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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 481 mal aufgerufen
 Film- und Fernsehklassiker international
kaeuflin Offline




Beiträge: 1.259

27.01.2009 08:28
Das Biest (1959) Zitat · Antworten

Da in dem Review auf splashmovies.de der Film mit den Wallace-Krimis verglichen wird, war ich besonders neugierig auf diesen Gruselkrimi mit Vincent Price - zumal er in der Bewertung gut abschneidet ...

Das Biest / The Bat

Originaltitel:    The Bat
Alternativtitel: Das Biest
The Bat - Die Fledermaus
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1959
Drehbuch: Crane Wilbur
Kamera: Joseph F. Biroc
Schnitt: William Austin
Musik: Louis Forbes
Länge: ca. 77 Minuten
Regie: Crane Wilbur
Cast: Vincent Price, Agnes Moorehead, Gavin Gordon,
John Sutton, Lenita Lane, Elaine Edwards, Darla Hood,
John Bryant, Harvey Stephens, Mike Steele


Eine unheimliche Mordserie erschüttert die Menschen. Gleichzeitig verschwindet aus der Bank eine Million Dollar in Wertpapieren. Kurz darauf kommt der Gründer der Bank angeblich durch einen Unfall um. Der Zuschauer weiß allerdings, dass er das Geld gestohlen hat und deshalb von seinem Freund, dem Arzt, erschossen wird. Dieser ahnt, wo das Geld versteckt ist, und will es sich holen. Der Neffe des Verstorbenen hat inzwischen (ohne vorher die Erlaubnis des Onkels einzuholen) dessen Landsitz "Eichengrund" an eine Schriftstellerin vermietet. Einige Leute vermuten, dass das verschwundene Geld im Eichengrund versteckt ist, aber die meisten Schatzsucher sterben, bevor sie an ihr Ziel kommen ...

Zuerst einmal: Das ist kein spannender oder gar grusliger Thriller, nein: Das ist eine Grusel-Krimi-Komödie. Dem Film geht es nie darum, wirklich Spannung aufzubauen, und das Drehbuch beseht förmlich nur aus Ungereimtheiten und Logiklöchern. Viele Dinge in diesem Film werden nie erklärt, z.B. was der Arzt eigentlich vorhatte oder was das für Morde waren, bevor das Geld vermisst wurde ... Einzig einige Aufnahmen sind sehr stimmungvoll geworden - besonders wenn mit Licht und Schatten gespielt wird.

Die Schauspieler nehmen ihre Rollen ebenfalls nicht erst und wer schlussendlich unter der Maske steckt, ist bald klar. Trotzdem macht der Film irgendwie Spaß. Die Schwarzweiß-Bilder sind gut gelungen und auch die deutsche Kinosynchro ist nett anzuhören. Vincent Price spielt übrigens nur eine größere Nebenrolle. Mit einem Wallace-Krimi würde ich diesen Film jedenfalls nicht vergleichen - eher mit den Rutherford-Miss-Marple-Verfilmungen - mit vereinfachter Handlung!

Ebenfalls schön ist, dass man der DVD von Sunfilm / Savoy ein Wendecover verpasst hat, sodass man das hässliche übergroße FSK-Logo nicht sehen muss. Was an dem Film allerdings erst ab 16 Jahren freigegeben ist, ist mir ein Rätsel ...

Peter

Happiness IS the road! (Marillion)

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

10.01.2016 14:42
#2 RE: Das Biest (1959) Zitat · Antworten

BEWERTET: "Das Biest" (The Bat) (USA 1959) mit: Vincent Price, Agnes Moorehead, Gavin Gordon, John Sutton, Lenita Lane, Elaine Edwards, Darla Hood, John Bryant, Harvey Stephens u.a. | Drehbuch: Crane Wilbur nach einem Stück von Mary Roberts Rinehart und Avery Hopwood | Regie: Crane Wilbur



