler Dieter Delfs, der der Verstorbenen ihre gesamte Hinterlassenschaft zu verdanken hat, aber auch auf den undurchsichtigen Bediensteten Mario, der offenbar mit der Verstorbenen ebenso verbandelt war. Als die Ermittlungen die Richtung wechseln und sich auf die Frage konzentrieren, warum Monika Jörgen eigentlich überhaupt zur jungen Witwe wurde, betritt ein ganz neuer und unerwarteter Akteutr die Bühne.

Die Idee, den Polizeiapparat einmal von der weniger actionreichen Heldenseite zu zeigen und vielmehr den mühevollen Arbeitsalltag zu fokussieren, mag zunächst eine abschreckende Wirkung auf versierte Krimifreunde ausüben, da mit der teils kleinteiligen Schufterei der Beamten womöglich eine langatmige Geschichte verbunden wird. Die Entwarnung kann gleich vorangestellt werden: Maria Matray und Answald Krüger schufen keinen trockenen Dokumentarstoff, sondern eine interessante Krimigeschichte, die eine durchaus unerwartete Wendung bereit hält. Die vier Mannen des K1 stehen nicht ganz so präsent im Vordergrund wie die berühmten Kollegen aus München, eher sind Mord und (mögliches) Täterfeld das Zentrum der erstausgestrahlten Episode.

Bemerkenswert an diesem Erstling sind im Wesentlichen zwei Punkte, die eng mit den Darstellern verknüpft sind: Das Heer der versierten und bekannten Darsteller, das Produzent Harald Vock hier auffährt, ist über die Maßen bemerkenswert. Nach der früh ausscheidenden Andrea Jonasson treten Karl-Michael Vogler, Wolfgang Kieling, Heinz Bennent und Herbert Fleischmann auf, die in anderen Krimiserien höchst alleine ganze Episoden trugen. Dagegen ist nicht verwunderlich, dass die vier Ermittler in dieser ersten Episode zunächst ein wenig zurück bleiben. Regisseur Alfred Weidenmann scheint hier schnell reagiert zu haben, indem er einen Sprecher aus dem Off die vier Hauptermittler gleich zu Beginn der Episode vorstellen lässt. Die vier Typen, die hier ermitteln, erhalten dabei durchaus interessante Charakterzüge, können diese im Erstling jedoch noch nicht ausspielen. Es bleibt bei den Ankündigungen des Sprechers.

Alfred Weidenmann arbeitete hier bei dieser Episode, wie erwartet, mit seinem Stamm-Assistenten Wieland Liebske zusammen und lieferte auch ansonsten genau das, was er schon in zahlreichen Ringelmann-Krimis lieferte und noch liefern würde. Weidenmanns Fokus liegt auch bei dieser Inszenierung - wie eh und je - auf den Darstellern, von denen er z.T. recht außergewöhnliche Leistungen abrufen konnte. Das ihm hier zur Verfügung stehende Gastensemble bietet dabei die dankbare Gelegenheit, die Stärken des Regisseurs auch umzusetzen. Leider verschleppt Weidenmann dann im Anschluss das Tempo, lässt die Spannung abreißen und scheint an der Lösung des Falles bestenfalls noch notdürftig interessiert. Nach einem furiosen Start und einer ganzen Reihe von Szenen für's Lokalkolorit erscheint die Auflösung beinahe beiläufig. Die Actionszenen in den Straßen Hamburgs wirken bemüht, bieten indes gerade aus heutiger Sicht eine große Portion des nostalgischen Hamburgs.

Fazit: Der Auftakt ist gelungen, im wesentlichen begründet durch das gute Buch des renomierten Autorenduos und Martin Böttchers eingängigem Ohrwurm-Sound. Weidenmanns Regie lässt Luft nach oben, die Charaktere der Hauptakteure behalten ausreichend Pulver, das sie noch verschießen können. 3,5 von 5 Punkten.

Gruß
Jan

Jan Offline




Beiträge: 1.753

08.09.2016 22:26
#51 RE: Bewertet: "Sonderdezernat K 1" (1972-1982) Zitat · Antworten

Sonderdezernat K1
Episode 2: Vorsicht Schutzengel
von Maria Matray und Answald Krüger
Darsteller: Gert Günther Hoffmann (Arnold Matofski), Peter Lakenmacher (Theodor Beer), Hubert Suschka (Kurt Diekmann), Hermann Treusch (Oliver Stüben) sowie Klaus Löwitsch (Paul Matuschek), Fred Haltiner (Bubi), Gisela Trowe (Elsie Möhring), Herbert Mensching (Willy Strempel), Uwe Dallmeier (Hannes), Dieter Prochnow (Fred), Balduin Baas (Barbesitzer), Detlef Eckstein (Gustav), Inken Sommer (Natascha), Françoise Blanc (Ilona), uvm.
Kamera: Wolfgang Treu
Musik: Martin Böttcher
Produktion: Harald Vock
Regie: Helmuth Ashley
Erstausstrahlung: 29.11.1972

