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Dieses Thema hat 286 Antworten
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 Film- und Fernsehklassiker national
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Georg Offline




Beiträge: 3.263

07.10.2010 16:06
#31 RE: Bewertet: „Das Kriminalmuseum“ / „Das Kriminalmuseum erzählt“ (1963-70) Zitat · Antworten

Zitat von Jack_the_Ripper
ZAHLENCODE N
sind mir ein paar auffallende Parallelen zum 1979-Derrick „Das dritte Opfer“ aufgefallen, ob Zufall, oder ob Reinecker mal ins ZDF-Archiv gegriffen hat, kann ich nicht beurteilen


Reinecker hat ja selbst immer angegeben, sich an der "Wirklichkeit" für seine Bücher zu orientieren, ist also nicht ganz unwahrscheinlich. :-)

7. Der stumme Kronzeuge
Eine Kindesentführung steht diesmal im Mittelpunkt. Es ermitteln Horst Niendorf und Wolfgang Weiser, das Gespann passt, wird diesmal aber noch durch Erik Ode als deren Chef ergänzt, der damals von seinen Mitarbeitern schon "Der Alte" genannt wurde. Ode, hier noch merklich dicker, hat hier schon viele Züge des väterlichen Kommissars, der seine Assistenten - hier Niendorf und Weiser - agieren lässt, Heini Göbel ist in einer weiteren Rolle als Assistent zu sehen. Interessant das Ambiente, in dem der Film diesmal spielt, Harry Riebauers Rolle gefällt und vor allem Walter Sedlmayr als grantelnder Ladenbesitzer spielt eine für ihn typische Paraderolle. Genial, wie er heimlich vor seiner Frau den Schnaps aus dem Kaffeesack holt, einen Schluck trinkt, und ihn dann wieder "eingräbt". Vor allem die Szenen am Ende, in denen der Entführer bei Wolf Ackva im Wagen sitzt, sind spannend inszeniert und gut ausgeleuchtet, was auch wenig überraschend ist, da Wolfgang Becker im Regiesessel saß.

8. Der Füllfederhalter
Wie Jack schon passend bemerkte, ein besonders pefider Fall, der wieder von Regieas Wolfgang Becker sehr interessant erzählt wird: die erste Hälfte rollt in Rückblenden den Fall nochmals auf, die Handlung beginnt im Winter 1943, als eine jüdische Geschäftsfrau vor den Nazis fliehen muss und ihre gesamten Wertsachen im Garten vergräbt. Die zweite Rückblende schildert die unglaublichen Vorfälle danach und äußerst spannend den Prozess um Dr. Nowa. Ein packender Gerichtskrimi! Elisabeth Wiedemann sorgt für ein paar Lacher zwischendurch.
Die zweite Hälfte dient der Aufklärung des Falls durch Jürgen Goslar, hier erneut in einer sympathischen Ermittlerrolle: er spielt einen Inspektor, der idealistisch ist und einen 10 Jahre unschuldig hinter Gitter sitzenden Mann (sehr gut: Hanns Zesch-Ballot) aus dem Gefängnis holen will. Gardy Garnass als Goslars Frau ist eine Idealbesetzung, der Wienausflug sympathisch, auch wenn natürlich obligatorisch und in absolut unlogischer Reihenfolge an den Sehenswürdigkeiten - Stephansdom, Rathaus, Parlament, Riesenrad - vorbeigefahren wird. Dass die Musik von Bert Grund stammt, habe ich schon während des Films erkannt, nimmt die Melodie doch zeitweise Anleihen bei seinem "Der Nachtkurier meldet..."-Motiv. Passt!

Jack_the_Ripper Offline




Beiträge: 388

07.10.2010 17:13
#32 RE: Bewertet: „Das Kriminalmuseum“ / „Das Kriminalmuseum erzählt“ (1963-70) Zitat · Antworten

Zitat von Georg

Zitat von Jack_the_Ripper
ZAHLENCODE N
sind mir ein paar auffallende Parallelen zum 1979-Derrick „Das dritte Opfer“ aufgefallen, ob Zufall, oder ob Reinecker mal ins ZDF-Archiv gegriffen hat, kann ich nicht beurteilen


Reinecker hat ja selbst immer angegeben, sich an der "Wirklichkeit" für seine Bücher zu orientieren, ist also nicht ganz unwahrscheinlich. :-)




Möchte Reinecker nicht vorwerfen, dass er abgeschrieben hat, die "Dritte Opfer"-Geschichte ist ja in vielen Passagen ganz anders, auffällig halt die Parallelen, was die kranke, ihre Umgebung terrorisierende Frau betrifft, Ähnlichkeiten sind mir auch in der Zusammensetzung der Hausbewohner und in manchen Dialogpassagen aufgefallen.


