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Dieses Thema hat 68 Antworten
und wurde 8.758 mal aufgerufen
 Film- und Fernsehklassiker national
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Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

09.07.2015 18:35
#31 RE: Hamburger Reeperbahn-Filmklassiker Zitat · Antworten



Bleib sauber, Liebling! (Rosy und der Herr aus Bonn)

Kriminalkomödie, BRD 1971. Regie: Rolf Thiele. Drehbuch: Vratislav Blažek. Mit: Horst Tappert (Unterstaatssekretär Stubenrauch), Heidi Hansen (Rosy Baumgartner), Uwe Friedrichsen (Dr. Walter Bertram), Margot Trooger (Frau Stubenrauch), Siegfried Schürenberg (Oberlandesgerichtsrat Baumgartner), Margot Hielscher (Frau Baumgartner), Jutta Speidel (Inge), Hansi Waldherr (Catcher Geronimo, „der Bluthund von Poppenbüttel“), Helmut Brasch (Walters „Vater“), Hans-Werner Bussinger (Polizist) u.a. Eine Produktion der Rialto-Film Preben Philipsen für den Constantin-Filmverleih. Uraufführung: 4. August 1971.

Zitat von Bleib sauber, Liebling!
Mit ihren siebzehn Jahren leidet Rosy, die Tochter des Oberlandesgerichtsrats vor allem an Taschengeldmangel. Als sie zu ihrem Geburtstag von den überfürsorglichen Eltern endlich einen Hausschlüssel bekommt, bringt sie das auf eine geniale „Geschäftsidee“: Mit einer Tasche voller Duplikate klappert sie die Hamburger Nachtlokale ab und verkauft die Schlüssel unter der Vorgabe eines amourösen Abenteuers an einsame Männer. Natürlich gibt sie eine falsche Adresse an, sackt dafür aber von jedem der Freier in spe 100 Mark Schlüsselpfand ein. Erst als sie an Herrn Stubenrauch, einen Unterstaatssekretär im Justizministerium, gerät, beginnen die Ereignisse, sich zu überschlagen ...


Alles, was man als Wallace-Fan über diesen Film weiß, ist, dass er mit Pauken und Trompeten an den Kinokassen gefloppt ist. Doch hinter diesem Schicksal, das so manche Produktion der frühen Siebzigerjahre ereilte, verbirgt sich ein mit typischen Rialto-Stars gespicktes Lustspiel, das zumindest Freunden des etwas zünftigeren Humors viel Anlass zum Schmunzeln bieten wird. Mit seinen ironischen Referenzen an die damals aktuellen, anrüchigen Kinoknaller, die es vor allem auf eine Sexualisierung des möglichst jungen „Frischfleischs“ abgesehen hatten, setzt „Bleib sauber, Liebling!“ gekonnt Zeitbezüge und dreht sie im gleichen Moment auf den Kopf. Protagonistin Rosy unternimmt nichts Explizites; erst die schmutzigen Fantasien – nicht nur ihrer „Kunden“, sondern auch der Freundinnen und ihrer Familie – fügen dem Geschehen eine doppelbödige Note hinzu. Die nutzt Rolf Thiele freilich gern aus, sodass „Bleib sauber, Liebling!“ trotz allem mit etwas Fantasie in die Riege der Reeperbahn-Filme hineinpasst.

Heidi Hansen gibt die Hauptrolle überzeugend: Ihr unschuldiges Auftreten kontrastiert perfekt mit ihrer schmuddeligen Geschäftsidee. Es muss natürlich ergänzt werden, dass die Rolle wenige ernstliche Herausforderungen mit sich bringt, sodass auch andere Sternchen der damaligen Ära den Part der Rosy Baumgartner ohne Schwierigkeiten hätten meistern können. Mir in der Rolle Uschi Glas vorzustellen, wie wohl ursprünglich einmal geplant war, fällt mir allerdings ziemlich schwer. Gut, dass das Projekt letztlich von der Rialto zuwege gebracht wurde. Gerade der Cast ist ein Traum von Anfang bis Ende: Siegfried Schürenberg und Margot Hielscher spielen die hoffnungslos spießigen Eltern, die vor dem karrierefördernden Besuch aus Bonn einen guten Eindruck machen wollen, stattdessen aber gerade zu diesem Zeitpunkt ihr persönliches Waterloo erleben. Als auseinandergelebtes Ehepaar aus Regierungskreisen haben sich Horst Tappert und Margot Trooger eher wenig zu sagen, dafür geben sie in ihren getrennten Szenen ordentlich Gas. Gerade Tappert wird zu einer Triebfeder der Handlung, wobei sich sein Unterstaatssekretär zwar auch beinah der Verführung Minderjähriger schuldig macht, dies aber auf wesentlich galanterem Wege tut als vergleichbare notgeile ältere Herren. Überraschend kommt, wie Uwe Friedrichsen aus heiterem Himmel als Love interest für Heidi Hansen aufgebaut wird; allerdings geht die Rechnung trotz eines deutlichen Altersunterschieds auf.

Stellenweise gleitet „Bleib sauber, Liebling!“ leider in Klamauk ab (vor allem in Szenen mit Hansi Waldherr und bei der überflüssigen Schlägerei am Ende des Films), doch gelingt es Drehbuchautor Blažek häufig, glänzend abgestimmte Pointen zu servieren. Ein Beispiel für diese Art gelungener Zusammentreffen stellt die Szene mit der Pistole und der Krähe dar; sie ist auch exemplarisch dafür, dass man sich – vielleicht war dies ein Grund fürs Scheitern an der Kinokasse – nicht einmal vor schwarzem Humor scheute. Thiele hätte in der ersten Hälfte des Films etwas zügiger inszenieren können, doch in der zweiten braucht man sich über mangelndes Tempo wahrlich nicht zu beklagen. Im gefühlten Minutentakt kommt es zu Überwerfungen und Verwechslungen, zu Anschuldigungen und Entlastungen. Dabei wird das Geschehen nicht nur kompetent, sondern sogar äußerst ansprechend von Wolf Wirth fotografiert; einen weiteren Beitrag zum optischen Gelingen des Films bietet der hübsche und thematisch wunderbar passende Schlüsselloch-Vorspann.

Gelungene Komödie, die schmutzige Gedanken selbst bei den „höchsten Tieren“ aufzeigt, damit aber unverkrampft und kurzweilig umgeht. Die Produktionsstandards der Rialto-Film garantieren für eine saubere Umsetzung und eine Besetzung, die den Film sicher für viele Forumsmitglieder interessant machen dürfte. Eine DVD-Veröffentlichung wäre sehr zu begrüßen. Man darf sich keinen Kolportagefilm im Stile der anderen St.-Pauli-Thriller erwarten, aber schon mit „Die Herren mit der weißen Weste“ hatte die Rialto ja ihre Fähigkeit für die Verballhornung zeitgenössischer Kinotrends bewiesen. 4,5 von 5 Punkten.

Und das meint der Katholische Filmdienst:

Zitat von Filmdienst.de: Bleib sauber, Liebling!
Rosy, eines Wohlstandsspießers liebstes Kind und noch Schülerin, versteht es raffiniert, sich lüsternen Männern als Edelprostituierte zu verkaufen, ohne dieses „Versprechen“ zu halten. Geringe Spuren von Gesellschaftskritik versanden rasch in plattem Stammtischhumor.


Eine weitere Besprechung des Films findet sich im „Welche DVD?“-Thema: 1

Giacco Offline



Beiträge: 2.517

09.07.2015 20:20
#32 RE: Hamburger Reeperbahn-Filmklassiker Zitat · Antworten

Meine Sichtung des Films ist zwar schon eine Weile her, aber ich fand ihn ebenfalls überaus amüsant und habe mich gut unterhalten gefühlt. Deinen Satz "Gerade der Cast ist ein Traum von Anfang bis Ende" kann ich voll unterstreichen. Es ist wirklich ein Vergnügen, den Darstellern zuzusehen, die hier mit großer Spielfreude agieren. Wenn Margot Hielscher mal wieder in Ohnmacht fiel, das hatte schon was.

Für mich gehört "Bleib sauber, Liebling" neben Filmen wie "Lange Beine - lange Finger" (Vohrer), "Die Herren mit der weißen Weste" (Staudte) oder "Ohrfeigen" (Thiele) zu den wenigen gelungenen deutschen Komödien jener Jahre, die auch heute noch genießbar sind.

Georg Offline




Beiträge: 3.263

22.07.2015 21:36
#33 RE: Hamburger Reeperbahn-Filmklassiker Zitat · Antworten

Zwar sicherlich kein Reeperbahn-Klassiker, aber in keinen anderen Thread passend:

ST. PAULI HERBERTSTRAßE

BRD 1965, Farbe
Drehbuch: C. V. Rock (Pseudonym von Kurt Roecken) nach einer Idee von Margarethe Reinhardt-Hesselbach
Musik: Herbert Jarczyk
Kamera: Gunter Otto
Regie: Akós Ráthonyi (als Akos von Rathony)
Mit Pinkas Braun, Eva Astor, Paula Braend, Michael Cramer, Karin Field, Elma Karlowa, Wolfgang Jansen, Sigrid von Richthofen
Eine Produktion der Reinhardt-Film, Karlsruhe

Angelika Geißler (Eva Astor) wird bei einem Spaziergang durch den Wald von einem Mann vergewaltigt und dadurch schwanger. Sie schweigt über das Erlebte. Als ihr Vater von der Schwangerschaft erfährt, wirft er seine Tochter hinaus. Angelikas Mutter (Paula Braend) begeht daraufhin Selbstmord, aber mehr aus Schande, weil ihre unverheiratete Tochter sich anscheinend mit einem Mann einließ. Angelika sitzt auf der Straße und kommt bald in Hamburg, wo sie in einem dubiosen Nachtclub als "Varieté-Girl" "Arbeit" findet und bald von Werner Kästel (Pinkas Braun) zur Prostitution gezwungen wird.

