ich bin Mr. Krimi und erst seit wenigen Minuten hier bei Euch (und jetzt ja auch meinem!)im Forum. Obwohl ich hier schon länger bin, lese & beobachte, habe ich mich doch entschlossen mich einmal zu registrieren. So, nun lange Rede - kurzer Sinn, möchte ich hier vauch gleich voll einsteigen.
Ich beschäftige mich schon seit vielen Jahren mit dem deutschen Film, speziell mit den 60er Jahren (Wallace, May, Mabuse, Fu Man Chu, etc. die es mir ebenfalls angetan haben). Neben meinem reinem Sachinteresse bin ich auch der totale "Listentyp", wobei ich ja auch hier voll auf meine Kosten komme...
Nach vielen Irrungen & Wirrungen durch sämtliche Archive, in Zeitschriften und Büchern bin ich doch bis heute nicht schlauer geworden. Ich hatte mich sogar mal an's Deutsche Filminstitut gewandt, doch die konnten mir da auch nicht so recht helfen.
Ich möchte gerne mal eine ganz subjektive Liste erstellen, mit den 20 wichtigsten bzw. (erfolgreichsten?!) Schauspielerinnen im deutschsprachigen Film der 60er Jahre. Wer sind für Euch diese 20 Wichtigsten, die unbedingt in so einer Liste reingehören???
Meine TOP 20 wären;
(Alle Schauspielerinnen alphabetisch geordnet.)
01. Baal, Karin 02. Bach, Vivi 03. Berger, Senta 04. Collins, Corny 05. Dor, Karin 06. Glas, Uschi 07. Grothum, Brigitte 08. Koch, Marianne 09. Lavi, Daliah 10. Perschy, Maria 11. Pulver, Liselotte 12. Rütting, Barbara 13. Schneider, Romy (wichtige Schauspielerin, obwohl sie in den 60er Jahren doch mehr im Ausland drehte!) 14. Schwiers, Ellen 15. Sesselmann, Sabina 16. Sinjen, Sabine 17. Smyrner, Ann 18. Sommer, Elke 19. Tiller, Nadja 20. Versini, Marie
Dies ist hier jetzt meine ganz persönliche Aufstellung, erst einmal ohne Wertung. Ich bin hierbei nach Filmographien (Filmauftritte nach Qualität & Quantität) nach Auszeichnungen sowie nach Wahlen (etwa die jährliche BRAWO-OTTO-Wahl) und sonst. Aufzeichnungen gegangen. Was haltet Ihr von dieser Liste bzw. welche Darstellerinnen sind das bei Euch??? Vielleicht hat ja Joachim oder ein anderer von Euch da auch schon einmal geforscht und hat da noch andere bzw. konkretere Ergebnisse?
Hallo Mr. Krimi, zunächst herzlich willkommen im Forum.
Bevor man über eine Top-Liste diskutiert sollte man über die wichtigsten Filmen der einzelnen Darstellerinnen Bescheid wissen. Daher habe ich die „Damen“ einmal mit ihren wichtigsten Filmen ergänzt. Man kann daraus schon einmal erkennen dass Uschi Glas ca. ab 1967 bis ca. 1972 die erfolgreichste deutsche Schauspielerin gewesen ist. Davor dürfte dies mit Abstand Karin Dor und Liselotte Pulver gewesen sein. Darüber hinaus fehlen in der Liste zumindest fünf weitere erfolgreiche Darstellerinnen: Terry Torday, Heidelinde Weis, Hannelore Elsner, Helga Anders und Gila von Weitershausen.