Bubi, zu Haue in allen Betten der Hansestadt, engagiert sich mithilfe des Wiener Gastarbeiters Paul Matuschek in der Schutzdienstleistung für unfrewillig beschützte Gastwirte. Gegen Zahlung fixer und variabler Summen lassen Bubi und Matuschek das Mobiliar der Gastwirte ganz und die Fensterscheiben heile. Die Männer vom Sonderdezernat mühen sich unter Beteiligung von Pub-Besitzerin Elsie Möhring, den Erpressern habhaft zu werden, müssen jedoch erkennen, dass Gaunerehre und Einschüchterung wenig hilfreiche Begleiterscheinungen für mühsam arbeitende Polizeibeamte sind.

Nach dem eher konventionell angelegten Erstling präsentieren Matray und Krüger mit Episode 2 nun den ersten echten Kiezkrimi, wie er zeitgleich auch von Werner Jörg Lüdecke für einen Jürgen-Roland-Kinofilm hätte geschrieben werden können. Die Anleihen bei der Realität sind in dem hier vorliegenden Buch indes erheblich deutlicher als in vergleichbaren Sujets seinerzeitiger Kinofilmproduktionen der populären St.-Pauli-Welle. Bubis Erscheinung erinnert in Auftreten und Aussehen entfernt an den legendären Paten vom Kiez Wilfrid Schultz, der, wie Bubi im Film, formal stets als Kellner tätig war und dessen ungeliebter Spitzname "Frieda" hier in Episode 2 kurioserweise in der Kartei der Polizei sogar als Klarname einer Person auftaucht, die den Spitznamen Bubi trägt.

Die Geschichte als solche ist ansonsten schnell als nicht sonderlich komplex angelegtes Gaunerstück zu entlarven. Interessanterweise tut dies dem Ganzen gerade im Vergleich zur erstausgestrahlten Episode keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil. Die Handlung inmitten des Kiezes, dessen Profiteuren und Verlierern wirkt als Gegenpart zu den vier Ermittlern erheblich stimmiger und natürlicher, näher und unverstellter. Zwar bleiben die Charaktere eindimensional, die einzelnen Rollen der Akteuere sind schnell dingfest gemacht und Klaus Löwitschs sprachliche Interpretation eines nativen Wieners wirkt bisweilen überraschenderweise und trotz seiner Herkunft etwas bemüht. Jedoch bietet diese eher flache Darstellung der Gauner die Gelegenheit, das Ermittlerteam etwas verstärkter aus dem Geschehen herausstechen zu lassen als noch im Erstling. Im Vergleich zur Konkurrenz um Kommissar Keller bleiben die Möglichkeiten der Entfaltung dennoch begrenzter.

Als Quell steter Freude erweist sich in dieser Episode Regisseur Helmuth Ashley. Ashley, nicht immer Garant handfester Krimiunterhaltung, weiß sowohl spannende wie auch actionreiche Szenen einzubauen ohne jedoch vollends ins Exploitation-Genre zu wechseln. Die Geschichte bleibt stets als Krimiware erkennbar und wird mit allerlei nackter Haut und publikumswirksam drappierter Prügelei angereichert. Die Kameraarbeit und die gebotenen Actionszenen liegen handwerklich weit über dem Durchschnitt vergleichbarer Produktionen aus TV und Kino. Hier ist der Hut vor Regisseur Helmuth Ashley und Kameramann Wolfgang Treu zu ziehen. Der Erstling der Reihe wies diesbezüglich nichts Vergleichbares auf.

Fazit: Gut ausbalancierte, handwerklich überdurchschnittliche Mischung aus Kiez- und Polizeikrimi des beachtlich gut aufgelegten Helmuth Ashley. 4 von 5 Punkten.

Gruß
Jan

Jan Offline




Beiträge: 1.753

11.09.2016 22:29
#52 RE: Bewertet: "Sonderdezernat K 1" (1972-1982) Zitat · Antworten

Sonderdezernat K1
Episode 3: Mord im Dreivierteltakt
von Maria Matray und Answald Krüger
Darsteller: Gert Günther Hoffmann (Arnold Matofski), Peter Lakenmacher (Theodor Beer), Hubert Suschka (Kurt Diekmann), Hermann Treusch (Oliver Stüben) sowie Krista Keller (Helga Wenzel), Volker Eckstein (Werner Kostinek), Claus Theo Gärtner (Eberhard Goetz), Alexander May (Erich Wenzel), Grete Wurm (Mutter Kostinek), Eva-Maria Bauer (Supermarktangestellte), Susanne Beck (Supermarktangestellte), uvm.
Kamera: Wolfgang Treu
Musik: Martin Böttcher
Produktion: Harald Vock
Regie: Imo Moszkowicz
Erstausstrahlung: 13.12.1972

Eberhard Goetz und Werner Kostinek, zwei Ganoven auf Raubtour durch Hamburger Supermärkte, geraten bei ihrem letzten Coup schwer in die Bredouille, als der Fluchtwagen nicht startet und die Beute zwangsweise auf der Flucht in einem Rohbau zwischengelagert werden muss. Schnell sitzt den beiden unkonventionellen Kassierern das K1 im Nacken, das die beiden auf frischer Tat beim Abholen der Moneten dingfest machen kann. Erweicht vom Dauerverhör der vier Beamten, gestehen die beiden die Beteiligung eines Dritten namens Erich Wenzel. Wenzel, Betreiber einer Minigolfanlage, ist jedoch seit dem Tag vor dem letzten Raubzug spurlos verschwunden und den Männern vom K1 wird klar, dass sie es hier nicht nur mit einer Raubserie, sondern auch mit einem Mordfall zu tun haben.

ACHTUNG: Spoiler - nur weiterlesen, wer den Film schon kennt!

Die "Schüsse im Dreivierteltakt" warten mit dem eher selten anzutreffenden Kuriosum auf, dass ihr größter Vorteil zugleich ihr größter Nachteil ist. Hatte Produzent Harald Vock in den beiden Vorgängerepisoden noch ein überaus sicheres Händchen für die Besetzung bewiesen, geriet ihm das Engagement Krista Kellers für die Rolle der Helga Wenzel gar zu durchsichtig. Kurios ist dies deswegen, weil es nicht an einer etwa unzulänglichen Darstellung Krista Kellers liegt, dass der Plot der gut geschriebenen und dramaturgisch unkonventionell aufgebauten Geschichte nicht zu zünden vermag. Vielmehr ist der Grund darin zu suchen, dass Krista Keller zu den wenigen Darstellerinnen des deutschen TVs jener Jahre gehörte, die neben einem attraktiven Erscheinungsbild und gehörigem Sexappeal eine geradezu obszöne Niederträchtigkeit zu transportieren imstande war. Diese Gabe brachte ihr zahlreiche Engagements bei der Konkurrenz; genannt sei nur exemplarisch Wolfgang Beckers "Kommissar"-Episode "Ein Amoklauf" oder Alfred Vohrers "Der Alte"-Episode "Marholms Erben". Leider - oder Gott sei Dank? - ist sie auch in der vorliegenden Episode des Sonderdezernates entsprechend besetzt, und der Zuschauer kommt ihr dann doch erheblich schneller auf die Schliche als die in bemühter Unkenntnis verharrenden vier Beamten. Schmälernd wirkt sich dies auf den Whodunit aus; Krista Kellers Auftritt als solches indes ist enorm sehenswert und der schauspielerische Höhepunkt der Episode.

Der Whodunit allerdings ist dahin, denn Regisseur Imo Moszkowicz verzichtet unerklärlicherweise darauf, Claus Theo Gärtner als ernstzunehmenden Komplizen des Täters aufzubauen. Viel zu jungenhaft und liebenswürdig lässt er den späteren Matula agieren, als dass ihm wer etwas Böses würde unterstellen wollen. Es blieb der erste und letzte Einsatz des eher in seichten Gewässern des Unterhaltungsfilms beheimateten Imo Moszkowicz im Team des Sonderdezernates. Zwar mag man dem Regisseur zugute halten, dass er hier entgegen seiner beiden Vorgänger Weidenmann und Ashley mehr Wert darauf legte, den vier Ermittlern längere Einstellungen und damit mehr Raum zu geben. Dennoch bleibt seine Inszenierung gemütlich und etwas betulich. Der geradezu verschwenderisch eingesetzte Score von Martin Böttcher orchestriert diese Gangart der Regie entsprechend, sodass sich immerhin ein rundes, wenngleich nicht eben sonderlich aufregendes Bild ergibt.

Fazit: Dramaturgisch fein aufgebaute Geschichte, z.T. wirklich toll gespielt, leider aber eher farblos inszeniert. 3 von 5 Punkten.

Gruß
Jan

Jan Offline




Beiträge: 1.753

14.09.2016 22:35
#53 RE: Bewertet: "Sonderdezernat K 1" (1972-1982) Zitat · Antworten

Sonderdezernat K1
Episode 4: Ganoven-Rallye
von Maria Matray und Answald Krüger
Darsteller: Gert Günther Hoffmann (Arnold Matofski), Peter Lakenmacher (Theodor Beer), Hubert Suschka (Kurt Diekmann), Hermann Treusch (Oliver Stüben) sowie René Deltgen (Kuno Pannewitz), Horst Frank (Rolf Oelker), Gerlinde Locker (Ingrid), Walter Jockisch (Kesten), Wolfgang Wahl (Werkstattbesitzer), Liane Hielscher (Christine Beer), Frithjof Vierock (Kurt), Peter Sattmann (Walter), Gerhard Olschewski (Schrottplatzbesitzer), uvm.
Kamera: Nils-Peter Mahlau
Musik: Martin Böttcher
Produktion: Harald Vock
Regie: Eberhard Pieper
Erstausstrahlung: 10.01.1973

Kuno Pannewitz schafft für Import-Export-Fachmann Oelker Luxuskarossen ran. Das Geschäftsmodell Oelkers sieht jedoch nicht vor, die Maseratis, BMWs und Porsches käuflich zu erwerben; vielmehr wechseln die flotten Flitzer eher unfreiwillig den Besitzer. Ungerührt der damit verbundenen Gefahren, setzt K1-Ermittler Beer seinen eigenen Jaguar XJ6 ein, um den Langfingern eine Falle zu stellen. Das Kalkül geht auf, die Diebe tappen in die Falle und allmählich gerät das Geschäftsmodell Oelkers ins Wanken.

Ja um Himmels Willen, was ist das denn? Alles beginnt in einem idyllischen Ort bei Hamburg wie ein Wolfgang-Petersen-Tatort der 1970er Jahre, vollzieht nach dem Abklingen des in dieser Episode auf einigermaßen seltsame Weise neu arrangierten Titelstücks Martin Böttchers jedoch eine Wendung noch viel seltsamerer Art und Weise. Zunächst bleibt festzuhalten, dass Matrays und Krügers Buch um eine ganz definitiv auf der Strecke gebliebenen "Ganoven-Rallye" reichlich übersichtlich daherkommt. Besonders viel darf der Zuschauer hier nicht erwarten. Mehr als geklaute Autos bieten die beiden Autoren nicht und an eine Rallye erinnert die Geschichte dann auch nicht wirklich. Eher bleibt es bei einem gepflegten Spaziergang bei mittelprächtigem Wetter. Dass der zu Beginn der Episode von Gerlinde Locker abgezockte Wagen auch noch als Maserati bezeichnet wird, obwohl es ein Aston Martin ist, gerät zur Nebensache.

Dass sich für diese dünne Geschichte darüber hinaus ein offenbar überforderter Regisseur fand, der sich schwer tat, selbst diese wenig komplexen Abläufe einigermaßen zusammenhängend auf die Mattscheibe zu bringen, mag als böses Zusammentreffen gewertet werden. Eberhard Pieper, weder vor seiner Regie beim K1 noch danach zu besonderen Ehren im Regiefach gelangt und dankenswerterweise nur einmalig beim K1 beschäftigt, inszenierte diese Episode bemerkenswert hölzern, ungelenk und unharmonisch. Schnittanschlüsse präsentieren sich als Glückssache, der Ton macht, was er will, Kameramann Mahlau (es sollte auch sein erster und letzter Einsatz beim K1 sein) wackelt sich von Einstellung zu Einstellung. Verglichen mit der famosen Arbeit Wolfgang Treus in der Helmuth-Ashley-Episode "Vorsicht Schutzengel" ist es vor allem die Kameraarbeit, die den Niveauabfall dieser 4. Episode am deutlichsten zu Tage fördert.

Dass gerade in dieser Episode so versierte und altgediente Darsteller wie René Deltgen, Horst Frank, Gerlinde Locker oder Wolfgang Wahl ihr Talent verheizen, gesellt sich als besonders schmerzliche Tatsache in Form einer völlig verschenkten Chance zu den übrigen Ärgerlichkeiten, die auf das Konto von Regisseur und Kameramann gehen. Prinzipiell wären die Rollen der Granden des deutschen Films auch mit Laien besetzbar gewesen, denn besondere Herausforderungen stellen weder Buch noch Regie an die Darsteller. Und so tappst Deltgen durch seine Szenen wie ein seniler Rentner mit Hang zu Handgreiflichkeiten, präsentiert Horst Frank seinen wenig ambitionierten Routinebösewicht. Daran findet sich nichts Interessantes und nichts Sehenswertes. Man mag beinahe Mitleid haben, und es bleibt die Hoffnung, dass wenigstens die Gage gut gewesen sein mag.

