was heißt in dem Falle eigentlich "Originalausgaben". Ist die Erstübersetzung das ausschlaggebende Kriterium oder sammelst du gezielt die Erstausgaben? Hier sind ja viele Bücher noch in altdeutscher Schrift und tatsächlich schwierig zu lesen (aber man gewöhnt sich von Seite zu Seite mehr daran). Im Gegensatz zu den zahlreichen Taschenbüchern sind diese aber auch wirklich recht schwierig zu bekommen...
So kann man dies nicht sehen. Mit geringen Ausnahmen (u.a. Der unheimliche Mönch) sind die Erstausgaben relativ einfach zu erhalten - und die Preise sind im vernünftigen Rahmen - meist unter € 20,00. Was die Schrift anbelangt gibts auch hier Unterschiede. Natürlich sind die meisten 20er-Jahre-Ausgaben in Altdeutscher Schrift. Jedoch hat man sehr oft bei weiteren Auflagen diese in der heutigen Schrift veröffentlicht. Interessente empfehle ich das Internetaquariat ZVAB. Dort findet man (fast) alle Bücher. http://www.zvab.com/index.do (Derzeit findet man dort 201 Titel in dt. Sprache vor 1945)
Joachim. P.S.: Wie schon oft geschrieben rate ich jedem keine Taschenbuch-Ausgaben im Goldmann-Verlag nach 1970 sich zu kaufen. In meinen Augen sind diese Veröffentlichung meist "Wallace zum Abgewöhnen" - ich könnte es noch gravierender ausdrücken.
Ich hatte mir ja letztens einen ganzen Schwung Wallace-Romane aus den jahren 1957-62 über diverse Antiquariate besorgt. Inwieweit sind diese denn "original"? Ich habe bisher nur "Die toten Augen von London" aus dieser Auflagen-Zeit gelesen.
Es steht zwar "ungekürzte Ausgabe" drauf -aber ist dem auch wirklich so?
Mit "Original-Ausgaben" meinte ich, wie Joachim bereits andeutete, die Sereie aus dem goldmann-Verlag, Leipzig mit Ausgaben Ender der 20er / Anfang 30er Jahre. Auch die Weltbild-Edition ist empfehelnswert, da diese ebenfalls auf den Erstuasgaben basiert. Allerdings habe ich meine ersten Romane alle aus den 80er Jahre-Serien gelesen und somit nur die gekürzten Ausgaben.
Zitat von chris2005Ich hatte mir ja letztens einen ganzen Schwung Wallace-Romane aus den jahren 1957-62 über diverse Antiquariate besorgt. Inwieweit sind diese denn "original"? Ich habe bisher nur "Die toten Augen von London" aus dieser Auflagen-Zeit gelesen.
Es steht zwar "ungekürzte Ausgabe" drauf -aber ist dem auch wirklich so?
Chris
Grundsätzlich kommen diese Ausgaben den 20er/30er-Ausgaben sehr nahe. In den 50ern hatten nicht genannte Autoren/ Lektoren (?) diese Ausgaben dahingegend verändert, dass sie meist Jahreszahlen so verändert haben, dass sie entweder den Eindruck hinterlassen, dass Wallace diese nach seinem Tod geschrieben hätte (wären dann ja wohl Science Fiction-Romane) oder die neuen Zeitangaben passen nicht zur Geschichte. Bestes Beispiel für Daten-Veränderungen ist der Roman DIE BANDE DES SCHRECKENS.
In diesem Zusammenhang einmal die Frage: Hat jemand die engl. Ausgabe von THE TERROR (Der unheimliche Mönch). In der mir bek. dt. Ausgabe ist Redmayne erst 35 Jahre. Dies passt weder zur (fast) erwachsenen Tochter Mary noch zu seinem Lebenserfahrungen bei der Armee. Zudem sind 10 Jahre nach O'Sheas Überfall bis zur eigentliche Geschichte vergangen. Passt so alles in der dt. Ausgabe nicht zusammen. Derzeit ist leider von dem Roman weder eine Vorkriegsfassung noch eine Originalfassung zu erhalten.
Ich hab mir in der letzten Zeit Ausgaber der 60er Jahre zugelegt. Die sind doch bestimmt um einiges besser als die neuen Ausgaben von 2003 übersetzt von G.Müller
Wie stehts eigentlich mit den Weltbildsammlereditionen, hab mir da den Doppelband "Treffbube ist Trumpf" und "Käthe und Ihre Zehn" gekauft, im Prinzip kann man sich doch auch diese Sondereditionen zulegen, denn hier lag dem Weltbildverlag doch Orignialmaterial (zur Verfügung gestellt von der EW-Society) vor. Das sind dann ja auch gekürzte Ausgaben.
