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Dieses Thema hat 73 Antworten
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 Film- und Fernsehklassiker national
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Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

03.05.2009 19:28
Bewertet: Harald-Reinl-Filme Zitat · Antworten

Angeregt durch die Reinl- / Vohrer-Diskussion möchte ich hier neben dem bereits eröffneten Alfred-Vohrer-Bewertungsthread auch einen Thread eröffnen, in dem jeder seine Bewertung zu den Harald-Reinl-Filmen schreiben kann. Edgar-Wallace-, Mabuse-, Weinert-Wilton-, Jerry-Cotton- und Karl-May-Filme können wir hier weglassen, da wir ja für diese Filme eigene Threads haben. Hierzu zählen auch „Der Würger von Schloss Blackmoor“ und „Die Schlangengrube und das Pendel“. Nachstehend die Harald-Reinl-Filme, die in Frage kommen („Götz von Berlichingen“ habe ich weggelassen, da er nur Co-Regie führte):

  • Sri Lanka (1986)
  • Im Dschungel ist der Teufel los (1982)
  • Und die Bibel hat doch recht (1977)
  • Botschaft der Götter (1975)
  • Der Jäger von Fall (1974)
  • Ein toter Taucher nimmt kein Gold (1973)
  • Schloss Hubertus (1973)
  • Die blutigen Geier von Alaska (1973)
  • Grün ist die Heide (1972)
  • Der Schrei der schwarzen Wölfe (1972)
  • Sie liebten sich nur einen Sommer (1971)
  • Verliebte Ferien in Tirol (1971)
  • Kommissar X jagt die Roten Tiger (1971)
  • Wer zuletzt lacht lacht am besten (1970)
  • Wir hau’n die Pauker in die Pfanne (1970)
  • Erinnerungen an die Zukunft (1969)
  • Dr. med. Fabian (1969)
  • Pepe, der Paukerschreck (1969)
  • Die Nibelungen (1966)
  • Der letzte Mohikaner (1965)
  • Wir wollen niemals auseinandergeh’n (1960)
  • Paradies der Matrosen (1959)
  • Romarai – Das Mädchen mit den grünen Augen (1958)
  • U 47 – Kapitänleutnant Prien (1958)
  • Die grünen Teufel von Monte Cassino (1957/58)
  • Almenrausch und Edelweiß (1957)
  • Die Zwillinge vom Zillertal (1957)
  • Die Prinzessin von St. Wolfgang (1957)
  • Johannisnacht (1956)
  • Die Fischerin vom Bodensee (1956)
  • Ein Herz schlägt für Erika (1955)
  • Solange Du lebst (1955)
  • Der schweigende Engel (1954)
  • Rosen-Resli (1954)
  • Der Klosterjäger (1953)
  • Der Herrgottschnitzer von Ammergau (1952)
  • Hinter Klostermauern (1951/52)
  • Nacht am Mount Blanc (1951)
  • Gesetz ohne Gnade (1950)
  • Bergkristall (1948)

eastmancolor Offline



Beiträge: 2.622

03.05.2009 19:52
#2 RE: Bewertet: Harald-Reinl-Filme Zitat · Antworten

Ist SRI LANKA überhaupt veröffentlicht worden?

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

03.05.2009 20:37
#3 RE: Bewertet: Harald-Reinl-Filme Zitat · Antworten

Angeblich ja. Selber habe ich ihn aber nicht gesehen.

Joachim.

eastmancolor Offline



Beiträge: 2.622

04.05.2009 10:52
#4 RE: Bewertet: Harald-Reinl-Filme Zitat · Antworten

Der würde mich schon echt interessieren. Übrigens ist ROMAREI auf DVD erschienen.

DanielL Offline




Beiträge: 4.155

04.05.2009 11:41
#5 RE: Bewertet: Harald-Reinl-Filme Zitat · Antworten

Durch diese Liste fällt mir erst auf, dass ich wirklich noch zahlreiche Reinl-Filme nicht kenne. Meist die 50er Filme, die jedoch auch generell weniger meinen Geschmack treffen. Auch mit den Heimat-Revivals aus den 70ern kann ich nichts anfangen. Ein oder zwei der Ganghofer-Filme habe ich mir angesehen, aber das ist nicht meine Welt ...

