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 Giallo Forum
kaeuflin Offline




Beiträge: 1.259

05.06.2011 13:40
Paranoia (1970) Zitat · Antworten

Originaltitel:     Paranoia
Englischer Titel: A Quiet Place to Kill
Produktionsland: Frankreich / Italien / Spanien
Erscheinungsjahr: 1970
Regie: Umberto Lenzi
Drehbuch: Marcello Coscia, Bruno di Geronimo, Rafael Romero Marchent, Marie Claire Solleville
Kamera: Guglielmo Mancori
Schnitt: Enzo Alabiso, Stanley Frazen, Antonio Ramírez de Loaysa
Musik: Gregorio García Segura, Nino Rota
Länge: ca. 94 Minuten

Cast: Carroll Baker, Jean Sorel, Luis Dávila, Alberto Dalbés, Marina Coffa,
Anna Proclemer, Hugo Blanco, Lisa Halvorsen, Tino Carraro, Lou Castel u.a.
Umberto Lenzi + Carrol Baker = stilvoller Früh-Giallo

Inhalt (könnte leichte Spoiler enthalten): Die Rennfahrerin Helen (Baker) wird immer noch von Erinnerungen an ihren Ex-Mann Maurice (Sorel) gequält, der sie vor drei Jahren verlassen hat, um eine reiche Frau zu heiraten. Überraschend erhält sie eine Einladung in seine Villa, nur um festzustellen, dass es nicht Maurice, sondern seine neue Ehefrau Constance war, die Helen kennenlernen wollte. Schließlich endete Helens Ehe mit Maurice mit dem Versuch, Maurice zu erschießen!

Constance plant, den untreuen Ehemann mit Helens Hilfe während eines Bootsausflugs zu beseitigen, doch wie bereits vor drei Jahren ist Helen nicht fähig, Maurice zu töten. Als Constance nun selbst Hand anlegen will, wird sie von Maurice erstochen und mit Helens Hilfe im Meer versenkt. Vor Zeugen wird das Boot zum Kentern gebracht und an einem Unfall besteht kein Zweifel. Alles könnte nun so schön für Helen und Maurice (die sich noch immer lieben) sein, wäre da nicht die Tochter der Verstorbenen und ein Bekannter des Paares, der gerne Aufnahmen mit einer Videokamera macht ...

Fazit: Umberto Lenzi und der frühe Giallo - was für eine Kombination! Schon die Eröffnungsequenz mit ihren invertierten Bildern ist Style-Overkill pur. Dazu die wunderbare Ausstattung der luxuriösen Villa, die Kostüme und Hüte der Damen, die wirklich guten Darsteller und eine langsam und ruhig erzählte Story, welche allerdings mit einigen interessanten Wendungen gespickt ist (kaum zu glauben bei gleich vier Drehbuchautoren!). Sicher, man muss sich auf Filme dieser Art einlassen können. Den Betrachter erwartet hier weder ein klassischer Giallo mit schwarzen Handschuhen noch eine Sleaze-Orgie. Lenzi setzt ganz auf sein Drehbuch und auf die Kombination Baker / Sorel / Dalbés und weiß, dass er sich auf beides zu 100% verlassen kann. Dazu kommen die stilsichere Inszenierung und ein angenehmer Score. Nur in der ersten halben Stunde wird die Zoom-Funktion der Kamera vielleicht etwas überbeansprucht.

Wer Filme wie „Der schöne Körper der Deborah“ mochte, kommt um „Paranoia“ fast nicht herum. Wer sich allerdings Action, Blut und nackte Damen erhofft, sollte den Film meiden. Gefällt mir persönlich noch ein ganzes Stück besser als Lenzis „Knife of Ice“ - daher: 8 von 10 Punkten für einen leider in Vergessenheit geratenen Lenzi-Film.

Gesehen habe ich das ganze von einer Kopie der „Trash-Online.com“-DVD, welche ein ordentliches Bild und einen gut verständlichen, aber nicht immer wirklich synchronen und etwas verrauschen Ton liefert – eine vernünftige DVD wäre auch hier überfällig.

Happiness IS the road! (Marillion)

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