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Dieses Thema hat 139 Antworten
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 Film- und Fernsehklassiker international
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Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

14.08.2011 21:43
#61 RE: TV-Serie „Sherlock“ (2010, mit Benedict Cumberbatch und Martin Freeman) Zitat · Antworten

Noch ein paar Gedanken zu "A Study in Pink" (Pilotfilm):

"What are you up to now?" - "Looking for lodgings", I answered. "Trying to solve the problem as to whether it is possible to get comfortable rooms at a reasonable price."
"That's a strange thing," remarked my companion, "you are the second man today that has used that expression to me."
"And who was the first?" I asked.

Wir wissen, wer es war. Es war Sherlock Holmes, "a fellow who is working at the chemical laboratory up at the hospital".

Nach Ausstrahlung der drei ersten Sherlock-Episoden in der ARD kaufte ich mir die DVD-Edition von polyband und hatte deshalb nun die Möglichkeit, auch den ungesendeten Pilotfilm (in englischer Sprache) sehen zu können. Glücklicherweise.
Es gibt einige eklatante Unterschiede zur 90-Minuten-Version. Aufgrund der kürzeren Spielzeit steigen wir gleich ins Geschehen ein und erleben die Begegnung der beiden Aspiranten auf die Wohnung in 221 B Baker Street. Die geraffte Rückblende der vorangehenden Selbstmordserie fehlt. Nach einer kurzen Einführung in die neuen Räume begeben sich die beiden Männer an den Fundort der "Lady in Pink". Inspektor Lestrade, korrekt mit Anzug, weißem Hemd und Krawatte, ist von ebenso korrekt aussehenden Beamten und Beamtinnen der Polizei umgeben, die in den offiziellen Uniformen weitaus britischer wirken als in der legeren Kleidung der 90-Minuten-Variante, die deshalb recht amerikanisch wirkt. Der größte Unterschied liegt aber in der Abwesenheit des geheimnisvollen Mannes, der Watson zu einer Unterredung abholen lässt, um ihn als Spitzel anzuwerben und sich am Ende als Sherlocks Bruder Mycroft herausstellt. Sind Holmes und Watson dem Taxi dort gemeinsam auf der Spur, wagt Sherlock diesmal einen originellen, wenn auch gefährlichen Alleingang. Er täuscht Trunkenheit vor, um als Fahrgast zu dem Mann ins Auto steigen zu können, wird jedoch von diesem auf offener Straße betäubt und mitgenommen. Während wir zwar ahnen, dass Watson seinem Mitbewohner, der er eigentlich noch gar nicht ist, auf der Spur ist, kommt der Schuss vom Haus gegenüber überraschend und beendet eine Szene, die fast zum Nachteil des Detektivs ausgegangen wäre. Der Hinweis des Sterbenden auf Moriarty fehlt. Durch die Konzentration auf die Hauptfakten der seltsamen Todesserie und die beiden Hauptdarsteller, gewinnt der ungesendete Pilotfilm gegenüber der Langfassung an Pluspunkten. Die wesentlichen Elemente finden Erwähnung und man kommt dem Mann Sherlock aufgrund prägnanter Einstellungen sehr nahe. Die Suche nach dem verschwundenen Koffer über den Vordächern der Häuser (die Silhouette, die sich gegen den Vollmond am Himmel abhebt, erinnert an Holmes' nächtliche Erscheinung im Dartmoor [Hound of the Baskervilles]) und sein Aufbäumen gegen die Narkose-Spritze sind nur zwei von zahlreichen Einblicken in die faszinierende Persönlichkeit, die durch messerscharfe Schlüsse das Interesse des Publikums anfeuert. Nicht der Kriminalfall ist das Entscheidende, sondern das, was Sherlock daraus macht und wie er auf die Taten reagiert. Eigentlich - so die Botschaft der Produktion - finden diese Fälle nur statt, um Sherlock herauszufordern, ihn zu beschäftigen, seinen wachen Geist zu stimulieren und das Beste aus ihm herauszuholen. Niemals zuvor wurde die Person des Detektivs so exzessiv in den Vordergrund gestellt. Cumberbatch ist dieser Aufgabe mehr als gewachsen. Kein Wunder, dass er der erste und einzige Darsteller war, den Moffat und Gatiss auf ihrer Wunschliste hatten. Wie gut, dass mit Freeman die passende Ergänzung gefunden wurde. Oder: Was wäre der berühmte Detektiv ohne seinen Biografen?

Markus Offline



Beiträge: 683

15.08.2011 15:47
#62 RE: TV-Serie „Sherlock“ (2010, mit Benedict Cumberbatch und Martin Freeman) Zitat · Antworten

Inzwischen wurden die Titel der 2. Staffel bekanntgegeben:

"A Scandal in Belgravia", mit Irene Adler, eine Neuadaption "The Hounds of Baskerville" und, das passt zu euren Spekulationen, "The Reichenbach Fall". Hoffentlich gehts nachher weiter.

Produzent Mark Gatiss:

Zitat
"We knew after having a successful first run that the natural order would be to do three of the most famous [stories]". "There's the question of how to go out on a cliffhanger and then the thematic things of the three stories, where we were trying to get to and what Sherlock and John's relationship is a little further on. You can't just go back to: 'You have no emotions.' 'I don't care.' You've got to move on somewhere and make sure the other characters have something of a journey too." Paul McGuigan has confirmed that he will be returning to direct two episodes of series two, and Doctor Who director Toby Haynes has also announced he will be working on the series.Filming began on 16 May 2011, with the BBC Press Office confirming details of the upcoming series, including the return of the main cast and production team. Sue Vertue will produce the first two episodes of the series and Elaine Cameron will produce the third. Vertue will receive an executive producer credit for this episode. It has been announced that actor Russell Tovey will appear in "The Hounds of Baskerville"[52] and that Lara Pulver will portray Irene Adler



Quelle

Gruß
Markus

Count Villain Offline




Beiträge: 4.615

15.08.2011 15:53
#63 RE: TV-Serie „Sherlock“ (2010, mit Benedict Cumberbatch und Martin Freeman) Zitat · Antworten

Auf alle Fälle klingt es nach einem erneuten Cliffhanger zum Staffelende.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

20.08.2011 15:07
#64 RE: TV-Serie „Sherlock“ (2010, mit Benedict Cumberbatch und Martin Freeman) Zitat · Antworten



Sherlock Holmes: The Rediscovered Railway Mysteries and Other Stories
Four new short stories written by John Taylor and read by Benedict Cumberbatch. AudioGo, 2010.

#4: The 10.59 Assassin
Dem Sohn eines Gastwirts wird vorgeworfen, Henry Weaks erschossen zu haben, dessen Vater in Haft starb. Der Gastwirt aber sagt aus, dass sein Sohn gar nicht der Täter sein kann, weil er vor dem Mord in einen Zug nach London stieg. Holmes und Watson müssen nun herausfinden, ob der Verdächtige zwischenzeitlich ausgestiegen ist oder ob ein übles Spiel mit ihm getrieben wird ...
Zum ersten Mal geht es in der Vier-Geschichten-Sammlung zentral um einen Mordfall. Die Bandbreite der bisherigen Verbrechen erstreckte sich von Diebstählen bis hin zu cleveren Doppelleben und symbolisiert damit auch die Vielfalt, die Sir Arthur Conan Doyle selbst seinen Geschichten angedeihen ließ (siehe z.B. „Der blaue Karfunkel“ oder „Eine Frage der Identität“). Nicht immer ging es bei Holmes‘ Ermittlungen um Mord, was vor allem daran liegen dürfte, dass der Detektiv seine Fälle ursprünglich nicht nach deren Prestige oder Aufsehen auswählte, sondern nach der Kniffligkeit des sich dahinter verbergenden Problems. Dieses zeigt sich auch in „The 10.59 Assassin“. John H. Watson, der gute Doktor, schreibt in seinem Blog: „The fourth story “The 10.59 Assassin” is a very ingenious story involving a very unlikely murderer. Here there is a clear railway connection in a murder and as the suspicion grows there comes an unusual twist. In some ways it reminds me of Silver Blaze. The murderer is the least suspicious of all the possibilities!“, und trifft damit, wie es seine Art ist, den Nagel auf dessen berühmten Kopf. Die brillante Deduktion, wer Henry Weaks tatsächlich getötet hat, setzt nicht nur einen gelungenen Schlusspunkt unter die Sammlung der „Rediscovered Railway Mysteries“, sondern bringt Sherlock Holmes thematisch passend zwischen einem stehenden und einem fahrenden Zug in Lebensgefahr. Für Holmes- wie für Eisenbahnfreunde ein kleiner Genuss, am besten mit dem Fünf-Uhr-Tee zu kombinieren.

toneart Offline



Beiträge: 6

02.10.2011 13:21
#65 RE: TV-Serie „Sherlock“ (2010, mit Benedict Cumberbatch und Martin Freeman) Zitat · Antworten

Guter Beitrag, aber warum soll Sherlock unverständlich sein? Ich schrieb eine Charakterisierung (in Englisch) über ihn und finde eigentlich keine Unverständlichkeiten, jedenfalls nicht auf Anhieb.
Hier ist eine andere Charakterisierung von gestern Abend, die sich nur auf ein comuter- gezeichnetes Bild einer Künstlerin namens alicexz bezieht. Fundstelle des Bildes:
http://alicexz.tumblr.com/post/108967867...ersity-sherlock
Fundstelle der Charakterisierung: http://www.tumblr.com/tumblelog/toneart
Natürlich rutscht der Beitrag immer weiter runter, daher ist er hier nochmals:

What do you think? A little characterization of SHERLOCK next to midnight (calculated from later to earlier)
The question was, why stares Sherlock at people. This fact was interesting. Like on the drawing of alicexz (the darker one). She says it "freaks them out".
I think Sherlock is animalic!! I wrote a characterization about Holmes and that's what came out (beside several other things). He's animalic like a big cat. The derivation I wrote down in my characterization. It has nothing to do with cats. He stares at others with a neverending glance and challenges them by this, but even more, he wants to repress them. He always wants to win in the end. Why? Answer follows:
WHY does he show this behaviour, that needs a reason. I think he is different and because of that curious why others behave as they behave and he wants to determine the differences and doesn't like to be a maverick, that hurts. You don't get love and recognition. He's frightened if it could be a fault to be this different. He is perhaps frightened that the fault could lie in himself. He has (had ) self doubts. Therefore he'd like to adjust but he doesn't like the facts to what to adjust. So he leaves it. It's hurting him all the time. Cause he cannot manage it by convincement to adjust, he feels as a failure, which causes feelings of hate and revenge, and hurt. Because of that he must be very sad and lonely... I would say. So nothing remains to him than to stare at the others.
The problem is his convincement. One cannot live against his own convincement. It's different cause he understands more than others. What you know, you cannot deny. His problem is, he is too intelligent and capable. Too able to abstract leaving the non relevant things totally aside, he only sees them as grey shadows, disappearing in fractions of seconds; he sees the important things like mountains, protruding out of the masses of informations; for him this is very easy, he does not have to endeavour at all for this. If this is genius I don't want to answer here.
He is too able to put the protruding pieces together again in another row and to get to the bottom of things. It is for sure tragical, that his extraordinary abilities instead to profit him harm him (in a way)!!! He is a tragic hero. Mind blasting tragical.
What do you think?
Source: toneart #Benedict Cumberbatch #Sherlock Holmes #benedict cumberbatch #literature #sherlock #sherlock bbc

Ich wäre dankbar für Stellungnahmen :o)
Zur Not kann ich s auch noch übersetzen
Grüsse

toneart Offline



Beiträge: 6

02.10.2011 14:50
#66 RE: TV-Serie „Sherlock“ (2010, mit Benedict Cumberbatch und Martin Freeman) Zitat · Antworten

