Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Forum Edgar Wallace ,...



Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 0 Antworten
und wurde 294 mal aufgerufen
 Film- und Fernsehklassiker international
kaeuflin Offline




Beiträge: 1.259

31.01.2009 22:33
Claude Chabrol : Der Zehnte Tag 1971 Zitat · Antworten

Nachdem ich vor einiger Zeit Chabrols Blutverwandte angesehen hatte war ich neugierig auf mehr - als ich dann die Claude Chabrol Classic Edition 2 für nur 26 Euro sah nahm ich sie mit (zum Glück, denn ich hab inzwischen nachgeschaut und bei Amazon und Weltbild kostet sie 54 bzw. 60 Euro ....)

Der erste Film den ich mir daraus angesehnen habe ist der Psycho Thriller Le décade prodigieuse oder Der Zehnte Tag.

Der Film hat eine erstaunliche Besetzung.....


Cast: Orson Welles, Marlene Jobert, Michel Piccoli, Anthony Perkins
Guido Alberti, Emmanno Casanova, Mathilde Ceccarelli

Inhalt: Charles (Anthony Perkins) wacht morgens in einem Hotel auf - seine Hände sind Blutverschmiert, er weiß nicht wie er hier her kommt oder wie lange er schon hier ist.

In seiner Verzweiflung ruft er seinen ehemaligen Lehrer und Freund Paul Regis (Michel Piccoli) an. Er Bittet diesen während des Urlaubs mit auf das Anwesen seines Vaters zu kommen und ihn zu beobachten.
Auf dem Anwesen scheint die Zeit stehen geblieben zu sein - sein Adoptivvater Theo Van Horn (Orson Welles) möchte Leben wie im Jahre 1925 - und alle anwesenden haben sich seinem Willen zu fügen.
Charles Stiefmutter ist etwa gleich alt wie Charles - sie sind zusammen aufgewachsen - und hat ein Verhältnis mit ihrem Stiefsohn.
Irgendjemand erpresst die Beiden damit, was den labilen Charles
noch unsicherer macht...



Der Film hat sicher etwas von einem Psychothriller als der er beworben wird , doch noch mehr hat er von einem Familiendrama - Chabrol sind die Personen und ihr Handeln viel wichtiger als die Erzeugung von Spannung oder einer überraschenden Auflösung . Wer hinter allem steckt war mir bald klar - die Frage war nur, würden die Personen im Film auch dahinter kommen und wie reagieren die Leute wenn sie feststellen, das sie manipuliert werden.

Somit ist klar, das der Film von seien Schauspielern lebt - wenn die Darsteller es nicht schaffen ihre Figuren nachvollziehbar und lebendig werden zu lassen scheitert der Film.
Das ist zum Glück nicht der Fall

Orson Welles gibt eine Starke Vorstellung als Mann der sich für einen Gott hält und der Meinung ist alle müssten ihn anbeten.
Anthony Perkins spielt seine Paraderolle (seit Psycho ...) wieder recht überzeugend - seine Unsicherheit und sein Wahnsinn kommen gut zu Geltung.
Marlene Jobert als Helene Van Horn spielt die Frau im Zwiespalt ebenfalls sehr gut - Einerseits liebt sie ihren Mann, dem sie alles verdankt andererseits liebt sie Charels und kann nichts dagegen tun....
Michel Piccoli als Paul Regis ist eine sehr gelungene Besetzung - man nimmt ihm den kühlen Beobachter, der von sich so überzeugt ist das er sich letzten Endes auch täusch lässt ohne weiteres ab.
Auch die kleineren Rollen können überzeugen - wobei gerade das Mädchen im Zug, das Paul auf einen Teil der Lösung stößt, furchtbar Synchronisiert wurde....

Wenn man jemandem Vorwürfe machen kann, dann nur Chabrol selbst - seine Inszenierung ist nicht immer ganz gelungen, wirkt manchmal etwas unsicher.
Das beginnt schon mit den etwas seltsam aussehenden "Blutverschmierten Händen und zieht sich weiter über manche Szenen die etwas lächerlich wirken oder Dialoge die mehrfach wiederholt werden und dadurch zu aufgesetzt dramatisch wirkten.

Andererseits gelingt es ihm wunderbar Charels unruhige Stimmung in Bilder umzusetzen und auch sonst hat der Film einige gelungene, Stimmungsvolle Momente.


Insgesamt sicher kein Meisterwerk aber ein interrasanter Film mit Tollen Schauspielern – Einen enorm Spannenden Thriller sollte man allerdings nicht erwarten, manch einer dürfte den Film sogar als langweilig empfinden ….

Die DVD ist leider nur mäßig gelungen - Der Film ist voll von Verschmutzungen und defekten und besonders scharf ist das Bild auch nicht - sehr schade, etwas mehr Mühe hätte der Film verdient gehabt.

Insgesamt 4 von 5 Punkten von mir
(für den Film - für die DVD müsste ich mindesten 2 abziehen)


Peter

Peter

Don't think twice, it's all right ...

Bob Dylan

 Sprung  
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz