Koch Media bringt 2009 zwei Dokumentationen über Winnetou Pierre Brice, der in diesem Jahr 80 Jahre alt wird, und die Karl-May-Filme.
Verstehe nicht ganz, warum man von arte-Dokus spricht, da ich die eine schon auf Kabel1 gesehen habe, aber vielleicht handelt es sich um eine neue Langfassung.
Pierre Brice die allerbesten Glückwünsche zum 80. Geburtstag und weiterhin alles Gute bei bester Gesundheit.
Dennoch sollte am am heutigen Tag, nicht der 6. Februar vor 42 Jahren vergessen werden, als Pierre Brice an seinem Geburtstag der Winnetou-Rialto-Filmserie den "Todesstoß" verpassete als ihm Horst Wendlandt in Paris anläßlich seines Geburtstages den Vertrag für zwei weitere Winnetou-Filme (Winnetou und Kapitän Kaiman & Winnetou auf fremden Pfaden) überreichte und Pierre Brice diese Verträge nicht unterschrieb. Mißmutig kehrte Horst Wendlandt nach Berlin zurück und verkündete das Ende der Winnetou-Rialto-Serie.
Ich weiß nicht ob Pierre Brice dies heute bedauert. Aber er brachte uns alle Fans um zwei weitere Filme. Sei's ihm heute verziehen. Nur vergessen können wir es nicht.
Joachim.
P.S.: Old Wabble ist zwar auch tot aber er war ja nur Nebendarsteller und gehört nicht in die von mir genannte Riege.
Zitat von TarzanDen "Todesstoß" hat sicherlich Pierre Brice nicht der Reihe versetzt... Wir können das getrost vergessen!
Und die genannten "Olds" hat er schon lange überlebt.
Muß Dir leider widersprechen! Hätte er an seinem Geburtstag am 6.Februar 1967 die beiden Verträge unterschrieben hätten im April 1967 die bereits in Vorbereitung befindlichen Dreharbeiten zu WINNETOU UND KAPITÄN KAIMAN beginnen können. Statt dessen verkündete Wendlandt in der Presse zunächst, dass er eine "Sperre" gegenüber dem Winnetou-Darsteller Pierre Brice verhängt habe, da er die Verträge für die neuen Filme nur unterschreiben würde wenn er die Drehbücher abgesegnet hätte. So etwas konnte man mit Horst Wendlandt nicht machen. Kurz darauf äußerte er sich, dass für ihn (Wendlandt) die Winnetou-Serie beendet sei. Dass danach Artur Brauner es nochmals mit WINNETOU UND SHATTERHAND IM TAL DER TOTEN nochmal versuchte ich eine andere Geschichte. Somit hat Pierre Brice tatsächlich am 6.2.1967 der Serie den "Todesstoß" versetzt - auch wenn der "Sterbende" noch ca.25 Monate im "Koma" lag.
Joachim. P.S.: All dies kann man in der damaligen Presse auch nachlesen. P.S.2: Der Ausdruck "Todesstoß" stammt übrigens von Horst Wendlandt. Ich zitiere die letzten Sätze von Horst Wendlandt an Pierre Brice: "Du hast Dir in fünf Jahren mit neun Filmen bei mir viele Freunde erworben und hast Deine Fans nun alle enttäuscht, da sie 1967 keinen Karl-May-Film mit Dir sehen können. Du hast Deinem eigenen Film den Todesstoß versetzt. Wenn Du so willst, bist Du ein Selbstmörder. Herzlichst Horst Wendlandt." Nachzulesen in Brice' Bio Seite 449.
Zitat von Joachim Kramp Ich weiß nicht ob Pierre Brice dies heute bedauert.
Davon kann man mal ausgehen! Nach Karl May hatte Brice sich ja mehrfach als ernstzunehmender Darsteller vor allem in Italien und Frankreich versucht und scheiterte prinzipiell immer wieder. Kenne eigentlich keinen Film, der ihn zu weiterem Ruhm gebracht hätte. Den bescheidenen Erfolg im deutschen und österreichischen TV (Wörthersee) kann man nicht recht zählen, so dass ich meinen würde, dass sich Pierre Brice mit seiner Verweigerung schon ein vorzeitiges Karriere-Aus einbrachte. Allerdings: Wenige Jahre später wäre es mit Winnetou eh vorbei gewesen. Im Kino der 70er Jahre kann ich mir diese Mär nun rein gar nicht vorstellen...