Dieser wohl eher unbekannte Kolportagefilm beginnt wie Der Förster vom Silberwald: schöne Bilder aus Bayern, eine junge Frau geht im Dirndl durch den Wald, ein Mann in Lederhosen folgt ihr. Dann ist Schluss mit Idylle, der Mann fällt über sie her und der Vorspann wird vor einem lichtdurchfluteten Wald eingeblendet. Die restliche Geschichte spielt fast ausschließlich in Innenräumen, kein Millimeter wurde in Hamburg gedreht, man sieht nicht einmal Außenaufnahmen. Es folgen eher langweilige, teils derbe Dialoge, zwischen die Tanz-, Strip- und eher peinliche Gesangseinlagen (samt komischem Beatles-Verschnitt) geschnitten werden. Regisseur Akós Ráthonyi hat dabei – wenn ich es richtig erkannt habe – einen Cameoauftritt als Mann mit Zylinder in einer Gesangs- und Tanznummer.

Alles sehr gewagt für das Jahr 1965, auch wenn man so gut wie keine nackte Haut sieht. Wie erwähnt, die Dialoge sind teils recht derb, Wörter wie 'Hure', 'Nutte' oder 'Schlampe' fallen en masse und Pinkas Braun, der hier in einer stereotypen Bösewichtsrolle zu sehen ist, beschimpft die Bordellmutter (gespielt von Sigrid von Richthofen) mit "alte Sau". Die Story ist reichlich dünn, unter den darstellerischen Leistungen ist wohl nur Pinkas Brauns Part hervorzuheben, der den Bösewicht mal wieder gekonnt spielt und auch seine in anderen Krimis erprobten dämonischen Lacher mehrmals loswerden kann. Als Fiesling schlägt er die Protagonistin gar und verpeitscht am Ende auch noch eine Prostituierte. Ob das 1965 im Kino ankam (FSK 18!)?

Positiv hervorzuheben ist die Musik von Herbert Jarczyk, der in der Wald-Szene am Beginn des Films die Titelmusik von Alarm in den Bergen verwendet. Autor C. V. Rocks (=Kurt Roecken) TV-Krimiserie Das ist Stern schnuppe fand ich ganz nett, was er jedoch bei St. Pauli Herbertstraße“ abgeliefert hat, ist reichlich vernachlässigbar. Kameramann Gunter Otto, später Macher und Mitproduzent so feinsinniger Filmchen wie Josefine Mutzenbacher oder Lass jucken Kumpel, fotografiert die ersten Szenen immerhin ganz schön und interessant.

Bleibt Regisseur Akós Ráthonyis Inszenierungsstil: schon Das Geheimnis der gelben Narzissen, sein wohl bekanntester Film, war für mich eher unteres Mittelmaß, bei St. Pauli Herbertstraße jedoch weiß er gekonnt und konsequent zu langweilen.

P.S.: Im Jahr zuvor (1964) inszenierte Akós Ráthonyi ebenfalls nach einer Vorlage von C. V. Rock den Thriller Der Fluch der grünen Augen mit Adrian Hoven und Wolfgang Preiss. Darüber und inwieweit Ráthonyis Inszenierung da gelang, werde ich demnächst berichten.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

22.07.2015 21:51
#34 RE: Hamburger Reeperbahn-Filmklassiker Zitat · Antworten

Danke für diese Besprechung, @Georg! "St. Pauli Herbertstraße" habe ich auch schon länger auf meinem Radar. Mir war gar nicht aufgefallen, dass es sich dabei um einen Farbfilm handelt - ich war angesichts des Produktionsjahres von Schwarzweißbild ausgegangen. Interessant und schade zugleich, dass mit den Hamburger Klischees gespielt wird, ohne überhaupt im Norden zu drehen. Durch die Mitwirkung von Pinkas Braun und vor allem Sigrid von Richthofen hört es sich trotzdem interessant an.

Giacco Offline



Beiträge: 2.517

23.07.2015 15:01
#35 RE: Hamburger Reeperbahn-Filmklassiker Zitat · Antworten

"St. Pauli Herbertstraße" kam im Dezember 1965 in die Kinos und erwies sich für den eher kleinen Austria-Verleih als außerordentlich gutes Geschäft (Film-Echo-Note: 3,1 (Erstnote: 2,4)).

Der Ceres-Verleih zog sofort nach und startete im Sommer 1966 "Mädchenjagd in St. Pauli" (Regie: Günter Schlesinger) und war damit fast ebenso erfolgreich (Film-Echo-Note: 3,2 (Erstnote: 2,7)).