Ich hatte auch zuerst den starken Eindruck, dass Moriarty zu "albern" sei, unpassend eher Richtung "lächerlich". Doch sieht man die Folgen immer wieder an, wandelt sich recht bald dieses Bild und man versteht erst, warum die Produzenten diesen Moriarty gewählt haben und nicht rauskickten. Er scheint völlig wahnsinnig zu sein, was gut rüberkommt und auch gewollt war. Schwieriger ist es, die Mächtigkeit der Persönlichkeit bei einem Mann darzustellen, der körperlich eher klein und schmächtig ist und wie ein Schuljunge aussieht. Ich finde, hier mangelt es auch etwas. Man muss sich bemühen, das ganze sehr ernst zu nehmen, sich nicht von den bildlichen Eindrücken zu sehr ablenken zu lassen und sich in erster Linie daran zu erinnern, dass Moriarty nunmal mehr/ eine andere Macht als Sherlock hat, was eine grosse Gefahr darstellt. Dieses wird auch ausdrücklich bestätigt, aus Moriartys eigenem Mund (sinngemäss: "Dies war nur ein kleiner Einblick, den ich gestattet habe...").
Man sieht auch einem Mörder selten an, dass er ein Mörder ist. Daher kann man nicht von vorneherein automatisch von der Figur des Moriarty erwarten, dass man seine Macht in seinem Gesicht sieht.
Ein gesetzter älterer Herr wäre optisch überzeugender gewesen, aber gilt dies auch wenn man den Sinn betrachtet? Erstens ist SHERLOCK gespielt von Benedict Cumberbatch selber jung. Zum Teil wurde er ausdrücklich als sogar noch jünger erschienen gelassen, z.B. in der Mikroskop- Szene. Daher wäre es ein eklatantes Ungleichgewicht, wenn Moriarty alt wäre. Dies wäre nicht unbedingt verboten gewesen, aber hätte SHERLOCK definitiv in eine Ausgangsposition mit dem Rücken zur Wand gestellt und in noch grösseren Zugzwang gebracht, wobei es hier nicht mehr nur um die Aufklärung der "Rätsel", Verbrechen und der Identifizierung der dahinterstehenden Person gegangen wäre, sondern zum störenden Teil darum, ständig Sherlocks Selbstbewusstsein beweisen zu müssen. Hier sollte es jedoch um eine spannende Mordaufklärung gehen, die rasant sein sollte, mitreissend und ein Abenteuer (vgl. Moffat und Gatiss im Interview http://www.sherlock-bbcgermany.de/interviews.php), was sicher nicht gestört werden sollte durch notwendige Selbstbeweise des Charakters. Zudem arbeiten Moffat und Gatiss sehr zielbewusst und publikumsorientiert. Wegen des jungen attraktiven Hauptdarstellers würden auch wenn nicht vor allem junge Leute zuschauen. Diese könnten und wollten nicht einen derartig alten ergrauten Herren als Gegenspieler akzeptieren. Daher war es notwendig, auch einen jungen, dynamischen und dennoch wahnsinnigen Moriarty zu schaffen. Seine grossen Augen lassen scheinbar seine Seele in den Vordergrund treten und zielen damit unmissverständlich direkt auf seinen Wahnsinn, ohne viele Umschweife. Direkt und exakt. Man muss das Ganze zielgerichtet betrachten. Ausserdem ist Moriartys Aussehen sehr ungewöhnlich. Auf der Strasse würde man einen solchen Menschen nur sehr selten antreffen. Es ist nicht zu übersehen, dass er "anders" ist. Mir persönlich gefiel die Szene mit seinem stolzen Verweis auf seine Kleidung (Zitat "Westwood") sehr gut. Sein ganzer Irrsinn wird hierin deutlich, dass es ihm nicht im geringsten etwas ausmacht, Menschen zu töten und ihn bloss langweilt, Raketenpläne des CIA zu besitzen, aber seine Ausstattung ihm elementar wichtig ist. Verkehrte Welt eines Psychopathen. I love it!!! "Natürlich werde ich Sie irgendwann töen" zeigt seine grenzenlose Überheblichkeit. "Herz herausreissen " zeigt seinen abgrundtiefen Hass gegen Sherlock. Dass er dazu überhaupt keinen Grund besitzt (!) zeigt nichts anderes als dass seine Psyche Wahnvorstellungen unterliegt. Ein kranker Psychopath, jedenfalls durch das gesprochene Wort und die Mimik/ Gestik sehr sehr gut verdeutlicht. Darauf beruht dann eben seine Gefährlichkeit. Das muss man sich eben interaktiv dazudenken.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

02.10.2011 15:05
#67 RE: TV-Serie „Sherlock“ (2010, mit Benedict Cumberbatch und Martin Freeman) Zitat · Antworten

