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Dieses Thema hat 8 Antworten
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 Film- und Fernsehklassiker national
Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

15.07.2011 09:41
"Der Nachtkurier meldet" (1964-66) auf DVD Zitat · Antworten



Nun veröffentlicht EuroVideo die ersten 14 Episoden der 42-teiligen Serie "Der Nachtkurier meldet". Es handelt sich um die Schilderungen der Abenteuer, die der Reporter Günther Wieland erlebt und zu denen laut Georgs Homepage etwa Morde, Einbrüche und Rauschgifthändler gehören. Von offizieller Seite her gibt es folgenden Ankündigungstext:

Zitat von Eurovideo.de
Dem jungen und engagierten Reporter Günther Wieland (Gig Malzacher) der Münchner Zeitung „Nachtkurier“ ist der Redaktionsalltag nicht aufregend genug. Er möchte nicht nur über Ereignisse berichten, sondern ein Teil davon sein. So wird er bei seinen Recherchen immer wieder in gefährliche Kriminalfälle verwickelt oder deckt dabei verbrecherische Machenschaften auf. Zusammen mit seinem Kollegen, dem Fotografen Charly Rensmann (Gerd Potyka), ist ihm kein Fall zu schwer und keine Situation zu brenzlig.

Mit dabei:
Ernst Konstantin als Chefredakteur Wendelberger
Walter Bach als Lokalredakteur Graf
Rosemarie Fendel als Redaktionssekretärin Fuchs (Füchslein)
Alexis von Hagemeister als Chef vom Dienst von Sillwitz
Dagmar Hank als Helga Heydenreich
und viele andere


EuroVideo bevorzugt wieder eine latent kundenunfreundliche Auswertung mit drei 2-DVD-Sets einer Serie, die auch gut in einer Box hätte herausgebracht werden können. Dafür ist das Cover sehr gelungen und als Bonus für Serienneulinge die Folge "Rivalen" der Serie "Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger" aufgespielt.

Was haltet ihr von der Serie? Ist sie vergleichbar mit der leichten Kost à la "Funkstreife Isar 12"?

Georg Offline




Beiträge: 3.263

15.07.2011 11:39
#2 RE: "Der Nachtkurier meldet" (1964-66) auf DVD Zitat · Antworten

Ja, sie ist vergleibar, zeichnen doch die gleichen Macher (Produktion/ Autoren/ tw. Regie) dafür verantwortlich (die übrigens dann auch den "Wanninger" verantworteten).

Der Journalist Wieland wirkt manchmal allerdings etwas übertrieben und wichtigtuerisch. Insgesamt sind die Geschichten aber doch ganz nett, auch wenn NICHT alle, aber der Großteil der Folgen kriminalistisch sind.

Die Auswertung auf drei Boxen verteilt ist in meinen Augen reine Abcasherei, Eurovideo könnte sich da mal ein Beispiel an Studio Hamburg nehmen, die immer die gesamte Serie veröffentlichen.

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

16.07.2011 15:51
#3 RE: "Der Nachtkurier meldet" (1964-66) auf DVD Zitat · Antworten

In Box Nr. 1 der Serie "Funkstreife Isar 12" ist als Zugabe die Folge Nr. 4 aus der Reihe "Der Nachtkurier meldet" enthalten. Ich zitiere aus dem Booklet:

In Folge 4 "Polizisten sind auch nur Menschen" von 1964 kam es zu einem Wiedersehen mit der Besatzung der ISAR 12; Wieland begleitet die Polizisten Huber (Karl Tischlinger) und Dambrowski (Wilmut Borell) eine Nacht lang auf Streife und erlebt deren ganz normalen Arbeitsalltag. Sein anfangs negatives Bild von der Polizeiarbeit muss er danach gründlich revidieren.

Die Folge "Rivalitäten" aus der Serie "Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger" ist deshalb als Bonus in der Box der neuen Veröffentlichung enthalten, da der Kriminalinspektor die Zeitung "Nachtkurier" mit der Schlagzeile "Wer sah Christa?" (Episodentitel) liest. Das beweist: Nicht nur Jürgen Roland liebte Werbung in eigener Sache.

Georg Offline




Beiträge: 3.263

16.07.2011 18:29
#4 RE: "Der Nachtkurier meldet" (1964-66) auf DVD Zitat · Antworten

Solche Insidergags erlaubte man sich bei Bavaria-Produktionen öfters. So wird etwa auch in einer "Graf Yoster"-Episode auf Franz Josef Wanninger verwiesen. Es gibt fast keine Bavaria-Produktion jener Zeit, in der nicht auf eine andere Serie aus dem gleichen Hause Bezug genommen wurde. Wenn ich mich richtig erinnere, liest auch jemand in "Okay S.I.R." den Nachtkurier.

Georg Offline




Beiträge: 3.263

17.07.2011 22:34
#5 RE: "Der Nachtkurier meldet" (1964-66) auf DVD Zitat · Antworten

... der Vollständigkeit halber: in "Es gibt mehr Dinge...", Folge 62 von "Graf Yoster gibt sich die Ehre", liest Johann (Wolfgang Völz) ebenfalls den "Nachtkurier".

athurmilton Offline



Beiträge: 1.083

26.05.2012 17:17
#6 RE: "Der Nachtkurier meldet" (1964-66) auf DVD Zitat · Antworten

Ich habe mir die erste DVD in den letzten Tagen angeschaut und war gut unterhalten, besonders weil es charmant, menschlich und abwechslungsreich war, nicht immmer dem gleichen Schema folgt. Auch wurde für 25 min jeweils recht viel erzählt.

Wo bleiben eigentlich die restlichen Folgen???

Ich habe noch nirgendwo Teil 2 und 3 gesehen oder angekündigt gefunden.

StefanK Offline



Beiträge: 936

26.05.2012 23:06
#7 RE: "Der Nachtkurier meldet" (1964-66) auf DVD Zitat · Antworten

Momentan gibt es die Box übrigens bei amazon für 8,97 EUR.

Im Booklet steht etwas allgemein gehalten, dass im Jahre 2012 weitere Folgen veröffentlicht werden sollen.

Mark Paxton Offline




Beiträge: 347

27.05.2012 16:51
#8 RE: "Der Nachtkurier meldet" (1964-66) auf DVD Zitat · Antworten

Die Geschichten dieser Serie sind ganz nett und teilweise auch spannend, aber dieser nervige Reporter ist ein echter Unsympath. War damals wohl so gewollt und sollte cool wirken, aus heutiger Sicht eine glatte Fehlbesetzung. Dennoch: "Der Nachtkurier meldet" ist ein interessantes Zeitcolorit und nette nostalgische (Krimi)unterhaltung.

Jack_the_Ripper Offline




Beiträge: 388

21.09.2014 12:53
#9 RE: "Der Nachtkurier meldet" (1964-66) auf DVD Zitat · Antworten

DER NACHTKURIER MELDET



Dem „Nachtkurier“ liegt eine nicht uninteressante Serienidee zugrunde, nämlich die Erlebnisse, Erfahrungen und Abenteuer eines (Boulevard)-Journalisten zu schildern, der im München der Mitt-1960er-Jahre den unterschiedlichsten Storys und Schlagzeilen nachjagt, die zwar gelegentlich etwas märchenhaft daherkommen, durch die Darstellung des Redaktionshintergrundes und der Herstellungsabläufe eines täglich (?) erscheinenden Blattes aber Realismus gewinnen. Warum ich bisher eher einen Bogen um die Reihe – die derzeit im SWR-Programm wiederholt wird, Doppelfolgen jeweils in der Nacht von Sonntag auf Montag, ich hoffe, man hält die komplette Serie durch – gemacht habe, lag an der Hauptfigur des spritzigen jungen Journalisten Wieland in der Darstellung von Gig Malzacher, dessen smartes Gutmensch-Image viel zu sehr ausgereizt und mit einem hohlen Heiligenschein versehen wurde, um erträglich zu sein – schwer zusagen, ob daran der Darsteller oder die Macher Schuld waren. Beim jetzigen Wiedersehen empfand ich die Interpretation nicht mehr so anstrengend, entdeckte sogar die eine oder andere selbstironische Reflexion.

Zum Stammpersonal der Anfangsfolgen gehören: Ernst Konstantin als erfahrener, väterlicher Chefredakteur, einer auflagestarken Geschichte nie abgeneigt, mit gutem Geschäftssinn und einer gewissen Risikobereitschaft ausgestattet; Walter Bach als skeptischer, den journalistisch ausufernden Enthusiasmus bremsender Lokalredakteur, dem der forsche Kollege ein Dorn im Auge ist; Rosemarie Fendel kann sich als Sekretärin nörgelnde Spitzen nicht verkneifen, wirkt altjüngferlicher, als es die Rolle wohl vorsieht; für attraktiven weiblichen Aufputz sorgt die sympathische Dagmar Hank als „Bekannte“ Wielands, gern in dessen Einsätze involviert; Fotograf Gerd Potyka fällt der Part des Redaktionsclowns zu, den er mit viel Peinlichkeit erfüllt; letztendlich der verschmitzte Willy Semmelrogge, der den kriminalistischen Teil der Serie überwacht.

Die ersten drei Folgen liefern auch durch verschiedene Autoren bedingt abwechslungsreiche Kost, die wohl symptomatisch für die Reihe sein dürfte: „Diebe in der Staatsgalerie“ haben ein wertvolles Gemälde entwendet, der „Nachtkurier“ will ein Lösegeld zahlen, um das Bild freizukaufen, dumm nur, dass sich gleich zwei verschiedene Diebe melden … Die Redaktionssitzung zu Beginn kommt mit ihrer Studioatmosphäre und dem bemühten Profilierungs-Geschwätz etwas mühsam daher, dann nimmt die Folge aber Fahrt und Spannung auf, liefert dazu nostalgische München(Bahnhof)-Bilder. „Keine Rettung für Ma Hamid?“ nimmt sich immer noch aktueller Probleme an, politisch verfolgte Asylsuchende, in der vermeintlich sicheren Bundesrepublik bedrängt von Fanatikern aus der Heimat und streng bürokratisch agierenden Beamten, Stefan Schnabel mimt nicht klischeefrei einen auf derlei Fälle spezialisierten Anwalt, Michael Braun fängt stimmungsvolle nächtliche München-Bilder ein, als weiteren Drehort meinte ich die auch in den Freitagkrimis gelegentlich genutzte Hütte an den Osterseen auszumachen. „Im letzten Augenblick“ mischt gekonnt dramatische Spannung mit glaubwürdig dargebotener menschlicher Tragik um eine verzweifelte Mutter, die sich mit ihrem kranken Kind von einem Münchner Hausdach stürzen will. Wielands löblicher und atemloser Einsatz schrammt nahe am Kitsch, mit das einzige, das man der Episode vorwerfen könnte, die sonst durch viele Szenenwechsel und realistischer Machart sowie einer Vielzahl (bayerischer) Darsteller die schon gelobte Spannung und Dramatik abrundet.

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