Das löste dann eine Welle von St.-Pauli-Filmen aus, an der sich nun auch die großen Verleiher und Produzenten beteiligten.

Georg Offline




Beiträge: 3.263

23.07.2015 21:58
#36 RE: Hamburger Reeperbahn-Filmklassiker Zitat · Antworten

Interessant, dass der Film so erfolgreich war. Er ist doch sehr klischeehaft und reichlich dünn an Inhalt. Und von St. Pauli keine Spur. Da waren die Nachfolgeproduktionen wohl deutlich interessanter. Aber schon die FSK-18-Note hat sicherlich jede Menge Leute angelockt.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

12.11.2015 17:05
#37 RE: Hamburger Reeperbahn-Filmklassiker Zitat · Antworten



Die Engel von St. Pauli

Gangsterthriller, BRD 1969. Regie: Jürgen Roland. Drehbuch: Karl Heinz Zeitler, Werner Jörg Lüddecke. Mit: Horst Frank (Jule Nickels), Herbert Fux (Holleck), Werner Pochath (Herbert Priel), Karl Lieffen (Radensky), Günther Neutze (Kommissar Beringer), Horst Hesslein (Mohr), Rainer Basedow (Clock-Five), Gernot Endemann (Blinky), Irmgard Rießen (Lisa Naumann), Christa Siems (Frieda) u.a. Uraufführung: 24. Oktober 1969. Eine Produktion der Studio Hamburg Filmproduktion für die Inter-Verleih Film-Gesellschaft.

Zitat von Die Engel von St. Pauli
Jule Nickels ist alteingesessener Zuhälter und als solcher Gesetz und Gewissen des Kiezes in einer Person. Ihm und seinen Kumpanen gefällt nicht, dass sich Neuankömmlinge aus Wien in ihrem Revier breitmachen und ihre Kunden erpressen. Als die Störenfriede um Herrn Holleck auch noch einen von Nickels „Mitarbeitern“ vor eine U-Bahn werfen, eskaliert der Bandenkrieg. Mit immer neuen Schikanen bekämpfen sich die verfeindeten Organisationen ... bis es zu einem Prostituiertenmord kommt, über den die Streithähne ihren Konkurrenzkampf vergessen. Können sie den Mörder vor der Polizei stellen?


In mehrfacher Hinsicht kann man das, was Roland da inszeniere, als ein Szenemärchen bezeichnen. Dem heutigen Publikum zeigt es eine „Es war einmal“-Welt, die sich aus Lokalkolorit und stark vereinfachten Gerechtigkeitsauffassungen speist. Der Märchenwald wird gegen das Straßen- und Hinterzimmerlabyrinth des Vergnügungsstadtteils ausgetauscht, der im Sommer 1969 ein blinkendes und schillerndes Sehnsuchtsparadies für Abenteurer und Querköpfe, für „schwere Jungs und leichte Mädchen“ ist. Der Prinz arbeitet als Zuhälter, aber er ist trotzdem „der Gute“, weil er ein Rückgrat hat und für Ordnung und Aufrichtigkeit sorgt, wo andere die guten alten hanseatischen Geschäftsgepflogenheiten möglichst rasch zugunsten unlauteren Profits zu kippen versuchen. Daraus erwächst die dritte Komponente der Märchenhaftigkeit: die wunderbar leichtfüßige Unkorrektheit, die alle diese Gegensätze überhaupt erst ermöglicht, weil der Film ganz offenkundig Rolands Liebeserklärung darstellt an alles, was anrüchig oder verboten oder moralisch fragwürdig ist. Sie wirkt irreal real, sie sorgt für Momente des Schmunzelns und auch Momente der Wehmut – vor allem wenn man bedenkt, gegen welche politische Korrektheit wir sie dieser Tage eingewechselt haben.

Die Besetzung ist nicht unbedingt dazu angetan, mir Jubelschreie zu entlocken, aber Horst Franks positive Präsenz kann man wirklich nur als ausgezeichnet bewerten. Er lässt diesen Film in seiner Aussage aufgehen, er trägt ganz wesentlich zum Unterhaltungswert bei und sorgt für einen Anker- und Identifikationspunkt. Mein Respekt vor diesem Schauspieler wächst mit jeder Rolle, in der ich ihm begegne. In den anderen Parts bekommt man genrebedingt viele Klischees geboten, was vor allem Herbert Fux, Werner Pochath und Karl Lieffen betrifft, die als typische Galgenvögel einfach das machen, was sie meistens machen – sie sind natürlich entsprechend geübt darin, einen Mix aus Abscheulichkeit und Galgenhumor zu liefern, der sicher nicht zu Unrecht viele Fans gefunden hat. Ein weiterer Clou des Films besteht in der von „Dem Täter auf der Spur“ inspirierten Besetzungswahl von Günther Neutze als Kriminaler, der dem Kiezgeschehen eigentlich völlig hilf- und tatenlos gegenübersteht (und damit absolut verzichtbar wäre), aber dennoch manche amüsante Reminiszenz an Commissaire Bernard liefert und schon in der ersten Szene jede Friedhofsblume mit seiner griesgrämigen Art zum Verwelken zu bringen droht.