Gruß,
Daniel

eastmancolor Offline



Beiträge: 2.622

04.05.2009 15:30
#6 RE: Bewertet: Harald-Reinl-Filme Zitat · Antworten

SCHLOSS HUBERTUS habe ich als sehr gut in Erinnerung. Die späten 70er-Sachen interessieren mich brennend!

eastmancolor Offline



Beiträge: 2.622

04.05.2009 15:48
#7 RE: Bewertet: Harald-Reinl-Filme Zitat · Antworten

Nachdem nun ROMAREI von Harald Reinl erschienen ist, ist jetzt auch GÖTZ VON BERLICHINGEN an der Reihe!

"Götz von Berlichingen mit der eisenen Hand" bei Cinefacts.de

DanielL Offline




Beiträge: 4.155

04.05.2009 16:52
#8 RE: Bewertet: Harald-Reinl-Filme Zitat · Antworten

Habe mal gerade eine Bestandsaufnahme von erhältlichen und mit Aufwand erhältlichen Reinl-Filmen gemacht. Wer an dem filmischen Gesamtwerk interessiert ist, hat gar nicht so schlechte Karten.

Rot = Keine offizielle Veröffentlichung
Orange = TV-Ausstrahlungen im Free- oder Pay-TV innerhalb der letzten Jahre erfolgt und/oder auf VHS erschienen
Blau = Auf DVD erschienen

- Sri Lanka (1986)
- Im Dschungel ist der Teufel los (1982)
- Und die Bibel hat doch recht (1977)
- Botschaft der Götter (1975)
- Der Jäger von Fall (1974)
- Ein toter Taucher nimmt kein Gold (1973)
- Schloss Hubertus (1973)
- Die blutigen Geier von Alaska (1973)
- Grün ist die Heide (1972)
- Der Schrei der schwarzen Wölfe (1972)
- Sie liebten sich nur einen Sommer (1971)
- Verliebte Ferien in Tirol (1971)
- Kommissar X jagt die Roten Tiger (1971)

- Wer zuletzt lacht lacht am besten (1970)
- Wir hau’n die Pauker in die Pfanne (1970)

- Erinnerungen an die Zukunft (1969)
- Dr. med. Fabian (1969)
- Pepe, der Paukerschreck (1969)
- Die Nibelungen (1966)
- Der letzte Mohikaner (1965)

- Wir wollen niemals auseinandergeh’n (1960)
- Paradies der Matrosen (1959)

- Romarai – Das Mädchen mit den grünen Augen (1958)
- U 47 – Kapitänleutnant Prien (1958)

- Die grünen Teufel von Monte Cassino (1957/58)
- Almenrausch und Edelweiß (1957)
- Die Zwillinge vom Zillertal (1957)
- Die Prinzessin von St. Wolfgang (1957)
- Johannisnacht (1956)
- Die Fischerin vom Bodensee (1956)
- Ein Herz schlägt für Erika (1955)

- Solange Du lebst (1955)
- Der schweigende Engel (1954)
- Rosen-Resli (1954)
- Der Klosterjäger (1953)
- Der Herrgottschnitzer von Ammergau (1952)
- Hinter Klostermauern (1951/52)
- Nacht am Mount Blanc (1951)

- Gesetz ohne Gnade (1950)
- Bergkristall (1948)
Teilweise werden aus den 40er Jahren noch Kurz- und Sportfilme von Harald Reinl gelistet, die natürlich allesamt ohne Veröffentlichung dastehen.

Gruß,
Daniel

eastmancolor Offline



Beiträge: 2.622

04.05.2009 17:09
#9 RE: Bewertet: Harald-Reinl-Filme Zitat · Antworten

ROSEN-RESLI gab's auf VHS und im TV. DER SCHWEIGENDE ENGEL gab's auf VHS und im TV. ERINNERUNGEN AN DIE ZUKUNFT gibt es als US-DVD. JERRY COTTON - DYNAMIT IN GRÜNER SEIDE gibt's problemlos über eBay als Holland-DVD. JERRY COTTON - DER TOD IM ROTEN JAGUAR gibt's problemlos über eBay als Holland-DVD. JERRY COTTON - TODESSCHÜSSE AM BROADWAY gibt's problemlos über eBay als Holland-DVD. DER LETZTE MOHIKANER ist auf DVD erschienen. Alle WINNETOU-Filme ebenfalls. DIE SCHLANGENGRUBE UND DAS PENDEL gibt es auch auf DVD.