Fazit: In ihrer Inszenierung geradezu unprofessionell ausgefallene Episode voll inhaltlicher Belanglosigkeit. Aus heutiger Sicht bestenfalls noch von nostalgischem Wert. 1 von 5 Punkten.

Gruß
Jan

Jan Offline




Beiträge: 1.753

16.09.2016 16:25
#54 RE: Bewertet: "Sonderdezernat K 1" (1972-1982) Zitat · Antworten

Sonderdezernat K1
Episode 5: Kassensturz um Mitternacht
von Maria Matray und Answald Krüger
Darsteller: Gert Günther Hoffmann (Arnold Matofski), Peter Lakenmacher (Theodor Beer), Hubert Suschka (Kurt Diekmann), Hermann Treusch (Oliver Stüben) sowie Günter Strack (Artur Zenk), Edith Heerdegen (Mutter Zenk), Volker Lechtenbrink (Fritz Schönhut), Udo Kier (Harry Gätjens), Claus Ringer (Jonny Kettel), Dieter Wilken (Robert Kettel), Judy Winter (Lilo), Christiane Krüger (Rita), Anita Lochner (Brigitte), Jörg Pleva (Herr Schütte), Rose Renée Roth (Blumenverkäuferin), Gerda Gmelin (Frau Lutz), uvm.
Kamera: Ernst W. Kalinke und Fritz Baader
Musik: Martin Böttcher
Produktion: Harald Vock
Regie: Alfred Weidenmann
Erstausstrahlung: 08.02.1973

Da hat sich ein schönes Raubüberfall-Quartett zusammengefunden: Rita, Harry und die beiden Brüder Jonny und Robert kidnappen eines Nachts die beiden Bankangestellten Artur Zenk und Fritz Schönhut, um mit Hilfe deren Schlüsseln in die Bank zu gelangen. Und tatsächlich, der Coup geht auf, das Überfallkommando entschwindet unentdeckt mit satten 800.000 DM Beute in die Nacht. Das Ermittler-Quartett des K1 hingegen hat es wenig schwer, die eine Hälfte der Gauner dingfest zu machen. Weniger leicht gestaltet sich die Suche indes nach Jonny Kettel, der sich bei seiner Freundin Lilo vorerst versteckt halten kann. Als Jonny das Weite suchen will und dafür die Beute aus dem Versteck holen will, wird dem K1 klar, dass es neben den vier Tätern noch einen Fünften gibt, der sich bis dahin noch nicht zu erkennen gab und der ausschließlich aus dem Verborgenen heraus agiert.

Wie wichtig das Engagement des richtigen Regisseurs bei einer Krimiepisode ist, zeigt sich überdeutlich an der ersten Staffel der Serie "Sonderdezernat K1". Hatte sich das Gesamtniveau in der direkten Vorgänger-Episode "Ganoven-Rallye" noch irgendwo unter dem Teppich versteckt, fährt Regisseur Alfred Weidenmann den Anspruch mit dem Expressfahrstuhl wieder nach oben. Zunächst einmal nimmt sich Weidenmann mehr als sein Vorgänger die Zeit, die vier Protagonisten des Überfalles im Bilde einzufangen und damit vorzustellen. Den ersten Rundumschuss widmet er daher den vier Gangstern, die sich im Auto auf dem Weg zu ihren Opfern befinden. Ebenso hält es der für seine penible Schauspielerführung bekannte Regisseur im weiteren Verlauf. Nachdem der erste Teil des Quartetts bereits dingfest gemacht ist, hat Weidenmann ausreichend Zeit, sich dem letztverbliebenen Jonny zu widmen, dessen neu entdeckte Liebe zu Barfrau Lilo von eher egoistischen Interessen bestimmt ist. Weidenmanns Augenmerk bleibt dabei im Wesentlichen bei den Ganoven bzw. bei dem noch in Freiheit befindlichen Jonny. Darüber hinaus bildet die Polizeiarbeit und das sich immer enger ziehende Netz um den Flüchtigen das Gegengewicht in der Inszenierung, sodass eine Episode in vernünftiger Balance zwischen Tätern und Ermittlern entsteht - nicht immer der Fall beim K1 bislang.

