Zitat von eastmancolorSorry Joachim aber Dor hat ihre Rolle in ICH HABE SIE GUT GEKANNT einwandfrei gespielt und der Misserfolg in Deutschland hätte ihr im Bezug auf eine Karriere in Italien bestimmt nicht geschadet.
Die Frage lautet eigentlich einmal ob der Film in Italien erfolgreich war oder nicht bzw. ob sie in Italien die zweite oder dritte Geige spielen wollte wo sie zumindest zu dieser Zeit noch in der BRD die erste Geige spielte?? Es muß ja einen Grund gehabt haben warum sie in Italien nicht weiter machen wollte. Ich glaube kaum dass ihr Mann dagegen Einwände gehabt hatte - eher schon ihre Mangerin. Vielleicht waren ihre Gagenforderungen den Italienern auch zu hoch!!??
Im Interview sagte sie das Reinl unbedingt wollte, daß sie den Mönch mit ihm macht und auch Die Nibelungen, sie aber die Italiener da behalten wollten.
Zitat von eastmancolorIm Interview sagte sie das Reinl unbedingt wollte, daß sie den Mönch mit ihm macht und auch Die Nibelungen, sie aber die Italiener da behalten wollten.
Die Zeitspanne bei "Der unheimliche Mönch" Okt./ November 1965 war unerheblich. Zudem war sie bei Constantin zu dieser Zeit noch unter Vertrag. Während den Nibelungen-Dreharbeiten hat sie zudem auch den Bond und "Der Mann mit den 1000 Masken" in Italien gedreht. Interviews sind nach sooooo langer Zeit auch oft fatal.
Zitat von eastmancolor Im Interview sagte sie das Reinl unbedingt wollte, daß sie den Mönch mit ihm macht und auch Die Nibelungen, sie aber die Italiener da behalten wollten.
Reinl wollte, das sie nach 5 Filmen jetzt nun auch mal wieder mit ihm drehen sollte. Der letzte gemeinsame Film war 1964/65 "Der letzte Mohikaner". Danach spielte sie unter Itzenplitz, Sharp, de Martino und Pietrangeli, und nun wollte eben ihr Mann mit ihr noch einmal einen Wallace-Krimi drehen, der erstens ein richtiges Meisterwerk wurde und zweitens ihr letzter (bis dato zwar nicht absehbar!)gem. Wallace war.
Die Jahre 1965-1966 waren die produktivsten in der Laufbahn der Karin Dor, sie war auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, der noch bis Anfang 1968 anhalten sollte. Bis zu einer Zeit, wo es mit dem dt. Unterhaltungsfilm schon so langsam bergab ging, die Studenten auf den Straßen demonstrierten und die Gesellschaft im allg. im Umbruch war...bedrohte und ängstliche Frauen wollten die potientiellen Kinobesucher auf einmal nicht mehr sehen. Die Frauen wollten nicht mehr mit Karin Dor mit zittern, sonder selber aktiv werden und sich wehren...die Männer wollten taffere Frauen mit deutlich mehr Haut sehen!!!
Ob Karin Dor ihre Karriere anders verlaufen wäre, wäre sie in Italien geblieben, hätte sie keinen Film mehr mit ihrem Mann gedreht oder gar öfter auf ihre Agentin(?!) gehört, ist fraglich!
In einer Ausgabe von Filmecho/ Filmwoche vom Frühjahr 1967 fand ich folgenden Artikel – passend zu unserer Diskussion.
STARS VON „BUBIS KINO“ SIND DAMEN
Als das niedliche, stets frohgemute Gesicht der Sabine Sinjen in dem Film „Es“ plötzlich in Verzweiflung erstarrt und sie mit immer schwächer werdenden Emphase den Ärzten klarmacht, warum sie ihr Kind nicht zur Welt bringen will, hatte der „junge deutsche Film“ seinen ersten überzeugenden Star.
„So gut war die Sinjen nie...“ lobte die Kritik, und selbst eingefleischte „Es“-Gegner mussten zugeben, dass aus dem ewigen Schneeweißchen der altdeutschen Musterteenager vom Dienst eine respektable Schauspielerin geworden war.
Etwa zur gleichen Zeit, da Sabine bei den Filmfestspielen in Cannes selbst den Applaus der Snobs entgegennehmen konnte, bereitete Peter Schamoni die Premiere seines Films „Schonzeit für Füchse“ vor. Auch er versprach sich viel von seiner Hauptdarstellerin, einem schlanken bildschönen Mädchen, das dem Kinopublikum unbekannt war, aber von den Theaterexperten längst als „junge Gorwin“ gefeiert wurde. Ihr Name: Andrea Jonasson (23).