DIE FOTOKOPIE

Früher dachte ich, für einen interessanten Krimi braucht es zumindest einen Mord, aber gerade die Kriminalmuseum-Reihe belehrt mich in dieser Hinsicht immer wieder eines Besseren. In dieser Folge dreht sich alles um einen mysteriösen fotokopierten Brief, der eine uneheliche Vaterschaft des kürzlich verstorbenen Industriellen und Wohltäters Delius beweisen soll. Eine junge Dame möchte mit diesem Schreiben ihren Anspruch auf das Erbe anmelden. In der Folge kommt es zu unliebsamen Auseinandersetzungen mit den Kindern des Verstorbenen und zu einem Einbruch, bei dem das Original des wertvollen Schriftstückes gestohlen wird.

Jürgen Goslar als forscher junger Inspektor schaltet sich in die Ermittlungen ein und fördert bald einen Einbrecher zutage, der behauptet, im Auftrag des jungen Delius den Brief entwendet zu haben. Doch so einfach stellt sich die Geschichte dann doch nicht dar …
Durch eine geschickte Besetzung und Charakterisierung der beiden „Gegenspieler“ – Dinah Hinz als einfaches, freundliches und vornehmes junges Mädchen und Günter Schramm als Sohn des Toten, abweisend und arrogant - gelingt es lange, die wahren Hintergründe des Falles zu verschleiern. Für mich kamen die Enthüllungen auf jeden Fall überraschend, sicher auch ein Verdienst der raffinierten Regie Wolfgang Beckers, der gerade wieder in Momentaufnahmen Akzente setzte.

Auch die weiteren Darsteller verdienen Erwähnung: Bert Fortell als mieser kleiner Gauner und Erpresser, der es geschickt versteht, seinen Charme einzusetzen, Theo Frisch Gerlach (mit herrlich altmodischem Büro) und Helmut Rudolph (bekannt aus „Der Andere“) als gegnerische Anwälte, Klaus Dahlen als Assistent allerdings etwas blass (vielleicht war Becker kein großer Freund von komödiantischen Zwischentönen). Auch die Darsteller der weiteren Familienmitglieder Delius rangieren eher unter ferner liefen.

Georg Offline




Beiträge: 3.263

07.10.2010 17:43
#33 RE: Bewertet: „Das Kriminalmuseum“ / „Das Kriminalmuseum erzählt“ (1963-70) Zitat · Antworten

noch eine Bemerkung zu:
7. Der stumme Kronzeuge

Ein "Insider"-Detail: als Alibi dient unter anderem ein Fernsehkrimi namens "Die Mörderfalle", in dem René Deltgen den Mörder gespielt haben soll. An diesem Detail verrät sich auch eine Dame. Den Fernsehfilm "Die Mörderfalle" mit René Deltgen gab es nach meiner Recherche allerdings (leider leider) nicht.

Georg Offline




Beiträge: 3.263

08.10.2010 19:50
#34 RE: Bewertet: „Das Kriminalmuseum“ / „Das Kriminalmuseum erzählt“ (1963-70) Zitat · Antworten

9. Gesucht: Reisebegleiter

Zitat von Jack_the_Ripper
Wegen seiner frechen, vorlauten und unverschämten Art rätselt man lange, ob er wirklich nur unschuldiger Sündenbock ist oder selbst Dreck am Stecken hat.


Jürgen Draeger in der Hauptrolle ist interessant, nervt aber gerade am Anfang etwas durch seine übertriebene Art. Andererseits ist das auch Taktik der Regie von Helmuth Ashley, den Mann verdächtig zu lassen.

Zitat von Jack_the_Ripper
ohne besondere Höhepunkte in Handlung und Schauspiel inszeniert, allerdings mit sehr flotter und abwechslungsreicher Erwin Halletz-Musik unterlegt, würde ich im Mittelfeld der Reihe einordnen.


Sehr treffend formuliert, die Musik von Halletz "fetzt" dafür, ein toller Soundtrack.
Insgesamt eine Folge ohne große Aufregungen, Paul Dahlke als Ermittler ist sympathisch und Walter Sedlmayr ist natürlich wieder mal in einer Paraderolle zu sehen - diesmal als ordentlicher deutscher Postbeamter.
Für mich die Schwächste der ersten zehn Episoden.

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

09.10.2010 19:28
#35 RE: Bewertet: „Das Kriminalmuseum“ / „Das Kriminalmuseum erzählt“ (1963-70) Zitat · Antworten

"Die Nadel" (Folge 5/ Erstausstrahlung am 1. August 1963)
mit: Gerd Brüdern, Horst Naumann, Olga von Togni, Adelheid Seeck, Karel Stepanek, Walter Wilz, Narziss Sokatscheff, Eva Christian, Hans Zesch-Ballot u.a.
Drehbuch: Andreas Weber, Regie: Helmuth Ashley

Als Margot Großmann mit einem schweren Herzanfall in die Klinik eingeliefert wird, öffnet der Chefarzt den Brustkorb, um das Organ direkt massieren zu können. So kommt ans Licht, was andernfalls unentdeckt geblieben wäre: eine Nadel im Herzen der Frau. Für den Mord kommt nur eine begrenzte Anzahl von Personen in Frage, die Zutritt zur Villa der Großmanns haben. Der erste Verdacht fällt natürlich auf den Ehemann, der als Generalvertreter für pharmazeutische Artikel den Betrieb seiner Frau führt und von ihrem Tod in besonderem Maße profitiert.....

Das wenig prominente Ensemble (im Vergleich zu anderen Folgen der Reihe) schafft es von der ersten Minute an, Authentizität und Spannung zu verbreiten. Gerd Brüdern leitet die Ermittlungen ohne Schnörkel und langes Federlesen, einzig seine Kriegsverletzung verleiht ihm ein besonderes Merkmal. Der sachliche Horst Naumann ergänzt ihn, sodass die Allüren vor allem auf Seiten des Mordopfers zu finden sind. Mitleid hat niemand mit Margot Großmann, die man nie sieht, deren Charakter jedoch mit düsteren Farben an die Wand gemalt wird. "Mit schlotternden Knien und totenblass," so sitzt nicht nur "Belsazar" (v. Heinrich Heine) da, sondern auch die Angehörigen, als die Eigenheiten der Toten vom Kommissar aufgezählt werden. Verschiedene Motive für die Tat treten bald zu Tage und erzählen eine Geschichte, wie sie sich in vielen Häusern abspielt. Zum vollkommenen Glück fehlt nur der Tod eines Familienmitglieds. Sei es des Geldes oder der Freiheit wegen.
Die starken Frauen dieser Episode dominieren das Geschehen und sorgen für psychologisch interessante Momente, etwa, als die Schwester der Toten mit ihrem Geliebten spricht oder die Haushälterin erzählt, wie sie in Frau Großmanns Dienste trat. Olga von Togni und Adelheid Seeck spielen ihre männlichen Kollegen Walter Wilz und Narziss Sokatscheff mit Leichtigkeit an die Wand, was durchaus eine gelungene Drehbuchumsetzung darstellt. Einzig Karel Stepanek hält dagegen oder versucht es wenigstens. Seine junge Geliebte (Eva Christian, die acht Jahre später zu voller Blüte gelangen sollte: in ihrer Paraderolle als Marian Halcombe in "Die Frau in Weiß") kann er nicht halten, obwohl nun Geld und Freiheit locken. Die bedrückende Atmosphäre des Hauses kontrastiert mit der Sterilität des Pharma-Unternehmens, bei dem die männlichen Mitglieder der Familie beschäftigt sind. Keine Orte, an denen man Frieden und Wohlbehagen findet und somit perfekte Kulissen für Mordermittlungen. Mit Beharrlichkeit und einem kleinen Trick gelingt es der Polizei, den Fall zu klären. Ein fesselndes Kammerspiel, bei dem keine Fragen offen bleiben.
Folgende Zeilen von Heinrich Heine sollen das Fazit dieser Episode ausdrücken:
"Der Morgen kam, die Sonne schien, der Nebel ist zerronnen;
Geendigt hatten wir schon längst, eh wir noch kaum begonnen." ("Hortense")

Georg Offline




Beiträge: 3.263

09.10.2010 19:57
#36 RE: Bewertet: „Das Kriminalmuseum“ / „Das Kriminalmuseum erzählt“ (1963-70) Zitat · Antworten

11. Der Fahrplan

Zitat von Percy Lister
Die Vorbereitungen des Täters erinnern an "Bei Anruf Mord"


Genau daran habe ich auch gedacht. Insgesamt eine sehr interssante Geschichte, Paul Klinger als Bösewicht hat immer etwas für sich (einer der besten Männer für über jeden Verdacht erhabene Killer), man kauft ihm die Rolle des eiskalten Ehemannes sofort ab. Interessant ist die Dramaturgie, ein Krimi, bei dem der Auftraggeber bekannt ist, nur sein "ausführendes Organ" nicht. Selten, aber doch sehr spannend gemacht.
Zwischendurch verliert der Film dann allerdings an Tempo, wie Jack richtig bemerkte - und das liegt mit Sicherheit an Theodor Grädlers Regie, der nicht umsonst bei vielen Derrick- und Kommissar-Folgen für Langeweile sorgte.
SPOILER! Interessant ist auch Wilmut Borell, den liebenswürdigen Tiernarr Dammerl aus "Isar 12", in einer Mörderrolle zu sehen. Sehr gut spielt er den Mann mit ausländisch-slawischem Akzent. Der Verdacht wird am Ende auf einen Ausländer gelenkt, wodurch nur noch Gerd Frickhöffer und er übrigbleiben. Nur die beiden können "Narzissenweg" mit "c" geschrieben haben, weil in den meisten slawischen Sprachen der Laut /z/ ortographisch als <c> wiedergegeben wird. Am Ende bleibt doch eine recht gelungene Episode übrig.

12. Der Schlüssel
Ein Film mit relativ vielen Innenaufnahmen. Die Besetzung erfreut: Peter Pasetti, Hans Cossy, René Deltgen, Eva Pflug, Gisela Uhlen, Grit Böttcher und Günther Schramm! Da macht es nichts aus, dass einige wenige Szenen etwas langatmig wirken. Eine interessante und brisante Geschichte. Der Schwindel mit den Medikamenten für Afrika ist umso schrecklicher, wenn man weiß, dass diese Folge auf einem realen Fall beruht. Kann mich ansonsten der Meinungen meiner Vorschreiber zu DER SCHLÜSSEL im Großen und Ganzen anschließen.
Tja, leider ist die DVD-Version wirklich sehr dunkel und an zwei Stellen treten sogar Tonstörungen auf.

Jack_the_Ripper Offline




Beiträge: 388

09.10.2010 20:17
#37 RE: Bewertet: „Das Kriminalmuseum“ / „Das Kriminalmuseum erzählt“ (1963-70) Zitat · Antworten

DER STUMME KRONZEUGE

Diese Folge hat mich etwas zwiespältig zurückgelassen. Es wird einerseits ein flotter, atmosphärischer Kriminalfall um die Entführung eines kleinen Buben und eines daraus resultierenden Mordes geschildert, mit guten Schauspielern und interessanten Szenenwechseln dargeboten, andererseits stört mich in gewisser Weise doch die in dieser Folge auffällige Leichtigkeit in der Darstellung (gerade die coolen Kommissare samt ihres etwas trotteligen Chefs) und den pointierten Dialogen Stefan Gommermanns.

Ich meine, Kindesentführung gehört mit zu den abscheulichsten Verbrechen, hier wird das Ganze aber sehr locker und gar nicht Aufsehen erregend präsentiert, fast ein bisschen wie eine Kriminalkomödie. Sedlmayr als schwer verheirateter Gemischtwarenhändler mit Schwiegermutter oder der Insiderjoke mit Rene Deltgen als TV-Alibi verstärken noch meinen Eindruck. Vielleicht sehe ich es zu kritisch, meine aber, hier hätte eine kleine Anpassung nicht geschadet. In der „Rehe“-Folge aus Stahlnetz, die natürlich einen ungleich schlimmeren Fall von Kindesentführung und –tötung schildert, hat man das ohne peinliche Rührseligkeiten viel besser hingekriegt.

Trotzdem bleibt natürlich das Vergnügen am Krimi, Horst Niendorf und Wolfgang Weiser ermitteln wie gesagt cool, hinter Erik Odes Darstellung des leicht belämmerten Kriminalrates blitzt dann doch immer wieder scharfer Verstand und Blick für die Zusammenhänge auf, Anne Book begegnet man hier in blond als Mutter des Kindes, Harry Riebauer gefällt mir als über Leichen gehender Manager um einiges besser als in seiner drögen Ermittlerrolle in „Tödliches Schach“, erwähnenswert Hans-Jürgen Diedrich als Gauner (wie Ralf Wolter im „Schuh“ ebenfalls mit Berliner Tonfall), Wolf Ackva in einer kurzen, prägnanten Rolle und einem sehr unheimlichen Auftritt. Beckers Regie wieder souverän und punktgenau, wie gesagt hätte es mir besser gefallen, wenn er einen ernsteren Tonfall unterlegt hätte.

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

10.10.2010 10:34
#38 RE: Bewertet: „Das Kriminalmuseum“ / „Das Kriminalmuseum erzählt“ (1963-70) Zitat · Antworten

So, da ich jetzt fast alle ersten 16 Folgen gesehen habe, hier eine kurze Zwischenbewertung:

Fünf Fotos --- 8/10
Die Frau im Nerz --- noch nicht gesehen
Nur ein Schuh --- 6/10
Die Fotokopie --- noch nicht gesehen
Die Nadel --- noch nicht gesehen
Zahlen-Code N --- 7/10
Der stumme Kronzeuge --- 6/10
Der Füllfederhalter --- 7/10
Gesucht: Reisebegleiter --- 4/10
Akte Dr. W. --- 7/10
Der Fahrplan --- noch nicht gesehen
Der Schlüssel --- 8/10
Tödliches Schach --- noch nicht gesehen
Der Brief --- 9/10
Die Mütze --- 9/10
Der Ring --- 6/10

Die bisherigen Highlights:

DIE MÜTZE besticht durch eine tolle schauspielerische Leistung von Peter Kuiper in seiner Paraderolle, als schmnierigen dreisten Verbrecher auf der Flucht. Dass die Ermittlungen der Polizei nicht im Vordergrund stehen, tut der Folge keinen Punktabzug.

DER BRIEF hat als erste Folge eindeutlige Parallelen zur späteren Arbeit von Erik Ode in "Der kommissar". Kurzweilige Folge mit vielen Spannungspunkten durch gute schauspielerische Arbeit von Wolfgang Kieling.

DER SCHLÜSSEL überragt durch ein tolles Aufgebot an Schauspielern. Rene Deltgen als Ermittler hätte ich gerne viele weitere Male gesehen. Klasse zu Beginn der Übergang vom Vorspann als Überblendung in der Drehen des Schlüssels zu Karl John. Aber auch Peter Pasetti, Günther Schramm und Gisela Uhlen können in der Folge, die später einige Längen hat, überzeugen.

Jack_the_Ripper Offline




Beiträge: 388

10.10.2010 16:46
#39 RE: Bewertet: „Das Kriminalmuseum“ / „Das Kriminalmuseum erzählt“ (1963-70) Zitat · Antworten

DIE ANSICHTSKARTE

Die Ermittlungen zum Tod einer Schauspielerin stehen im Zentrum dieser von Matray/Krüger (Buch) und Gedeon Kovacs (Regie) relativ blutleer erzählten Folge. Angelika Tessner wird in ihrer Wohnung erschossen aufgefunden, zunächst deuten manche Hinweise auf Selbstmord, bis schnell klar wird, dass es sich um ein Verbrechen handelt. Viele Indizien sprechen anfangs gegen den Liebhaber der Toten, bis sich später Verdachtsmomente gegen den Angestellten einer Tankstelle und dessen Freund ergeben. Die Auflösung ein bisserl überraschend, wenn mir auch der letzte Beweis anhand der ominösen Ansichtskarte – ein verhängnisvolles scharfes „ß“ - etwas holprig schien. Die messerscharfe Musik von Hans-Martin Majewski und manch gelungene Kameraeinstellung fallen angenehm auf in einer sonst langweilig dahinplätschernden Episode.

Immerhin macht es Vergnügen, den Darstellern bei ihrer Arbeit zuzusehen, Paul Dahlke gibt wieder einen gemütlichen Ermittler (z.T. angetan mit einer merkwürdigen weißen Strickjacke), der mehrmals auf falscher Spur ist, Erik Schuman spielt – mit grauen Schläfen und kalt wie ein Fisch – den verdächtigen Liebhaber, Xenia Pörtner als attraktives und charmantes Opfer und Paula Denk als überloyal-unterwürfige Hausangestellte, sympathisch Michael Hinz als Tankstellenarbeiter und Peter Thom als dessen Freund, Dieter Kirchlechner darf sich hier seine Sporen als Assistent verdienen, alte Bekannte in kleinen Rollen: Thomas Reiner, Heini Göbel, Dietrich Thoms und Gustl Weishappel.



DIE BRILLE

Obwohl man diesmal den Mörder von Anfang an kennt, gelingt durch die detaillierte, interessante Darstellung der Ermittlungsarbeit und viele wechselnde Schauplätze fast über ganz Deutschland verteilt eine fesselnde Folge, die dank des renommierten Autors Bruno Hampel keinen Leerlauf, dafür viel Abwechslung enthält. Auch die Regie des mir unbekannten Dieter Lemmel muss man loben, er fängt die wechselnden Geschehnisse und Ermittlungen authentisch ein.

Es geht um den feigen Raubmord an einem Berliner Steuerberater, der auf einer Urlaubsreise nach Südtirol in Bayern einen jungen Studenten als Anhalter mitnimmt, nichtsahnend, dass er damit sein Mörder ins Auto steigen lässt. Nachdem sich die in Berlin zurückgebliebene Familie Sorgen macht und mithilfe einiger sehr fundierter Zeugenaussagen, die u.a. zum abgestellten Wagen des Mannes am Tegernsee und zu seiner Leiche im Kofferraum führen, beginnen umfangreiche und bundesländerübergreifende Untersuchungen, die von Berlin über Bayern bis ins Schwäbische und dort schließlich zum Täter führen.

Detlof Krüger spielt den jovial-gemütlichen Berliner, dessen Gutmütigkeit sein Verhängnis wird, Monika Greving als dessen Frau, die schließlich den grausamen Tatsachen ins Auge sehen muss, als Kriminalisten sieht man die angenehm unaufgeregt sachlich agierenden Heinz Schubert, Alfred Schieske und Eduard Linkers. Josef Fröhlich charakterisiert den jungen Mörder linkisch und mit einem Anflug von Wahnsinn, Karin Kernke hat einen kurzen, aber Eindruck hinterlassenden Auftritt als dessen Freundin.

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

10.10.2010 18:15
#40 RE: Bewertet: „Das Kriminalmuseum“ / „Das Kriminalmuseum erzählt“ (1963-70) Zitat · Antworten

"Der Brief" (Folge 14/ Erstausstrahlung am 23. Februar 1965)
mit: Erik Ode, Wolfgang Völz, Wolfgang Kieling, Gudrun Thielemann, Monika Peitsch, Christian Wolff, Emely Reuer, Volker von Collande u.a.
Drehbuch: Bruno Hampel + Igor Sentjurc, Regie: Jürgen Goslar

"Bei dieser Krimi-Folge stimmte alles, die Arbeit verlief in einer ausgezeichneten Atmosphäre und das Ergebnis war dementsprechend. Ich bin der Meinung, dass diese eine Folge aus der Serie "Kriminalmuseum" das eigentliche Modell für die "Kommissar"-Serie gewesen ist." (Erik Ode in "Der Kommissar" von Gerald Grote, Schwarzkopf & Schwarzkopf, 1. Auflage 1999, Seite 9)
Man merkt der Episode den Schwung an, mit dem sie inszeniert wurde. Dies liegt natürlich vor allem an Jürgen Goslar, der schon bei der "Fünften Kolonne" bewiesen hat, dass er Wert auf ein gewisses Tempo legt und dessen Handschrift sich wie ein roter Faden durch die Handlung zieht. Ungewöhnliche Kameraperspektiven (der von unten gefilmte Glastisch, an dem die Familie Lenz Karten spielt) und schnelle Schnitte (Werner Barths einsamer Spaziergang durch die Stadt) sprechen dafür.

Wolfgang Kieling gerät als Textilvertreter Werner Barth in den Verdacht, der gesuchte Frauenschreck zu sein, der seit geraumer Zeit in Parks lauert, um Frauen und Mädchen zu überfallen. Als die achtzehnjährige Monika Lenz nach einer Geburtstagsparty erst um 1 Uhr nachts nach Hause kommt und berichtet, von einem Mann ins Gebüsch gezerrt worden zu sein, sprechen alle Indizien für Barth, der Monika nach 22 Uhr mit seinem Auto mitgenommen hat. Als herauskommt, dass er bereits vor fünfzehn Jahren wegen eines Sittlichkeitsverbrechens verurteilt worden ist, greift die Presse den Fall auf. Seine Frau ist verzweifelt und versucht, Monika zum Reden zu bewegen. Doch erst Kommissar Gareis kann die Wahrheit aufdecken....

Wie schnell die gute Reputation eines Menschen zunichte gemacht werden kann, zeigt dieser Kriminalfall. Anfangs noch wegen der steigenden Verkaufszahlen von seinem Chef hofiert, sinkt das Ansehen Barths nach dem Überfall im Park mit jeder Stunde. Er ist daran freilich nicht ganz unschuldig, was für die Stärke des Drehbuchs spricht, das keine Schwarz-Weiß-Malerei betreibt, sondern glaubhafte Charaktere zeichnet. So ist Monika Lenz nicht nur ahnungsloses Opfer, Barth nicht nur vorbestrafter Unhold, Herr Ahlers nicht nur großzügiger Gastgeber und Kommissar Gareis nicht nur verständnisvoller Zuhörer. Jede Figur hat noch ein zweites Gesicht und verbirgt Geheimnisse, die aus Gründen der Angst und der Wahrung des schönen Scheins nicht preisgegeben werden. Besonders die junge Riege überzeugt in dieser Folge. Emely Reuer als verwöhnte Tochter aus reichem Haus, die ein doppeltes Spiel treibt und dabei immer süßlich lächelt; der "Wolff" im Schafspelz : "Förster" Christian W. damals noch als durchtriebener Student mit Hang zur Intrige und Monika Peitsch als adrett gekämmte Schülerin mit Bubikragen, die gegen ihre strengen Eltern ankämpfen muss.

Das Polizeigespann Ode/Völz weiß zu gefallen und zeigt den Weg auf, den Erstgenannter vier Jahre später beschreiten wird.
"Der Ursprung des zukünftigen Erscheinungsbildes lag in der Vergangenheit. Um in die Rolle des Kommissar Gareis schlüpfen zu können, musste er seinen eigenen Mantel mitbringen, den er dann auch Jahre später als Kommissar Keller trug. ("Ein Multicolor-Noppentweed, der wunderbar wärmte.")" aus: Quelle siehe oben
Gudrun Thielemann, die dem geneigten Krimikenner bereits aus der "Stahlnetz"-Folge "Spur 211" bekannt ist (sie spielte eine Geliebte des Mordopfers), überzeugt in der ungewohnten Rolle der Ehefrau des Tatverdächtigen, die Größe und Mut beweist. Die Ehefrau als "seelischer Schuttabladeplatz, die zwar die Sorgen, nicht jedoch die Freuden des Mannes teilen darf" hält auch noch zu ihm, als sich Arbeitgeber, Nachbarn und Polizei gegen ihn verschworen haben.

SPOILER:
Die Auflösung ist überraschend und ich kann nicht behaupten, dass nicht noch einige Fragen offen bleiben. War es zwischen Monika und Lothar vereinbart, dass man sich im Park zu einem Stelldichein trifft? Oder kam der Student unangemeldet vorbei? Hat er im Gebüsch auf Monikas Rückkehr gewartet? Evi Ahlers war eingeweiht, aber warum? Fragen über Fragen.
Wenn man den Abspann bis zum Ende verfolgt, wird man durch die Einblendung des wahren Täters -der sich raschen Schrittes vom Tatort entfernt- belohnt.
Die Polizei wird also künftig von weiteren Übergriffen auf Frauen hören. Kommissar Gareis begnügt sich momentan jedoch damit, einen falschen Verdacht aus der Welt geräumt und Werner Barth rehabilitiert zu haben. Auch dies ein wichtiger -oft nur beiläufig erwähnter- Aspekt polizeilicher Ermittlungsarbeit.

Georg Offline




Beiträge: 3.263

10.10.2010 18:52
#41 RE: Bewertet: „Das Kriminalmuseum“ / „Das Kriminalmuseum erzählt“ (1963-70) Zitat · Antworten

13. Tödliches Schach

Zitat von Jack_the_Ripper
Eine der schwächeren Folgen der "Kriminalmuseum"-Reihe, kommt trotz Ashley-Regie nicht richtig in Schwung.


Selten, aber doch, Jack, hier sind wir anderer Meinung. Mir hat diese Episode außerordentlich gut gefallen. Interessant ist, wie der Mörder den Verdacht auf den Immobilienmakler lenkt. Genial in dieser Rolle: Reinhard Koldehoff. Die übrige Besetzung gefällt ebenso: Günther Neutze, hier als fieser Erpresser genau richtig, Walter Sedlmayr als streitsüchtiger und betrunkener Ehemann von Monika John (ebenfalls sehr gut), Thomas Reiner als "schlechtester Schachspieler" und Sigfrit Steiner als eifersüchtiger Hotelbesitzer. Ob Harry Riebauer die Idealbesetzung war, bleibt allerdings zu diskutieren. Heinz Weiss gefällt mir auf alle Fälle als Ermittler, Riebauer nervt mit unter ein wenig. Insgesamt aber eine spannende Story mit guter Dramaturgie. Kommt wohl auch auf die Stimmung an, in der man den Film sieht. An der Ashley-Regie könnte man höchstens aussetzen, dass sich bei Minute 49 ca. das gesamte Aufnahmeteam im Wagen der Kommissare ca. 15 Sekunden lang spiegelt.
Was hier auch besonders auffällt, ist die furchtbare Qualmerei in jeder Szene, besonders in den Schachspielszenen.

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

11.10.2010 12:13
#42 RE: Bewertet: „Das Kriminalmuseum“ / „Das Kriminalmuseum erzählt“ (1963-70) Zitat · Antworten

Zitat von Georg
13. Tödliches Schach

Zitat von Jack_the_Ripper
Eine der schwächeren Folgen der "Kriminalmuseum"-Reihe, kommt trotz Ashley-Regie nicht richtig in Schwung.


Selten, aber doch, Jack, hier sind wir anderer Meinung. Mir hat diese Episode außerordentlich gut gefallen. Interessant ist, wie der Mörder den Verdacht auf den Immobilienmakler lenkt. Genial in dieser Rolle: Reinhard Koldehoff. Die übrige Besetzung gefällt ebenso: Günther Neutze, hier als fieser Erpresser genau richtig, Walter Sedlmayr als streitsüchtiger und betrunkener Ehemann von Monika John (ebenfalls sehr gut), Thomas Reiner als "schlechtester Schachspieler" und Sigfrit Steiner als eifersüchtiger Hotelbesitzer. Ob Harry Riebauer die Idealbesetzung war, bleibt allerdings zu diskutieren. Heinz Weiss gefällt mir auf alle Fälle als Ermittler, Riebauer nervt mit unter ein wenig. Insgesamt aber eine spannende Story mit guter Dramaturgie. Kommt wohl auch auf die Stimmung an, in der man den Film sieht. An der Ashley-Regie könnte man höchstens aussetzen, dass sich bei Minute 49 ca. das gesamte Aufnahmeteam im Wagen der Kommissare ca. 15 Sekunden lang spiegelt.
Was hier auch besonders auffällt, ist die furchtbare Qualmerei in jeder Szene, besonders in den Schachspielszenen.




Zu Tödliches Schach
Gestern habe ich diese Folge nun auch gesehen. Harry Riebauer und Heinz Weiss als Ermittler-Duo gefallen mir weniger, da hat mir Riebauer deutlich besser in "Der stumme Kronzeuge" gefallen.
Die Folge hat allerdings keine Längen und bietet auch einige spannende Momente, aus meiner Sicht daher eine durchschnittliche Folge.
6/10 Punkte

Jack_the_Ripper Offline




Beiträge: 388

11.10.2010 17:07
#43 RE: Bewertet: „Das Kriminalmuseum“ / „Das Kriminalmuseum erzählt“ (1963-70) Zitat · Antworten

DAS ETIKETT

Pelzräuber gehen um in München und ein Hehler wird in seiner Wohnung ermordet. Diese zusammenhängenden Fälle bilden das Grundgerüst der mit rund eineinviertel Stunden Dauer zu lange geratenen Folge. Grädler versteht es zwar wieder, stimmungsvolle Schwarzweiß-Bilder aus dem Großstadtdschungel zu gestalten, die Story, die abwechselnd die Arbeit der Beamten und die Aktivitäten der Gangster schildert, zieht sich aber bis zum wenig spektakulären und vorhersehbaren Ende dahin. Schlüsselszenen wie der Streit der Verbrecher um die dem Hehler gestohlenen 21.000 Mark und die Arbeit des von der Polizei eingeschleusten „Maulwurfs“ hätten vielleicht in den Händen eines schwungvolleren Regisseurs mehr Eindruck hinterlassen.

