Zitat von GubanovWie genau es die "ernsthafte Kritik" mit Wallace und Konsorten nimmt, erkennt man wieder einmal an dem Buch "Die Realität des Tatorts: Eine Analyse aus soziologischer Sicht" von Stefanie Roehling. Wer findet alle Fehler in den folgenden drei Sätzen?
Zitat von 2.5 Die Anziehungskraft von Krimis, Seite 23Blickt man wieder zurück in die Geschichte des Fernsehkrimis, so kam es nach dem Ende von "Stahlnetz" 1963 nicht zuletzt durch die erste amerikanische Serie "77 Sunset Strip" auch zum vorläufigen Ende des realistischen Trends im Fernsehen. Das Bild des Fernsehkrimis der Sechziger Jahre prägten nunmehr die Mehrteiler auf Textgrundlage des englischen Autors Francis Durbridge: "Das Halstuch" (1961), "Melissa" (1966), "Ein Mann namens Harry Brent" (1968) und andere 'Straßenfeger' dieser Art. Darüber hinaus wurden die damaligen Edgar-Wallace-Bestseller von Durbridge verfilmt und erfolgreich im Kino aufgeführt.
Da braucht man noch nicht mal nach Fehler zu suchen, denn der Text strotzt nur so von Dummheit!
Joachim. *Filme bleiben ewig jung!* PS:: Wann wurde denn dieser Unsinn veröffentlicht??
Zitat von WallaceFanGuten Morgen allerseits, beim Lesen des Artikels "Edgar Wallace Filme" auf der Wikipedia-Seite ist mir beim Punkt Kritik eteas aufgefallen. Dort steht: ...."Die zum Teil bis heute zitierten Rezensionen, von denen manche den Wallace-Filmen jeglichen ästhetischen oder künstlerischen Anspruch aberkennen oder einige sogar mit Propagandafilmen des Dritten Reiches vergleichen, müssen heute im Zusammenhang mit den gesellschaftlichen und politischen Veränderungen in den 1960er-Jahren betrachtet werden. Eine objektive Auseinandersetzung mit den Edgar-Wallace-Filmen fand bis heute nur ansatzweise statt."
Kann mir jemand sagen wie das gemeint ist, vor allem in Bezug auf den Vergleich mit Probagandafilmen des Dritten Reiches ?
Das mit der Propaganda ist eigentlich Schwachsinn. Die meinen damit, dass man rassistische Klischees in den Filmen sehen kann, allerdings nur wenn man sie sucht. Das gibt es aber auch bei fast nicht kritisierten Kinderserien wie Bibi Blocksberg oder TKKG
Hier mal ein paar Klischees:
Behinderte sind allesamt gefährliche Verbrecher (DIE TOTEN AUGEN VON LONDON/ DER BUCKLIGE VON SOHO) Chinesen sind machtgieriege Faschisten (DER FLUCH DER GELBEN SCHLANGE) Alle adeligen sind Psychophaten (DER SCHWARZE ABT) Katholische Priester sind gefährliche Triebtäter (DAS GEHEIMNIS DER GRÜNEN STECKNADEL/ DAS RÄTSEL DES SILBERNEN HALBMONDS) Mönche und Nonnen sind Mörder Franzosen sind Idioten (DIE BLAUE HAND)
Ich selber das sehe das anders. Es sind nur Filme und es wird ja keine Hetze gemacht!
Zitat von GlasaugeKatholische Priester sind gefährliche Triebtäter (DAS GEHEIMNIS DER GRÜNEN STECKNADEL/ DAS RÄTSEL DES SILBERNEN HALBMONDS)
Wobei es sich bei der "Stecknadel" ja nur um einen als katholischen Priester verkleideten Mörder handelt .
Allerdings muss ich auch sagen, dass man so etwas bei derartigen Unterhaltungsfilmen nicht überbewerten sollte. Propaganda in den Wallace-Filmen hielte ich schon für arg konstruiert, wenn man da überhaupt einen Zusammenhang sehen wollte - dass viele (auch deutsche) Filme aus früheren Tagen manchmal nicht 100%ig PC sind, ist ja eine Binsenweisheit und hat auch mit der veränderten 'herrschenden Meinung' zu tun.
Wenn's danach ginge, wäre ja eine Stadt wie München z.B. seit Jahrzehnten eigentlich nur von Gesetzwidrigen, Mördern und lichtscheuem Volk bewohnt ("Der Kommissar", "Derrick", "Der Alte" et cetera).