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

04.05.2009 18:06
#10 RE: Bewertet: Harald-Reinl-Filme Zitat · Antworten

ERINNERUNGEN AN DIE ZUKUNFT und BOTSCHAFT DER GÖTTER sowie UND DIE BIBEL HAT DOCH RECHT sind als VHS-Video in den 80ern erschienen.

Joachim.

eastmancolor Offline



Beiträge: 2.622

04.05.2009 21:23
#11 RE: Bewertet: Harald-Reinl-Filme Zitat · Antworten

Ich bin bekennender Reinl-Fan! Die Vohrer-Filme mag ich sehr, aber der Reinl hatte etwas Besonderes. Genauso hat Martin Böttcher etwas Besonders im Vergleich zu Peter Thomas.

HorstFrank Offline



Beiträge: 699

05.05.2009 10:23
#12 RE: Bewertet: Harald-Reinl-Filme Zitat · Antworten

U47 - Kapitänleutnant Prien
mit Dieter Eppler, Joachim Fuchsberger, Sabina Sesselmann, Richard Häussler, Harald Juhnke und Dieter Borsche

Ich finde den Film eher durchschnittlich. Manche Stellen ziehen sich etwas in die Länge. Die Musik ist ganz originell. Richard Häussler spielt sehr, sehr gut.

2,5/5 Punkten

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

09.05.2009 10:49
#13 RE: Bewertet: Harald-Reinl-Filme Zitat · Antworten

Bewertung – ROMARAI – DAS MÄDCHEN MIT DEN GRÜNEN AUGEN

Mit einiger Verspätung erhielt ich gestern endlich die DVD von „Romarai – Das Mädchen mit den grünen Augen“.

Der Film basiert auf einem Roman, der 1958 als Fortsetzungsroman in der „Bild“-Zeitung großen Anklang fand. Das Mädchen, das hellseherische Fähigkeiten hat, mag zwar vor über 50 Jahren hervorragend angekommen sein, aber für heutige Verhältnisse wirkt die Geschichte sehr „altbacken“.

„Romarai – Das Mädchen mit den grünen Augen“ war Dr. Harald Reinls zweite von insgesamt drei Arbeiten („U47 - Kapitänleutnant Prien“, „Die weiße Spinne“) für den Berliner Produzenten Gero Wecker. Ein geplante vierte Arbeit wurde durch den allzu frühen Tod von Gero Wecker im Juni 1974 vereitelt. Gero Wecker stand zudem immer im Schatten seiner Berliner Kollegen Kurt Ulrich und Artur Brauner sowie ab den 60ern Horst Wendlandt. Irgendwie war er ein „Pokerspieler“, der ein Feeling für große Geschäfte hatte, dann alles auf eine Karte setzte und alles verlor, um dann wieder wie „Phönix aus der Asche“ wieder großen Erfolg zu haben (von „Immenhof“ und „Liane“ bis später „Oswalt Kolle“). Er war es, der 1952 für die Constantin-Film den ersten Schweden-Film „Sie tanzte nur einen Sommer“ einkaufte, der zu den größten ausländischen Geschäften der 50er-Jahre zählte. Als Produzent produzierte er nur für zwei Verleiher, einmal für Constantin-Film („Anders als du und ich“, „U47 - Kapitänleutnant Prien“, „Ich werde dich auf Händen tragen“ u.a.) und dem NF-Filmverleih („Liane“-Filme, „Der tolle Bomberg“, „Romarai“, „Bomben auf Monte Carlo“ u.a.). Aus NF wurde Anfang der 60er der Nora-Filmverleih, wobei er hier seinen finanziellen Absturz erlebte, weil er einfach Flops produzierte. Mit dem Kolle-Film unter der Regie von Franz Joseph Gottlieb „Das Wunder Liebe, 1. Teil“ kam er mit über 6 Millionen Besucher ab 1968 wieder ganz groß ins Geschäft. Nach dem zweiten Kolle-Film für den Inter-Verleih („Deine Frau das unbekannte Wesen“) produzierte er bis zu seinem Tod ausschließlich für die Constantin-Film („Das Wunder Liebe, 2. Teil“, „Zum Beispiel: Ehebruch“, „Dein Mann, das unbekannte Wesen“, „Dein Kind, das unbekannte Wesen“, „Was ist eigentlich Pornographie?“, „Liebe als Gesellschaftsspiel“, „Rat mal wer heut’ bei uns schläft“, „Die liebestollen Baronessen“, „Das ehrliche Interview“, „Ich – das Abenteuer heute eine Frau zu sein“, „Sabine“, „Die Zwillinge vom Immenhof“ und „Frühling auf Immenhof“).

