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Dieses Thema hat 73 Antworten
und wurde 10.396 mal aufgerufen
 Film- und Fernsehklassiker national
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Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

07.06.2009 14:54
#16 RE: Bewertet: Harald-Reinl-Filme Zitat · Antworten

Zitat von eastmancolor im Beitrag #15
Ich kann Joachims Meinung zu "Romarei" nicht teilen!

ROMAREI - DAS MÄDCHEN MIT DEN GRÜNEN AUGEN / Deutschland-Italien 1958 / Regie: Harald Reinl

Ich hatte bis zum E-M-S-DVD-Release noch nie etwas von dem Film gehört, aber weil es ein Harald-Reinl-Film ist, habe ich mir die DVD gleich bestellt. [...]

Fazit: Sehr schöner Abenteuerfilm, mit einem gehörigen Schuss 50er-Jahre-Naivität und Schmalz! Spannend, actionreich und gut besetzt! Im Rahmen seiner Art und seiner Entstehungszeit sichere 8 von 10 Punkten!

Ich akzeptiere zwar Deine Meinung - Film ist ja letztendlich Geschmacksache. Aber Deine Lobhymne zu dem Film kann selbst ich als eingefleischter Reinl-Fan nicht nachvollziehen. Worin liegt die gute Besetzung? Leonard Steckel? Ein guter Opa. Joachim Hansen? Einer der unattraktivsten und langweiligsten Darsteller der 50er- / 60er-Jahre - man hat als Zuschauer immer das Gefühl, man müsste auf die Leinwand springen, um ihm zu helfen (ähnlich agiert er ja auch in "Das Geheimnis der schwarzen Koffer"). Carola von Kayser? Hier hätte die junge Karin Dor mit grünen Kontaktlinsen wesentlich überzeugender gewirkt! Und die vier bis fünf Verdächtigen, die "Masareff" sein könnten - einer blasser als der andere - und am Schluss bei der Auflösung lässt sich der bösartige Gangster Masareff so kläglich verfolgen - einfach dramaturgisch nicht durchdacht.

Worin liegt das Abenteuerliche? Hin- und herfahren von einem Ort zum anderen? Oder die wirklich wunderschönen Aufnahmen vom Königreich Lybien? Handwerklich ein sauberer Film aber mit Städten, die man heute nicht mehr besuchen darf.

Joachim.

P.S.: Du solltest Dir einmal Reinls PARADIES DER MATROSEN (auch aus den 50ern) ansehen - hier hast Du dann einen unterhaltsamen und musikalischen Abenteuerfilm!

DanielL Offline




Beiträge: 4.154

07.06.2009 17:09
#17 RE: Bewertet: Harald-Reinl-Filme Zitat · Antworten

Zitat von Joachim Kramp im Beitrag #16
Joachim Hansen? [...] man hat als Zuschauer immer das Gefühl, man müsste auf die Leinwand springen, um ihm zu helfen

Treffend formuliert!

Gruß,
Daniel

Havi17 Offline




Beiträge: 3.761

07.06.2009 20:05
#18 RE: Bewertet: Harald-Reinl-Filme Zitat · Antworten

In der Tat, das hast Du auf den Punkt gebracht!

Gruß
Havi17

eastmancolor Offline



Beiträge: 2.622

08.06.2009 22:26
#19 RE: Bewertet: Harald-Reinl-Filme Zitat · Antworten

Ich finde den Film echt gut!

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

21.06.2009 13:32
#20 RE: Bewertet: Harald-Reinl-Filme Zitat · Antworten

Bewertung – SCHLOSS HUBERTUS

1972 inszenierte Dr. Harald Reinl nach fast zehn Jahren mit „Grün ist die Heide“ den ersten „modernen“ deutschen Heimatfilm. Die Zusammensetzung mit dem gleichnamigen Volkslied und weiteren Heimatmelodien und modernen Schlagern sowie einer aktuellen Besetzung erwies sich als beste Kinounterhaltung. Auf diesem Erfolg aufbauend und die Zeichen der Zeit erkennend, erwarb der Regisseur und Produzent Host Hächler (Ex-Mann von Maria Schell) die Rechte an den Ganghofer-Romanen und die Zusicherung, dass keine alte Ganghofer-Verfilmung im Fernsehen ausgestrahlt oder im Kino ausgewertet werden würde.