Die in dieser Episode aufgefahrene Anzahl bedeutender Darsteller dürfte zudem selbst für einen ausgemachten Schnellsprecher vom Schlage eines Dieter Thomas Heck kaum in 20 Sekunden heruntergeleiert sein. Man reibt sich schon verwundert die Augen, wen Produzent Harald Vock hier alles für z.T. klitzekleine Parts auffahren ließ. Fraglich bleibt, ob hier weniger nicht mehr gewesen wäre, denn so wunderbare Schauspieler wie Günter Strack, Jörg Pleva oder Edith Heerdegen haben kaum ausreichend Raum, ihr Talent auch nur ansatzweise zu nutzen. Sie wirken leider ein wenig wie Staffage inmitten der eigentlich durch den Ganoven Jonny bestimmten Episode. Dieser Jonny nun ist mit Claus Ringer besetzt, der zukünftig beim K1 noch die Seiten wechseln sollte und Bestandteil des Ermittlerteams werden würde. Seine K1-Generalprobe in dieser Episode bewältigt er indes eher mit wackeligen Beinen. Man hätte sich gewünscht, diesen nicht ganz ungewichtigen Part anders besetzt zu sehen: markanter, selbstbewusster, klarer, dreister, selbstverliebter. Ringer müht sich nach Kräften, dem gerecht zu werden, vermag aber kaum auf ganzer Linie zu überzeugen.

Als dritter Kameramann nach Wolfgang Treu und Nils-Peter Mahlau fungiert in dieser Episode überraschenderweise der altgediente Wallace-Kameramann Ernst W. Kalinke, der hier, wie auch in zahlreichen späteren Kinoproduktionen für Horst Hächler beispielsweise, von seinem Assistenten und Co-Kameramann Fritz Baader unterstützt wird. Zu erwarten wäre von Kalinke viel, hatte er doch sein Können in zahlreichen Wallace-Filmen oder auch beispielsweise in Alfred Vohrers "Sieben Tage Frist" bewiesen. Seine Arbeit hier indes bleibt solide und wenig auffällig, wohl auch deswegen, weil Regisseur Alfred Weidenmann nie ein gesteigertes Interesse an ambitionierten Kameraarbeiten an den Tag legte. Für Weidenmann blieb die Kamera eher nützlicher Zweck zum Aufnehmen als gestalterisches Mittel. Sein Film "An heiligen Wassern" darf, wohl auch nicht zuletzt bedingt durch Kameramann Otto Heller, als interessante Ausnahme von dieser Regel gelten.

Fazit: Durchaus kurzweilige und z.T. hochkarätig besetzte Episode von einem der großen deutschen Schauspieler-Regisseure. 4 von 5 Punkten.

Gruß
Jan

Ray Offline



Beiträge: 1.930

19.11.2017 13:05
#55 RE: Bewertet: "Sonderdezernat K 1" (1972-1982) Zitat · Antworten

Habe nun auch die erste Straßenfeger-Box (Folgen 1-12) dieser Serie durchgesehen.

Den Gesamteindruck würde ich mal mit "okay" bis "gut" umschreiben. Mit der ersten Folge "Vier Schüsse auf den Mörder" war ich noch schwer einverstanden, daran schlossen sich dann aber sogleich einige Folgen an, die ich als dermaßen uninteressant empfand, dass mich die Serie um ein Haar verloren hätte. Habe dann doch "tapfer" durchgehalten und wurde gerade hinten heraus mit ein paar Folgen belohnt, die mir wirklich gut gefallen haben.

Das Problem der Reihe sind für mich vor allem die - wie zu lesen ist - bewusst uncharismatisch angelegten Ermittler. Ich habe mich zwischendrin mehrfach gefragt, warum man zu Anfang eigentlich immer wieder aufs Neue mit den gleichen (ziemlich irrelevanten) Informationen über die Kommissare (z.B. "nicht nur glücklich, sondern auch wohlhabend verheiratet, seine Frau ist Inhaberin einiger gut gehender Frisier-Salons") behelligt wird, wenn diese Basis-Infos die einzigen bleiben, die man über die Ermittler erhält. Wen interessiert denn, was die Frau von einem Ermittler so beruflich macht, wenn man ihn eh nie im Privatleben sieht? Dann kann man es auch ganz lassen. Ansonsten wäre es m.E. durchaus möglich gewesen, einen realistischen Touch einfließen zu lassen und trotzdem Figuren zu kreieren, die ein wenig mehr hergeben und Darsteller zu finden, die ein Stück weit charismatischer sind. Ein Gert Günther Hoffmann z.B. bietet in meinen Augen außer seiner einmaligen Stimme nicht viel, was ihn jetzt zwangsläufig für eine Hautprolle in einer Krimiserie qualifizieren sollte. Hermann Treusch, der mir noch am besten gefiel, wurde dann kurioserweise nach der ersten Staffel durch den völlig austauschbaren Claus Ringer ersetzt. Alles in allem war es dann leider so, dass manche Folgen, die inhaltlich wenig hergaben, für mich recht schnell "gelaufen" waren, weil es eben keine Ermittler gab, an denen man sich "festhalten" kann und mit denen man auch bei weniger spannenden Fällen bereitwillig "mitfiebert". Bei solchen Folgen bin ich dann spätestens nach 20 Minuten dazu übergegangen, nebenbei andere Dinge zu erledigen.