01. Baal, Karin (Die toten Augen von London, Der Hund von Blackwood Castle, Das Geheimnis der grünen Stecknadel, Zwischen Shanghai und St. Pauli) 02. Bach, Vivi (Todestrommeln am großen Fluß, So liebt und küsst man in Tirol, Ein Ferienbett mit 100 PS) 03. Berger, Senta (Das Testament des Dr. Mabuse, Sherlock Holmes und das Halsband des Todes, Es muß nicht immer Kaviar sein, Diesmal muß es Kaviar sein, Das Geheimnis der schwarzen Koffer) 04. Collins, Corny (Das indische Tuch, Das Stundenhotel von St. Pauli, Der Pfarrer von St. Pauli) 05. Dor, Karin (Die Bande des Schreckens, Der grüne Bogenschütze, Der Fälscher von London, Zimmer 13, Der unheimliche Mönch, Der Würger von Schloß Blackmoor, Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse, Der Teppich des Grauens, Die weiße Spinne, Das Geheimnis der schwarzen Witwe, Ich, Dr. Fu Man Chu, Die Schlangengrube und das Pendel, Hotel der toten Gäste, Der Schatz im Silbersee, Winnetou II, Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten, Der letzte Mohikaner, Gern’ hab’ ich die Frau’n gekillt, Das Geheimnis der gelben Mönche, Haie an Bord, Im weißen Rössl, Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehen, Ohne Krimi geht die Mimi nicht ins Bett, Im schwarzen Rössl, Die Nibelungen 1.+2. Teil) 06. Glas, Uschi (Der unheimliche Mönch, Der Mönch mit der Peitsche, Der Gorilla von Soho, Die Tote aus der Themse, Das Rätsel des silbernen Halbmonds, Winnetou und das Halbblut Apanatschi, Klassenkeile, Die Feuerzangenbowle, Der Killer und der Kommissar, Der Turm der verbotenen Liebe, Das große Glück, Schätzchen wundert sich, der Kerl liebt mich und das soll ich glauben?, Zur Hölle mit den Paukern, Pepe, der Paukerschreck, Wir hau’n die Pauker in die Pfanne, Wir hau’n den Hauswirt in die Pfanne, Trubel um Trixie, Immer Ärger mit den Paukern, Hilfe ich liebe Zwillinge, Wer zuletzt lacht, lacht am besten, Wenn mein Schätzchen auf die Pauke haut, Nachbarn sind zum Ärgern da, Mensch ärgere dich nicht, Hilfe die Verwandte kommen, Hochwürden drückt ein Auge zu, Black Beauty, Die Weibchen, Hundert Fäuste für ein Vaterunser, Zur Sache Schätzchen) 07. Grothum, Brigitte (Die seltsame Gräfin, Das Gasthaus an der Themse, Der Fluch der gelben Schlange) 08. Koch, Marianne (Todestrommeln am großen Fluß, Sanders und das Schiff des Todes, Die Hölle von Manitoba, Das Ungeheuer von London-City, Heißer Hafen Hongkong, Der schwarze Panther von Ratana, Schreie in der Nacht) 09. Lavi, Daliah (Im Stahlnetz des Dr. Mabuse, Old Shatterhand) 10. Perschy, Maria (Die Pagode zum fünften Schrecken, Die Folterkammer des Dr. Fu Man Chu, Dr. med. Fabian, Der Henker von London, Weiße Fracht für Hongkong) 11. Pulver, Liselotte (Kohlhiesels Töchter, Dr. med. Hiob. Prätorius, Hokuspokus, Ohrfeigen, Die Hochzeitsreise) 12. Rütting, Barbara (Der Zinker, Neues vom Hexer, Das Phantom von Soho, Der Todesrächer von Soho) 13. Schneider, Romy (wichtige Schauspielerin, obwohl sie in den 60er Jahren doch mehr im Ausland drehte!)= erfolgreich war sie in den 60ern mit keinem Film in Deutschland. Ihr Erfolg kam erst im Mai 1971 mit dem frz. Film "Das Mädchen und der Kommissar"!! 14. Schwiers, Ellen (Das Rasthaus der grausamen Puppen) 15. Sesselmann, Sabina (Das Geheimnis der gelben Narzissen, Die Tür mit den sieben Schlössern, Ein Sarg aus Hongkong) 16. Sinjen, Sabine (Es, Wir Zwei) 17. Smyrner, Ann (Die Verdammten der Blauen Berge, Das Todesauge von Ceylon, Das 7. Opfer) 18. Sommer, Elke (Unter Geiern, Die Hölle von Macao) 19. Tiller, Nadja (Die Feuerzangenbowle) 20. Versini, Marie (Winnetou I, Winnetou und sein Freund Old Firehand, Der Schut, Durchs wilde Kurdistan, Im Reiche des silbernen Löwen, Das schwarzweißrote Himmelbett, Ferien mit Piroschka, Die feuerrote Baroness, Liebesnächte in der Taiga, Die 13 Sklavinnen des Dr. Fu Man Chu)
Zitat von Joachim KrampHallo Mr. Krimi, zunächst herzlich willkommen im Forum.
