Ich werde wohl am Donnerstag um 13 Uhr reingehen. Hier in Bayern ist ja Feiertag (das kenne ich aus Hamburg nicht), also werde ich schön ins Cinecitta in der Nürnberger Altstadt fahren und den Film im größten Kinosaal Nordbayerns (Eigenwerbung) genießen. Um die Uhrzeit ist es hoffentlich noch nicht so überlaufen.
Bin auf dem Weg, melde mich vielleicht später heute noch, ob er besser ist als die letzten zwei und für mich als erster Craig-Bond-Film in die Riege der Großen mit aufgenommen werden kann.
Ich wage nach dem ersten Sehen noch nicht zu sagen, dass es der beste Bond aller Zeiten (bisher) ist, aber er hat meine vorsichtigen Erwartungen weit übertroffen - eine große Oper in 3 Akten! Wendungen, Schicksale, Emotionen wie in den großen Werken der Weltliteratur, ein hohes Spannungslevel, das nur wenige Atempausen läßt, ein Bösewicht von diabolischer Tiefe und Besessenheit mit Heath Ledger-ischen Joker-Zügen, eine schauspielerische Leistung von fast allen Darstellern, die oft vergessen macht, dass es "nur" Figuren in einem James Bond-Film sind, so differenziert und mit Gespür für das richtige Maß an Emotion, Würde und Ironie auch in delikaten Situationen, die eine feine Balance erfordern. Nicht nur emotional, auch zwischen Zitat, Innovation und Wachstum sowie bei der Action (und es gibt nicht wenig) wird sehr gut das Maß gehalten.
Während sich einige Figuren konsequent weiter entwickeln, stellt der Film in vielen Punkten einen Quantensprung im Vergleich zum Quantum Trost dar, auch einen Quantensprung Richtung des James Bond und seiner Welt, die wir aus den frühen, goldenen Jahren kennen.
Woow. Sobald ich heraus gefunden habe, wann es einen Kinotag mit etwas geringeren Preisen gibt, will ich ihn nochmal sehen.
Zum ersten Mal seit langem bin ich nicht nur gespannt auf den nächsten Bond, sondern freue mich schon darauf, auch wenn ich auf einen besonderen Genuß in Zukunft wohl voll Wehmut verzichten muss (mehr sage ich nicht, soll ja kein Spoiler werden).
Da spricht du eine der zwei kleine Sachen an, die ich zu Beginn des Filmes irritierend fand: Die Titelsequenz wirkte etwas wie in einem Videospiel und wenig kohärent und der Schnitt danach ist anfänglich etwas irritierend, was sich aber sehr bald gelegt hat.
Ich schiebe beides der Tatsache zu, dass wohl auch dieser Bond erst kurz vor der Premiere fertig gestellt wurde.
Ich war gestern abend auch im Kino und hab mir das neuesete James-Bond-Abenteuer angesehen. Auf Grund der ziemlich guten Kritiken war meine Erwartungshaltung groß - und ich bin schon etwas enttäuscht. Hier vom "vielleicht besten Bond" zu sprechen finde ich maßlos übertrieben - außer man kennt vielleicht nur die letzten beiden Filme.
Ich geb's zu, ich war noch nie ein großer Daniel Craig-Fan, aber CASINO ROYALE fand ich einfach spitze. Die beiden anderen Bond-Filme mit ihm sind allenfalls Durchschnitt. SKYFALL jedenfalls kann es mit keinem einzigen Connery-Bond aufnehmen.
So unterschiedlich sind die Meinungen: ich habe Casino Royale und Quantum Trost seit Erstbetrachtung der DVDs nur noch einmal gesehen - als ich mich auf den neuen Film einstimmen wollte. Für mich sind sie zwei der schlechtesten zwei aller Bond-Filme bisher, grob, kalt und zwanghaft anders. Skyfall ist der erste richtige Daniel Craig-James Bond-Film, die andern zwei waren nur Prequels, Vorfilme zur Entstehungsgeschichte.
Ich finde das Ganze sowieso etwas zweifelhaft. Warum versucht man nach 20 Filmen plötzlich chronologisch von ganz, ganz vorne - sogar noch weit vor dem ersten Film - zu beginnen? Für die Kids, die mit CASINO ROYALE ihren James Bond-Einstieg machten, ist das vielleicht noch ganz o.K. - aber für die "alten" Fans, wie z.B. mich, ist das ziemlich verwirrend. Abgesehen davon fand ich den Schluß von SKYFALL ziemlich kitschig. ACHTUNG SPOILER!!! Der Tod von "M" musste doch wirklich nicht sein. Ich dachte, ich bin im "Förster vom Silberwald" oder einen ählichen, "dramatischen" Heimatfilm. Warum muß Bond hier überhaupft weinen? Als "harter Hund", wie ich ihn aus den alten Filmen kannte, hatte er nur einen Grund mal zu weinen. Und das war am Schluß von IM GEHEIMDIENST IHRER MAJESTÄT als man seine Frau ermordete. Diese Szenen widerlegt auch die ganzen "Experten"-Meinungen, daß erst Daniel Craig den Bond mit Gefühl spielt. Das gab's schon 30 JAhre eher.
Aus meinen Bekanntenkreis kamen auch sehr begeisterte Reaktionen bei denen, die ihn gesehen haben - sogar meine Frau, die gar nicht Action in Filmen mag, sagte, dass es vielleicht der beste Bond bisher ist und "einfach alles hat".