Unter dieser Zusicherung stellte Hächler ein Produktionsetat von DM 1,5 Millionen auf die Beine. Der Verleih Constantin-Film übernahm die Rechte und garantierte 80 Prozent der Herstellungssumme. Dadurch erhielten sie zwangsläufig auch das Mitspracherecht. Man entschied sich zunächst dafür, den auflagenstärksten Roman „Schloss Hubertus“ zu verfilmen.

Man bereitete die Produktion sehr sorgfältig vor. Da es inzwischen die dritte Hubertus-Verfilmung werden sollte – der Ganghofer-Pioneer Peter Ostermayr verfilme den Roman bereits 1934 in schwarzweiß und 1954 in Farbe – entschied man, die Geschichte – entgegen der 54er-Verfilmung – wieder in der Entstehungszeit des Romans spielen zu lassen. Constantin bestand – wie bereits bei den ersten Edgar-Wallace- und Karl-May-Verfilmungen – darauf, dass der Regisseur Dr. Harald Reinl die Regie übernehmen solle. War Dr. Harald Reinl 1953 für die erste Ludwig-Ganghofer-Verfilmung in Farbe (Der Klosterjäger) verantwortlich – so wurde „Schloss Hubertus“ die erste Ludwig-Ganghofer-Verfilmung in CinemaScope. Für die einzelnen Rollen verpflichtete man Ganghofer-würdige Darsteller wie Carl Lange als Graf Egge, Karl Heinz Böhm als seinen Sohn Tassilo sowie Robert Hoffmann, Klaus Löwitsch, Sepp Rist, Gerhard Riedmann, Sascha Hehn und die weiblichen Neuentdeckungen Gerlinde Döberl und das Bravo-Girl Ute Kittelberger. In der Crew waren „alte“ Weggefährten von Dr. Harald Reinl, u.a. der Kameramann Ernst W. Kalinke. Die Dreharbeiten fanden von Ende August bis Anfang Oktober 1973 in Berchtesgaden, Wimbachtal statt. Das Wasserschloss Anif bei Salzburg diente als „Schloss Hubertus“ – vielen ist es aus der Pater-Brown-Verfilmung in Schwarzweiß bekannt.

Dr. Harald Reinl verstand es, die verschiedenen Geschichten (Graf Egges Leben und Tod, Liebesgeschichte der Tochter mit dem Maler, der Sohn, der Spielschulden macht und Selbstmord begeht, der Sohn, der durchs Fensterl einen Unfalltod erleidet, der Sohn, der eine Bürgerliche heiraten will, die Wilderei, die Jagd und ihre Folgen sowie die Adler-Geschichte) glaubhaft in Szene zu setzen mit herrlichen Außenaufnahmen. Als Komponist verpflichtete man Ernst Brandner, der jenseits von Thomas, Böttcher oder Rosenberger eine passende Musik schrieb.

FAZIT: Insgesamt eine hervorragende Ludwig-Ganghofer-Verfilmung, von Dr. Harald Reinl erstklassig in Szene gesetzt. Verdient einen Platz innerhalb der besten zwölf Reinl-Filme.

Joachim.

eastmancolor Offline



Beiträge: 2.622

21.06.2009 16:00
#21 RE: Bewertet: Harald-Reinl-Filme Zitat · Antworten

Eine DVD von SCHLOSS HUBERTUS wäre echt cool!

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

21.06.2009 18:55
#22 RE: Bewertet: Harald-Reinl-Filme Zitat · Antworten

Eine Box mit den fünf 70er-Jahre-Ganghofer-Verfilmungen wäre insgesamt sehr interessant, zumal ja Produzent Horst Hächler noch lebt und bestimmt etwas erzählen könnte. Finde die 70er-Jahre-Verfilmungen insgesamt unterhaltsamer und eleganter inszeniert als die meisten 50er-Jahre-Verfilmungen.

Joachim.

eastmancolor Offline



Beiträge: 2.622

21.06.2009 21:29
#23 RE: Bewertet: Harald-Reinl-Filme Zitat · Antworten

Welche fünf Filme wären das?