Sie war von Gustav Gründgens entdeckt worden, hatte am Heidelberger Stadttheater klassische Rollen wie die „Julia“ und „Ophelia“ gespielt und verblüffte die Fachleute durch ihre hervorragende Interpretation in einer Fernsehinszenierung der „Antigone“.
Trotz sorgfältiger Werbung und der eminenten Begabung seiner Filmdebütantin konnte Schamoni mit ihr keinen neuen Star an die Rampe stellen. Sabine Sinjen, nicht Andrea Jonasson wurde 1966 mit dem Bundesfilmpreis für die beste weibliche Darstellung ausgezeichnet.
Mit einer künstlerischen Leitung, wie sie im deutschen Nachkriegsfilm ihresgleichen sucht, wurde vor drei Monaten eine junge Berliner Ärztin Siegerin im Wettbewerb des deutschen Filmnachwuchses. Sie heißt Karin Alexandra Kluge, ist 27 Jahre alt und hatte noch nie vor der Kamera gestanden, als ihr Dr. Alexander Kluge – ihr Bruder – im Frühsommer des vorigen Jahres die Hauptrolle in seinem Film „Abschied von gestern“ ankündigte.
Die Tochter eines Halberstadter Arztes kam 1960 aus Ostdeutschland nach München, nahm ihr Medizinstudium auf und brachte viel Freizeit damit zu, die Münchner Filmclique bei ihren Bierreisen in die Schwabinger Lokale zu begleiten. Alexandra Kluge gammelte gern und hatte schon damals insgeheim den Wunsch, das Studium an den Nagel zu hängen und Schauspielerin zu werden. Ein Freund redete ich das aus.
Dicht hinter Alexandra Kluge dürfte sich in absehbarer Zeit ein blutjunges Mädchen qualifizieren, dem ich eine große Karriere voraussage. Es heißt Helga Anders (18) und ist dem Fernsehpublikum als Nesthäkchen aus der bescheidenen Familienerbauung „Der Forellenhof“ bekannt. Doch nicht hier oder in dem neuesten Jerry-Cotton-Krimi zeigt sie, was sie kann, sondern in „Mädchen – Mädchen“, dem ersten Spielfilm des Modefotographen Roger Fritz. Helga Anders, die Kinderballett des Bielefelder Stadttheaters begann und mit 12 Jahren in dem Rühmann-Film „Max, der Taschendieb“ ein Röllchen mimte, spielt in „Mädchen – Mädchen“ mit großer Intensität ein lebenslustiges Kellerkind.
Mit sehr sparsamen Mitteln entwirft sie hier das Porträt eines oberbayerischen Nymphchens, das – just aus dem Erziehungsheim entlassen – sich dem Sohn jenes Fabrikanten hingibt, des es ins Bett, aber auch ins Gefängnis brachte.
Zwei weitere jungdeutsche Filme, die in Kürze fertig sein werden, präsentieren vielversprechenden weiblichen Nachwuchs. Verena Buss (22) vom Theater Baden-Baden spielt in Harro Senfts „Der sanfte Lauf“ eine Hauptrolle, das Fotomodell Anita Pallenberg (21) gibt in Volker Schlöndorffs zweitem Opus „Mord und Totschlag“ ihr Filmdebüt. Ein Mädchen, das ihr Kind abtreibt, eine doofe Kleinbürgerin, eine Diebin und Gammlerin, ein dubioses Kellerkind und eine Mörderin hat der „neue deutsche Film“ uns zu bieten. Wir wollen hier nicht mit dem Zeigefinger pochen, sondern konzedieren gern, dass bei der weiblichen Jugend manches im argen liegt. Aber irgendwann sollten die Jungfilmer ihre Phantasie vielleicht einmal auf ein Mädchen konzentrieren, dem die Polizei oder die Fürsorge nicht auf der Fährte ist.
Über den langen Winter habe ich einmal mein "Archiv" gesichtet, und mir sind da meine handschriftlichen Notizen zu den "wichtigsten Schauspielerinnen im deutschsprachigen Film der 1960er Jahre" in die Hände gefallen... (Ein Thema das mich immer noch beschäftigt!)