Die Darsteller mühen sich redlich, etwas blass bleiben die Beamten – Heinz Weiss (besser als im „Schach“), Willi Anders als Undercover-Ermittler, Harry Kalenberg, während Horst-Michael Neutze, Klaus Löwitsch und besonders Paul Albert Krumm für schauspielerischen Glanz sorgen. Überraschend cool und gar nicht naiv Elisabeth Wiedemann als „Gangerbraut“. In kleineren Rollen die "Polizisten" Max Grießer und Karl Obermayr und als neugierige Zimmerwirtin Elisabeth Neumann-Viertel. Wanninger-Haushälterin Franziska Liebing als hilfsbereite Nachbarin P.A. Krumms muss leider hochdeutsch sprechen.

Georg Offline




Beiträge: 3.263

11.10.2010 20:45
#44 RE: Bewertet: „Das Kriminalmuseum“ / „Das Kriminalmuseum erzählt“ (1963-70) Zitat · Antworten

nur zwei kurze Kommentare zu

14. Der Brief
Wolfgang Kieling in einer Paraderolle gefällt besonders gut. Ein erstklassiger Schauspieler. Flotte Goslar-Regie, ansonsten kann ich mich all dem Positiven, das bereits gesagt wurde, nur anschließen!

15. Die Mütze
Einer der perfidesten Morde - ein Taximord und einmal kein Whodunit. Mich hat der Film dennoch überzeugt, spielt er doch gewissermaßen auf drei Ebenen: der Taxifahrer-Ebene, der Polizei-Ebene und der Ebene des Taximörders, genial gespielt von Peter Kuiper. Reinhard Glemnitz wirkt als Kommissarassi etwas schwach, die Szenen mit Kuiper und Lisa Helwig in der Wohnung sind eiskalt inszeniert. Der Folge fehlt es an Musik, dann wäre sie vielleicht noch spannender, aber vielleicht wollte Regisseur Becker gerade höchstmögliche Authentizität erreichen und hat deshalb auf musikalische Untermalung gänzlich verzichtet.

Jack_the_Ripper Offline




Beiträge: 388

13.10.2010 16:56
#45 RE: Bewertet: „Das Kriminalmuseum“ / „Das Kriminalmuseum erzählt“ (1963-70) Zitat · Antworten

DER BAROCKENGEL

In „Insiderkreisen“ wird diese Folge als langweiligste der ganzen Serie gehandelt, dem kann ich leider nach dem diesmaligen Wiedersehen wenig entgegensetzen. Geschildert werden – auf 75 Minuten ausgewalzt - die wenig aufregenden Aktivitäten einer Kunsträuberbande, die im Dreiländereck Deutschland – Schweiz – Frankreich ihr Unwesen treibt und es dabei vorwiegend auf Heiligenfiguren abgesehen hat. Mittendrin ermittelt Günther Neutze, auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig als Landgendarm in Uniform, dem es dank einiger konstruierter Zufälle gelingt, den Räubern das Handwerk zu legen.

Recht uninspiriert reiht sich Szene an Szene, ohne großes Interesse zu wecken, die Schwarzweißfotografie ganz hübsch anzusehen, ausgiebige Landschaftsbilder aus dem frühlingshaften Schwarzwald wechseln mit flotteren Stadtaufnahmen aus Basel und Straßburg, die Darsteller hinterlassen insgesamt auch keinen bleibenden Eindruck, Neutze spielt seinen Landpolizisten mit stoischer, hartnäckiger Gelassenheit, Joseph Offenbach als verschmitzt-verschlagener Schmuggler mit osteuropäischem Akzent, Jean-Pierre Zola und Ernst Ronnecker als weitere Rädchen in der Räuberorganisation. Alexander Golling spielt den leitenden Ermittler, Wolfgang Spier (kürzlich 90 geworden) einen Kunden.

Fazit: Kirchenraub gehört schon von Haus aus nicht zu den nervenzerrendsten Verbrechen, wenn es dann noch so langatmig und müde aufbereitet wird (Buch: Hans Wiese, Regie: Dieter Lemmel, den ich für die „Brille“ noch loben durfte) kann dabei nur die „langweiligste Folge“ herauskommen. Kann wieder für zehn oder fünfzehn Jahre im DVD-Schrank verstauben.

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