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Dieses Thema hat 4 Antworten
und wurde 1.689 mal aufgerufen
 Film- und Fernsehklassiker national
Georg Online




Beiträge: 3.263

13.11.2010 12:04
Bewertet: "Schritte in der Nacht" (TV-Krimi 1961) Zitat · Antworten

Und noch eine erfreuliche Mitteilung:

Der Fernsehkrimi SCHRITTE IN DER NACHT erscheint 2011 von Pidax-Film auf DVD!

Konnte diesen Film mit Erik Schumann, Dieter Eppler, Konrad Georg, Stanislaus Ledinek und Walter Buschhoff vorab sichten und bin davon begeistert. Es geht um einen Mann, der nachts von unheimlichen Schatten durch die Gassen der Stadt verfolgt wird und der umgebracht werden soll. Er weiß allerdings nicht, warum und wird in seiner Verzweiflung selbst zum Mörder. Am Ende gibt es dann noch eine schöne Überraschung. Ein absolut spannender Krimi von Regisseur Theo Mezger, der sich am Schluss dann auch noch als Whodunit entpuppt. Das Buch stammt von Robert Arthur, bekannt als "Der drei Fragezeichen"-Autor.

http://krimiserien.heimat.eu/fernsehspie...eindernacht.htm

HerrEppler Offline



Beiträge: 198

15.11.2010 17:58
#2 RE: "Schritte in der Nacht" (TV-Krimi 1961) auf DVD! Zitat · Antworten

Super - endlich mal wieder was mit der Verwandschaft.

Freue ich mich

HerrEppler

Matze K. Offline



Beiträge: 1.060

21.11.2010 17:57
#3 RE: "Schritte in der Nacht" (TV-Krimi 1961) auf DVD! Zitat · Antworten

Hört sich toll an !!!

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

16.10.2011 21:00
#4 RE: "Schritte in der Nacht" (TV-Krimi 1961) auf DVD! Zitat · Antworten



BEWERTET: "Schritte in der Nacht" (Fernsehspiel SDR/SWR 1961)
mit: Erik Schumann, Dieter Eppler, Thessy Kuhls, Konrad Georg, Walter Buschhoff, Stanislav Ledinek, Gerold Wanke, Charles Wirths u.a.
Regie: Theo Mezger

Nach einem gemütlichen Abendessen bei seinem Vetter Bill und dessen Frau begibt sich Harry Benson auf den Nachhauseweg. Bald schon hört er Schritte hinter sich und beschleunigt deshalb seinen Gang, da es ihm auf den regennassen Straßen doch ein wenig unheimlich zumute wird. Zwei Männer verfolgen ihn und zerren ihn in ihr Auto. Sie sagen ihm offen ins Gesicht, dass sie den Auftrag haben, ihn zu töten. Wird es dem jungen Mann gelingen, sich aus seiner misslichen Lage zu befreien? Bei wem kann er Hilfe suchen?

Erik Schumann ist der Hauptdarsteller dieses nur 42 Minuten langen Kriminalspiels. Mit ihm identifiziert sich das Publikum. Es zittert mit ihm und bangt um ihn. Die heitere Stimmung beim Abendbrot im Hause seines Vetters und dessen Frau (gespielt von Dieter Eppler und Thessy Kuhls) vermittelt Geborgenheit, die der alleinstehende Mann jeden Montag genießen darf und die sein ruhiges und bescheidenes Leben als Buchhalter aufwertet. Im Gegensatz zu seinem Vetter Bill ist er mit seinem Einkommen zufrieden und wünscht sich nur, mehr Zeit in netter Gesellschaft verbringen zu können. Der nächtliche Überfall ist für ihn unerklärlich und er findet sich plötzlich in einer Situation, die ihm wie ein böser Traum erscheint. Stanislav Ledinek - der hier als Fettwanst tituliert wird - hat einen Kurzauftritt als schmieriger Wirt einer Kneipe, weshalb es nicht schwerfällt, gewisse Handlungsstränge vorauszusehen. Ebenso verhält es sich mit den Szenen im "Hotel Ocean", wo Harry Benson Zuflucht sucht. Durch seine Wendigkeit und schnelle Auffassungsgabe gelingt es Benson immer wieder, seinen Angreifern zu entkommen. Aus dem Heer von bedrohlichen Gestalten ragt Konrad Georg heraus, der in bester Tim-Frazer-Manier agiert und für den großen Suspense gegen Ende der Dreiviertelstunde sorgt. Der Plot fußt auf einer logischen Basis und die Entwirrung der Fäden am Ende zeigt, dass sich Verdachtsmomente bereits in den ersten Minuten abzeichnen und die Auflösung deshalb nicht aus der Luft gegriffen ist. Schöne Nachtaufnahmen, die den Zuseher durch finstere Gassen und ebenso düstere Häuser führen, kontrastieren mit der hellen Behaglichkeit der Wohnung von Harry Benson. Die nüchterne Atmosphäre des Polizeibüros flößt dem jungen Mann deshalb ebensowenig Vertrauen ein, wie die Beamten, die ihn verhören.
"Schritte in der Nacht" garantiert spannende Unterhaltung und sollte am besten an einem Regentag oder am Abend gesehen werden.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