Bevor man über eine Top-Liste diskutiert sollte man über die wichtigsten Filmen der einzelnen Darstellerinnen Bescheid wissen. Daher habe ich die „Damen“ einmal mit ihren wichtigsten Filmen ergänzt. Man kann daraus schon einmal erkennen dass Uschi Glas ca. ab 1967 bis ca. 1972 die erfolgreichste deutsche Schauspielerin gewesen ist. Davor dürfte dies mit Abstand Karin Dor und Liselotte Pulver gewesen sein. Darüber hinaus fehlen in der Liste zumindest fünf weitere erfolgreiche Darstellerinnen: Terry Torday, Heidelinde Weis, Hannelore Elsner, Helga Anders und Gila von Weitershausen.
Da stimme ich Dir, insbesondere bei Helga Anders, voll zu Joachim!
Gruss
Havi17
"We cannot solve the problems we have created with the same thinking that created them" Albert Einstein
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"Den Reifegrad einer Gesellschaft erkennt man daran, wie man mit dessen schwächsten Glied umgeht- den Alten und den Kindern" Hopi-Indianer
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vielen Dank für den freundlichen Empfang hier und für Deine Akribie, die ihresgleichen sucht.
Wie man auch aus Deiner vervollständigten Liste ersehen kann, ist dies ein guter Querschnitt des deutschen Films der 60er Jahre. Bei meiner Zusammenstellung der einz. Schauspielerinnen, bin ich auch von den bestimmenden Filmserien jener Jahre Wallace & May gegangen, ferner waren für mich auch "Auslandeinsätze" interessant und nicht zuletzt die Häufigkeit der Einsätze in Filmen der 60er gesamt. Über die Qualität der einz. Filme bzw. die Professionalität sowie die "Einmaligkei" und "Unverwechselbarkeit" der einz. Schauspielerin, sowie ihre Einordung in der BRD-Filmgeschichte, kann und muß man verschiedener Meinung sein. Schön, das Du bei meiner Auswahl "nichts zu beanstanden hast" zumindest in erster Hinsicht. Zu Terry Tordai, Heidelinde Weis, Hannelore Elsner, Helga Anders und Gila von Weitershausen; hier könnte ich bedingt zustimmen (Tordai, Weis u. Anders hatte ich auch noch in Erwägung gezogen, bei Elsner u. v. Weitershausen bin ich dann doch anderer Meinung.
Wenn ich die Damen (incl. Deiner 5!) nach der Anzahl der Filmauftritte (nur Kinoproduktionen) in den 60ern bewerten würde, würde sich folg. Liste ergeben;
Platz/Name/Filme
01. Ann Smyrner(40) 02. Elke Sommer(36) 03. Vivi Bach(35)/Senta Berger(35) 04. Karin Dor(32) 05. Maria Perschy(27) 06. Marianne Koch(24) 07. Daliah Lavi(22)/Nadja Tiller(22) 08. Ellen Schwiers(21)/Tery Tordai(21) 09. Liselotte Pulver(20) 10. Romy Schneider(17)/Marie Versini(17)) 11. Corny Collins(16) 12. Heidelinde Weis(15)/Helga Anders(15) 13. Karin Baal(14) 14. Uschi Glas(13) 15. Hannelore Elsner(12) 16. Barbara Rütting(11)/Sabine Sinjen(11) 17. Brigitte Grothum(8)/Gila von Weitershausen(8) 18. Sabina Sesselmann(7)
Würde man die 60er in 2 Film-Abschnitte einteilen, wären die 5 meistbeschäftigsten Schauspielerinnen;
1960-64:
01. Elke Sommer 02. Vivi Bach/Ann Smyrner 03. Senta Berger 04. Karin Dor 05. Marianne Koch
1965-69:
01. Tery Tordai 02. Ann Smyrner 03. Senta Berger 04. Karin Dor 05. Helga Anders
Zitat von Mr. KrimiNach vielen Irrungen & Wirrungen durch sämtliche Archive, in Zeitschriften und Büchern bin ich doch bis heute nicht schlauer geworden. Ich hatte mich sogar mal an's Deutsche Filminstitut gewandt, doch die konnten mir da auch nicht so recht helfen.
