Hm, meinen "idealen" Wallace-Streifen gibt es bereits: Cosa avete fatto a Solange? (Ich habe bewusst den italienischen Titel gewählt, da mir die internationale Fassung eindeutig besser gefällt.
Zitat von Gubanov @ Mr. Krimi: Deine Idee, einen idealen Rialto-Wallace-Film zu konzipieren, finde ich prinzipiell super - da wird sicher jeder eine ganz eigene Vorstellung haben. Ein wenig schade ist es allerdings, dass der Threadttitel anderes erwarten lässt: Da steht etwas vom "idealen Edgar-Wallace-Krimi" und dann hat Edgar Wallace mit dem vorgeschlagenen Produkt nur dem Namen nach zu tun. Neben der fehlenden Originalvorlage (die sich nicht zuletzt in den erwähnten ungeeigneten Titeln niederschlägt) würde mir dein Vorschlag zu sehr nach dem "unheimlichen Mönch" und der "blauen Rialto-Hand" riechen, um bei mir Begeisterungssprünge zu verursachen - das ist aber natürlich ausschließlich die oben erwähnte persönliche Vorstellung.
Ich wollte mit diesem Thread mal meine Vorstellung für meinen idealen Krimi von Edgar Wallace oder in dessen Manier vorstellen.
Nach der Sichtung sämtlicher Wallace-Filme hatte ich mir mal überlegt, wie dieser, meiner persönlicher Wallace aussehen könnte. Mit einer Story, die mir gefallen würde, mit dem Regisseur, dem Kameramann, dem Komponisten, und letztendlich einer Besetzung, die es so bedauerlicherweise nie gab, die ich mir im großen & ganzen aber gewünscht hätte. Das dieser Vorlage, auch wenn es von mir nur ein Beispiel einer Story ist, die ich mir mal auf die "Schnelle" so ausgedacht habe, auf keiner Grundlage eines Romanes von Wallace ist, glaube ich, tut dieser Sache keinen Abbruch, siehe Wallace-Filme ab '66.
Die von vielen erkannte Mischung einiger Wallace-Filme (Würger von Schloß Blackmoor, Der unheimliche Mönch, Die blaue Hand, etc.) kommt nicht von ungefähr, sind es doch Filme, die mir zumindest in 2 von 3 Fällen außerordentlich gut gefallen.
Zitat von GubanovSo sehr ich auch die Rialto-Serie um ihrer selbst willen schätze, so komme ich doch zum Schluss: Eine ideale Wallace-Romanverfilmung wäre für mich eine originalgetreue Adaption der BBC möglichst aus den 2000er-Jahren (vielleicht kommt ja noch etwas). Hier würde ich gern sehen, wie man mit Klassikern umgeht - "The Dark Eyes of London", "The Door with Seven Locks", "The Blue Hand", "The Case of the Frightened Lady", "The Black Abbot", ...
So ähnlich sähe meine ideale Verfilmung wohl auch aus: Eine in der Gegenwart entstandene Verfilmung der Originalromane. Dem Ansinnen des Threads entsprechend, gebe ich hier aber mal meinen derzeitig idealen Wallace-Krimi aus den 60er Jahren zum Besten. Und ich warne schon einmal vor, es handelt sich hierbei um ein ziemlich ehrgeiziges und visionäres Projekt.
Titel: Die stolzen Söhne von Ragusa Land: BRD Jahr: 1962 S/W/F: s/w Zeit: 119 Min. Genre: Kriminalthriller Regie: Jürgen Roland Buch: Trygve Larsen (Egon Eis) nach dem Roman "Im Banne des Unheimlichen" Kamera: Karl Löb Musik: Martin Böttcher
Spielorte: London, eine altes Anwesen auf dem Land, offene See
Handlung: Ein Unwetter wütet, als der alte Arzt Dr. Laffin bei einer Fahrt mit seinem Mündel Betty Carew auf einer Landstraße von vermummten Gestalten angehalten und zu einem Kranken gebracht wird, während Betty unter Bewachung im Auto verbleiben muss. Es stellt sich heraus, dass der von schrecklichen Krämpfen geschüttelte Greis der Großprior einer Geheimloge ist. Man verspricht Laffin jede nur erdenkliche Unterstützung, wenn er es schafft, den Mann am Leben zu erhalten ...
(ein weiterer Krampfanfall, die Kamera zoomt darauf zu, dann Titelsequenz)
Zwei Jahre später hat Betty, mittlerweile mit einem jungen Lord verlobt, dessen Hausarzt Laffin ist, dieses seltsame Ereignis schon fast wieder vergessen, als weitere Dinge geschehen, die ihr wunderlich vorkommen. So verliert sie ihre Stellung im Theater und muss nun als lebende Schaufensterpuppe Werbung für einen Schreibtisch machen. Während dieser Tätigkeit erhält sie den Besuch eines alten, in einer Robe bekleideten Mannes, dem sie einen versiegelten Umschlag aus der Schublade des Schreibtischs übergeben soll. Doch dies ist nur der Anfang. Seit Tagen schon wird Betty von einem unheimlich scheinenden Mann in Priesterkleidung verfolgt, der wenige Minuten, nachdem er sie das erste Mal angesprochen hat, erschossen wird. Es stellt sich heraus, dass er ein Mitglied der Loge war, die aus dem Schatten heraus unter Mithilfe von Laffin alle Fäden in der Hand zu halten scheint und neuerdings eine unverhältnismäßige Anzahl an zwielichtigen Seeleuten für ihre Reihen rekrutiert. Es braucht nicht weniger als drei tatkräftige junge Männer - den Reklamefachmann Bill Holbrook, den Scotland-Yard-Inspektor Bullott und den Gentlemaneinbrecher Toby Marsh - um die Hintergründe eines großen Gaunerstücks aufzudecken, dessen Ziel die Schatzkammer der Loge ist. Doch nachdem sie die Veruntreuung des Geldes in letzter Sekunde verhindert haben, müssen sie erkennen, das noch weitaus mehr auf dem Spiel steht und die Empfänge bei der mondänen Schauspielerin La Florette nur dazu dienten, einen noch größeren Coup vorzubereiten. Auf einem Atlantikdampfer kommt es schließlich zum alles entscheidenden Showdown und die Frage, ob wirklich Dr. Laffin der Kopf des ganzen war, findet eine erschreckende Auflösung.
