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Dieses Thema hat 9 Antworten
und wurde 798 mal aufgerufen
 Giallo Forum
eastmancolor Offline



Beiträge: 2.622

03.11.2009 22:18
HORRORSEX IM NACHTEXPRESS / Label: Camera Obscura Zitat · Antworten

HORRORSEX IM NACHTEXPRESS / Italien 1979 / Verbrochen von: Ferdinando Baldi
Label: Camera Obskura
Bestellen: dtm.at

Nun habe ich den Film erstmals angesehen und es fällt mir schwer, ihn zu beurteilen.

Wen mag dieser Film in seiner Entstehungszeit wohl angesprochen haben? Hmm, ich gehe schwer davon aus, daß der Film in der sozial schwächer gestellten männlichen Bevölkerung sein Publikum gefunden haben dürfte.
Praktisch die Männer, die gemütlich im Bahnhofskino ihr Bierchen getrunken, eine Kippe geraucht und sich auch mal einen von der Palme geschüttelt haben wenn niemand hingesehen hat.
Das Niveau des Films bedient allenfalls voyeuristische bzw. niedere Triebe.

Gottseidank, sind wir hier auf edgarwallaceweb.de in der Lage, genau zu differenzieren und solche Filme aus cineastischen und nostalgischen Gesichtspunkten wertzuschätzen.

Einen derartigen Film in einer solch hochwertigen Veröffentlichung herauszubringen ist eigentlich schon grotesk oder sollte man obskur sagen?


Der Film ist nun eine merkwürdige Bsonderheit in meiner Sammlung, die ich nach Sichtung nicht mehr hergeben möchte.
Ich bin schon gespannt, wenn ich den Film beim wöchentlichen DVD Abend mit meinen zwei besten Freunden ansehe.
Einer ist schwul und der andere hetero.
Da bin ich mal gespannt, wer von den beiden wie darauf reagiert?
Die Jungs sind allerdings Europloitation erprobt und finden auch DAS SCHLOSS DER BLAUEN VÖGEL klasse.

Selbst wenn HORROR SEX um Lichtjahre von Aldo Lados genialem NIGHT TRAIN MURDERS entfernt ist, mag ich ihn gar nicht mal sooo viel weniger.

7,5 von 10 launigen Punkten!

Die DVD ist exzellent!
Ich glaube nicht, daß ich sie von X-Rated gekauft hätte.
Tschuldigung Andreas aber die Menüs sind einfach traumhaft!

Ganz klasse finde ich, daß man vor Sichtung des Films im Grußwort von der Hauptdarstellerin zu hören bekommt, daß sie den Film "nicht" mag.
Allein dieses Intro hebt die DVD Veröffentlichung (oder auch das Label, das dahinter steckt) auf ein gewisses Niveau und zeigt den damit verbundenen Anspruch.
Genauso unentbehrlich ist das Featurette indem man erfährt, das George Eastman sich für ein paar seiner Filme schämt.
Naja, dann sind wir alle hier, wenigstens in guter Gesellschft, wenn wir den Film in unsere Sammlung stellen!

Uneingeschränkter Kauftipp außer für Fabi88!

kaeuflin Offline




Beiträge: 1.259

04.11.2009 07:32
#2 RE: HORRORSEX IM NACHTEXPRESS / Label: Camera Obscura Zitat · Antworten

Ich freue mich schon drauf!


Habe den Film schon lange bei dtm.at bestellt - nur leider scheinbar zusammen mit irgendetwas was schwehrer zu bekommen ist (man will ja Versandtkosten sparen). Warte noch auf meine DVD...

Peter

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eastmancolor Offline



Beiträge: 2.622

18.11.2009 20:54
#3 RE: HORRORSEX IM NACHTEXPRESS / Label: Camera Obscura Zitat · Antworten

DVD schon erhalten?

Count Villain Online




Beiträge: 4.615

18.11.2009 21:42
#4 RE: HORRORSEX IM NACHTEXPRESS / Label: Camera Obscura Zitat · Antworten

Zitat von eastmancolor
Ich bin schon gespannt, wenn ich den Film beim wöchentlichen DVD Abend mit meinen zwei besten Freunden ansehe.
Einer ist schwul und der andere hetero.
Da bin ich mal gespannt, wer von den beiden wie darauf reagiert?



Und wie haben sie reagiert?

eastmancolor Offline



Beiträge: 2.622

18.11.2009 21:47
#5 RE: HORRORSEX IM NACHTEXPRESS / Label: Camera Obscura Zitat · Antworten

Wir haben ihn noch nicht angesehen. Werde die Reaktion hier posten.

kaeuflin Offline




Beiträge: 1.259

20.11.2009 12:50
#6 RE: HORRORSEX IM NACHTEXPRESS / Label: Camera Obscura Zitat · Antworten

DVD vor etwa einer Woche eingetroffen ....

