Ja, und? Nur weil sich einer der Figuren auf dem Plakat am Ende als Mörder herausstellt, wird doch nicht gleich das Plakat schlecht. Man weiß ja auch nicht, dass es der Mörder ist. Auf dem Plakat ist ja kein Pfeil mit der Aufschrift "Das ist der Mörder".
In meinen Augen ist das Plakat zu "Die Tote aus der Themse" ziemlich schwach - ein relativ unspektakuläres Bild von Glas und Felmy (der einen pinken (!) Rollkragenpullover trägt) - auf kleineren Szenenfotos rechts daneben eine barbusige Ingrid Steeger, sowie ein irre dreinblickender Schürenberg.
Irreführend auch "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" mit einem überdimensional großen Fuchsberger (ebenfalls im Rollkragenpullover) vor der Kulisse des Piccadilly Circus. Fuchsberger spielt im Film ja nur eine größere Nebenrolle - aus marketingtechnischen Gründen ist es natürlich verständlich, dass er auf dem deutschen Filmplakat derart präsent ist. Aber generell trifft das Plakat die Stimmung und Atmosphäre des Films nicht.
Genauso unterirdisch wie der Film, ist natürlich auch das Plakat von "Der Teufel kam aus Akasava", obwohl... Frau Korda sieht schon recht hübsch aus:-)
Plakate zu Filmen ist immer ein Spiegelbild der Zeit wann die Filme erschienen sind.
Seit dem ersten Wallace-Film 1959 bis zum letzten Wallace-Film 1972 haben sich Design und Graphiken zu Filmen immer wieder verändert.
Und die Beanstandung der Rollkragenpullis von Felmy (Tote aus der Themse) und Fuchsberger (Stecknadel) spiegelt die Mode von 1970/72 wider und passen haargenau zu den Filmplakaten jener Zeit.
Bei Serien die länger laufen (z.B. James Bond) bzw. liefen (Jerry Cotton) kann man immer wieder die unterschiedlichen Designs von Plakaten erkennen.
Schon klar, dass Rollkragenpullover Anfang der 70er groß in Mode waren; das war auch eher als humorvolle Nebenbemerkung angedacht und sollte nicht den Hauptkritikpunkt an den Plakaten darstellen. Auffällig beim Stecknadel-Plakat ist aber doch, dass Fuchsberger jenen Rollkragenpullover im Film nicht trägt, oder trügt mich meine Erinnerung?
Zitat von MarmstorferSchon klar, dass Rollkragenpullover Anfang der 70er groß in Mode waren; das war auch eher als humorvolle Nebenbemerkung angedacht und sollte nicht den Hauptkritikpunkt an den Plakaten darstellen. Auffällig beim Stecknadel-Plakat ist aber doch, dass Fuchsberger jenen Rollkragenpullover im Film nicht trägt, oder trügt mich meine Erinnerung?
ACHTUNG! ENTHÄLT SPOILER
Du hast recht - Fuchsberger trägt ihn bereits 1968 im Film "Im Banne des Unheimlichen". Ansonsten gehört das Motiv zu einer Reihe von Standfotos während den Dreharbeiten im Herbst 1971 - und da Rollkragenpullis damals cool waren hat man sich für dieses Motiv entschieden.
Im Film selber tritt Fuchsberger rd. 36 Minuten auf - was rd.40% des Films entspricht. Da kann man schon allgemein vom Hauptdarsteller sprechen - grundsätzlich ergänzen sich Fuchsberger und Testi.
Was Motive auf Plakaten betrifft, so kommt es öfters vor, dass der Mörder ein Plakat ziert - so z.B. auch bei dem eigentlich hervorragenden Plakat zu "Die neunschwänzige Katze".
Im Film selber tritt Fuchsberger rd. 36 Minuten auf - was rd.40% des Films entspricht. Da kann man schon allgemein vom Hauptdarsteller sprechen - grundsätzlich ergänzen sich Fuchsberger und Testi.