Nachdem ich im vor 2 Jahren, mit diesem Thema hier eingestiegen bin, und diese, meine Liste der "TOP 20" nach Einwänden von unserem Filmkenner Joachim, dann um fünf Schauspielerinnen noch ergänzt habe, hier nun meine ausführliche Vorstellung der jeweiligen Darstellerin, geordnet sind diese Blätter nach Alphabet und nicht nach Wertigkeit.
Für die eine oder andere Meinung wäre ich sehr dankbar.
Zuerst einmal vielen Dank fürs Teilen und das Öffnen Deines Archives! Ich finde, das ist eine sehr schöne Idee und im Endeffekt (mit den ein oder anderen Abstrichen) sehen vermutlich viele unserer privaten Archive oder kleineren Projekte ähnlich aus. Ich habe auch oft über Schauspielerinnen geschrieben, in so einer Art "Film-Tagebuch", dabei war das Kriterium allerdings nicht das des Thread-Namens, sondern spontane Launen oder Affinitäten, die sich genau so schnell legen können, wie sie gekommen sind. Helga Anders habe ich damals auch einige Seiten gewidmet, beispielsweise auch Eva Renzi, Sylva Koscina, Heidy Bohlen, Alexandra Marischka... In dieser Phase werden bei mir dann auch alle verfügbaren Filme beschafft, meistens sehr schnell, da es nie lange dauert. Was mir gut an diesem Konzept gefällt ist, dass Du die Wertigkeit ansprichst. Jede persönliche Top-10, jede Top-20 kann sich schnell verändern und schon morgen wieder anders aussehen. Die Kategorisierung bezüglich der wichtigsten Schauspielerinnen im deutschsprachigen Raum ist wirklich gut, da es sich mehr oder weniger um tatsächliche Kapazitäten handelt(e), und der persönliche Geschmack weniger eine Rolle spielt, um ein aussagekräftiges Bild zu bekommen. Helga Anders gehört ohne jeden Zweifel zu den Größen des zeitgenössischen deutschen Films. Das beziehe ich hauptsächlich auf ihre polarisierende Wirkung beim Zuschauer und auf ihre Popularität, die bis heute besteht, und weniger auf ihre meist einheitlichen bis belanglosen Filme. Ihr hat eben zu ihrer Zeit leider ein ganz großer Wurf gefehlt. Ich bin schon gespannt, wie es weiter geht und was Du uns noch alles zu bieten hast!
Ich denke nachdem hier nun fast jeder Film und jeder Darsteller besprochen, analysiert und bewertet wurde, so ist es doch auch mal an der Zeit; "Türen zu öffnen"... Da wir ja hier alle eingefleischte Fan's sind und dies schon seit Jahr & Tag, hat sich folglich auch eine Menge angesammelt.
Da in einem anderen Thread schon einmal über "aufgeklebte Zeitungsschnippsel und Filmbewertungen" gesprochen wurde, die ich zweifelsohne auch habe, so möchte ich hier einmal meine "Star-Sammlung" präsentieren.
Es sind in erster Linie die 25 Frauen die das deutschsprachige Kino in den 60er Jahren entscheidend mit geprägt und vielleicht sogar mit beeinflußt haben. Es sind aber auch deutschsprachige Film-Vertreterinnen die in diesem Jahrzehnt ihre Erfolge in einem anderen Land hatten, und natürlich sind hier auch europäische Schauspielerinnen vertreten, die im bundesdeutschen Film erst das wurden, was sie sind.
So unterschiedlich die 25 auch sind, so haben sie doch auch einiges gemein; Schönheit, Erfolg, Anziehungskraft und die Unverwechselbarkeit!!!
Nach etlichen Besuchen in Archiven, Gesprächen, Anfragen und auch Diskussionen auf der einen Seite, und nach objektiven Gesichtspunkten auf der anderen, so etwa nach Auswahl der Filme einer Schauspielerin, die Anzahl der Filmeinsätze in diesem Jahrzehnt, nach "Strahlkraft" auf Plakaten und Programmen und letztlich nach der Frage; Wer war die wichtigste Schauspielerin in den 60er Jahren, heute gesehen im Jahr 2012???
Ich werde jeden Tag einen weiteren Namen aus meinem Archiv lüften...
Am Ende werde ich dann meine ganz persönliche TOP25 vorstellen, mit Anmerkungen zu jeder Darstellerin!
Zitat von MarmstorferEin überaus interessantes Projekt; überhaupt ist es schön, dass man nach über einem halben Jahr mal wieder etwas von Dir hört, bzw. liest.
Ja, auch mein Winterschlaf ist nun definitiv vorbei! Habe Euch hier jedoch nicht vergessen...
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