Was man als stillen Moment des Films missverstehen könnte, ist der mit perfider Kalkulation zur maximalen Tragik hochstilisierte Mord an der taubstummen Prostituierten Lisa. Leider bildet er nicht nur einen inhaltlichen Wendepunkt für „Die Engel von St. Pauli“, sondern sorgt auch inszenatorisch für eine etwas überlange Atempause, die dem Film, der bis dahin spannend und kurzweilig verlief, in den Szenen nach der Tat die Luft ausgehen lässt. Davon erholt er sich auch nicht mehr, was vor allem am Finale ersichtlich wird, das für meine Begriffe eher schwach gerät und weder realistisch erscheint, noch hundertprozentig mit den Prämissen des aufrichtigen Jule Nickels vereinbart werden kann. Schade – hier fehlte entweder der Wille oder das Budget, die wilde Wutz bis zum Ende des Films durch die Gassen von St. Pauli zu treiben.

Mit der Reeperbahn eint die Produktion, dass Wünsche und Sehnsüchte vor allem durch spektakuläre Kulissen und Vorspiegelung falscher Tatsachen befriedigt werden. So präsentieren sich die „Engel“ als ein Film, der simple Kiezrealitäten mit einer Heile-Welt-Rhetorik in einen großen, lauten und hektischen Abenteuerspielplatz verwandelt. Man lässt sich das gern gefallen und steigt in die (zugegeben sehr plumpe) Story durch Rolands kenntnisreiche Regie und Franks exzellente Darstellung mit großer Begeisterung ein. Leider erfüllt der Film nicht alle anfangs gegebenen Versprechen und stellt auch vom kriminalistischen Standpunkt her bei Weitem nicht den stärksten Reeperbahn-Klassiker dar. 3,5 von 5 Punkten.

Und das meint der Katholische Filmdienst:

Zitat von Filmdienst.de: Die Engel von St. Pauli
Das Hamburger Dirnen- und Zuhältermilieu und der Mord an einer Prostituierten im Mittelpunkt eines routiniert inszenierten Kriminalfilms.


Eine weitere Besprechung des Films findet sich in einem separaten Thema: 1

Georg Offline




Beiträge: 3.263

27.08.2016 11:08
#38 RE: Hamburger Reeperbahn-Filmklassiker Zitat · Antworten



Mädchenjagd in St. Pauli
Deutscher Krimi (1966), s/w

Mit Margot Hildenbrand, Tom Riedel, Lifka Werner, Klaus Schichan, Dagmar Schneider, Peter Wienecke, Martina Moll, Joachim Boldt, Heiko Mielke, Margot Moos, Edeltraud Behrens, Heinrich Gies

Buch: Günter Schlesinger
nach der in der Hamburger Morgenpost erschienen Preludin-Story von Werner Frank Posselt
Kameraassistenz: Carl Günther, Lothar Dreher, Walter Dobbert
Schnittassistenz: Ingrid Rathjens
Skript: Bärbel Metasch
Requisiten: Franz Schulz
Bauten: Gabriel Ben Arje
Schnitt: John Merl, U. Andrea Görlitz
Ton: Dieter Schwarz
Musik: von Chapell-de Wolfe Metronome Records GmbH & Horst A. Haß
Kamera: Klaus J. Merl
Dialogregie: Harold Gabriel
Eine Produktion der ABC Film Berlin
Weltvertrieb: Cämmerer Filmvertrieb München
Verleih: Ceres
Produktion und Regie: Günter Schlesinger

Beruhend auf einem wahren Kriminalfall erzählt Regisseur, Autor und Produzent Günter Schlesinger hier eine übliche St. Pauli-Geschichte, die in anderen Filmen mit bekannten Namen und von renommierten Regisseuren wesentlich trashiger inszeniert wurde.

Der Film startet damit, dass ein Unfallwagen eine junge Frau ins Krankenhaus transportiert, die an dem von ihr eingenommen Rauschgift verstirbt. Der behandelnde Arzt Dr. Mertens meldet den Todesfall, der - wie sich herausstellt - durch eine Vergiftung zustande kam, dem zuständigen Kriminalkommissar Schneider von der Hamburger Mordkommission. Die Untersuchungen ergeben, dass Margitta Böhm, so der Name des Opfers, an einem schnellwirkenden Gift gestorben ist. Doch wer ist Margitta Böhm? Woher stammte sie? Niemand kennt sie. Eine Spur führt nach St. Pauli, wo der Kommissar in einschlägigen Kreisen seine Ermittlungen durchführt.