Hallo toneart,

deine Ausführungen sind sehr interessant. Ich gehe davon aus, dass du dich mit der Frage zu Beginn deines ersten Postings auf den Beitrag von Percy Lister auf Seite 3 beziehst, in dem Sherlock und "unverständlich" gemeinsam auftauchen.
Deine Analysen sind durchaus treffend, wobei ich bei Sherlock durch einige Fehler im englischen Text nicht alle deine Argumentationspunkte ganz verstehen konnte. Umso richtiger, was du zu Moriarty schreibst: Er ist ein perfekt gelungenes Gegenstück zum jungen, enigmatischen Sherlock und dazu auch ein Zugeständnis an die junge Zielgruppe der Zuschauer.
Hast du auch einige weiterführende Gedanken zu John Watson oder Inspektor Lestrade auf Lager?

toneart Offline



Beiträge: 6

02.10.2011 15:07
#68 RE: TV-Serie „Sherlock“ (2010, mit Benedict Cumberbatch und Martin Freeman) Zitat · Antworten

... als Antwort auf Beitrag 50:
Hahaha cooler Beitrag. Aber wie kann es sein, dass jemand seinen eigenen Namen nicht mag und derartig durch den "Schmutz" zieht. Das verstehe ich beim besten Willen nicht. Ich finde den Namen ganz in Ordnung, er hätte ihn mit einer völligen Verständlichkeit beibehalten sollen. Ein langer Name ist sicher kein Hinderungsgrund, Schauspieler zu werden, und so lang ist er gar nicht, gerade mal 6 Silben, den Vornamen bereits eingerechnet; auch nicht überheblich, wie ich finde. Mein Name hat sogar 7 Silben, und vier Wörter, was vielleicht die eine oder andere Cumberbitch überfordern würde... aber doch nicht die Kritiker und Produzenten. Wenn ihm sein "wattierter" Name nicht mehr gefällt, sollte er vielleicht heiraten, und den neuen Namen der Frau annehmen. Er könnte auch spasseshalber beide Namen mit Bindestrich verbinden, ich kenne da eine Kandidatin, mit deren Namen käme er dann auf insgesamt 11 Silben, das wäre doch mal was und adelig wäre er auch noch :o)

toneart Offline



Beiträge: 6

02.10.2011 16:24
#69 RE: TV-Serie „Sherlock“ (2010, mit Benedict Cumberbatch und Martin Freeman) Zitat · Antworten

Danke für die freundliche Stellungnahme. Mein Beitrag 65 bezieht sich auf Beitrag 31, und 66 von mir bezieht sich auf 46. Ich dachte, es wird automatisch gekoppelt. Ich bin hier neu.

Watson und Lestrade, ja.