Ich möchte gerne mal eine ganz subjektive Liste erstellen, mit den 20 wichtigsten bzw. (erfolgreichsten?!) Schauspielerinnen im deutschsprachigen Film der 60er Jahre. Wer sind für Euch diese 20 Wichtigsten, die unbedingt in so einer Liste reingehören???
Bis dann Mr. Krimi
Hier schreibst Du "im deutschsprachigen Film" und in dem zweiten Eintrag nimmst Du alle internationale Filme mit hinen. Irgendwie widerspricht sich dies.
Wegen Ann Smyrner oder Ellen Schwiers ging damals niemals ins Kino dagegen schon wegen Liselotte Pulver oder vor allem wegen Uschi Glas. Auch muß man insgeamt die Gesamtzeit zwischen 1959 und 1974 sehen. Erst etwa ab 1975 trat eine neue Ära langsam ein.
Auch Senta Berger war kein Kassenmagnet - möge sie und ihre Filme uns heute "besonders" gefallen hatte sie nur einen richtigen Hit, und zwar 1970 an der Seite von Giuliano Gemma in der Komödie "Als die Frauen noch Schwänze hatten".
Weiterhin gab es in den 60ern noch die erfolgreichen Darstellerinnen Christiane Rücker (u.a. Die Schlangengrube und das Pendel, Ein dreifach Hoch dem Sanitätsgefreiten Neumann, Heintje - Einmal wird die Sonne wieder scheinen, Unsere Pauker gehen in die Luft, Paradies der flotten Sünder, Zieh dich aus Puppe, Der Arzt von St.Pauli, Komm nur mein liebstes Vögelein, Donnerwetter, Donnerwetter Bonofatius Kiesewetter, Engel der Sünde, Heubodengeflüster, Otto ist auf Frauen scharf, Bonditis), Mascha Gonska (u.a. Herzblatt, Das gelbe Haus am Pinnasberg, Unsere Pauker gehen in die Luft, Musik, Musik da wackelt die Penne, 20 Mädchen und die Pauker), Diana Körner (u.a. Die blaue Hand, Morgens um 7 ist die Welt noch in Ordnung, Wenn süß das Mondlicht auf den Hügeln schläft, Auf der Reeperbahn nachts um halb eins, Rote Sonne, Wenn du bei mir bist), Gerlinde Locker (u.a. Das Mädchen aus dem Böhmerwald, Morgens um 7 ist die Welt noch in Ordnung, Heintje - Ein Herz geht auf Reisen, Heintje - Einmal wird die Sonne wieder scheinen, Hurra, die Schule brennt) und Kai Fischer (u.a.Zimmer 13, Josefine Mutzenbacher, Immer bei Vollmond, Die Nichten der Frau Oberst 1. und 2. Teil).
