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Dieses Thema hat 6 Antworten
und wurde 695 mal aufgerufen
 Francis Durbridge
Jack_the_Ripper Offline




Beiträge: 388

03.01.2009 20:38
Tim Frazer - Ergänzungen Zitat · Antworten

Der Roman "Tim Frazer" (im Original übrigens "The World of Tim Frazer") ist in der Ichform geschrieben, sodass man von der Titelfigur, die in der einleitenden Aufstellung der Hauptpersonen als "Fabriksbesitzer" bezeichnet wird, eher wenig erfährt.

Das 1. Kapitel des Buches bringt eine ausführlichere Einführung in die persönlichen und geschäftlichen Beziehungen zwischen Tim und Harry Denton, u.a. wird berichtet, dass sich die beiden zwölf Jahre vor Beginn der Geschichte an der Birminghamer Universität kennenlernten, wo sie beide Maschinenbau studierten.

Harry wird als charmant und von unbekümmerter Art beschrieben, wechselte unvermittelt vom Studium zur R.A.F, wo er es bald zum Offizier brachte, Tim bezeichnet ihn als Typen, der es genoss, bei jeder Gelegenheit Uniform zu tragen, vor allem eine Offiziersuniform. Allerdings endete die Offizierskarriere schnell wieder wegen "Missverständnissen" bei der Kantinenabrechnung.

Bei einem zufälligen Wiedersehen in London berichtet ihm Tim, dass er von einem Vetter eine heruntergekommene Maschinenfabrik geerbt habe. Harry kann ihn überreden, ihn als Partner aufzunehmen und gemeinsam gelingt es zunächst, die Firma zu modernisieren und das Geschäft in Schwung zu bringen. Doch Harry, so Tim, "schien erst glücklich zu sein, wenn er weit über seine Verhältnisse lebte". Gegen Ende des dritten gemeinsamen Geschäftsjahres kam die Firma in größere finanzielle Turbulenzen, ausgelöst durch von Harry gefälschte Schecks, die dieser zur Begleichung von Spielschulden benötigte. Kurz vor der Fimenliquidation setzte sich Harry ab und schickte wenig später einen Brief, in dem er Tim zu den "Drei Glocken" nach Henton bat ...

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

04.01.2009 13:13
#2 RE: Tim Frazer - Ergänzungen Zitat · Antworten
Zitat von Jack_the_Ripper
Das 1. Kapitel des Buches bringt eine ausführlichere Einführung in die persönlichen und geschäftlichen Beziehungen zwischen Tim und Harry Denton

Nur ein Tippfehler oder heißt Harry im Roman tatsächlich nur Denton und nicht Denston?

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Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

04.01.2009 16:57
#3 RE: Tim Frazer - Ergänzungen Zitat · Antworten

Schreibfehler!

Jack_the_Ripper Offline




Beiträge: 388

04.01.2009 20:30
#4 RE: Tim Frazer - Ergänzungen Zitat · Antworten

Ja sorry war ein Tippfehler!

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

05.01.2009 07:28
#5 RE: Tim Frazer - Ergänzungen Zitat · Antworten
Danke dir trotzdem für die Ausführungen.

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Jack_the_Ripper Offline




Beiträge: 388

09.01.2009 22:22
#6 RE: Tim Frazer - Ergänzungen Zitat · Antworten
Henton wird von Tim als winziges Fischernest mit 368 Einwohnern beschrieben, das in den Sommermonaten als "pittoresk" durchgehen könnte, zur Zeit seiner Ankunft als permanentes Angriffsziel für die Nordsee bezeichnet wird, "die gegen die Hafenmolen andonnerte, als hasse sie jeden einzelnen der Dorfbewohner persönlich. Jene besondere Sorte Wind heulte, die jede angelehnte Tür zuknallt und alle Fensterläden zum Klappern bringt. Es schien nur eine einzige Straße zu geben, einen öden und monotonen Durchgang zwischen lauter gleichartigen zweistöckigen Häusern".

Die "Drei Glocken" werden von Tim wohlwollender beurteilt, der Schankraum macht einen repräsentablen Eindruck, im altmodischen Kamin brannte ein loderndes Feuer und rief eine behagliche Atmosphäre hervor. Die Eichenbalken an der Decke und die schweren Holztische und -bänke sahen solide und geschmackvoll aus.