Ich habe diese Doku gestern abend im BR3 verfolgt. Wirklich interessant. Allerdings ist wohl nicht so recht recherchiert worden. Angeblich wollte LEx Barker nach Winnetous Tod (3. Teil) nicht mehr weiter machen, da er sich sonst zu sehr auf diese Rolle festgelegt fühlte. Dadruch wären dann eben andere Partner (Surehand, Firehand und Kapitän Kaiman) entstanden. Auch Lex Barkers Sohn Christopher deutete so etwas an. Erst Atzte Brauner brachte angeblich Old Shatterhand (Barker) und Winnetou (Brice) 1968 wieder zusammen in WINNETOU UND SHATTERHAND IM TAL DER TOTEN.
Dies Aussage ist aber m.E. völliger Quatsch. Bereits vor Winnetou III spielte Stewart Granger in zwei Filmen den Old Surehand. Und noch im "Todesjahr" wurde OLD SUREHAND gedreht. Im darauf folgenden Jahr spielten dann wieder Old Shatterhand und Winnetou zusammen in APANATSCHI. Schade, daß bei solchen Dokus immer wieder solch eklatante Fehler auftreten. Ansosnten aber wirklich interessant.
Zitat von Joachim Kramp Ich weiß nicht ob Pierre Brice dies heute bedauert.
Davon kann man mal ausgehen! Nach Karl May hatte Brice sich ja mehrfach als ernstzunehmender Darsteller vor allem in Italien und Frankreich versucht und scheiterte prinzipiell immer wieder. Kenne eigentlich keinen Film, der ihn zu weiterem Ruhm gebracht hätte. Den bescheidenen Erfolg im deutschen und österreichischen TV (Wörthersee) kann man nicht recht zählen, so dass ich meinen würde, dass sich Pierre Brice mit seiner Verweigerung schon ein vorzeitiges Karriere-Aus einbrachte. Allerdings: Wenige Jahre später wäre es mit Winnetou eh vorbei gewesen. Im Kino der 70er Jahre kann ich mir diese Mär nun rein gar nicht vorstellen...
Gruß Jan
1971 kam eine Wiedergeburt der alten Filme, zu Ostern "Winnetou 1. Teil" und zu Weihnachten "Der Schatz im Silbersee". Der Erfolg dieser Wiederaufführungen waren so beachtlich, dass man ins Auge fasste ca. 1973 einen neuen Winnetou-Film zu realisieren, aber unter der Vorraussetzung, dass Lex Barker und Pierre Brice wieder mitspielten. Die Vorbereitungen waren im vollen Gange als dann plötzlich am 11.Mai 1973 Lex Barker im Alter von 54 Jahren an Herzinfarkt starb. Die Filme "Winnetou 2.Teil", "Unter Geiern", "Der Ölprinz" und "Winnetou 3.Teil" fanden dann in WA auch noch ihr Publikum. Die beiden anderen Filme ("Old Surehand 1.Teil" und "Winnetou und das Halbblut Apanatschi") hatte Constantin seinerzeit nie "aus dem Verkehr" gezogen.
zu Wolfgangs Beitrag: Lex Barker hatte bereits einen Vertrag für den Karl-May-Film 1967. Als daraus nichts wurde erhielt er dafür als Ausgleich die Rolle in "Die Schlangengrube und das Pendel".
Und was Recherchen angehen so kann man in der Ausgabe 6 des Gongs auch wieder sehr viel Unsinn zu den Winnetou-Filmen nachlesen. In Gong Nr.7 steht zudem unter Zitat der Woche: "Winnetou hat meine Karriere ruiniert!" Pierre Brice (80).
Zitat von Joachim Kramp 1971 kam eine Wiedergeburt der alten Filme, zu Ostern "Winnetou 1. Teil" und zu Weihnachten "Der Schatz im Silbersee". Der Erfolg dieser Wiederaufführungen waren so beachtlich, dass man ins Auge fasste ca. 1973 einen neuen Winnetou-Film zu realisieren, aber unter der Vorraussetzung, dass Lex Barker und Pierre Brice wieder mitspielten.
