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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 874 mal aufgerufen
 Film- und Fernsehklassiker national
Georg Offline




Beiträge: 3.263

01.11.2010 12:13
"Spuk im Morgengrauen" (SDR 1969) auf DVD Zitat · Antworten

Pidax Film (www.pidax-film.de) bringt diesen Fernsehkrimi im Februar (14.2.2011) auf DVD heraus.
Es spielen Günther Neutze und Rosel Schäfer in einem unheimlichen Fernsehkrimi von Dieter Munck.

http://krimiserien.heimat.eu/fernsehspie...orgengrauen.htm

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

07.10.2012 14:39
#2 RE: "Spuk im Morgengrauen" (SDR 1969) auf DVD Zitat · Antworten

BEWERTET: "Spuk im Morgengrauen" (Fernsehspiel des Süddeutschen Rundfunks, 1969) nach einem Roman von Michael Ashe
mit: Günther Neutze, Rosl Schäfer, Michael Ashe und Ursula Lyn - Bearbeitung und Regie: Dieter Munck

Als Margaret eines Nachts ins Badezimmer gehen will, um sich ein Glas Wasser zu holen, entdeckt sie, dass die Schlafzimmertür abgeschlossen ist. Ihr Ehemann John beteuert, den Schlüssel nicht zu haben, als draußen auf der Treppe Schritte zu hören sind: Es ist noch jemand im Haus!
Ein Blick aus dem Fenster offenbart einen schwarzgekleideten Mann, der im Garten mit Schaufel und Spitzhacke am Werk ist. Offenbar sucht er nach etwas. Am Telefon meldet sich eine Frau, die Margaret rät, sich ruhig zu verhalten. Als das Ehepaar erneut aus dem Fenster sieht, erschrickt es: Neben dem unheimlichen Fremden steht nun ein offener Sarg.....



Günther Neutze, erprobter Posträuber, Hauptwachtmeister und französischer Kriminalkommissar, trifft in diesem Fernsehspiel auf Rosa Schäfer ("Das schwarze Schaf"), deren Bandbreite von hilflos-verzweifelt bis hysterisch-rabiat reicht. Neutzes stoische Gelassenheit, seine Fähigkeit, Beleidigungen und unfreundliche Äußerungen an sich abprallen zu lassen wie Wasser auf einem Gummimantel, sorgt für Kontinuität und den nötigen Ausgleich. Rosl Schäfer hat als charakterlich fragwürdige Ehefrau von Beginn an keinen leichten Stand. Ihre hektische Unruhe und die Überreaktion auf die Ereignisse, die sich in ihrem Haus und Garten zutragen, lassen die Sympathien des Zusehers sogleich auf Günther Neutze übergehen, der zu Besonnenheit aufruft und Methode und Logik anwendet, um hinter die unheimlichen Vorgänge zu gelangen.
Nach und nach erfährt man vom mysteriösen Tod einer jungen Frau, die vor zwei Jahren verschwunden ist und im Haus des Ehepaars gearbeitet hat. Was zunächst als verheimlichter Selbstmord dargestellt wird, stellt sich bald als heimtückischer Mord heraus, während parallel im Garten die Suche nach den Gebeinen weitergeht. Mit jeder Minute nehmen die verzweifelten Ausflüchte von Margaret zu, die sich in Widersprüche verwickelt und deren Mitwisserschaft durch die Anwesenheit der geheimnisvollen Besucher bestätigt wird. Mit dem Anbruch des Tages wird langsam auch die letzte Frage beantwortet und die überraschende Auflösung rundet die Geschichte wohltuend ab. Der Weg, den die Handlung zurücklegt, reicht vom anfänglichen Knistern im nächtlichen Gestrüpp bis zur nüchternen Bestandsaufnahme während des Abspanns.



Das Spiel mit den Erwartungen des Publikums wird von keinerlei Gespenster-Schabernack getrübt, sondern durch gezielt plazierte Schreckensmomente in ihrer Absicht bestätigt. Das Kammerspiel arbeitet mit einfachen Mitteln und wurde sehr ökonomisch inszeniert. Der Blick in die Vergangenheit wird nicht durch Rückblenden, sondern das Zusammenfügen einzelner Erzählmosaike lebendig und enthüllt ein Verbrechen, das fast als solches unentdeckt geblieben wäre, wenn - ja, wenn Günther Neutze nicht so beharrlich gewesen wäre. Durch sein unbeirrliches Festhalten an der Klärung jeder noch so feinen Nuance empfiehlt er sich am besten für "Dem Täter auf der Spur". Der Musikeinsatz ist allerdings spärlich und der klassische Krimifreund vermisst das Rauschen des Windes in den Baumkronen, doch ein ordentliches Gewitter wäre dem Totengräber im Garten sicher nicht gelegen gekommen. Der Titel "Spuk im Morgengrauen" ist deshalb ein wenig irreführend, handelt es sich doch um eine Mordgeschichte, die zwar unkonventionell, aber keineswegs parapsychologisch daherkommt.

Mein Urteil nach der Erstsichtung: 4 von 5 Punkten
Die DVD scheint jedenfalls bei den Käufern gut angekommen zu sein, es ist bereits die zweite Auflage im Handel.

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