17.07.2012 19:23
#5 RE: Bewertet: "Schritte in der Nacht" (TV-Krimi 1961) Zitat · Antworten



Schritte in der Nacht
TV-Kriminalfilm, BRD 1961. Regie: Theo Mezger. Drehbuch: Theo Mezger, Heinz B. Steffens (Vorlage: Robert A. Arthur, David Kogan). Mit: Erik Schumann (Harry Benson), Dieter Eppler (Bill), Thessy Kuhls (Doris), Walter Buschhoff (Trigger), Gerold Wanke (Joe), Stanislav Ledinek (Wirt), Konrad Georg (Williams), Charles Wirths (Leutnant), Lothar Schmidt (Sergeant), Gustav Haner (Hotelportier) u.a. Erstsendung: 18. Oktober 1961, ARD I.

Zitat von Schritte in der Nacht
Harry Benson wird von einem Augenblick zum nächsten zum gejagten Mann. Auf dem Rückweg des abendlichen Dinners bei seinem Vetter Bill zwingen ihn zwei bewaffnete Männer, mit ihnen in einen Wagen zu steigen. Sie wollen ihn umlegen, ihm aber nicht verraten, warum – oder gar wer ihr Auftraggeber ist. Harry entkommt jedoch seinen Verfolgern mehrfach. Es beginnt eine Hatz um Leben und Tod ...


Ruchlose Killer, ungehemmter Waffengebrauch, tödliche Gefahren aus heiterem Himmel. Diese Komponenten sorgten im Wirtschaftswunderdeutschland wohl schon allein für ein sehr amerikanisches Bild: Geborgener ging es hierzulande zu. Wenn gemordet wurde, dann aus guten Gründen und mit den eigenen Händen. Die USA dagegen boten ein anderes Klischee – die Idee vom „wilden Westen“ saß noch fest in den Köpfen der Fernsehkieker. Unschuldige Männer mussten urplötzlich zu Helden werden, nur um ihr eigenes Leben zu schützen. Von der Polizei hatten sie schließlich keine Hilfe zu erwarten.
Natürlich sorgen diese Zutaten für einen spannenden Krimi. Man hat allerdings auch das Gefühl, dass sich die Produktion des Süddeutschen Rundfunks auf den amerikanischen Assoziationen so sehr ausruhte, dass sie glaubte, mit dem Filmchen wahrhaftig ein authentisches Produkt geschaffen zu haben. Vielleicht hätte das auch funktioniert – unmöglich war ein gewisser amerikanischer spirit damals (siehe etwa „Zu viele Köche“) jedenfalls nicht –, allerdings hätte man dann auf einen anderen Regisseur zurückgreifen müssen. Theo Mezger hat zwar im Laufe seiner Karriere viele gute Stoffe unter seine Fittiche bekommen, eine wirklich angenehme Atmosphäre habe ich unter seiner Regie aber noch nie zu spüren bekommen. Selbst „Tatort“-Ermittlungen in Villengegenden („rot ... rot ... tot ...“) oder repräsentative Bankhäuser („Zeitsperre“) blieben bei Mezger immer ein wenig grauer und auch studiohafter als bei seinen optisch talentierteren Kollegen. In diese Kerbe schlägt auch „Schritte in der Nacht“, der – trotz nicht enden wollender Backsteinhinterhöfe und Feuertreppen – am Ende nicht allzu viel hermacht.
Ausgeglichen wird das Mezger’sche Manko durch die wendungsreiche, nicht immer vorhersehbare und durchaus logische Geschichte. Wie Percy Lister schon herausstrich, gewinnen die Überraschungen der Geschichte ihre Qualität vor allem dadurch, dass sie nicht beliebig, sondern gut vorbereitet und dem Zuschauer eigentlich schon bekannt sind. – Mit immerhin drei namhaften Schauspielern ist der recht kurze und deshalb auch angenehm knackige TV-Film nicht schlecht besetzt: Erik Schumann und Konrad Georg tauchten ja später auch bei Durbridge auf und lassen sich in ihren Parts auch ein wenig mit den entsprechenden Mehrteilerrollen vergleichen. Gerade Schumann überzeugte mich sowohl in „Schritte in der Nacht“, für die er ein sehr dankbarer, weil nicht zu abgegriffener und dennoch angemessener Hauptdarsteller ist, als auch als ebenfalls sauber lächelnder Rennfahrer in „Melissa“.

Der Reiz von „Schritte in der Nacht“ liegt in den nostalgischen Vorurteilen, die mit der Geschichte von Arthur aufgekocht werden. Arthurs literarischen Hintergrund von Pulp- und Jugendliteratur kann man aus diesen Überzeichnungen gut erahnen, er stört das Gelingen der Story aber ganz und gar nicht. 3,5 von 5 Punkten.

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