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

22.06.2009 09:24
#24 RE: Bewertet: Harald-Reinl-Filme Zitat · Antworten

  1. SCHLOSS HUBERTUS (Regie: Dr. Harald Reinl)
  2. DER JÄGER VON FALL (Regie: Dr. Harald Reinl)
  3. EDELWEISSKÖNIG (Regie: Alfred Vohrer)
  4. DAS SCHWEIGEN IM WALDE (Regie: Alfred Vohrer)
  5. WALDRAUSCH (Regie: Horst Hächler)
Joachim.

eastmancolor Offline



Beiträge: 2.622

22.06.2009 15:04
#25 RE: Bewertet: Harald-Reinl-Filme Zitat · Antworten

Diese Box würde ich sofort kaufen!

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

22.06.2009 19:22
#26 RE: Bewertet: Harald-Reinl-Filme Zitat · Antworten

...ich auch!

Joachim.

Mike Pierce ( gelöscht )
Beiträge:

29.08.2009 17:03
#27 RE: Bewertet: Harald-Reinl-Filme Zitat · Antworten

Harald Reinl hat wirklich sehr schönes und prägendes Kino geschaffen. Freue mich immer wieder, wenn ich seine Arbeiten bewundern darf. Wenn man sich mit dem Kino des deutschen Nachkriegsfilms befasst, kommt man an ihm nicht vorbei und das wird auch immer so bleiben.

Meine liebsten Filme von ihm sind u.a. ...

  • Der schweigende Engel
  • Die Fischerin vom Bodensee
  • Die Prinzessin von St. Wolfgang
  • Die Bande des Schreckens
  • Im Stahlnetz des Dr. Mabuse
  • Der Fälscher von London
  • Der Schatz im Silbersee
  • Der Würger von Schloss Blackmoor
  • Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten
  • Verliebte Ferien in Tirol
  • Die blutigen Geier von Alaska,
... die ich mir immer wieder sehr gerne ansehe. Meinen Dank an Dr. Harald Reinl!

Gruß
Mike

Scarpine ( gelöscht )
Beiträge:

29.08.2009 17:28
#28 RE: Bewertet: Harald-Reinl-Filme Zitat · Antworten

Am letzten Sonntag im TV:

Die Nibelungen (1966)

Ein ordentlicher Abenteuer-Film von Harald Reinl. Der Dreh an Orten wie Island oder Jugoslawien hat dem Streifen merklich gut getan. So kommt die etwas "krude" Geschichte nicht ganz so unglaubwürdig daher. Denn es gibt schon einige Ungereimtheiten: Warum lässt sich Gunther so simpel von Hagen beeinflussen? Wieso halten die Burgunder einem Intriganten und Mörder wie Hagen die Treue? Das ist teilweise unlogisch und vor allem unverständlich, wenn man bedenkt, was er alles zu verantworten hat (Tod Siegfrieds, Tod von Kriemhilds Sohn und zweitem Kind etc.). Gerade am Beispiel der Königsbrüder Giselher und Gernot ist das nicht überzeugend. Beide kritisieren Hagen häufig und scheinen ihn auch zu verachten und sobald sie in Etzels Domizil sind, halten sie ihm bis in den Tod die Treue. Nein, das ist einfach nicht glaubwürdig. Auch Kriemhild stellt sich bei ihren Intrigen ziemlich dämlich an. Natürlich sind alle diese Dinge Bestandteil der Story, doch hätte man das wesentlich glaubhafter und runder darstellen können. Das Drehbuch hätte noch der einen oder anderen Überarbeitung bedurft.

So üppig die Landschaftsaufnahmen, die zahlreichen Bauten, die Reiterszenen und die Massenszenen im Finale auch sind, die billige Ausgestaltung des Drachen ist doch höchst ärmlich. Stand damals keine Möglichkeit zur Verfügung das Ganze etwas glaubwürdiger aussehen zu lassen? Wie spottete der Spiegel seinerzeit zu Recht: "ein hydraulisch betriebener Drache pufft Feuer aus der Düsen-Nase".