Das pers. Interesse an einer Schauspielerin kann durchweg anders sein wie ihr geschäftlicher Erfolg. Waren in den 50ern Ruth Leuwerik, Maria Schell und Sonja Ziemann die begehrtesten dt. Schauspielerinnen so änderte sich das von Generation zu Generation. Sowohl Liselotte Pulver als auch Marianne Koch waren bereits in den 50ern populär - doch gingen wegen ihnen 1969 (Die Hochzeitsreise/ Schreie in der Nacht) niemand mehr ins Kino. Hier waren Engelchen (Gila von Weitershausen) und Schätzchen (Uschi Glas) gefragt. Es waren zudem die beiden letzten Schauspielerinnen die äußerst populär waren und noch Starruhm im Kino genossen. Danach gab es zumindest im Kino keine weibl. Stars dieser Größenordnung mehr. Die Ära der Stars lief ab Mitte der 70er-Jahre aus.
Das pers. Interesse an einer Schauspielerin kann durchweg anders sein wie ihr geschäftlicher Erfolg. Waren in den 50ern Ruth Leuwerik, Maria Schell und Sonja Ziemann die begehrtesten dt. Schauspielerinnen so änderte sich das von Generation zu Generation. Sowohl Liselotte Pulver als auch Marianne Koch waren bereits in den 50ern populär - doch gingen wegen ihnen 1969 (Die Hochzeitsreise/ Schreie in der Nacht) niemand mehr ins Kino. Hier waren Engelchen (Gila von Weitershausen) und Schätzchen (Uschi Glas) gefragt. Es waren zudem die beiden letzten Schauspielerinnen die äußerst populär waren und noch Starruhm im Kino genossen. Danach gab es zumindest im Kino keine weibl. Stars dieser Größenordnung mehr. Die Ära der Stars lief ab Mitte der 70er-Jahre aus.
Joachim. *Filme bleiben ewig jung!*[/quote]
Hallo Joachim,
ja, das machte es bzw. macht es wahrscheinlich so schwierig, da auf 20 oder mehr Schauspielerinnen zu kommen, die für die deutsche Filmlandschaft der 1960er Jahre stehen. Diese Frage zu beantworten ist eben nicht so leicht. Du bist da natürlich bewanderter mit der dt. Filmgeschichte und kennst Dich besser aus, welche Stars o. Sternchen in den 60ern die höhere Zugkraft hatten.
Das z. Bsp.: Ann Smyrner in 9 Jahren allein in 40 Filmen mitspielte, sagt natürlich noch lange nichts über ihre Wichtigkeit in der Filmszene der 60er Jahre aus. Uschi Glas hatte dann von 1965-69 in insgesamt nur 13 Filmen mitgespielt und war zweifelsohne Ende der 60er tonangebender im dt. Film als wohl jede andere Schauspielerin zu dieser Zeit.
Wenn ich Dich jetzt noch einmal bitten würde, mir nach eigenem Gusto diese Frage zu beantworten und Dich auf die TOP-20 beschränken müßtest, wen würdest Du in dieser Liste wählen, auf welchem Platz und warum?
Die andere Frage;
Welche Schauspielerinnen hatten in den 60er Jahren die meiste Zugkraft, bzw. wer konnte die Zuschauer durch Ihr "bloßes Erscheinen auf Programm o. Plakat allein schon ins Kino locken???
Zitat von Mr. KrimiWenn ich Dich jetzt noch einmal bitten würde, mir nach eigenem Gusto diese Frage zu beantworten und Dich auf die TOP-20 beschränken müßtest, wen würdest Du in dieser Liste wählen, auf welchem Platz und warum?
Die andere Frage;
Welche Schauspielerinnen hatten in den 60er Jahren die meiste Zugkraft, bzw. wer konnte die Zuschauer durch Ihr "bloßes Erscheinen auf Programm o. Plakat allein schon ins Kino locken???
Mr. Krimi
Im Grunde genommen kann man Deine Fragen generell nicht beantworten.
Meist kommt es neben der Darstellerin auch auf den Hauptdarsteller und den Stoff an ob ein Film ein Erfolg wird.