Norman Gibson, der Wirt, wird als "jovial und stämmig" beschrieben, seine Tochter Madge als "drall, blond und hübsch", im Buch wird auch die Szene geschildert, als Tim in der Nacht von Madge zum russischen Matrosen gerufen wird: "er war noch ziemlich jung und sein schwarzes Haar hing ihm in feuchten Locken in die Stirn. Die Hände hielten krampfhaft die Bettdecke umklammert, und in den Augen lag ein angstvoll-starrer Blick". Aus seiner Zeit kurz nach dem Krieg in Deutschland kannte Tim eine Hand voll russischer Wörter, konnte jedoch außer "Anja, Anja" nur noch "See" und "Kapitän" verstehen.

Crombie hat sich für seinen ersten Auftritt im Schankraum etwas verkleidet. Tim schildert ihn als nicht sehr bemerkenswerten Typen, etwa fünfzig Jahre alt, zurückweichendes Kinn, unordentlicher Schnurrbart, in seinem schäbigen Regenmantel sah er wie ein schlecht zugeschnürtes braunes Paket aus. Sein Haar war dünn und faserig, von der gleichen Farbe wie der Schnurrbart und reichlich mit grau durchsetzt. Er sah müde und seltsam pathetisch aus.

Dr. Killick wird von Tim folgendermaßen beschrieben: etwa fünfzig, gedrungen und kahlköpfig und mit der typisch bekümmerten Miene überarbeiteter Landärzte in abgelegenen Gegenden ...
Jack_the_Ripper Offline




Beiträge: 388

06.02.2009 23:05
#7 RE: Tim Frazer - Ergänzungen Zitat · Antworten
Crombie sieht auch bei seinem zweiten Auftritt am nächsten Morgen nicht besser aus: er war zwar frisch rasiert, blutete aber reichlich aus einem Schnitt am Kinn, den er hin und wieder mit einem nicht übermäßig sauberen Taschentuch abtupfte. Sein Anzug sah aus, als habe er darin geschlafen und die Fliege wanderte aufs linke Ohr zu. Zur Begrüßung hob er ein paar nikotingefärbte Finger ...

Kapitän Nikiyan wird als großer blonder Mann in einer etwas zerknautschen Uniform geschildert. Er ging nur mühsam mit Hilfe eines Stockes. Dennoch erweckte er den Eindruck von Autorität und seemännischer Tüchtigkeit.

Ross' Büro wird als großer, geschmackvoll in alter Eiche eingerichteter Raum beschrieben. Im Kamin brannte ein behagliches Feuer und nur ein stählerner Aktenschrank in der Ecke brachte eine etwas strengere Note hinein. Auf dem prächtigen Schreibtisch, der ganz zur Würde des Raumes passte, befanden sich nicht weniger als vier Telefone.

Auf den ersten Blick hält Tim Charles Ross für alltäglich, wenn nicht gar unbedeutend. Er hätte alles sein können: Bankdirektor, Steuerinspektor, Anwalt oder auch Börsenmakler. Er trug einen gutgeschnittenen, etwas formellen Anzug und unterschied sich in nichts von den tausend anderen Männern Anfang der Fünfzig, die sich täglich nach London begaben.

"Der neue Crombie" hatte untadelig gepflegte Hände, der zerzauste Schnurrbart war mit militärischer Präzision geschnitten, die gekünstelte, verschnupfte Stimme war scharf und durchdringend, die Stimme eines Mannes, der gewohnt ist, Befehle zu erteilen. Später erfuhr ich, das Crombie in den ersten Wüstenkämpfen eine Tapferkeitsmedaille gewonnen und den Rest des Krieges bei einer der wenigen orthodoxen Abteilungen des militärischen Abwehrdienstes zugebracht hatte ...

Ruth Edwards war etwa 55 Jahre alt, ihr dunkles Haar war geschmackvoll frisiert und noch kaum von Grau berührt, sie war immer noch hübsch, obwohl um Mund und Augen ein Zug von Härte lag.
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