Meine klare Nummer 1 unter den Folgen der ersten beiden Staffeln ist "Flucht", die ganz auf Gaststar Hansjörg Felmy zugeschnitten ist. Eine besondere Freude war es für mich, den aus "Drei Männer im Schnee" bekannten Günther Lüders in seiner (wohl?) letzten Rolle zu sehen. Weiterhin gut gefallen haben mir die Folgen "Vier Schüsse auf den Mörder", "Kassensturz um Mitternacht", "Doppelspiel" und "Sackgasse".

Summa summarum bei einem Preis von unter 12€ für die Box sicher kein Fehlkauf, die zweite Box wird wohl in den nächsten Wochen in meinem Player landen, wobei ich hoffe, dass der Schwung der letzten drei Folgen von Staffel 2 trotz Autorenwechsels (von Answald Krüger und Maria Mantray ("Hotel Royal") zu Harald Vock) mitgenommen werden kann.

Ray Offline



Beiträge: 1.930

23.12.2017 12:06
#56 RE: Bewertet: "Sonderdezernat K 1" (1972-1982) Zitat · Antworten

Habe nun auch die beiden letzten Staffeln (Folgen 13-23) gesichtet und kann die Beigeisterung diese betreffend durchaus nachvollziehen. Vor allem Staffel 3 enthält für mein Befinden nur "gute" oder "sehr gute" Episoden. Dies dürfte nicht zuletzt mit dem oben angesprochenen Autorenwechsel zu Harald Vock zusammenhängen. Die Fälle sind interessanter, gefühlt nochmals besser besetzt und der bemühte Realismus-Touch wird ebenfalls nach und nach aufgegeben. Highlights der dritten Staffel sind für mich "Der Stumme", wo man Klaus Maria Brandauer in einem seiner spärlichen TV-Krimi-Auftritte bewundern kann, dazu die ebenfalls stark agierende Karin Baal. Die Story um einen "stummen" Räuber weiß im Übrigen leicht zu fesseln. Des Weiteren ist mir "Der Regen bringt es an den Tag" in besonders guter Erinnerung. Eine Folge, die im ländlichen Milieu spielt, voller Konflikte und interessanter Figuren steckt und dazu sehr gut besetzt ist. Es agieren u.a. Christine Wodetzky (gefühlt in jeder 1970er-Krimi-Reihe vertreten und stets ein Gewinn) als Witwe des getöteten Bauern, Paul Dahlke als Bürgermeister sowie Brigitte Grothum (stark gealtert) in einer Nebenrolle.

Staffel 4 brachte denn wieder ein paar Änderungen mit sich. Auf die Vorstellung der Kommissare wird nunmehr völlig verzichtet. Dazu ersetzt Horst Janson Peter Lakenmacher. Damit geht abermals der Ermittler von Bord, der mir bis dato am sympathischsten war. Gleich die erste Episode fällt durch deutliche "Überlänge" (fast 90 Minuten) auf, was mich in meinem Enthusiasmus im Hinblick auf die anderen Folgen eine Zeit lang ausgebremst hat, zu Unrecht, wie sich herausstellte, denn der Rest bewegt sich dann wieder im Bereich 70-75 Minuten. Insgesamt kann das Niveau aus Staffel 3 nicht ganz gehalten werden, dennoch handelt es sich um überwiegend interessante und gut besetzte Episoden, die darüber hinwegesehen lassen, dass sich letztlich keiner der Ermittler für eine Nominierung in einem zukünftigen "Grand-Prix der Detektive" aufdrängt.

Als Fazit kann ich nur eine Empfehlung aussprechen, auch oder gerade an diejenigen, die von den ersten 12 Folgen vielleicht nicht restlos überzeugt waren. Es wird qualitativ im Schnitt deutlich angezogen.