Lestrade ist ein interessanter Charakter, der hier in den SHERLOCK- Folgen meiner Meinung nach völlig untergeht.
Erstens ist er unpassend gekleidet. Er sieht super aus. Das ist der erste Fehler. Ein Polizei- Inspektor muss nicht notwendigerweise so stylish gekleidet sein, man denke nur an Columbo...
Realitätsnah würde er auch niemals so aussehen. Ausser vielleicht, wenn er versuchen würde, mit Sherlock zumindest optisch auf gleichem Niveau zu sein. Dafür finden sich aber im Drehbuch keinerlei Anhaltspunkte, das hätte man mehr herausarbeiten müssen.
Daher wirkt er als Einziger überhaupt realitätsfremd.
Er hat auch keine besonderen Szenen, ausser ununterbrochen Sherlock den Vortritt zu geben, und sogar seinen eigenen Leuten von der Polizei den Mund zu verbieten. Das wirkt auf mich zu charakterlos, angesichts seiner hervorgehobenen Stellung. Er ist auch "zu hübsch". Wir sind nicht in Hollywood; niemand will einen Policeinspector sehen, der wie jemand aus der Kaffee- Kapsel- Werbung aussieht: Ein Inspector ist kein Strahlemann. Im Gegenteil. Dieser Inspector hat kein Rückgrat. Lediglich einmal setzt er sich durch, bei der Razzia in Sherlocks Räumen. Was jedoch überhaupt nicht überzeugt. Es ist meiner Meinung nach inkonsequent, Sherlock zuerst zu unterstützen, um ihn dann zu hintergehen. Ausserdem müsste man stark an der Rechtmässigkeit dieser Massnahme zweifeln, da es überhaupt keine konkreten Anhaltspunkte im Drehbuch und nicht mal einen nötigen Anfangsverdacht für eine Hausuntersuchung gibt. Ob derartig viele „Freiwillige“, Polizisten aus anderen Sparten, überhaupt zugelassen wären, sei dahingestellt. Hierdurch erscheint die Figur Lestrade sogar noch inkonsequenter, wenn nicht falsch. Lestrades Charakter ist nicht gut herausgearbeitet. Es wirkt alles gekünstelt. Auch passt seine plötzliche und völlig aus der Luft gegriffene Stellungnahme „SH könnte ein guter Mensch werden“ zu nichts, erscheint daher grund- und sinnlos. Selbst wenn Lestrade in Grossaufnahme im Bild ist, scheint er als nichtssagende Nebenfigur. In diesen Momenten geht man sich als Zuschauer einen Kaffee holen. Sein Gesicht sagt mir nichts aus. Es sieht immer gleich aus- no facial expressions somehow. Ein bisschen mehr Einsatz wäre angesagt gewesen. Inspector Lestrade hat Verantwortung und Fälle zu lösen. Er ist nicht auf einer Sommerparty. Überhaupt nicht überzeugend.
Nichts gegen den Schauspieler. Meiner Meinung nach hatte er besonders in dem Outfit von Anfang an keine Chance.
Ich finde sehr viel besser wurde der nächste ihn im Urlaub vertretende Detective Inspector in Szene gesetzt. Er ist anders, passender gekleidet. Sherlock lässt ihn wunderbar auflaufen (Bücherszene). Dieser Inspector kann nach seinen Möglichkeiten kurzfristig paroli bieten und tut dies auch sehr überzeugend, bereits beim allerersten Zusammentreffen, im Polizeirevier wo er sich wegen der Kosten beklagt etc. etc. Ein Genuss!
Zum Glück (!) wurde noch der letzte Satz erwähnt, in dem SH wenigstens ihm gegenüber seine (selbstverständlich vorgetäuschte) Demut mitteilt (sinngemäss: „Ich erwarte noch Grosses von Ihnen, eine glänzende Karierre, wenn ich mich von Ihnen leiten lasse“). Es ist ja bekannt, dass Sherlock nur die Fallösungen interessieren, nicht die Menschen. Daher ist auch diese Unterwürfigkeit natürlich nur Mittel zum Zweck und er vergibt sich nichts. Scham ist in keiner Weise beteiligt, im Gegenteil: Sherlock gewinnt dadurch und zeigt seine manipulative Grösse in eindrucksvoller Weise selbst wenn er in den Augen anderer unterliegt; gerade deshalb. (Er beherrscht selbst seinen eigenen Stolz. Dass er stolz ist, daran kann spätestens seit der Szene vor dem Spiegel, wo er seinen Anzug zurechtrückt, kein Zweifel mehr bestehen.) Dazu benötigt er lediglich wenige exakt formulierte Sätze, denen aufgrund seiner allumfassenden Überlegenheit nichts hinzuzufügen ist. Selbst die Zukunft des zweiten Inspectors hat er bereits festgelegt, natürlich ohne diesen in seine Pläne einzubeziehen. Dessen Antwort und Einstellung ist berechenbar gewesen. Also keine grosse Kunst.

Stellungnahme zu WATSON wird folgen. Den englischen Text werde ich noch übersetzen und eventuell ausschmücken ;o)

Zitat von Gubanov
Hallo toneart,

deine Ausführungen sind sehr interessant. Ich gehe davon aus, dass du dich mit der Frage zu Beginn deines ersten Postings auf den Beitrag von Percy Lister auf Seite 3 beziehst, in dem Sherlock und "unverständlich" gemeinsam auftauchen.
Deine Analysen sind durchaus treffend, wobei ich bei Sherlock durch einige Fehler im englischen Text nicht alle deine Argumentationspunkte ganz verstehen konnte. Umso richtiger, was du zu Moriarty schreibst: Er ist ein perfekt gelungenes Gegenstück zum jungen, enigmatischen Sherlock und dazu auch ein Zugeständnis an die junge Zielgruppe der Zuschauer.
Hast du auch einige weiterführende Gedanken zu John Watson oder Inspektor Lestrade auf Lager?

toneart Offline



Beiträge: 6

02.10.2011 17:23
#70 RE: TV-Serie „Sherlock“ (2010, mit Benedict Cumberbatch und Martin Freeman) Zitat · Antworten