Zurück zu „Romarai – Das Mädchen mit den grünen Augen“. Für Dr. Harald Reinl war es der erste Abenteuerfilm, den er zudem auch in Farbe drehen durfte. Die Schauplätze sind vor allem aus historischen Gründen interessant, denn damals war Libyen noch ein Königreich. Nach der Entdeckung von Marion Michael für die Liane-Filme kam hier seine zweite Entdeckung Carola von Kayser zum Zug. Dennoch steht sie nicht nur im Schatten der attraktiveren Marion Michael, zudem hatte sie ganz und gar nicht schauspielerisches Talent. Sie wirkt irgendwie „hölzern“. Die Wahl für Joachim Hansen war für damalige Verhältnisse schon ein guter Schachzug von Gero Wecker, denn Hansen war über Nacht als Hauptmann Marseille im „Stern von Afrika“ „weltberühmt“ geworden. Persönlich gehört er für mich zu den Schauspielern (neben Karlheinz Böhm, bedingt Hansjörg Felmy u.a.), die mir einfach nicht gefallen wollen. Sie haben m.M.n. einfach kein Charisma. Leonard Steckel spielt vernünftig – aber nicht mehr und nicht weniger. Ilse Steppat wirkt in ihrer Nebenrolle ebenfalls blass – und Dominique Wilms ist schön anzusehen. Und auch Reinard Kolldehoff spielt wie immer gut. Am besten gefallen mir noch die vier Verdächtige, die „Masareff“ sein könnten: Reggie Nalder (bekannt aus Hitchcocks „De Mann, der zuviel wusste“ und Argentos „Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe“) spielt überzeugend den Sekretär, der durchaus der Bösewicht hätte sein können. Und auch die drei Deutschen Peter Mosbacher, Kurt Meisel und Werner Peters haben mich mehr überzeugt als die beiden Hauptdarsteller. Wie Masareff im Hintergrund Anschläge verübt, ist ebenfalls überzeugend. Als er dann zum Schluß gestellt wird mit seiner Flucht etc., ist wiederum nicht überzeugend, denn solch ein Bösewicht lässt sich nicht so schnell überrumpeln.

Willy Mattes Musik ist zudem recht gemächlich für einen Abenteuerfilm, dennoch annehmbar.

Seit ich das erste Mal vor über 20 Jahren „Romarai – Das Mädchen mit den grünen Augen“ sah, konnte ich mich nicht für den Film begeistern. Heute geht es mir immer noch so ähnlich: ich kann mich immer noch nicht so richtig für den Film begeistern. Vermutlich immer noch wegen den Hauptdarstellern.

Die DVD selbst ist gut gelungen. Nach den großen Enttäuschungen im vergangen Jahr, u.a. bei „Summertime-Killer“, konnte es ja nur besser werden. Das Bild, Schärfe und Farben sind bestens. Nur werde ich das Gefühl nicht los, dass es sich um die gleiche Abtastung wie bei der Premiere-Ausstrahlung handelt. Bei einem kurzen Vergleich der ersten 10 Minuten konnte ich keine Unterschiede feststellen. Die Laufzeit beträgt 81 Minuten, also die WA-Lauflänge. Der Trailer auf der DVD ist leider nur in schwarzweiß. Letztendlich würde ich mich freuen, wenn E-M-S von diesem Lizenzgeber noch weitere Filme von solcher Qualität veröffentlichen würde.

Joachim.

P.S.: Im Programm von NF vom Juni 1958 war der Film wie folgt angekündigt: Drehbuch: Ernst von Salomon. Regie: Kurt Meisel. In den Hauptrolen: Marion Michael, Joachim Hansen, Werner Hinz, Charles Regnier, Reggie Nalder.