Anfänglich wirkt der Film (Arbeitstitel: "Gehetzt in St. Pauli") dokumentarisch à la "Stahlnetz", denn der Kommissar erklärt aus dem Off seine Handlungen und die Vorgehensweise. Später verliert sich diese Erzählweise. Der Film weist sowohl vor als auch hinter der Kamera keine bekannten Namen auf. Dennoch (oder gerade deswegen?) ist er ganz passabel und von der Qualität her in meinen Augen besser, als so mancher St.-Pauli-Reißer mit prominenterer Besetzung (Jürgens z. B.) oder von bekannteren Regisseuren (Klingler, Olsen). Auch die Musik ist passend und spannend.

Summa summarum eine interessante Entdeckung mit Lokalkolorit, sicherlich kein Highlight, aber doch einmal sehenswert. Die damaligen Kinokritiker gaben ihm die Note 2,9, damit schnitt er besser ab, als etwa der Jerry-Cotton-Film "Die Rechnung eiskalt serviert".

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

28.08.2016 20:45
#39 RE: Hamburger Reeperbahn-Filmklassiker Zitat · Antworten

Schön, dass du das Thema wieder nach oben geholt hast. Mir stand auch wieder einmal der Sinn nach einem St.-Pauli-Film. Leider bestätigte sich erneut, dass sogenannte Klassiker ihrem Status oft nicht wirklich gerecht werden ...



Polizeirevier Davidswache

Kolportagekrimi, BRD 1964. Regie: Jürgen Roland. Drehbuch: Wolfgang Menge. Mit: Wolfgang Kieling (Glantz), Hannelore Schroth (Margot), Günther Ungeheuer (Bruno), Günther Neutze (Schriewer), Helmut Oeser (Kohlhammer), Jürgen Draeger (Manfred), Silvana Sansoni (Cherie), Horst Michael Neutze (Läpke), Günter Lüdke (Paschke), Frank Nossack (Bundeswehrsoldat) u.a. Uraufführung: 9. September 1964. Eine Produktion der Hans-Eckelkamp-Film Duisburg und der Ufa-International München im Atlas-Filmverleih Düsseldorf.

Zitat von Polizeirevier Davidswache
Kurz vor der Haftentlassung ihres halbseidenen Freunds Bruno informiert die besorgte Margot Hauptwachtmeister Glantz über Brunos Rachepläne. Er habe schon von ihr verlangt, eine Schusswaffe zu organisieren, um Glantz, der ihm seinen letzten Gefängnisaufenthalt bescherte, damit zu erledigen. Weil Margot ihren Bruno aber lieber reformieren möchte, muss dieser sich die Waffe selbst organisieren, was ohne Geld leichter gesagt als getan ist. Doch auf der Reeperbahn gibt es Mittel und Wege ...


Mit der Sehnsucht nach der sündigsten Meile Deutschlands machte Jürgen Roland diesen Film ganz groß auf und man kann sich den Erfolg, den er erzielte (bis 1989 eine der acht erfolgreichsten deutschen Filmproduktionen), nur dadurch erklären, dass es sich um den ersten Beitrag zur St.-Pauli-Filmwelle handelt, bei dem die Wagnisse und Verheißungen des Genres noch besonders frisch, besonders skandalös und fürs (wohl vor allem männliche Publikum) besonders „interessant“ waren. Der Kolportagefilm im Allgemeinen hatte 1964 zwar auch schon mehr als ein paar Bartstoppeln, doch man muss dem Hamburg-Spezialisten Roland lassen, dass er genau wusste, wie er dieser Bewegung einen speziellen Drall ins Pseudodokumentarische und damit ins Betroffenmachende verleihen konnte. Statt fiktionaler Groschenromangeschichten um Mädchenraub tischt Roland Lokalkolorit und Milieubewusstsein auf, nimmt dem Schmuddel jede Distanz und zeigt ein bemüht „ungeschminktes“ Bild der Hafenstadt-Attraktion. Wie weit die Involvierung der Zuschauer ging, beweist das „Kleine Lexikon der Ganovensprache“, das jeder Kinogänger im Rahmen des Filmprogramms miterwerben konnte.

Leider belässt es der Film dann auch bei seiner durchaus überzeugenden, auf der Besetzung der üblichen Hamburg-Gesichter basierenden Stimmungskunde. Einen genaueren Blick auf die Handlung sollte man nämlich nicht werfen. Episodisch wickelt sich das nur lose durch seinen Schauplatz zusammengehaltene Geschehen ab, was auch dazu führt, dass eine Steigerung des Spannungsbogens nur dürftig erzielt wird. Die Erzählerstimme, die am Anfang ertönt, ist ein typisches Stilmerkmal des Regisseurs, das er in anderen Filmen aber deutlich effektiver zum Einsatz brachte. Hier ist sie der Gesamtwirkung sogar abträglich, weil sie den Ausgang gleich zu Beginn vorwegnimmt. Für eine Ausweglosigkeit nach Vorbildern des klassischen Dramas ist die Figur des „todgeweihten“ Hauptwachtmeisters zu prosaisch und – lediglich durch den Vorwand mit dem Besuch der Tochter schleicht sich Menschliches ein – zu gesichtslos, eine austauschbare Uniform, keine von Kielings besseren Rollen. Auch sein Gegenspieler, der gewohnt überheblich auftretende Günther Ungeheuer, sollte später besser ausgestaltete Rollen spielen als diesen rückfälligen Verbrecher, der mit Arbeitsscheue und Hinterlist eher den stereotypen Schreckensgedanken der Wirtschaftswunderzeit als dem realen Leben entsprungen scheint.