Georg Offline




Beiträge: 3.263

02.05.2018 17:32
#57 RE: Bewertet: "Sonderdezernat K 1" (1972-1982) Zitat · Antworten

Das Rätsel um die nicht gedrehte sechste Episode der vierten Staffel ist nun gelöst. Die Geschichte wurde ja bekannter Weise erst Jahre später als Tod eines Schaustellers realisiert, in anderer Besetzung und nach Serienende. Jack_the_Ripper fand im Gong 21/1981 den Grund dafür. Ich habe den Text aus der damaligen TV-Zeitschrift digitalisiert:

"Fernsehkrimi scheiterte an Schaustellern - „Sonderdezernat“-Folge vom Hamburger Hummelfest geplatzt

„Der Tatzeuge“ sollte die vierte Folge der neuen Staffel von „Sonderdezernat K 1“ heißen. Als Drehort war das Hamburger Hummelfest im August vorgesehen. Seit einem Vierteljahr laufen die Vorbereitungen. Schauspieler und Team sind engagiert. Seit einem Vierteljahr laufen auch die Verhandlungen mit dem Veranstalter des Hummelfestes, der Stadt Hamburg, Abt. Marktwesen, und den Schaustellern. Wie eine Bombe schlug jetzt zwei Monate vor Drehbeginn beim NDR ein Brief des Marktmeisters Krischke ein, der die Dreharbeiten platzen läßt. Krischke bezieht sich auf Rücksprachen mit Mitgliedern des Schaustellerverbandes. Die fordern vom NDR zumindest einmal während der 31tägigen Veranstaltung Hörfunkberichterstattung. Darüber hinaus wünscht man gleich für den Dezember-Jahrmarkt noch einen Fernsehtermin. Zusätzlich verlangen die Schaustellerfunktionäre Einsicht in das Drehbuch. Der NDR müsse zudem vor den Dreharbeiten die Erlaubnis von jedem einzelnen Schausteller einholen. Weiter heißt es, daß nicht während der Betriebszeiten des Volksfestes zwischen 15 und 24 Uhr gedreht werden könne, nötigenfalls aber nur an den Tagen Montag, Dienstag, Donnerstag. Harald Vock, Hauptabteilungsleiter Unterhaltung beim NDR und Autor des „Sonderdezernat“-Drehbuches empört: „So können wir nicht drehen. Wir sind machtlos gegen die Mafia der Schausteller. Wenn es nicht mehr möglich ist, auf einem öffentlichen Jahrmarkt zu filmen, können wir gleich einpacken. Wir haben es in ganz Deutschland probiert, aber es sind überall die gleichen Familien, die das Jahrmarktwesen fest in der Hand haben. Dann sollen wir nicht während der Marktzeiten drehen. So ein Quatsch, es geht uns doch gerade um das bunte Leben, das Glitzern und den Trubel. Wenn ich schon höre: Montag, Dienstag, Donnerstag! Sollen wir an den anderen Tagen unser Team beurlauben? Die sollen erpressen, wen sie wollen, mich nicht!“ Da die Verträge mit den Schauspielern und einigen freien Mitarbeitern nicht mehr rückgängig gemacht werden können, entsteht dem NDR durch das Nein der Schausteller ein Schaden von 200 000 Mark!"

Havi17 Offline




Beiträge: 3.763

02.05.2018 17:48
#58 RE: Bewertet: "Sonderdezernat K 1" (1972-1982) Zitat · Antworten

Danke Georg!

Gruss
Havi17

Jan Offline




Beiträge: 1.753

02.05.2018 18:54
#59 RE: Bewertet: "Sonderdezernat K 1" (1972-1982) Zitat · Antworten

Zitat von Ray im Beitrag #56

Als Fazit kann ich nur eine Empfehlung aussprechen, auch oder gerade an diejenigen, die von den ersten 12 Folgen vielleicht nicht restlos überzeugt waren. Es wird qualitativ im Schnitt deutlich angezogen.

Das kann ich schon nach den ersten beiden Episoden der dritten Staffel unterschreiben! Die Serie wirkt wie ausgewechselt. Die Charaktere bekommen auf einmal Kontur, die ersten beiden Inszenierungen wirken erheblich hochwertiger als alles, was in den Staffeln 1 und 2 mit ihren zum Teil geradezu beschämend miesen Qualitäten geliefert wurde. Auch was die Besetzung anbelangt, scheint man sich dereinst bei der ARD am Riemen gerissen zu haben. In geradezu verschwenderischer Schlagzahl treten namhafte Darsteller mit Freude am Beruf in den ersten beiden Episoden auf. Wenn das auch nur annähernd so weitergeht, werden das Sonderdezernat und ich doch noch Freunde.


Zitat von Georg im Beitrag #57

[...] „So können wir nicht drehen. Wir sind machtlos gegen die Mafia der Schausteller. [..]"


Starke Ansage eines offenbar wirklich verärgerten Produzenten. Danke für dieses Fundstück!

Gruß
Jan

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