Un bianco vestito per Marialé wörtlich: Ein weißes Kleid für Marialé Italien 1972
Die junge Marialé musste als Kind mitansehen, wie ihr Vater ihre Mutter und deren Liebhaber tötete und sich anschließend selbst richtete. Dieses Trauma hat sie ihr ganzes Leben nicht mehr losgelassen. Nun ist sie mit Paolo, einem etwas älteren Herrn verheiratet, der sie in einem einsamen Schloss von der Welt abgeschottet hält. Eines Tages tauchen jedoch einige alte Freunde von Marial auf. Darunter befindet sich auch Massimo, ihre alte Flamme. Sie wollen gemeinsam einen Abend miteinander verbringen. Dabei muss jeder ein Kostüm tragen und es kommt zu einem bizarren Mahl. Nach dem Bankett wird einer nach dem anderen ermordet ...
Die ganze Anlage dieser Produktion, die nur auf dem abgelegenen Schloss spielt, erinnerte mich schon etwas an Giovanni Boccaccios Decameron. Das Problem ist, dass der Film sich nicht entscheiden kann, was er nun eigentlich sein will. Zunächst Gothik-Horror, es folgt eine bizarre Essens-, Tanz- und Verkleidungsszene nach ca. 40 Minuten, die an ein absolutes Trashmovie erinnert. Die ersten Morde beginnen ca. erst bei Minute 50. Das ist viel zu spät für einen Film, der nicht einmal 90 Minuten läuft. Interessant ist zwar die Auflösung, die unmittelbar mit der Prätitelsequenz zusammenhängt und mit dieser quasi verschmilzt, insgesamt bleibt von diesem Streifen aber doch ein recht bizarrer Eindruck.
Nicht unbedingt ein typischer Giallo und deshalb auch nicht unbedingt Pflicht für Genrefans.
Regie: Romano Scavolini. Buch: Giuseppe Mangione, Remigio del Grosso. Musik: Fiorenzo Carpi. Kamera: Romano Scavolini. Produktion: KMG Cinema Roma. Mit: Ida Galli (als Evelyn Stewart), Luigi Pistilli, Ivan Rassimov, Ezio Marano, Pilar Velasquez, Edilio Kim, Giancarlo Bonuglia, Gengher Gatti, Gianni Dei, Carla Mancini