Die Kriminalschriftstellerin Cornelia Van Gorder mietet das Herrenhaus "Eichengrund", um dort an ihrem neuen Roman zu arbeiten. Kurz nach ihrer Ankunft erfährt sie, dass in der hiesigen Bank eine große Summe Geldes in Form von Wertpapieren verschwunden ist. Der junge Geschäftsführer, mit dessen Frau sich Cornelia anfreundet, wird verhaftet. Der wirklich Schuldige ist jedoch dessen Partner in der Bank, der seinen Tod vortäuschen und fliehen will. Dazu kommt es aber nicht. Kurze Zeit darauf wird seine Leiche gefunden und ein maskierter Unbekannter dringt mehrmals in das Haus "Eichengrund" ein - offensichtlich sucht er etwas. Wer sich ihm in den Weg stellt, wird ermordet....

Wer sich auf die marktschreierische Gestaltung von Filmplakat und DVD-Cover verlässt, erwartet eine jene Produktionen, in denen geheime Experimente in einem Kellerverlies zur unkontrollierten Mutation flatternden Nachtgetiers führen, das seine Umgebung heimsucht und verführerische Damen für immer schachmatt setzt. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Die unheimlichen Vorgänge im "Eichengrund" dienen der Suche nach unterschlagenen Wertpapieren und verfolgen somit einen rationalen Zweck. Der Auftakt erinnert an eine alte "Perry Mason"-Folge, nur, dass sich die Handlung nicht auf den Beweis der Unschuld des Angeklagten konzentriert, sondern auf die Entlarvung des Mannes mit der schwarzen Maske. Sein Auftreten und die Inszenierung der Morde lassen an den furchtbaren Hoxton Creeper aus "The Pearl of Death" (1944) denken, allerdings merkt man sofort, dass der Täter ein kultivierter Mann sein muss, dem es primär um das Auffinden des Vermögens geht. Die titelgebende Fledermaus wird als roter Hering verwendet, um den Verdacht auf einen anderen Mann zu lenken, der beruflich damit zu tun hat.



Die Schauplätze entbehren nicht jener Zutaten, die einen atmosphärisch ausgeleuchteten Schwarzweißfilm so stimmig machen: schwere Möbel, dunkle Flure, das Flackern von Feuer und das Heulen des Windes. Die Gefahr, die sich im Herrenhaus eingenistet hat und ihren Höhepunkt in der Nacht erreicht, sorgt für Kombinationen, Überlegungen und genügend Verdachtsmomente. Agnes Moorehead regiert ihre Umgebung auf pragmatische Weise; sie blickt klar und profitiert von ihrer Erfahrung als Kriminalautorin, der kein Verbrechen fremd ist. Sie fühlt sich in ihrem Kompetenzbereich getroffen und verantwortlich für die Aufdeckung der Taten. Vincent Price ist als Arzt immer in der Nähe der Tatorte und empfiehlt sich durch sein zweischneidiges Auftreten zu Beginn als Mann, mit dem man rechnen muss. Der Anflug eines Lächelns, seine imposante Gestalt und das kühle Kalkül seines Geistes geben dem Whodunit die richtige Würze. Es gibt immer wieder Augenblicke, die vom Ruhm bekannter Vorgänger kosten, so z.B. die Szene mit der Standuhr, die ein erschreckendes Geheimnis enthüllt - wie jene aus dem eleganten Noir "Laura" (1944). Einzig die dosiert eingesetzte Musik passt nicht, da hätte ich mir ein prägnantes Thema wie jenes von Frank Skinner in "Sherlock Holmes in Washington" (1942) gewünscht.

Spannendes Rätsel um einen unheimlichen Mörder mit Krallenhand mit den klingenden Namen Moorehead und Price. Der sehr unterhaltsame Film liegt sowohl in der Vollbildfassung, als auch im Breitbildformat 16:9 vor, zusätzlich gibt es den deutschen und den US-amerikanischen Trailer, den Vincent Price selbst vorstellt. 4,5 von 5 Punkten

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