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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 934 mal aufgerufen
 Schauspieler/-innen
Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

10.06.2011 15:04
Victor de Kowa Zitat · Antworten

Victor de Kowa ist dem geneigten Krimifan vor allem durch die Rolle des Dr. Donald Wells ("Der Fälscher von London", 1961 Regie: Harald Reinl) bekannt. Zudem spielte er in bekannten Filmen wie "Peter Voss, der Millionendieb", "Des Teufels General", "Scampolo", "Es muss nicht immer Kaviar sein", "Das Haus in Montevideo", "Winnetou und sein Freund Old Firehand" u.v.m. mit. In der Serie "Slim Callaghan greift ein" (1964) sehen wir ihn als Detektiv neben Eva Pflug.

"De Kowa gestaltet jede Rolle zu einem wahren Leckerbissen für die Feinschmecker erlesener Schauspielkunst. Man merkt seinem Spiel an, dass er auch privat ein überaus geistreicher, nachdenklicher Mensch ist, der gleicherweise mit Humor begabt ist, wie er einen Hang zum Philosophieren hat. Die Kunst der Nuancierung beherrscht er unerreicht. Grobe Effekte hingegen lehnt er ab. [....]
Die Wahl zwischen Bühne und Leinwand fällt bei ihm meistens zugunsten der Bühne aus. Er liebt es, ein Lachen im Publikum aufklingen zu hören, er liebt den Funken, der wechselseitig zwischen Auditorium und Schauspieler überspringt. Dazu kommt noch, dass er Berlin nicht gern verläßt. [...] Alles in seiner Wohnung zeugt von Kultur und Herzenswärme. Hier kann man Nächte durcharbeiten, ohne es zu bedauern. Hier kann man mit guten Freunden übermütig und besinnlich sein. Hier kann man am Morgen todmüde aufwachen und doch gleich darauf, zufrieden mit der Welt und sich selbst, den neuen Tag begrüßen. Kurz: hier kann man leben, nicht bloß hausen; Mensch sein, nicht bloß atmen. Darauf ist es Victor de Kowa immer angekommen." (Unsere Filmlieblinge - Ein Bilderbuch, Herausgegeben von Friederike Mat, Verlag Bernhard Reiff, 1956)



Victor de Kowa stand auf unserer Besuchsliste für den Waldfriedhof Heerstraße in der Berliner Trakehmer Allee 1. Wie bereits zuvor für Wolfgang Lukschy und Heinz Drache entschlossen wir uns auch diesmal wieder, statt schnell welkender Schnittblumen eine Topfpflanze zu kaufen. Für den eleganten de Kowa, den ich immer im silbergrauen feinen Zwirn vor mir sehe, wollten wir eine blassblaue Hortensie besorgen. Das war zunächst gar nicht so einfach, da das große Gartencenter neben dem Friedhof zwar eine wunderbare Auswahl anbot, die Töpfe jedoch alle zu groß und zu schwer waren. Wir suchten deshalb den kleinen Laden in der Nähe des Eingangs zum Friedhof auf und fanden dort das Richtige. Nachdem wir das Gitter sorgfältig hinter uns geschlossen hatten, um die Wildschweine -vor denen auf einem Schild gewarnt wird- fernzuhalten, durchschritten wir das weitläufige Gelände, das in seiner Art als Naherholungszone bezeichnet werden könnte. Alte, hohe Nadelbäume, Stauden, Moose und sanfte Hügel umrahmen einen kleinen See, der die Idylle dieses verwunschenen Ortes betont. Da es an dem Tag wieder einmal bewölkt war, waren wir die einzigen Besucher dieser Anlage. Ich wäre glatt an dem ungewöhnlichen Grabmal vorbeigegangen, doch Gubanov war schneller. Die Gestaltung des kleinen Tempels über dem Begräbnisfeld durch Richard Scheibe passt zu dem ungewöhnlichen Künstler und seiner zweiten Gattin, der japanischen Sängerin und Schauspielerin Michiko de Kowa Tanaka, die Victor fünfzehn Jahre später ins Grab folgte. Das Ehrengrab des Landes Berlin wirkt gepflegt, in den Blumenschalen stecken kleine rote Herzen und ein weißes Herz liegt im Vordergrund. Wir gruben unsere Pflanze unter dem Namensschild des Edgar-Wallace-Darstellers ein. De Kowa, gebürtig aus Hohkirch bei Görlitz, war ein geachteter Film- und Theaterschauspieler, Regisseur, Chansonsänger und Komödiendichter; sein vielseitiges Engagement für die Kunst wurde mit diversen Auszeichnungen gewürdigt, u.a. dem Verdienstkreuz Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (1961), dem Bambi (1964) und dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (1972).

Peter Offline




Beiträge: 2.886

11.10.2013 11:16
#2 RE: Victor de Kowa Zitat · Antworten

Da uns der Spaziergang auf dem Berliner Waldfriedhof Heerstraße natürlich auch zu Victor de Kowa führte, möchte ich hier noch eine Nahaufnahme beisteuern.

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