Ich hätte mir noch gewünscht, dass Sherlock den Moriarty gefragt hätte: "Burn me????? WARUM? Was haben Sie gegen mich? Warum hassen Sie mich?" Das bleibt leider offen und wirkt dann auch irgendwie inkonsequent. Man sieht SH öfter nachdenklich, wie er, meistens abgeschlossen durch ein kurzes Lächeln, über Moriarty sinniert. Natürlich ist er von einem "FAN" geschmeichelt, daher das Lächeln. Ausserdem freut er sich über seine neue Aufgabe, diesen "Moriarty" ausfindig zu machen. Aber warum Moriarty ihn so hasst, wird nicht wirklich deutlich. Natürlich kann man es sich dazudenken: Moriarty will der einzige Machthaber weit und breit sein. Leider sagt er es nie. Nicht deutlich genug. "Sie sind mir im Weg" reicht nicht, um das elementare die ganze Serie mehr oder weniger begründende Verhältnis der beiden Kontrahenten darzustellen.

Übrigens bin ich davon überzeugt, dass am Ende der dritten Folge keinerlei Schuss stehen kann:
Moriarty würde niemals den Befehl geben, Sherlock zu erschiessen, da er geradezu dafür lebt und es im höchsten Masse geniesst, gejagt und derartig anerkannt zu werden. Nur Sherlock ist als weltweit einziger Consulting Detective überhaupt in der Lage, diese Anerkennung zu leisten, da nur er den Überblick, die Weitsicht und die manipulativen Fähigkeiten, die auch Macht bedeuten, dazu besitzt. Nur diese beiden Personen besitzen das nötige Interesse aneinander, an einer leicht perversen Macht und nur sie treffen sich in derselben ansonsten recht unbelebten Sphäre...
Niemals würde Moriarty sich diese einmalige Chance auf Anerkennung selbst nehmen. Er würde sich selbst sein Spiel zerstören.
Sherlock würde ihn erst recht nicht absichtlich töten, da auch er seinen einzigen (!) Fan geniesst, zumal er immer darunter litt, Aussenseiter zu sein und gerade keine Fans zu haben. Nicht zuletzt hat Sherlock auch eine fundamentale Moralvorstellung, gegen die er nicht verstossen würde.

toneart Offline



Beiträge: 6

06.10.2011 15:38
#71 RE: TV-Serie „Sherlock“ (2010, mit Benedict Cumberbatch und Martin Freeman) Zitat · Antworten

Überhaupt keine Antworten von niemandem??? :o(( *boring*

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

06.12.2011 22:34
#72 RE: TV-Serie „Sherlock“ (2010, mit Benedict Cumberbatch und Martin Freeman) Zitat · Antworten

TVForen.de berichtet, dass die zweite "Sherlock"-Staffel im Ersten offenbar nicht erst im Herbst, sondern schon im Frühjahr 2012 ausgestrahlt wird. Wenn diese Information stimmt, werden die deutschen und englischen Ausstrahlungen sich zeitlich nur wenig nehmen, da überm Kanal die Termine von "late 2011" auf "early 2012" verschoben worden sind. Die UK-DVD ist übrigens schon vorbestellbar (VÖ-Termin ist der 5. März). Der Coverplatzhalter zeigt ein ländliches Vorschaufoto, vielleicht aus "The Hounds of Baskerville":

Ibbed Offline



Beiträge: 9

23.12.2011 17:57
#73 RE: TV-Serie „Sherlock“ (2010, mit Benedict Cumberbatch und Martin Freeman) Zitat · Antworten

BBC ONE zeigt "A Scandal in Belgravia" am 01.01.2012 um 21:10 Uhr

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

23.12.2011 23:41
#74 RE: TV-Serie „Sherlock“ (2010, mit Benedict Cumberbatch und Martin Freeman) Zitat · Antworten

Genial! Gibt es einen Livestream, der von außerhalb des UK zu erreichen ist?

Jacob Starzinger Offline



Beiträge: 1.413

10.01.2012 18:01
#75 RE: TV-Serie „Sherlock“ (2010, mit Benedict Cumberbatch und Martin Freeman) Zitat · Antworten

ich warte schon seit den ersten drei folgen auf eine fortsetzung ich fand cumberbatch als holmes genial und hoffe das die folgen auch schnell ins deutsche fernsehen kommen

Mfg Jacob

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