Nun ich denke, dass genau die im Vorfeld hier von den Vorschreibern leicht ungläubig kopfschüttelnderweise zur Diskussion herangezogenen Allerweltsindizien für mögliche Dritte-Reich-Parallelen oder sogar Entschuldigungs- wenn nicht Erklärversuche innerhalb der Filme eben nur deshalb SO diskutiert, an den Haaren herbeigezogen und teilweise überaus kritisch beäugt wurden, weil die Gesellschaft zu dieser Zeit einfach hypersensibilisiert war und gleichzeitig doch noch nicht so liberal wie nach 68, Kolle, Woodstock usw. Und in den 60ern waren ja tatsächlich noch viele Verantwortungsträger in der Gesellschaft aktiv, die dieses auch auf die ein oder andere Weise in den Jahrzehnten zuvor ebenfalls waren. Deshalb waren die sogenannten Kulturtragenden wohl überkritisch mit diesen Filmen, die eben nicht einfach als gutgemachte und unverwechselbare Unterhaltung mit zum Teil völlig eigenen und neuen Stilmitteln goutiert wurden, sondern einfach als rückständig und nicht progressiv genug eingestuft wurden. Heute ist der Nostalgiefaktor unbestritten noch ein zusätzliches Plus dieser Filme, damals hatte man wohl den Eindruck, dass zunächst einmal gewisse Barrieren überwunden und Klischees vermieden werden mussten. Und wenn dann noch der Verdacht aufkam, dass es gewisse Hinweise wie oben angeführt geben könnte, Querverbindungen, und so eventuell die Bevölkerung mal wieder gegängelt werden könnte… Vor lauter „Haltungsfragen“ und gesellschaftspolitischer Standortbestimmung (Uschi Obermeier oder Glas?) war eine objektive Haltung zu diesen Filmen nur sehr erschwert möglich… Heute ist das zum Glück ganz anders. Dies wollte der Wikipedia-Schreiber wohl anklingen lassen, mutmaße ich…
Zitat von GlasaugeKatholische Priester sind gefährliche Triebtäter (DAS GEHEIMNIS DER GRÜNEN STECKNADEL/ DAS RÄTSEL DES SILBERNEN HALBMONDS)
Wobei es sich bei der "Stecknadel" ja nur um einen als katholischen Priester verkleideten Mörder handelt .
Allerdings muss ich auch sagen, dass man so etwas bei derartigen Unterhaltungsfilmen nicht überbewerten sollte. Propaganda in den Wallace-Filmen hielte ich schon für arg konstruiert, wenn man da überhaupt einen Zusammenhang sehen wollte - dass viele (auch deutsche) Filme aus früheren Tagen manchmal nicht 100%ig PC sind, ist ja eine Binsenweisheit und hat auch mit der veränderten 'herrschenden Meinung' zu tun.
Wenn's danach ginge, wäre ja eine Stadt wie München z.B. seit Jahrzehnten eigentlich nur von Gesetzwidrigen, Mördern und lichtscheuem Volk bewohnt ("Der Kommissar", "Derrick", "Der Alte" et cetera).
Gruß Joe Walker
...bei Wallace haben wir sehr oft böse Priester oder Reverends - ich denke hier nur einmal an Dieter Borsche in DIE TOTEN AUGEN VON LONDON oder den bordellbesitzenden Reverend Eddi Arent in DER BUCKLIGE VON SOHO. Aber hieraus Schlüsse zu ziehen auf die Realität wäre ich weder damals als ich die Filme sah gekommen - noch heute.
Und ich glaube auch nicht, ´dass Edgar Wallace damit sagen wollte, dass Priester Verbrecher sind, ich glabe eher, dass der Priester besser passt, da er ja mit Verbrechen gegen seine eigene Moral verstößt.
Zur Liste die ich aufgestellt habe, muss ich noch einmal etws sagen:
Wer diese Meinung vertritt muss eigentliche jeden Krimi politisch unkorrekt nennen. Egal ob eine ethische Minderheit oder eines der Geschlechter der Täter ist. Man kann alles in de falschen Hals kriegen.
Wobei Dieter Borsche auch wieder ein falscher Geistlicher war. Ob der Reverend im Hexer echt ist, das lässt sich wohl nicht sagen. Einzig Arents Rolle ist wohl ein echter Geistlicher, wenn er als Kaplan in Tobruk war.
Zitat von Count VillainWobei Dieter Borsche auch wieder ein falscher Geistlicher war. Ob der Reverend im Hexer echt ist, das lässt sich wohl nicht sagen. Einzig Arents Rolle ist wohl ein echter Geistlicher, wenn er als Kaplan in Tobruk war.
..aber der Halbmond-Reverend war echt...der Unheimliche-Reverend war ja auch nur halbböse...und der Tuch-Reverend war ja nur geldgierig... Wobei es ja bei den Filmen meist Reverends der Autoren sind und sie bei Wallace offiziell nicht soooo böse sind bzw. sehr, sehr selten vorkommen.