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

23.05.2009 13:03
#14 RE: Bewertet: Harald-Reinl-Filme Zitat · Antworten

Bewertung - DIE ZWILLINGE VOM ZILLERTAL / ZILLERTAL, DU BIST MEI FREUD’

Mit dieser Franz-Seitz-Produktion im Constantin-Filmverleih schuf Regisseur Dr. Harald Reinl im Jahre 1957 einen Außenseiter-Heimatfilm. Der Höhepunkt des Heimatfilms war zu diesem Zeitpunkt bereits überschritten und man versuchte, mit neuen Wegen zu experimentieren. Der spätere Music-House-Produzent Dr. Karl Heinz Busse schrieb in Zusammenhang mit Dr. Harald Reinl ein vergnügliches Drehbuch mit sehr viel Humor und Leben. Das Ganze ist nicht nur mit Heimatfilmmusik unterlegt, sondern mit dem Zillertal-Boogie, den u.a. auch Karin Dor darbietet, die nie wieder so schön gesungen hat, für ein modernes jugendliches Publikum kreiert. Dieser Spagat, der zu der damaligen Drehzeit ein sehr großes Wagnis war, ging perfekt auf.

Die Darsteller für die einzelnen Rollen sind exquisit ausgesucht. So spielen nach „Kleiner Mann – ganz groß“ Joachim Fuchsberger und Karin Dor zum zweiten Mal in einem Farbfilm, wobei sie letztendlich nicht das Paar sind, das heiratet, jeder heiratet nämlich einen anderen Partner. In der Titelhauptrolle spielen unter Dr. Harald Reinl zum zweiten Mal nach „Die Fischerin vom Bodensee“ die Zwillinge Isa und Jutta Günther. Die restliche Besetzung ist ein nostalgisches Vergnügen mit Margarete Haagen, Werner Fink, Wolfgang Gruner und dem unvergessenen Hans Moser. Die übrige Besetzung Albert Rueprecht, Theodor Danegger, Viktor Afritsch, Luitgard Diesch und Franz Loskarn sind für uns alle heute Unbekannte, nur die Gesichter bleiben hier in Erinnerung. Als Gäste treten die Kessler-Zwillinge Alice und Ellen auf. Die Musik komponierte filmgerecht Karl Bette. Für die Kamera ist diesmal Walter Riml verantwortlich. An der Kameraführung durch die Diktion des Regisseur erkennt man schon die Handschrift Dr. Harald Reinls. Ob die Aufnahmen der Berge aus den richtigen Blickwinkeln und im Besonderen in der Szene als die Kamera den Bach einfängt wie er den Berg hinunter fließt und wir langsam zunächst im Hintergrund das Gespräch zwischen Albert Rueprecht und Karin Dor hören und dann die Kamera auf beide gerichtet ist mit diesem wundervollen Hintergrund erinnert bereits an kommende Reinl-Einstellungen bei den Winnetou-Filmen. Der Zweikampf auf dem Fest, zunächst mit den Schafen und später mit den Buben, bei denen zum Schluß Fuchsberger als Sieger hervorgeht, ist ebenfalls auf Tempo und Schnitt hin inszeniert.

Insgesamt hat Dr. Harald Reinl einen Film mit einer Leichtigkeit inszeniert – und wenn’s dann in der Story etwas zu „theatralisch“ wird, geht er auf Schnitt und die „Flüssigkeit“ in der Inszenierung ist wieder hergestellt.

Bleibt noch zum Schluß zu sagen, dass der am 26. September 1957 unter dem Titel „Die Zwillinge vom Zillertal“ im Universum in Stuttgart startete, so erfolgreich war, dass er im Zuge der Heimatfilm-Renaissance am 23.01.1976 unter dem Titel „Zillertal, du bist mei Freud’“ wiederaufgeführt wurde.