Guck' an, das hätte ich nun nicht erwartet. Gut, Heintje lief auch erfolgreich in den frühen 70ern - warum dann nicht auch Winnetou...
Zitat von Joachim Kramp 1971 kam eine Wiedergeburt der alten Filme, zu Ostern "Winnetou 1. Teil" und zu Weihnachten "Der Schatz im Silbersee". Der Erfolg dieser Wiederaufführungen waren so beachtlich, dass man ins Auge fasste ca. 1973 einen neuen Winnetou-Film zu realisieren, aber unter der Vorraussetzung, dass Lex Barker und Pierre Brice wieder mitspielten.
Guck' an, das hätte ich nun nicht erwartet. Gut, Heintje lief auch erfolgreich in den frühen 70ern - warum dann nicht auch Winnetou...
Gruß Jan
Heile Welt bzw. Gefühlskino war ab 1971 sowieso angesagt, denn Weihnachten 1970 startete in USA "Love Story", der anschließend weltweit ein Riesenerfolg wurde und ab 26.August 1971 auch Deutschland "eroberte" - letztendlich mit über 8 Millionen Besucher. Weitere Filme dieser Art folgten auch in Deutschland u.a. "Liebe ist nur ein Wort" nach dem Roman von Johannes Mario Simmel.
Nach dem Erfolg von "Der Seewolf" setzte man danach verstärkt auf Jack London: "Der Schrei der schwarzen Wölfe" (1972, Regie: Dr. Harald Reinl) sowie "Ruf der Wildnis" und "Wolfsblut". Nachdem Carl Spiehs Ärger mit Ron Ely hatte wurde die zweite Jack-London-Verfilmung von Dr. Harald Reinl "Der einsame Jäger" auf "Eis" gelegt. Anstelle realisierte Dr. Harald Reinl "Die blutigen Geier von Alaska" (1973). Hiernach sollte 1974 in der Fortsetzung dieses Films "Die Todesadlerder silbernen Berge" Pierre Brice wieder als Winnetou auftreten. Leider kam es nie zu der Realisierung des Films.
Die Bonusdoku der Scheibe "Auf Winnetous Spuren in Kroatien" läuft heute im Dritten. Und so kann ich meine Spekulationen korrigieren. Sie hat tatsächlich nichts mit der Kabel-Doku gemein, die vor ein paar Jahren lief, als Brice und Wolter die Drehorte besuchten.
Beim Reinzappen sehr interessant. So zeigt man u.a. Ausschnitte eines Originalmusters, wo die Darsteller in "vielerlei Zungen" sprechen. Vielleicht leiste ich mir die DVD doch mal.
Die Winnetou Filme sorgten Mitte der 70er Jahre für ausverkaufte Kinos in Jugendvorstellungen. Daß kippte dann so ca. 1978 in die andere Richtung, von da an wurde es bedeutend weniger. Ich würde das sagen, daß Winnetou Filme bis ca. 1978 ein Riesenthema waren, sowohl in Jugendvorstellungen als auch im Fernsehen. Der "Winnetou Kinder Hype" wurde im letzten Drittel der 70er von Spencer Hill Filmen abgelöst. Da war dann Winnetou bei den kleinen nicht mehr cool.
Zitat von eastmancolorDie Winnetou Filme sorgten Mitte der 70er Jahre für ausverkaufte Kinos in Jugendvorstellungen. Daß kippte dann so ca. 1978 in die andere Richtung, von da an wurde es bedeutend weniger. Ich würde das sagen, daß Winnetou Filme bis ca. 1978 ein Riesenthema waren, sowohl in Jugendvorstellungen als auch im Fernsehen. Der "Winnetou Kinder Hype" wurde im letzten Drittel der 70er von Spencer Hill Filmen abgelöst. Da war dann Winnetou bei den kleinen nicht mehr cool.
Nur bis 31.12.1976. Dann liefen die Rechte bei Constantin-Film aus und wurden als WA für 1978 bei TOBIS angeküdigt. Jedoch kam es nie zu diesen WA. Sie liefen zudem seit März 1974 (ohne Apanatschi & Old Firehand) kontinuierlich im ZDF.
Was Hill/Spencer betrifft war der Höhepunkt 1972/74 danach zwar bis Anfang der 80er ein vernünftiges Geschäft aber nicht so riesenhafte Erfolge mehr wie zu Beginn der 70ern.
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