Ach ja ,die alte Diskussion .......ich glaube da werden wir hier keine einheitliche Meinung finden.Ich bin da ( wie schon oft geschrieben )absolut nur an Wallace mit den "Urelementen" interessiert.Die unter dem Namen Wallace veröffentlichen Spätversuche die Filme zu verschlimmbessern oder zu modernisieren sind meiner Meinung nach total misslungen ( oder evtl. auch nicht ? aber dann wäre ohne "Wallace" Schwindel besser gewesen ) Wie Filme wie der Rächer oder Bogenschütze unter "schlecht" auftauchen ist mir unbegreiflich.Entweder man liebt die alten Schinken oder eben nicht.Da gibt es bei mir nur höchstens "weniger gut " Wie Drache sich durch den Rächer ermittelt,Fröbes Vorstellung im Bogenschützen ( egal ob der Held in Strumfhosen umher läuft oder nicht ) oder Kinskis Eingangsdarbietung in der Gräfin ....das ist für mich Wallace.Die späteren "Schlitzerfilme" haben damit aber auch garnichts zu tun. ( das diese für ihre Fans natürlich interessant sind ...ok aber Wallace ? eher nein )
Urelemente ist die richtige Formulierung. Ich liebe es, wenn die Wallace-Filme so richtig ihrem Klischee entsprechen. Die Kunstnebel-Märchenwelt, Käuzchenschreie, maskierte Schurken, schönes SW (manchmal auch in Farbe gelungen) ist für mich Wallace und das, was ihn von herkömmlichen Krimis und Thrillern deutlich abgrenzt. Bogenschütze und Gräfin haben zweifellos ihre Schwächen und gehören für mich nicht zu den Spitzenfilmen der Reihe. Trotzdem haben sie typische Wallace-Elemente, was sie auf jeden Fall Wallace-konform und sehenswert macht, jedenfalls sehenswerter als als irgendwelche mittelmäßige Giallos, deren Thrillerqualität mich aus heutiger Sicht wenig beeindruckt, da auf diesem Gebiet in späteren Jahren wesentlich Besseres entstanden ist. Dazu kommt noch, dass deren Regisseure die Filme auch gar nicht als Wallace-Beiträge gedreht haben. Zumindest habe ich mal ein Interview des Schwarze-Handschuhe-Regisseurs Dario Argento gelesen, wo er offen zugibt, dass er ihn nicht als BEW-Film gedreht hat. Was gibt's da noch zu sagen. Die Themsetote beinhaltet die geliebten Klischees ebenfalls nicht. An irgend einer anderen Stelle im Forum hat jemand einmal geschrieben, dieser Film könnte genauso gut eine Tatort-Folge sein, was genau meinen Eindruck wiedergibt. Für mich ein wenig eindrucksvoller Durchschnittskrimi ohne das was ich sehen will, wenn mir nach Wallace ist. Es leben die Wallace-Klischees.
Es ist sicher viel Subjektivität und Interpretation bei allen Diskussionen. Es gibt bei aller Diskussion doch immer etwas reales. Das, was die Produktion sich davon erhoftte und das was der Regisseur ggf. auch für sich daraus machen durfte und auch ein Schwenk Wehmut sich vom alten Stil aufgrund der neuen Zeit zu verabschieden. Letzters ist wie Edgar erkannt hat, bei der "Toten aus der Themse der Fall". Hier hat man noch ein letztes Mal den alten Stil, so gut es der späte Zeitpunkt und der sich veränderte Trend zuließ, gepflegt. Dabei auch in dieser Zusammenstellung ein letztes Mal darin die verdienten Schauspieler auftreten lassen.
Vergessen wir jetzt Mal ganz, wie dicht man am Roman war, oder ob man eine Durbridge-Logik erkennen mag oder nicht. Gleich ob Gasthaus oder Bogenschütze, sehr gut beschrieben, die Urelemente der Unterhaltung sind mehr oder weniger dort immer vorhanden. Die Augen sind dichter an einem Gruselkrimi a la Fritz Lang, das Gasthaus rangiert in der Mitte und beim Bogenschützen durfte Jürgen Roland einmal seine komödiantische persiflierende Ader nach seinen starren Stahlnetz-Doku-Arbeiten zeigen.
Die Frage, die sich stellt, ist doch immer beste Unterhaltung und volle Kassen zu haben. Und, die wirkliche Qualität, das Nachhaltige zeigt sich doch erst, wenn ihr über Jahrzehnte einen Film immer wieder gut findet. Und da zitiere ich mal Joachim Krmap, der zunächst Bogenschütze bei den schlechten Wallace Filmen sah und kurz bevor er leider starb, sein Urteil zurecht revidierte und der Bogenschütze bei ihm ganz oben bei den besten rangierte noch mit dem Trend weiter nach oben zu steigen.
Zitat von Havi17 im Beitrag #153 Und da zitiere ich mal Joachim Krmap, der zunächst Bogenschütze bei den schlechten Wallace Filmen sah und kurz bevor er leider starb, sein Urteil zurecht revidierte und der Bogenschütze bei ihm ganz oben bei den besten rangierte noch mit dem Trend weiter nach oben zu steigen.