Karin Dor z.B. hatte das Glück meist nicht nur den richtigen Partner zu haben, sondern auch in den richtigen Stoffen mitzuspielen. Das machte sie populär. Als sie nach ihrem letzten „Großfilm“ „Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten“ sich von ihrem Mann Dr. Harald Reinl scheiden ließ sank ihr „Stern“ im Eiltempo. Sie ging nicht nur mit Freddy Quinn baden (Haie an Bord) sondern auch der Hitchcock-Film „Topas“ floppte zudem nicht nur im Ausland sondern auch in der Bundesrepublik Deutschland trotz der Besetzung mit Karin Dor. Und die Roman-Verfilmung „Frauenstation“ (Regie: Rolf Thiele) war ein Desaster ersten Grades. Zwar war die Simmel-Verfilmung „Die Antwort kennt nur der Wind“ ein voller Erfolg, aber das lag nicht an Karin Dor.
Und so machten die meisten Darstellerinnen nach einer gewissen Zeit die Erfahrung, dass sie niemand mehr im Kino sehen wollte.
Ann Smyrner spielte zwar nach meinen Unterlagen „nur“ in 36 Filmen mit, aber diese Filme insgesamt sahen nicht so viele Bundesrepublikaner wie z.B. die Filme mit Heidrun Kussin und Solvi Stübing (Oswalt-Kolle-Serie). Auch Ruth Gassmann wurde von über 10 Millionen in drei Filmen bewundert und Kai Fischer sahen rd. acht Millionen allein im erfolgreichsten Film des Jahres 1968 (Die Nichten der Frau Oberst). Aus diesem Grunde kann man kaum eine Hitliste der erfolgreichsten Darstellerinnen der 60er-Jahre aufzeichnen.
Bleibt neben Gila von Weitershausen und Hannelore Elsner, die beide heute noch im Geschäft sindm einzig Uschi Glas übrig. Ihre Filme waren allesamt bis 1972 Erfolge, meist sogar Großerfolge. Einzig Filme mit FSK 18 wie „Die Weibchen“ floppten auch mit ihr. Dennoch konnte man getrost auf sie setzen und Filme auf sie maßschneidern. Großerfolge waren meist die Filme mit Roy Black (Immer Ärger mit den Paukern, Hilfe ich liebe Zwillinge, Wer zuletzt lacht, lacht am besten, Wenn mein Schätzchen auf die Pauke haut, Hochwürden drückt ein Auge zu). Normalerfolge neben den drei Lümmel-Filmen (Zur Hölle mit den Paukern, Pepe der Paukerschreck, Wir hau’n die Pauker in die Pfanne) ganz auf Uschi Glas abgestellt waren „Zur Sache Schätzchen“, „Der Kerl liebt mich...“, „Nachbarn sind zum Ärgern da“, „Hurra, unsere Eltern sind nicht da“, „Verliebte Ferien in Tirol“, „Hilfe, die Verwandten kommen“, „Mensch ärgere dich nicht“, „Die lustigen Vier von der Tankstelle“, „Wir hau’n den Hauswirt in die Pfanne“ und „Trubel um Trixie“. Die weiteren Uschi-Glas-Filme dieser Zeit lebten meist von den Stoffen wie die Edgar-Wallace-Filme sowie „Klassenkeile“ und „Die Feuerzangenbowle“. Natürlich gab es auch weniger gut gehende Uschi-Glas-Filme wie etwa „Der Killer und der Kommissar“ und „Hundert Fäuste für ein Vaterunser“. Und der Erfolg von „Der Turm der verboten Liebe“ war nicht wegen Uschi Glas sondern wegen Terry Torday.
Grundsätzlich kann ich keine Top-Liste erstellen, da ich bei Sicht eines Films auf andere Kriterien achte. Z.B. muß ich mich bei „Der Mönch mit der Peitsche“ mit Tilly Lauenstein zufrieden gebe obwohl ich hier – auch von der Dramaturgie her – lieber Margot Trooger oder Ruth-Maria Kubischek gesehen hätte. Und so könnte man weitere Vorschläge machen – aber wir müssen uns mit den Gebenheiten zufrieden geben. Die Vergangenheit kann man nicht mehr ändern.