Zitat von DieterBorsche Wie stehts eigentlich mit den Weltbildsammlereditionen, hab mir da den Doppelband "Treffbube ist Trumpf" und "Käthe und Ihre Zehn" gekauft, im Prinzip kann man sich doch auch diese Sondereditionen zulegen, denn hier lag dem Weltbildverlag doch Orignialmaterial (zur Verfügung gestellt von der EW-Society) vor. Das sind dann ja auch gekürzte Ausgaben.
Danke für die Info. Dann kann man ruhigen Gewissens auf diese Ausgaben zurückgreifen! Ohne dass man in den Sog der ganzen gekürzten Ausgaben gerät und was man dann liest, sogar nicht mehr Edgar Wallace-like ist...
Ich wurde doch etwas missverstanden. Natürlich gibt es einige Romane, die man sich zu recht bezahlbaren Preisen 10-30 Euro in der Erstübersetzung aus den Antiquariaten zulegen kann. Meine Frage in die Runde war nun, ob ihr auch gezielt nach ERSTAUFLAGEN der Romane sucht, wie viele Sammler antiquarischer Bücher dies tun. Also möglichst von dem jew. Roman die 1. Auflage zu erhalten.
Abgesehen davon ist es bei einigen Werken trotz Internet doch recht schwierig an die Bücher zu kommen. Zum einen bei den äußerst seltenen Romanen, wie bsp. DAS BUCH DER ALLMACHT, MR. SORGENFREI, PLATZ UND SIEG usw., da diese einfach sehr sehr rar und/oder teuer sind (Zum BUCH DER ALLMACHT ist mir gerade ein Angebot für knapp 100.- Euro bekannt). Neben diesen immer wieder als "selten" oder gar "verschollen" betitelten Werke sind es aber auch Bücher wie DAS HAUS OHNE FENSTER, die nicht ohne weiteres zu finden sind.
Das ist absolut unglaublich. Eine bekannte meiner Familie, die schon etwas älter ist, hat letzte Woche ihre Büchersammlung geordnet und tatsächlich einen Wallaceroman entdeckt, der in den 30er Jahren herausgegeben wurde. Es handelt sich hierbei um "Platz und Sieg". Ich werde mich demnächst auf die Reise begeben, und mir das genauer anschauen!
Die "verschollenen" Romane habe ich fast alle - bis auf PLATZ UND SIEG, das m.W. ein Theaterstück sein soll. Wäre sehr interessant von DieterBorsche zu erfahren, ob es ein "normaler" Roman ist oder eben ein Theaterstück. Dies wäre eine absolute Rarität! Diese Buch habe ich noch nie gesehen!
Viele der "verschollenen" Romane (ich meine Bücher, die seite den 30er Jahren nicht mehr neu aufgelegt wurden) sind in der Weltbild-Sammler-Edition enthalten. Einige Raritäte, wie z.B. MR: SORGENFREI, DER UNHOLD (DER NEGER JUMA) oder DAS BUCH DER ALLMACHT sind jedoch auch dort nicht erschienen und es bleibt nur der, meist teure, Griff zur Erstausgabe, falls überhaupt erhältlich.
Ich werde mich darum bemühen, so schnell wie möglich mehr Informationen dazu zu erhalten! Mein Interesse ist hier auch unermüdlich, was dieses Buch angeht!
Zitat Ich werde mich darum bemühen, so schnell wie möglich mehr Informationen dazu zu erhalten! Mein Interesse ist hier auch unermüdlich, was dieses Buch angeht!
Was wurde hierraus? Da niemand der Insider im Besitz dieses Buches ist, wären es wichtige Informationen!
Als Neuware lieferbar sind ja praktisch nur diese gräßlichen Portobello 3er-Bände. Diese Ausgabe wurde 2007 zum 75. Todestag aufgelegt und ist seitdem scheinbar noch nicht wegverkauft. Genaue Verkaufszahlen werden natürlich nicht kommuniziert.
Der Markt ist nach Jahrzehnten der Massenproduktion für Neuauflagen sehr schwierig, die Zahl der heutigen Leser von Wallace durch den tagtäglichen Gebrauchthandel ist nicht messbar. Es ist ja abgesehen von seltenen Titeln praktisch jeder Roman ständig als Gebrauchtware für wenige Euronen erhältlich.
Neuausgaben funktionieren daher nur als absolute Ramschtisch-Ware (Portobello) oder eben durch ausgewählte besondere Einzelveröffentlichungen mit viel höherem Qualitätsanspruch (Sammlerausgaben mit Erstübersetzungen), wobei diese dann viel besser kommuniziert werden müssten, als es bei der Weltbild-Sammleredition der Fall war.