Gibt es zu dem Hinweis, der Bogenschütze hätte schließlich bei Joachim zu den "besten" Wallace-Filmen gehört, eine belegbare Quelle (etwa hier im Forum), an die ich mich nicht mehr entsinne? Was mir bekannt ist, ist das Joachim dem Film einen größeren Unterhaltungswert beigemessen hat, als in früheren Bewertungen (Vgl. Bewertet: "Der grüne Bogenschütze" (1960/1, 4) (8)). Das er beim geschätzten Autoren und Freund zu Lebzeiten nach "ganz oben" in die Top-Liste aufgestiegen sein soll, erscheint mir jetzt überraschend.
Ich hatte persönlichen Kontakt zu ihm und wir hatten des öfteren telefoniert. Ich müßte mal schauen, ob es dazu im Forum noch eine Post von ihm dazu gibt.
Den Artikel hatte ich ja selbst schon verlinkt. Da steht ja, wie beschrieben, dass Joachim dem Film einen zunehmenden Unterhaltungswert attestiert. Da steht aber auch, dass der Bogenschütze für ihn klar im Schatten allein der ersten drei Wallace-Filme steht. Insofern halte ich die Aussage, Joachim hätte den Bogenschützen "ganz oben bei den besten" Filmen eingeordnet, beim besten Willen für eine Über- bzw. Fehlinterpretation. Und weil Joachims Meinungen hierbei aufgrund seines langen filmhistorischen Schaffens sicherlich eine besondere Rolle einnehmen und er nun leider nicht mehr selbst Stellung beziehen kann, ist mir sehr daran gelegen, dass man sensibel mit nachträglichen Theorien umgeht.
Wir werden sicher nicht in die Details zu Joachims Meinung gehen können (wobei sich auch die Frage stellt, was das bringen soll). Geschmäcker an Filmen ändern sich halt. Wenn Havi aus einem Telefonat berichtet, dann sollte das doch okay sein - aber auch nicht überbewertet werden! Für mich ist Bogenschütze auch nur ein eher mäßiger Film, der aber aufgrund der besonderen Machart (insbesondere die humoristische Eröffnung und die besondere Aufmachung des Mörders) etwas hat. Ich möchte den Film innerhalb der Serie nicht missen.
Mit Abstand die schwächsten Filme für mich persönlich sind - Gorilla - Gesicht - Halbmond - Akasava
Als ich mich hier vor vielen Jahren angemeldet hatte, da habe ich damals auch viele "Best-OF"-Listen bereichert - natürlich auch die der "Schlechtesten" Filme, bzw. Schauspieler, Regisseure oder was weiß ich.
Mittlerweile stehe ich solchen Listen eher zwiespältig gegenüber; es sind ja schließlich nichts anderes als Momentaufnahmen, die sich ja zum Teil ständig bei mir, und hier wohl bei einigen anderen auch, den Sehgewohnheiten und Vorlieben entsprechend verändern, oder eben nicht.
Außerdem, hat man hier bzw. ich, oft den Eindruck, das man sich für den einen oder anderen genannten Film, in welchem Ranking auch immer, rechtfertigen muß.
Zum Schluß werden dann noch ehemalige bzw. verstorbene Foren-Teilnehmer mit ins Feld gezogen...als ob das nötig, gar irgendwie relevant wäre???
Joachim's Wissen war was Wallace und den deutschen Film betraf; allumfassend, seine Meinung hingegen, gerade oder erst recht in einem Ranking, war und ist genauso viel wert, wie hier jede andere auch.
Bei einer so langen Filmreihe ist es nur natürlich, dass es auch Ausfälle gibt. Insofern braucht man eine Liste der fünf schlechtesten Wallace-Filme auch nicht mit einer Bloßstellung zu verwechseln.
@Percy Lister und ich haben uns auch Gedanken über unsere aktuellen Flop-5 gemacht und sind zu folgenden Ergebnissen gekommen:
Zitat von Mr. Krimi im Beitrag #162 Außerdem, hat man hier bzw. ich, oft den Eindruck, das man sich für den einen oder anderen genannten Film, in welchem Ranking auch immer, rechtfertigen muß.
Ich würde da die Rechtfertigung nicht mit einer gesunden Diskussion verwechseln. Genau genommen wohnt einer Begründung natürlich auch stets eine Art Rechtfertigung inne. Allerdings ist es zumeist ja eine sachliche Rechtfertigung. Und das finde ich gar nicht schlimm. Letztlich ist es vielleicht sogar der wesentliche Grund solcher Listen. Schlimm finde ich auch nicht, wenn sich deren Inhalte beim jeweiligen Ersteller über die Jahre geändert haben. Ich glaube nicht, dass ich vor 15 Jahren eine zur heutigen Liste identische erstellt hätte.
Zitat von Jan im Beitrag #164[quote=Mr. Krimi|p7381870] Schlimm finde ich auch nicht, wenn sich deren Inhalte beim jeweiligen Ersteller über die Jahre geändert haben. Ich glaube nicht, dass ich vor 15 Jahren eine zur heutigen Liste identische erstellt hätte.
Gruß Jan
Ich muss sagen, dass sich meine Liste kaum geändert hat. Der erste und der letzte Platz sind in Stein gemeißelt. Das wird sich wohl auch nie mehr ändern. Die Top-10 stehen, von einer gewissen Variabilität in der Grauzone um Plazt 10 bis 12, wohl auch mehr oder weniger außer Diskussion. Einzig die Reihenfolge innerhalb der Top-10 ist, abgesehen von Platz 1, angesichts der ähnlichen oder gleich guten Qualität zahlreicher Filme sicher variabel.