Weil ich diese Woche Überstunden abbauen sollte (sonst werden die zum Ende des Jahres gestrichen - wir haben schließlich eine Wirtschaftskriese...) kam ich inzwischen dazu den Film anzusehen .

Erstmal ein riesen Lob an Camera Obscura ! Hier wird wiklich Qualität geliefert - bis auf wenige (bisher fehlende) Szenen sehr gelungenes Bild und guter Ton - Das kommt besonders dem schönen Soundtrack zugute !

Der Film selbst ist sicher Geschmackssache - Ich fand ihn sehr gelungen!

Am anfang hält man sich noch zurück, aber so nach ca 30 Minuten geht es rund.

Die Darsteller überzeugen alle in ihren Rollen - selbst die Damen, deren Haubtaufgabe sonst eher gut aussehen ist.
Die Inszeniernung ist für diese Art Film sehr kompetent und der Score sehr gelungen.

Lohnenswerter Film für Fans des Extremeren Italo Cinemas

Das erhöht die vorfreude auf den nächsten Teil der Reihe noch mehr ...

Peter

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eastmancolor Offline



Beiträge: 2.622

20.11.2009 21:59
#7 RE: HORRORSEX IM NACHTEXPRESS / Label: Camera Obscura Zitat · Antworten

Demnächst kommen SCHÖN NACKT UND LIEBESTOLL , INFERNO, LA ORCA.
Ich denke die kann man alle blind kaufen.

kaeuflin Offline




Beiträge: 1.259

20.11.2009 22:07
#8 RE: HORRORSEX IM NACHTEXPRESS / Label: Camera Obscura Zitat · Antworten

2 der drei sind fest Eingeplahnt - Inferno hab ich die BU - weist du wie die deutsche Syncho ist ?
Lohnt es sich den nochmal zu kaufen? - Wobei, eigentlich müsste ich das schon aus Prinzip machen....

Peter

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eastmancolor Offline



Beiträge: 2.622

20.11.2009 23:09
#9 RE: HORRORSEX IM NACHTEXPRESS / Label: Camera Obscura Zitat · Antworten

Camera Obscura möchte die welweit beste DVD produzieren.
Ich gehe davon aus, dass das Release die US DVD toppen wird.
Ich weiß nicht ob die deutsche Synchro gut ist aber zusätzlich werden in jedem Fall auch deutsche Untertitel auf der DVD sein.
Sobald ich die DVD (im nächsten Jahr ;-) haben werde, werde ich hier im Forum sehr ausführlich darauf eingehen.

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

24.11.2012 02:41
#10 Bewertet: "HORROR-SEX IM NACHTEXPRESS" (1979) Zitat · Antworten



HORROR-SEX IM NACHTEXPRESS / LA RAGAZZA DEL VAGONE LETTO (1979)

mit Silvia Dionisio, Werner Pochath, Carlo de Mejo, Gianluigi Chirizzi, Venantino Venantini, Fiammetta Flamini und Zora Kerova





»Wenn es sich hier um so etwas wie Stolz handelt, dann brecht ihn!«


Exzesse, Ausschweifungen, Willkür und Terror im Nachtexpress! Die schöne Giulia (Silvia Dionisio) möchte sich in ihrem privaten Zugabteil einen ordentlichen Nebenverdienst sichern, indem sie interessierte, aber vor allem solvente männliche Fahrgäste empfängt. Doch sie ahnt noch nicht, wo die Reise hingehen wird. Bereits am Bahnhof macht sie die unangenehme Bekanntschaft mit einem impulsiven Mann namens David (Werner Pochath) und seinen zwei Kumpanen, die diese Reise zur Hölle machen werden. Das perverse Trio bringt den kompletten Zug mit der Besatzung und allen Mitreisenden unter Kontrolle, und sie sorgen für Angst, Demütigung und lassen ihren Trieben freien Lauf. Die verängstigten und gequälten Reisenden stehen der Situation machtlos gegenüber, bis sich einer von ihnen entschließt, zu handeln...