Es sind andere Rollen, die dem Zuschauer die knapp 100 Minuten Laufzeit besser überbrücken helfen: Hannelore Schroths Biederbürgerin mit Bausparvertrag und Aspikforelle zum Beispiel, die fast schon ein wenig zu dick aufgetragen ist, aber immerhin Präsenz und Überzeugung demonstriert. Oder kleine Momente, die man wahrscheinlich nur dann richtig zu schätzen weiß, wenn man auch andere Reeperbahn-Filme oder Rolands „Stahlnetz“-Episoden kennt: der Supermarkteinkauf mit der vergnügungssüchtigen Christa Siems, die kurzen Szenen mit den geneppten Herren Janza bzw. Lothar, das Trinkspiel mit Gottes Vertretung auf St. Pauli, Ingrid Andree, oder einfach nur zu sehen, wie Günther Neutze bei der Schlägerei im Polizeirevier ordentliche Hiebe mit dem Aktenordner austeilt, während einige seiner Kollegen die Keilerei lieber verdutzt aus sicherer Entfernung betrachten – in diesen Einsprengseln zeigt sich, welcher Esprit in Jürgen Rolands Filmen schlummern kann.

Ob man wegen solcher Kleinigkeiten eine ganze Spielfilmlänge über am Ball bleibt, ist Geschmackssache. Wer jedoch durchhält, den erwartet im Finale sowohl eine Belohnung als auch eine Enttäuschung. Einerseits gelang Roland das Duell der beiden Widersacher auf dem Dach über den Lichtern des Vergnügungsviertels sehr spannend, andererseits ist das Ende des Zweikampfs nur allzu deutlich als gewollter Zaubertrick zu entlarven. Mit allen Mitteln soll das Publikum überrascht, ihm die Sinnlosigkeit der Gangsterkämpfe auf der Reeperbahn vor Augen geführt werden. Schreiber Menge und sein Regisseur vergaßen dabei jedoch, dass Brunos Handeln den gesamten Film über total unlogisch ist, wenn er auf den letzten Metern – obendrein scheinbar geplant – den Schwanz einzieht.

Mit milden Frivolitäten gewürzte Kolportage-Dokumentar-Kreuzung, die in Ermangelung einer konsequent durchgezogenen Handlung von vielen ihrer Nachfolger leicht übertroffen werden konnte. Was „Polizeirevier Davidswache“ noch immer sehenswert macht, ist im Wesentlichen die unverkrampfte Handschrift ihres Regisseurs. 3 von 5 Punkten.

Und das meint der Katholische Filmdienst:

Zitat von Filmdienst.de: Polizeirevier Davidswache
Die alltägliche Arbeit der Polizei im Vergnügungsviertel von Hamburg: Eine Szenenfolge unbeschönigter Vorfälle und Zustände, die, von einer Rahmenhandlung locker zusammengehalten, zwar nicht zu der beabsichtigten "realistischen Reportage" geriet, wohl aber zu einem Film, der im bundesdeutschen Nachkriegskino bis dahin zu den besseren Produktionen zählte.

Peter Offline




Beiträge: 2.886

28.08.2016 20:59
#40 RE: Hamburger Reeperbahn-Filmklassiker Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov im Beitrag #39
... Was „Polizeirevier Davidswache“ noch immer sehenswert macht, ist im Wesentlichen die unverkrampfte Handschrift ihres Regisseurs ...

... Und der sensationelle Auftritt von Hanns Lothar ...

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

28.08.2016 21:02
#41 RE: Hamburger Reeperbahn-Filmklassiker Zitat · Antworten

Alle drei Neutze-Brüder in einer Szene - und in was für einer!

"Das ganze ist eine Sache der Vorstellungskraft. Phantasie."
(Heinz Drache in "Der Hexer")

Ray Offline



Beiträge: 1.930

28.08.2016 22:05
#42 RE: Hamburger Reeperbahn-Filmklassiker Zitat · Antworten

Habe den Film vor etwas mehr als einem Jahr erstmals gesehen und meine Erinnerung deckt sich 1:1 mit den Eindrücken Gubanovs. Ich fand den Film doch sehr ermüdend. Vielleicht war meine Erwartung, aufgrund der vielen gleichen Namen einen erstklassigen Kriminalfilm wie "4 Schlüssel" kredenzt zu bekommen, aber auch schlichtweg falsch. Mehr als 3/5 kann ich ihm beim besten Willen nicht geben.