FAZIT: In den 50er-Jahren wurden sehr viele Heimatfilme realisiert, Titel wie „Schwarzwaldmädel“ und „Grün ist die Heide“ oder „Der Förster vom Silberwald“ bleiben als Titel im Gedächtnis, aber keiner hat einen solch enormen Unterhaltungswert wie „Die Zwillinge vom Zillertal“, der nach über 50 Jahren immer noch ausgesprochen frisch und lebendig wirkt ohne jegliches Aufdringen von übertriebener Sensibilität. Wenn auch Dr. Harald Reinls 50er-Jahre-Filme „Der Klosterjäger“ und „Die Fischerin vom Bodensee“ mit jeweils rund 10 Millionen Besuchern die erfolgreicheren Filme waren, so ist „Die Zwillinge vom Zillertal“ wohl sein durchaus bester Film der 50er-Jahre.

Joachim.

eastmancolor Offline



Beiträge: 2.622

07.06.2009 14:29
#15 RE: Bewertet: Harald-Reinl-Filme Zitat · Antworten

Ich kann Joachims Meinung zu "Romarei" nicht teilen!

ROMAREI - DAS MÄDCHEN MIT DEN GRÜNEN AUGEN / Deutschland-Italien 1958 / Regie: Harald Reinl

Ich hatte bis zum E-M-S-DVD-Release noch nie etwas von dem Film gehört, aber weil es ein Harald-Reinl-Film ist, habe ich mir die DVD gleich bestellt. Ich wurde absolut nicht enttäuscht, sondern sogar im positiven Sinne überrascht! Da haben wir ja eine erste Fingerübung von Harald Reinl in Bezug auf seine unzähligen erfolgreichen Krimi- und Abenteuerfilme, die in den sechziger und siebziger Jahren noch folgen sollten.

ROMAREI ist von Anfang bis zum Ende spannend erzählt, die geheimnisvolle Geschichte spielt vor der wunderschönen orientalischen Kulisse Libyens. Manchmal wirkt der an Originalschauplätzen gedrehte Film wie aus 1000 und einer Nacht. Etwas Schmalz und etwas typische 50er-Jahre-Naivität unterstreichen den märchenhaften Touch des Films und tun ihm meiner Meinung nach sogar gut.

Die Besetzung ist hervorragend! Joachim Hansen (DER STERN VON AFRIKA) spielt die Heldenrolle gut und hat nicht so ein verbrauchtes Gesicht wie viele andere Schauspieler der 50er Jahre. Das Mädchen Romarei wird dargestellt von Carola von Kayser, die angeblich als die Neuentdeckung galt, aber nach insgesamt drei Kinofilmen wieder in der Versenkung verschwunden war. Die Nebenrollen sind sehr fein besetzt mit dem genialen Werner Peters (DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN HANDSCHUHE), Ilse Steppatt (IM GEHEIMDIENST IHRER MAJESTÄT) und Reginald Nalder (MARK OF THE DEVIL), den man als den fiesen Handlanger des Hexenjägers kennt.

ROMAREI ist niemals langweilig und in der zweiten Hälfte sogar sehr actionreich und schnell geschnitten für einen deutschen Film aus dieser Zeit. Ich würde fast behaupten, dass Harald Reinl einen gewissen Actionstil erfunden hat, den man in den sechziger Jahren oft kopierte. Was mich gewundert hat, ist, dass die Faustschläge bei den Schlägereien synchronisationsmäßig richtig krachen. Daß kennt man eher aus den späten sechziger Jahren.

Reinl zeigt übrigens meist sehr viel Haut seiner Darstellerinnen in diesem Film. Für die prüden 50er beachtlich! Bei der E-M-S-DVD handelt es sich übrigens um die Wiederaufführungsfassung, die in den etwas härteren Szenen gekürzt ist. Für einen 50er Film gibts schon ein paar heftigere Szenen. Diese Ur-Fassung dürfte wohl verschollen sein, deswegen freue ich mich an der WA-Fassung auf DVD. Man spürt nicht wirklich, dass der Film etwas kürzer ist, dies sollte also niemanden vom Kauf abhalten. Das Bild der DVD ist nicht anamorph, aber sonst über jeden Zweifel erhaben!

Die wunderschönen Drehorte werden natürlich ausgiebig gezeigt und die Musik von Willy Matthes (Edgar Wallace) ist sehr stimmig und passend.

Fazit: Sehr schöner Abenteuerfilm, mit einem gehörigen Schuss 50er-Jahre-Naivität und Schmalz! Spannend, actionreich und gut besetzt! Im Rahmen seiner Art und seiner Entstehungszeit sichere 8 von 10 Punkten!

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