Ja, ich glaube es ist wirklich nicht einfach, eine Liste der 20 wichtigsten, bedeutendsten, erfolgreichsten, eher noch produktivsten Schauspielerinnen des deutschen Films der 60er Jahre zu erstellen. Zuviele unterschiedliche Komponenten hängen hier von ab. Wie Du schon sagtest, geht es wohl schon bei der Besetzung als Haupt- oder Nebendarstellerin los, wer war Regisseur, wer der Hauptdarsteller bzw. die anderen Darsteller waren und nicht zuletzt auch das eigtl. Film-Thema und die Umsetzung.
Eine Liste wie ich sie mir erstellt bzw. gewünscht habe, kann es eben so nicht geben.
Deine Einschätzung zu meiner Lieblingsschauspielerin Karin Dor, ihrem Karriere-Ende und Ihren Film-Mitwirkungen in den 70er Jahren teile ich.
Auch das viele Schauspielerinnen und Schauspieler irgendwann einfach nicht mehr gefragt waren, oder dann halt in ein Alter kamen, wo ihr Rollen- bzw. Besetzungsbild nicht mehr gefragt waren, wie bei Smyrner, Collins, Perschy.
Sie sich in eine andere Richtung entwickelten, siehe Vivi Bach (Fernsehen) oder Daliah Lavi (Musik).
Dass Schauspielerinnen wie Uschi Glas, Gila von Weitershausen oder Hannelore Elsner auch heute noch so gefragt sind, hat neben ihrem Können sicherlich auch mit Glück und mit den Rollenbildern zu tun, die sie in der Wandlung vom damaligen jungen Mädchen bis zur heutigen Frau um die 60 bzw. der Großmutter zu tun, die sie inzwischen ja im Fernsehen verkörpern.
Ich würde da perse nicht sagen, das eine Uschi Glas eine bessere oder überzeugendere Schauspielerin ist als es damals eine Maria Perschy oder Sabina Sesselmann war, nur weil sie heute noch Filme dreht und im Gegenzug die beiden Damen, inzwischen leider verstorben, es nicht waren.
Zitat von Mr. KrimiIch würde da perse nicht sagen, das eine Uschi Glas eine bessere oder überzeugendere Schauspielerin ist als es damals eine Maria Perschy oder Sabina Sesselmann war, nur weil sie heute noch Filme dreht und im Gegenzug die beiden Damen, inzwischen leider verstorben, es nicht waren.
Mr. Krimi
Ich möchte hier Uschi Glas nicht in den Himmel loben sondern nur die Tatsache hervorheben dass sie einfach erfolgreich war und damals als "Liebling der Nation" ein Kassenmagnet war. Das hat nicht nur etwas mit Können zu tun sondern es gehört auch eine gute Portion Glück dazu. Viele Darstellerinnen der 60er-Jahre waren durchaus bessere Schauspielerinnen und sind aber bei weitem vergessen wie z.B. Renate Ewert oder Helga Sommerfeld.
Zitat von Joachim Kramp Ich möchte hier Uschi Glas nicht in den Himmel loben sondern nur die Tatsache hervorheben dass sie einfach erfolgreich war und damals als "Liebling der Nation" ein Kassenmagnet war. Das hat nicht nur etwas mit Können zu tun sondern es gehört auch eine gute Portion Glück dazu. Viele Darstellerinnen der 60er-Jahre waren durchaus bessere Schauspielerinnen und sind aber bei weitem vergessen wie z.B. Renate Ewert oder Helga Sommerfeld.
Joachim. *Filme bleiben ewig jung!*
Da stimme ich Dir voll zu. Der Umstand das Uschi Glas ab Ende der 60er bis Anfang der 70er Jahre die erfolgreichste Schauspielerin in Deutschland war, und seitdem auch in den 80er, 90ern und auch heute noch ihr Publikum hat, spricht natürlich für sie und für die, von Dir bereits erwähnte, "Portion Glück". Ihr schauspielerisches Können war meiner Meinung nach nie besonders ausgeprägt, sie bediente eben zur jeweiligen Zeit, das gerade gesuchte Klischee und verkörperte immer gerade die Rollen, die gefragt waren und die sie ohne allzu großes Talent spielen konnte. Sicherlich half ihr auch ihre zweifelsohne vorhandene Schönheit und ihre Ausstrahlung zu einem Kassen-Magneten zu werden und bis heute zu sein. Das muß man auch als Kritiker einfach so sagen.
