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Dieses Thema hat 3 Antworten
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 Film- und Fernsehklassiker national
Georg Online




Beiträge: 3.263

30.08.2011 11:04
Bewertet: "Ich schlafe mit meinem Mörder" (BRD/ F 1970) Zitat · Antworten

"Ich schlafe mit meinem Mörder" (Je couche avec mon assassin)

Der Geschäftsmann Vandenberg plant gemeinsam mit seiner Geliebten den perfekten Mord. Seine Frau soll daran glauben, damit er endlich finanziell unabhängig ist. Seine junge Geliebte soll eine Zeitlang mit Perücke für andere die Ehefrau spielen. Doch dann scheitert der Plan, als die "Leiche" Frau Vandenbergs spurlos verschwindet ...

Unter dem Arbeitstitel "Ein teuflisches Paar" entstand dieser Krimi im Jahre 1970. Wohl aus Marketinggründen wurde er in "Ich schlafe mit meinem Mörder" umbenannt, nicht zuletzt auf der Grund der Tatsache, dass die Schulmädchen-Report-Reihe gerade im Kommen war. Auch "Ich schlafe ..." kann sich nicht so recht entscheiden, ob es nun ein Erotikfilm mit Krimielementen oder ein Krimi mit Erotikelementen sein soll. Die Hauptdarstellerin Véronique Vendell ist jedenfalls gute 70% der Zeit, in der sie präsent ist, hüllenlos zu sehen und auch alle weiteren Damen, die mitspielen tragen in mindestens einer Szene nichts. Harald Leipnitz präsentiert sich als Grapscher an allen Enden und man stellt sich schon die Frage, ob das alles dramaturgisch notwendig gewesen wäre. Manchmal ist weniger mehr. Die kriminalistische Handlung jedenfalls ist recht spannend aufgezogen und auch Regisseur Wolfgang Becker, der zweifellos den Regieauftrag aufgrund seiner Arbeiten bei "Kommissar", "Babeck" und "Der Tod läuft hinterher" (mit denen er sich den Namen Krimibecker eingeheimst hatte) bekommen. Der Soundtrack von Martin Böttcher ist vorzüglich und geht ins Ohr, Friedrich Joloff als Kommissar ist etwas gewöhnungsbedürftig. Ruth-Maria Kubitschek als Ehefrau Harald Leipnitz' ist ganz in Ordnung, Leipnitz als ehemaliger Zuhälter und Playboy sehr glaubhaft. Das Ende überrascht auf gelungene Art und Weise.
Insgesamt: unter dem Aspekt des Krimis ganz interessant, die vielen Nacktszenen stufen die Qualität des Films allerdings auf das Niveau eines billigeren B-Movies herab.

Regie: Wolfgang Becker, Drehbuch: Werner P. Zibaso, Drehbuchmitarbeit: Willibald Eser, Musik: Martin Böttcher, Kamera: Rolf Kästel, Produzenten: Wolf C. Hartwig, Jacques Willemetz
Mit Harald Leipnitz, Ruth-Maria Kubitschek, Véronique Vendell, Friedrich Joloff, Ellen Umlauf, Peter Capell, Rosl Mayr u. a.


Prisma Offline




Beiträge: 7.591

01.09.2011 23:09
#2 RE: Bewertet: "Ich schlafe mit meinem Mörder" (BRD/ F 1970) Zitat · Antworten

"Ich schlafe mit meinem Mörder" ist ein Film, der eher als Krimi getarnt ist. Wie bereits gesagt, verwässern die vielen Erotikszenen den Film und behindern die Handlung in einer fatalen Art und Weise. Nicht nur der Film kann sich nicht recht entscheiden, was er eigentlich sein will, vor allem der Zuschauer kann dieses Rätsel nicht lösen.
Der Film hat mir bei jedem Ansehen besser gefallen, weil er schon Potential besitzt. Die Handlung und das damit verbundene Komplott hätte bei anderer Handhabung ein Volltreffer werden können. Besonders das letzte Drittel und vor allem das Finale sorgen für einige gelungene Überraschungen. Vermutlich hat dieser Film sein eigenes Genre erfunden: Sexkrimi.
Die Besetzung ist tatsächlich ein Pluspunkt, Harald Leipnitz kann als skrupelloser Spät-Playboy überzeugen, Veronique Vendell ist dem Ganzen nicht richtig gewachsen, was allerdings in eigenartiger Weise gut zum Geschehen passt. Friedrich Joloff als Ermittler zeigt sich von seiner bissigen Seite und eine absolut irre Leistung liefert hier Ruth-Maria Kubitschek als reiche, oberflächliche und sexhungrige Ehefrau, die das Szenario permanent angetrunken bereichert. Sie fällt schon relativ früh dem Verbrechen zum Opfer und verschwindet. Es scheint, als habe man hier versucht, einen Melissa-Effekt zu gestalten, obendrein mit der selben Darstellerin, was aber kaum oder höchstens teilweise gelingt.
Ich mag diesen Film heute, der mich erstmalig fast schockiert hat. Mit Abstrichen sehenswert!