OK, überzeugt; ich ziehe meine Einschätzung bezüglich "größerer Nebenrolle" zurück. Danke für die kompetenten Informationen.
Das viele das STECKNADEL-Plakat schlecht finden kann ich verstehen. Es zeigt ja fast gar nichts über den Fall. Wer den Film nicht kenn, könnte meinen, es handle sich um Fuchsbergers Biographie (Na gut, das ist jetzt übertrieben)
Mit dem Film "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" kehrte Fuchsberger 1972 nach drei Jahren endlich wieder in die Kinos zurück. Und daher stellte man ihn groß heraus. Das Filmplakat war 1972 durchaus werbewirksam zudem es alles enthielt was man vor dem Kinobesuch wissen musste. Zudem war in Bravo ein großer Bericht über die Dreharbeiten in Rom. Nach dem großartigen Comeback von Fuchsberger spielte er anschließend noch in drei weiteren Filmen die Hauptrolle.
Unter dem Gesichtspunkt kann man das verstehen. Nur muss man ja überlegen, was will dieses Plakat uns sagen? (Ich meine einfach nur das, was auf dem Plakat drauf ist) Ich würde meinen, ein Killer hat es auf Fuchsberger abgesehen. Auf einen Racheakt würde ich tippen. Er hat einen Triebtäter hinter Gitter gebracht. Er ist immer noch dort aber sein "Schaffen" geht weiter. Wäre ja auch einmal eine Idee für einen Film.
Wenn ich allerdings schon so anfange zu reden/ schreiben, dann wäre das Plakat von DIE TOTE AUS DER THEMSE definitv das schlechteste. Man kommt kaum darauf, das es ein Krimi ist (Ich meine wie schon gesagt das Plakat)
Es ist halt auch immer eine Frage der Werbung: wenn ich Fuchsberger groß auf's Plakat bringe, ziehe ich damit seine Fans (und dass dürften zur Zeit der "Stecknadel" ja nicht wenige gewesen sein) in die Kinos - das sich die Handlung dann nicht 'nur' um ihn dreht, merken die Leute ja erst wenn sie im Kino sind. Da gab's aber schon damals größere Etikettenschwindel: bei "Die 7 Masken des Judoka" zeigt das Plakat Heinz Drache mit Ballermann in typischer Wallace-Pose (zur gleichen zeit kam "Der Hund von Blackwood Castle" in die Kinos), im Film hat er jedoch weit weniger Screentime als z. B. Fuchsberger in der "Stecknadel". Wie gesagt: ist halt auch immer Werbung im Spiel .
Zitat von Joe WalkerEs ist halt auch immer eine Frage der Werbung: wenn ich Fuchsberger groß auf's Plakat bringe, ziehe ich damit seine Fans (und dass dürften zur Zeit der "Stecknadel" ja nicht wenige gewesen sein) in die Kinos - das sich die Handlung dann nicht 'nur' um ihn dreht, merken die Leute ja erst wenn sie im Kino sind. Da gab's aber schon damals größere Etikettenschwindel: bei "Die 7 Masken des Judoka" zeigt das Plakat Heinz Drache mit Ballermann in typischer Wallace-Pose (zur gleichen zeit kam "Der Hund von Blackwood Castle" in die Kinos), im Film hat er jedoch weit weniger Screentime als z. B. Fuchsberger in der "Stecknadel". Wie gesagt: ist halt auch immer Werbung im Spiel .
Gruß Joe Walker
Vollkommen richtig. Schließlich dient ein Plakat immer der Werbung für den Film. Und was TOTE AUS DER THEMSE betrifft ist es auch ein typisches 70er-Jahre-Plakat - und auch hier wird auf das hingewiesen was der Film ist: EIN ECHTER EDGAR WALLACE - und schließlich gehören die Hauptdarsteller auf ein Plakat.