Der Nachtexpress rollt und pfeift, und alleine wegen der Akustik war mir so, als würde gleich ein weißer Rolls-Royce von diesem Zug zermalmt. Allerdings befindet man sich keineswegs in "Das Gesicht im Dunkeln", sondern auf einer ganz anderen erstaunlichen Expedition. Dieses Werk von Regisseur Ferdinando Baldi aus dem Jahre 1979, wird sehr passend mit folgender Frage eingeleitet: "Müssen wir diese Reise wirklich machen?" Eine Frage, die den Zuschauer unweigerlich auch beschäftigen wird, denn dieser Streifen wird dies in eindeutiger Manier belegen. Ganz objektiv betrachtet, hat man es nämlich mit durch und durch sinnlosem Material zu tun, da "Horror-Sex im Nachtexpress" praktisch ohne eine nennenswerte Handlung auskommt. Ich persönlich bekam in diesem Film einen Unterhaltungswert geboten, der kaum zu überbieten ist. Der deutsche Titel ließ vermuten, dass er wenig charakteristisch sein dürfte, doch nach einer guten halben Stunde stellt sich dann groteskerweise heraus, dass der Nagel auf den Kopf getroffen wurde. Einfach nur sagenhaft! Diesen Film darf man ganz bestimmt guten Gewissens hassen und abstoßend finden, was im Endeffekt eines der größten Komplimente für ihn darstellen dürfte, aber wie gesagt, darf man ihn auch genauso (einseitig) unterhaltend finden. Der Zug fährt und fährt, und man bekommt tatsächlich das ungute Gefühl vermittelt, er steuere direkt ins Verderben. Die kopflastigen Elemente sind ausschließlich reißerisch angelegt (teils doch sehr gewagt und stellenweise obszön), die Charaktere sind schrecklich eindimensional gezeichnet, bedienen hemmungslos jedes verfügbare Klischee, aber genau so möchte sich dieses Happening auch präsentieren. Ein exzessiver Film, der sich seiner Eigenschaften nicht schämt, und im Grunde genommen auch nicht schämen muss, sie daher auch gar nicht erst zu verstecken versucht.

Dieses Szenario wird zunächst von dem spürbaren Vakuum dominiert, da sich so gut wie alle Einstellungen in den Abteilen (beziehungsweise in einem Abteil) abspielen. So herrscht in diesem engen Raum auch ein eigenartiger Zwang, denn die männlichen Fahrgäste müssen permanent ihre Potenz unter Beweis stellen. Ein Glück nur, dass eine Art Edelhure an Bord praktiziert, die die sonst womöglich langweilige Fahrt mit ihren Diensten bereichert. Zu ihren schärfsten Konkurrentinnen werden jedoch einige der anderen weiblichen Reisenden, da sie sich auch schon einmal zügellos, und sich vor allem aber freiwillig ihren Peinigern hingeben. Das lüsterne und gewaltbereite Trio macht die irre Handlung schließlich vollkommen perfekt. Wenn man in diesem Zusammenhang schon Perfektion erwähnt, dann muss Werner Pochath genannt werden, der einen seiner vielen denkwürdigen Performances hatte. Hier bekam er allerdings eine große Bühne, um sich wirklich restlos auszutoben. Zwar versteht man sein unmotiviertes Handeln nicht im Geringsten, aber bei dem was er tut wirkt er erschreckend glaubhaft. Er gibt sich vulgär und wirkt zutiefst gemein, Brutalität und Impulsivität ergeben eine fatale Mischung und man bekommt den Eindruck, dass dieser Herr jeden Moment explodieren könnte, was er ja dann auch dutzendweise tun wird. Silvia Dionisio als Giulia, die sich für den Horror-Sex zunächst bezahlen lässt, überzeugt restlos fürs Auge, genau wie ihre attraktive Kollegin Zora Kerova. Was bei diesem Film sehr auffällt ist, dass alle an den expliziten Sex-Szenen beteiligten Darsteller, egal ob Mann oder Frau, doch sehr strapaziöses vor der Kamera zu leisten hatten, denn in diesem Zug führen letztlich alle Wege schenkelwärts. Für damalige Verhältnisse waren diese Einstellungen wohl auch noch sehr gewagt. Des Weiteren bekommt man einen tollen Soundtrack von Marcello Giombini geboten, Action und Spannung kommen auch nicht zu kurz, und was am Wichtigsten ist, dieses Ding weiß in seiner zweifelhaften Art und Weise durchaus zu fesseln. "Horror-Sex im Nachtexpress" gefällt sich insgesamt mit zügellosem und ausgiebigem Sex-Einschlag, radikaler Exposition, und artet in einem Jahrmarkt der Schamlosigkeiten und der Grausamkeiten aus; Genre-Kino der überzeugendsten Sorte;) Das Urteil aus Das neue Lexikon des Horrorfilms fällt da etwas nüchterner aus: "Die »perfekte Mischung von Sex und Gewalt«, die die Produktion verspricht, entpuppt sich als nur die niedrigsten Instinkte ansprechender Film."

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