Völlig unbemerkt und tragischerweise von allen Medien (vor allem vom ZDF) ungeachtet, ist der deutsche Drehbuchautor Detlef Müller bereits im Juli im Alter von 80 Jahren verstorben. Ohne Detlef Müller wäre der Freitagskrimi nicht das, was er ist und war, so verdanken wir ihm insgesamt 20 Drehbücher zu „Siska“, 24 Folgen zu „Der Alte“ (davon 23 Episoden mit Siegfried Lowitz und 1 Episode mit Walter Kreye „Wiedersehen mit einer Toten“ (2007), die auch seine letzte Arbeit darstellt), 13 Episoden „Ein Fall für zwei“ (zwischen 1985 und 2002), weiters mehrere „Tatort“e, Episoden der Reihe „Berliner Weiße mit Schuß“, die 60er-Erfolgsserie „Unser Pauker“ mit Georg Thomalla und Heli Finkenzeller, die sechsteilige Krimiserie „Eurogang“ (1975 mit Hellmut Lange, dafür 5 Drehbücher), „Till der Junge von nebenan“ (alle 13 Folgen, 1967), 2 Drehbücher für "Sonne, Wein und harte Nüsse" (1980, mit Erik Ode als Kommissar Ott) und schließlich mehrere Episoden von „Die unsterblichen Methoden des Franz Josef Wanninger“ mit Beppo Brehm etc. Krimifans verdanken seinen raffiniert gestrickten Krimis viele spannende Stunden. Er wird fehlen!
P.S. Yasni.de gibt als Lebensdaten 01.05.1929-20.07.2009 an.
Der Tod Detlef Müllers ist ein ganz bedauerlicher Verlust für das deutsche Fernsehen. Als Garant für überdurchschnittlich intelligente Bücher, hohen Einfallsreichtum und fesselnde Dramaturgien entlockte sein Name im Abspann, beispielsweise bei "Der Alte" aber -Georg hat es genannt- auch bei anderen Serien, mir oft ein "Na klar, wer sonst!". Er hatte die Bereitschaft zu unkonventionellen Büchern, meisterte den Spagat zwischen verdaulicher Unterhaltungskost und anspruchsvollen Geschichten. Oft gar meisterhaft wie z.B. in der Episode "Sportpalastwalzer" aus "Der Alte". Er hatte den Mut, den Täter als Opfer oder das Opfer als Täter zu zeigen und führte so nicht selten den Zuschauer in Versuchung, sich mit dem Täter zu identifizieren. Kein schwarz/weiß, kaum Stereotypie, nie Schmalz, kaum Belanglosigkeiten. Kurzum, er hat die deutsche Serienlandschaft bereichert, wie sonst kaum einer. Wo andere nur Quantität schaufelten und anhäuften, erbrachte er wahrhafte Qualität. Eigentlich verwunderlich, dass sein Name nicht geläufiger ist. Er hätte es verdient.
In Antwort auf: Eigentlich verwunderlich, dass sein Name nicht geläufiger ist. Er hätte es verdient.
Im Gegensatz zu Reinecker etwa hielt er die Qualität seiner Bücher bis zum Schluss (sowohl die Siska- als auch seine letzte Alte-Arbeit) und er gehört für mich mit ihm (der bei seinen 600 Drehbüchern natürlich auch sehr viele gute dabei hatte) was den TV-Krimi betrifft - in einem Atemzug genannt. Für mich war er immer ein Grund, einzuschalten. Immerhin arbeitete er 30 Jahre für den Freitagskrimi: von 1978 bis 2007 waren kontinuierlich Folgen von ihm zu sehen: zuerst beim ALTEN, dann beim FALL und schließlich bei SISKA und wieder beim ALTEN. Das muss ihm ein TV-Autor erst mal nachmachen.
Auch seine Arbeiten zu "Ein Fall für zwei" sind bemerkenswert, tolle Krimiunterhaltung, zB "Wertloses Alibi", "Irgendwann..." und viele mehr. War auch ganz überrascht, welch humorvolle Bücher er schreiben konnte, als ich die 20teilige Serie "Unser Pauker" aus den 60ern mit Georg Thomalla sah.
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