Bedauerlich ist es natürlich auch, das heute die meißten Schauspielerinnen der 50er/60er Jahre in Vergessenheit geraten sind. Würde man heute eine Umfrage starten, welche Namen würden den Menschen heute noch einfallen???
Zitat von GlasaugeIst auch die Frage ob man Lil Dagover noch dazu nehmen würde. Allerdings ist ihre Hochzeit klar der Film der 20-30er Jahre.
Lil Dagover kann man hier ebensowenig mit hineinnehmen wie etwa Olga Tschechowa oder Marianne Hoppe - um nur einige zu nennen. Dafür haben diese Damen in zu wenigen Filmen in den 60ern mitgerspielt. Ähnliches gilt auch für die 50er-Jahre Stars Sonja Ziemann, Maria Schell, Catharina Valente und sogar für Ruth Leuwerik. Letztere hat zwar in einem der erfolgreichsten Filme der Anfang-60ern "Das Haus in Montevideo" mitgespielt - aber nach ihrem nächsten Film (Flop) "Ein Alibi zerbricht" wollte sie eigentlich nicht mehr spielen, durchbrach aber 1970 ihr "Gelübde" und spielte in der Luggi-Waldleitner-Produktion "Und Jimmy ging zum Regenbogen" eine der Hauptrollen. Das alles ist zwar erwähnenswert aber passt hier nicht zu dem Thema.
Zitat von Joachim KrampDafür haben diese Damen in zu wenigen Filmen in den 60ern mitgerspielt. Ähnliches gilt auch für die 50er-Jahre Stars Sonja Ziemann, Maria Schell, Catharina Valente und sogar für Ruth Leuwerik. Letztere hat zwar in einem der erfolgreichsten Filme der Anfang-60ern "Das Haus in Montevideo" mitgespielt - aber nach ihrem nächsten Film (Flop) "Ein Alibi zerbricht" wollte sie eigentlich nicht mehr spielen, durchbrach aber 1970 ihr "Gelübde" und spielte in der Luggi-Waldleitner-Produktion "Und Jimmy ging zum Regenbogen" eine der Hauptrollen.
Hier muss ich dir eindeutig widersprechen. Ruth Leuwerik gehört für mich in die Liste der wichtigen Schauspielerinnen der 1960er Jahre auf jeden Fall mit hinein - natürlich nicht ganz oben, aber ausgeklammert werden darf sie nicht. Die 1960er Jahre waren nicht der Höhepunkt ihres Schaffens, doch sie drehte in diesem Jahrzehnt acht Kinofilme - mehr als die hier genannte Sabina Sesselmann und genauso viele wie Brigitte Grothum oder Gila von Weitershausen. In all diesen acht Filmen arbeitete sie mit höchst prominenten Teams und sehr renommierten Regisseuren zusammen, was für ihren guten Marktwert auch zu dieser Zeit spricht. In allen Werken trat sie als Nummer eins der Besetzungsliste im unangefochtenen Vordergrund auf - mit der einzigen Ausnahme natürlich von "Das Haus von Montevideo", wo Heinz Rühmann diese Position einnimmt. Das liegt daran, dass der enorme Ruhm, den sich Ruth Leuwerik in den 1950er Jahren erarbeitet hatte, sich nicht mit einem Schlag in Luft auflöste, nur weil das Jahrzehnt auf einmal eine Sechs im Namen trug. Das Publikum freute sich noch immer, sie zu sehen, und die Tatsache, dass sie in einer so großen Produktion wie "Das Haus in Montevideo" in der Hauptrolle neben Heinz Rühmann besetzt wurde, spricht eine deutliche Sprache.