Jan Offline




Beiträge: 1.753

29.08.2016 14:36
#43 RE: Hamburger Reeperbahn-Filmklassiker Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov im Beitrag #39
Die Erzählerstimme, die am Anfang ertönt, ist ein typisches Stilmerkmal des Regisseurs, das er in anderen Filmen aber deutlich effektiver zum Einsatz brachte. Hier ist sie der Gesamtwirkung sogar abträglich, weil sie den Ausgang gleich zu Beginn vorwegnimmt. Für eine Ausweglosigkeit nach Vorbildern des klassischen Dramas ist die Figur des „todgeweihten“ Hauptwachtmeisters zu prosaisch und – lediglich durch den Vorwand mit dem Besuch der Tochter schleicht sich Menschliches ein – zu gesichtslos, eine austauschbare Uniform, keine von Kielings besseren Rollen.


Diesen - mindestens diesen - Punkt sehe ich anders. Ich empfand Wolfgang Menges Kniff, das Ende bereits zu Beginn vorweg zu nehmen, stets höchst interessant.

Einerseits bin ich der abweichenden Meinung, dass Wolfgang Kieling über den Film hinweg durchaus die Gunst des Zuschauers erlangt - währenddessen sein Kollege Neutze eher der Unnahbare bleibt - und dass er nicht nur zum bloßen Uniformträger verkommt. Kielings brav-bürgerliche Freundlichkeit, seine Unsicherheit im Umgang mit der Tochter und letztlich seine pflichtbewusste Besonnenheit (bloß keine Schießerei im Hotel, wenn ich mich recht erinnere) machen ihn zum Helden, wenngleich zu einem nicht übermenschlichen Helden. Die Macher beabsichtigten ja eher, einen ganz alltäglichen Helden zu zeigen. Dass dieser dann am Ende für seinen ganz alltäglichen Einsatz mit dem Leben bezahlen muss, obwohl er dieses Leben kaum in waghalsiger oder übermenschlicher Risikobereitschaft James Bond gleich riskierte, macht die eigentliche Dramatik aus.

Andererseits gelingt es Menge und Roland, den Zuschauer durch die vorangestellte Auflösung des Films am Ende kurz in die Irre zu locken. Im Zweikampf zwischen Kieling und Ungeheuer dürften die Worte des Sprechers aus dem Off wieder im Bewusstsein der Zuschauer gewesen sein. Ungeheuer aber ist es entgegen der zurecht bestehenden Erwartungen nicht, der Kieling umbringt. Es ist die verzweifelte Hannelore Schroth, die eine völlig unsinnige und überflüssige Tat verübt nachdem eigentlich schon alles vorbei ist. Die kurze Gewissheit, nun mehr zu wissen als der Sprecher zu Beginn (oder es besser zu wissen), verpufft mit dem Schuss aus der Pistole.

Das Vorwegnehmen des Endes ist sicher keine Erfindung Wolfgang Menges; im Rahmen eines deutschen Kriminalfilms aber recht einzigartig. Zumindest kenne ich ad hoc keine andere Produktion, die sich dies in dieser Deutlichkeit getraut hätte.

Gruß
Jan

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

29.08.2016 19:28
#44 RE: Hamburger Reeperbahn-Filmklassiker Zitat · Antworten

Zitat von Jan im Beitrag #43
Das Vorwegnehmen des Endes ist sicher keine Erfindung Wolfgang Menges; im Rahmen eines deutschen Kriminalfilms aber recht einzigartig. Zumindest kenne ich ad hoc keine andere Produktion, die sich dies in dieser Deutlichkeit getraut hätte.

"4 Schlüssel" beginnt ähnlich prophetisch mit der Trauerfeier einiger Protagonisten, bevor dann ihr "letztes Wochenende" aufgerollt wird. Dort erscheint mir der Kniff besser geglückt, weil die Handlung mehr Überraschungen hergibt als nur den einen, wie ich schon schrieb, äußerst schwachbrüstigen und unlogischen Twist in "Polizeirevier Davidswache".

Marmstorfer Offline




Beiträge: 7.519

03.09.2016 19:51
#45 RE: Hamburger Reeperbahn-Filmklassiker Zitat · Antworten

In seinem Frankfurter "Tatort: So ein Tag ..." (Buch: Uwe Erichsen) hat Roland 1982 ebenfalls das finale Ableben des Protagonisten vorweggenommen. Dort wird die Leiche von Polizeihauptmeister Rolfs (Klaus Löwitsch) gleich zu Beginn in die Pathologie geschoben (inklusive Zettel am Zeh). Anschließend wird rekapituliert, wie es dazu kam.

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