Frankreich trauert um Annie Girardot

Obwohl jeder wusste, dass sie seit mehreren Jahren schwer krank war, erschüttert der Tod von Annie Girardot die gesamte französische Filmbranche. Girardot gehörte seit Jahrzehnten zu den Lieblingsschauspielerinnen Frankreichs aber auch Italiens, wo sie dank Lucchino Viscontis "Rocco und seine Brüder" 1960 weltweit berühmt wurde. Geboren 1931 in Paris begann Girardot ihre Karriere 1955 in André Hunebelles "Treize à table". Bis Ende der Achtziger Jahre spielte sie in mehr als 120 Kinofilmen mit, meistens in der Hauptrolle. Von José Giovanni ("Der Zigeuner") bis Jean-Louis Bertuccelli ("Dr.Françoise Gailland") über Philippe de Broca ("Ein verrücktes Huhn") u.v.a. hat Annie Girardot für die erfolgreichsten Regisseure und mit den berühmtesten Darstellern wie Alain Delon, Philippe Noiret, Louis de Funès, Yves Montand, Lino Ventura, Ugo Tognazzi, Helmut Berger, Jacques Brel gearbeitet.

Ab 2000 rückte Annie Girardot erneut ins Rampenlicht, diesmal dank Michael Haneke, der sie 2001 als Mutter von Isabelle Huppert in "Die Klavierspielerin " besetzte. Eine Rolle, für die sie den César als beste Nebendarstellerin erhielt. Vier Jahre später drehte Haneke erneut mit Girardot in "Caché". 2006 gingen Gerüchte um, dass die Aktrice an Alzheimer leide. Anstatt ihre Krankheit zu verheimlichen, entschied sie sich, offensiv mit ihrem Kampf gegen die Krankheit umzugehen. So erklärte sie sich bereit, ihr Leiden in Nicolas Beaulieus beeindruckendem Dokumentarfilm "Ainsi va la vie" zu schildern.

Quelle: Blickpunkt:Film

Sie gehörte auch zu meinen frz. Lieblingsschauspielerinnen. Besonders beeindruckend fand ich 1971 ihre Darstellung in AUS LIEBE STERBEN - eines der besten frz. Dramen aller Zeiten.

Joachim.