Besetzung:
Originalcharaktere:
Betty Carew Brigitte Grothum Dr. Joshua Laffin Fritz Rasp Lord Lowbridge Eddi Arent Mr. Pawter, PIPS Siegfried Schürenberg Bill Holbrook, sein Angestellter Joachim Fuchsberger Inspektor Bullott Heinz Drache Toby Marsh Harald Leipnitz La Florette (Jenny Hamshaw) Karin Dor Kapitän Hale Siegfried Lowitz Benson, Lowbridges Diener Klaus Kinski Van Campe, Theaterbesitzer Werner Peters De Fell, Regisseur Walter Rilla Mrs. Hamshaw Ilse Steppat Lambert Stone, Millionär Karl-Georg Saebisch Leiff Stone, Großprior Wilhelm Vorwerg Bruder John Rudolf Fernau Tinker Lane, Seemann Rudolf Fenner Mr. Smith, Mittelsmann der Loge Jan Hendriks Blackwood, Verwalter der Priorei Friedrich Joloff Sir Richard Paxton, Finanzministerium Dieter Borsche Dr. Speer, Schiffsarzt Dieter Eppler Zahlmeister Carl Lange
Desweiteren als Ergänzungen des Drehbuchs:
Agatha Laffin Elisabeth Flickenschildt Lady Lowbridge Lil Dagover Cedric Grey, Sir Richards Sekretär Harry Wüstenhagen Sir Archibald Morton, Chef von Scotland Yard E. F. Fürbringer Polizeiarzt Tilo von Berlepsch
Eine Traum für Dich und ein "Alptraum" für jeden Produzenten der 60er Jahre.
Das "Who is Who" des deutschen Krimis der 60er Jahre, mit allem was Rang und Namen hat, und so Blacky Gut & teuer, ach wohl fast unbezahlbar, wäre.
Trotz allem eine schöne Idee von der Waterkant und Karin Dor mal ganz mondän, bleibt nur abzuwarten, auf welche Seite die damals 24jährige wechseln würde..., und dann noch als Schauspielerin
Die Dagover und Flickenschildt in einem Film????
Na, bei soviel prominenter Besetzung, wär ich ja mal gespannt, welche Namen in welcher Reihenfolge in der Titelsequenz bzw. auf einem Plakat in welcher Größe erscheinen...
Der selige Horst Wendlandt hätte viele schlaflose Nächte vor sich...
Das ist ja das Schöne. Ich muss mir keine Gedanken um Kosten und Verfügbarkeiten machen.
Und was Flickenschildt und Dagover angeht, so könnte ich auf letztere zur Not auch noch verzichten. Zumal diese Konstellation wohl sowieso nur wie eine Kopie aus "Die seltsame Gräfin" wirken würde. Dennoch ist auch die Dagover eine von mir sehr geschätzte Schauspielerin der Reihe. Aber Flickenschildt war natürlich sehr viel prägender.
Aber ich denke, damit habe ich alle, die mir in der Reihe besonders lieb und teuer sind, in einem Film versammelt. Oder sagen wir fast. Pinkas Braun hätte es natürlich auch noch verdient. Oder Karin Baal. Oder ... Und dann auch noch die tollen Schauspieler, die nicht Teil der Reihe waren, es aber sehr gut hätten sein können wie ... usw.
Kurt Waitzmann könnte man allerdings noch unterbringen als Schankwirt Taylor, ebenfalls ein Originalcharakter (oder Fenner als Taylor und Waitzmann als Lane).
Um die Plakate und die Titelsequenz muss ich mir aber zum Glück auch keine Gedanken machen.
Oder ist hier doch eher eine realistische Version des idealen Films erwünscht?
Zitat von Count VillainOder ist hier doch eher eine realistische Version des idealen Films erwünscht?
Nein, nicht unbedingt. So eine Traumbesetzung ist eben was sie ist,...meistens ein Traum! Obwohl es gibt diese, oder annährend jedenfalls, auch vereinzelt innerhalb der Serie. Du hast bei eben dieser Besetzung, alles aufgefahren, was wohl damals bei Wendlandt in dem Karteikartenständer vertreten war, inklusive den Mann "für die Bauten", hier muß der Rialto-Boß wo anders geguckt haben...
Vielleicht hat ja hier noch jemand eine andere Traumdeutung?