Auch die Schauspielriege stellt sich äußerst durchwachsen dar. Karin Dor und Maria Marlow stellen zwei ebenbürtigen Kontrahentinnen dar, ohne jedoch groß zu begeistern. Besonders Karin Dor war schon mal besser. Ein Totallausfall stellt allerdings Uwe Beyer als Siegfried dar. Seine grotesken Gesichtsgrimassen sind so peinlich überzeichnet, dass man sich bestürzt fragen muss, wie Reinl so jemanden auf den Zuschauer loslassen konnte. Gerade der zweite Teil ist deutlich angenehmer zu schauen, weil man Beyers dilettantische Darstellung nicht mehr ertragen muss. Mario Girotti und Fred Williams können auch nicht richtig begeistern, was aber ihrer geringen Leinwandzeit geschuldet sein dürfte. Positiv hervorzuheben sind Rolf Henniger, Dieter Eppler und Siegfried Wischnewski als Hagen, der eine starke Leistung abliefert. Der Clou des Films ist jedoch Herbert Lom als Etzel. Er vermag es, absolut authentisch herüberzukommen, und kann ebenso wie als Karl-May-Schurke begeistern. Zuletzt bleibt die Frage, wieso überhaupt zwei Teile aus dem Stoff gemacht wurden. Wegen des doppelten Einspielergebnisses oder wegen der Zuschauergewohnheiten jener Jahre? Andererseits: Sergios Leones "Zwei glorreiche Halunken" hatte im selben Jahr auch fast drei Stunden Laufzeit. Ich finde, dass "Die Nibelungen" als ein Film epischer, runder und geschlossener gewirkt hätte. Aber es kam eben anders.

Unterm Strich ein Abenteuer-Epos, das für deutsche 60er-Jahre-Verhältnisse doch sehr aufwendig produziert wurde und gute Unterhaltung bietet, jedoch auch an Drehbuchschwächen, einigen Ungereimtheiten und dem mittelmäßigen Ensemble krankt.

6 von 10 Punkten

Jan Offline




Beiträge: 1.753

30.08.2009 08:43
#29 RE: Bewertet: Harald-Reinl-Filme Zitat · Antworten

Zitat von Gast im Beitrag #28
So üppig die Landschaftsaufnahmen, die zahlreichen Bauten, die Reiterszenen und die Massenszenen im Finale auch sind, die billige Ausgestaltung des Drachen ist doch höchst ärmlich. Stand damals keine Möglichkeit zur Verfügung das Ganze etwas glaubwürdiger aussehen zu lassen? Wie spottete der Spiegel seinerzeit zu Recht: "ein hydraulisch betriebener Drache pufft Feuer aus der Düsen-Nase".

Damit war Reinl nach eigenem Bekunden auch selbst höchst unzufrieden. Wen wundert's, das dürfte schon anno 1966/67 einen herzhaften Lacher hervorgerufen haben. Reinl erklärte auch, warum der Drache so billig ausschaut, jedoch habe ich den eigentlichen Grund vergessen. Vermutlich Geld. Muss ich nochmal nachsehen.
Zitat von Gast im Beitrag #28
Ich finde, dass "Die Nibelungen" als ein Film epischer, runder und geschlossener gewirkt hätte. Aber es kam eben anders.

Mal lax formuliert: Es ist halt ein CCC-Film und Artur Brauner ist ja bekanntermaßen ein findiger Geschäftsmann. Der fand das zu der Zeit extrem toll, den Stab ein Mal zu bezahlen und dann hinterher zwei Filme zu haben. Auch F.J. Gottlieb fand das ganz toll! Wobei es im Fall NIBELUNGEN wohl wenigstens zuvor bekannt war, dass daraus zwei Filme entstehen sollten. Einen kompletten Dreistünder könnte ich mir auch nur schwer vorstellen, da das ganze Werk doch arg behäbig und schon als Zweiteiler eher langatmig daher kommt. 6 von 10 Punkten, respektive 3 von 5, trifft es m.E. ansonsten sehr gut.

Gruß
Jan

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

30.08.2009 11:37
#30 RE: Bewertet: Harald-Reinl-Filme Zitat · Antworten

Bezüglich der Verfilmung von DIE NIBELUNGEN habe ich im Thread Vermischtes aus „alten Zeiten“ einen Eintrag mit Infos getätigt: Vermischtes aus „alten Zeiten“ (7)

Joachim.

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