Grabert Offline



Beiträge: 257

24.12.2011 12:15
#3 RE: Bewertet: "Ich schlafe mit meinem Mörder" (BRD/ F 1970) Zitat · Antworten

Zitat
Die kriminalistische Handlung jedenfalls ist recht spannend aufgezogen und auch Regisseur Wolfgang Becker, der zweifellos den Regieauftrag aufgrund seiner Arbeiten bei "Kommissar", "Babeck" und "Der Tod läuft hinterher" (mit denen er sich den Namen Krimibecker eingeheimst hatte) bekommen. Der Soundtrack von Martin Böttcher ist vorzüglich und geht ins Ohr, Friedrich Joloff als Kommissar ist etwas gewöhnungsbedürftig. Ruth-Maria Kubitschek als Ehefrau Harald Leipnitz' ist ganz in Ordnung, Leipnitz als ehemaliger Zuhälter und Playboy sehr glaubhaft. Das Ende überrascht auf gelungene Art und Weise.
Insgesamt: unter dem Aspekt des Krimis ganz interessant, die vielen Nacktszenen stufen die Qualität des Films allerdings auf das Niveau eines billigeren B-Movies herab.

von Georg

Insgesamt für Krimifreunde der 1970er Jahre durchaus sehenswert; ein echtes Zeitdokument neuer Freizügigkeit, wobei der Film dank des Drehbuchs und der Regie von Wolfgang Becker, der ja als Krimiregisseur auch schon durch Arbeiten in der "Fünften Kolonne" und dem "Kriminalmuseum" zu Recht einen guten Ruf genoss, unterhaltsame Krimikost ist. Ruth-Maria Kubitschek wurde in dieser von Wolf C. Hartwig produzierten Geschichte synchronisiert, wenn ich richtig gehört habe von Rosemarie Fendel. Harald Leipnitz spielt authentisch den in die Jahre gekommenen Playboy, Ruth-Maria Kubitschek mal als lüsterne Freundin des Sex und des Whiskys zu sehen war amüsant. Friedrich Joloff als Ermittler ist - wie Georg schon anmerkt - nicht gerade eine Idealbesetzung, aber auch keine schlechte Abwechslung. Rosl Mayr spielt in einer kleinen Nebenrolle die schnippische Haushälterin; eine der wenigen gewollten humoristischen Einlagen des Films. Martin Böttchers Musik hebe sich auch von seinen sonstigen Klängen etwas ab. Fazit: Wer "Sexkrimis" (Prisma) mag, kommt auf seine Kosten, selbst wenn die Story gelegentlich etwas seicht daher kommt.

Mark Paxton Offline




Beiträge: 347

10.08.2012 20:01
#4 RE: Bewertet: "Ich schlafe mit meinem Mörder" (BRD/ F 1970) Zitat · Antworten

Als Kriminalfilm ist dieses Werk von Wolfgang Becker durchaus gelungen. Die Geschichte ist stringent und nachvollziehbar, ja sogar spannend. Absolut störend wirken jedoch die Erotikeinlagen, die wohl mehr Publikum ins Kino locken sollten. Wäre aber meiner Meinung nach nicht notwendig gewesen, denn die kriminalistische Handlung ist wie erwähnt spannend. Dass der Produzent W. C. Hartwig seiner Frau Véronque Vendell in jeder seiner Produktionen hüllenlos einbauen musste, ist mir auch nicht ganz nachvollziehbar.
Bleibt die Besetzung: ich schließe mich den anderen Meinungen an, wenn ihr schreibt, dass Harald Leipnitz den abgehalfterten Playboy gut spielt. Auch die Kubitschek (wie Grabert richtig erwähnt leider synchronisiert) ist als betrogene Ehefrau eine gute Wahl gewesen. Friedrich Joloff als Polizist ist mal etwas anderes, wenn auch ungewöhnlich.

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