Zitat von Percy Lister im Beitrag #60Schade, dass in der DVD-Box von den ursprünglich 39 Folgen nur mehr 37 enthalten sind
Vielmehr war es so, dass ursprünglich nur 32 Folgen angekündigt waren. Nach Nachstochern wurden die fünf weiteren, die ja zig Mal im N3-Fernsehen wiederholt wurden, dann doch noch gefunden und mit auf die DVD gepackt. Wie ich aus sicherer Quelle weiß, wurden mittlerweile in einem Archiv nach intensiver Suche im Vorjahr auch die zwei verschollenen Folgen entdeckt. Wie und ob diese vermarktet werden, weiß ich jedoch nicht. In jedem Falle wär's schön, wenn sie der HR mal zeigen würde.
Abgesehen davon stimme ich Deiner Analyse zu. Die Geschichten beruhen ja alle in engerem oder weiterem Sinne auf tatsächlichen Delikten. Bruno Hampel baute Zeitungsmeldungen dann zu Drehbüchern (mit mehr oder weniger fiktionalem Gehalt) aus. Einige schienen ihm so gut zu gefallen, dass er sie immer wieder verwendete.
Freut mich zu hören, Georg, dass die beiden "stummen" Folgen nun doch ihre Wiederaufführung erleben werden. Was die Echtheit der Fälle anbelangt, wurde dies natürlich besonders bei "Der Lodenmantel" offensichtlich. Ich habe vor kurzem das Buch "Verbrechen in Berlin" von Regina Stürickow erworben, in dem sie 32 historische Kriminalfälle aufarbeitet. Ein Sittenstrolch hielt von 1938 bis 1941 die Polizei in Atem: mehrere Frauen wurden aus den fahrenden S-Bahn-Garnituren gestoßen, sexuell belästigt, vergewaltigt oder teilweise sogar getötet. Es handelte sich bei dem Täter um einen Hilfsweichensteller und ebenso wie in der Fernsehfolge wurden auch hier Frauen als Lockvögel eingesetzt: Kriminalbeamte verkleideten sich als Frauen, um den Täter zu schnappen. Im Juli 1941 wurde der Mann wegen achtfachen Mordes und sechsfachen versuchten Mordes hingerichtet.
Ja, der Lodenmantel (eine meiner Lieblingsepisoden, auch wegen Karl Bockx, einem vielbeschäftigten Nebendarsteller der 60er), ist sicherlich vom Berliner S-Bahn-Mörder inspiriert worden. Off-Topic: Zum Berliner S-Bahn-Mörder gibt's übrigens ein erstklassiges Fernsehspiel von Peter Schulze-Rohr aus dem Jahr 1974 (Erstsendung 1976): Verdunkelung (http://krimiserien.heimat.eu/fernsehspie...erdunkelung.htm)
Ich hatte Siegurd Fitzek einmal gefragt, wo die Folge "Rendezvous am Rabenkopf" gedreht wurde. Das war außerhalb von München, im Waldstück bei der "Kugler Alm". Dort verläuft auch die Autobahn. Im Jahre 2011 machten wir ein "Der Kommissar"-Freundeskreis-Treffen auf der "Kugler Alm". Siegurd Fitzek kam auch.
Eine nicht uninteressante Neuigkeit für alle KOMMISSAR-FREYTAG-Fans: die beiden bisher verschollenen Episoden FEUER IM BÜRO und SPUR NACH BERLIN wurden schon vor längerer Zeit in einem Archiv entdeckt und wurden digitalisiert. Sie werden in einer der nächsten Wiederholungsschleifen beim HR endlich mit ausgestrahlt werden - die Serie wird 2016 nämlich noch mehrfach in Schleife wiederholt.
Das ist eine sehr gute Nachricht! So kann man seine Sammlung durch eine Fernsehaufzeichnung komplettieren. Die Titel hören sich durchaus spannend und temporeich an.
Am 5. August 2016 soll die "Kommissar Freytag"-Box erneut erscheinen. Bei Amazon kann man sie schon vorbestellen. Auf der Amazon-Seite sind auch alle Folgen aufgelistet. Zu meiner Enttäuschung fehlen die beiden angeblich neu entdeckten Folgen immer noch. Entweder hat Amazon die alte Folgenaufstellung der DVD-Erstausgabe ganz einfach übernommen, oder die beiden Folgen werden nach wie vor nicht veröffentlicht.
Die Folgen sind auf alle Fälle da. Die Bürokratie arbeitet nur zu langsam... d.h. die Absegnung durch ein Sender-Gremium (man glaubt gar nicht, wie kompliziert das alles ist).
Und auch bei der aktuellen Ausstrahlung keine Spur von den "verschollenen" Folgen. Heute wäre "Feuer im Büro" fällig, aber es ist "Treffpunkt Rolltreppe" angekündigt...
Freytag wird hier von Benno Sterzenbach gesprochen, insofern ist es etwas unglücklich, mit einem Foto von Konrad Georg auf dem Cover zu werben (man denke da an Rühmann/Brandt bei "Pater Brown"). Peters hat die Stimme von Horst Sachtleben, so daß ich bei ihm irgendwie immer an Neville Jason als Inspektor Lapointe denken muß. Der wurde in der Maigret-Serie mit Rupert Davies nämlich auch von Sachtleben synchronisiert. So wirkt das Gespann doch etwas anders als auf dem Bildschirm, aber durchaus stimmig.
Mit knapp 30 Minuten sind die Fälle gegenüber der TV-Fassung nicht weiter zusammengestrichen worden, und obwohl auf einen Erzähler verzichtet wurde, kann man jederzeit gut folgen. Schade nur, daß die beiden "verschollenen" Folgen "Feuer im Büro" und "Spur nach Berlin" nicht vertont wurden.
Ich fand die Hörspiele sehr gelungen und spannend, vor allem auch deshalb, weil sie ohne Sprecher/ Erzähler auskommen. Man gewöhnt sich doch auch recht schnell an Benno Sterzenbach als Kommissar Freytag. Eine der schönsten und kurzweiligsten Hörspielreihen, die ich gehört habe. Die Sprecher sind ja auch sehr prominent, ich glaube Karl Lieffen war mit dabei und die gesamte Riege der bekannten Münchner Schauspieler.