Aber lassen wir es dabei. Wollte hier kein großes Fass aufmachen. Bei mir bleibt jedenfalls öfter die Flimmerkiste aus, denn dieses Programm lockt mich nicht. Es lohnt sich schon gezielt auszuwählen, ansonsten hat man ja seine Aufzeichnungen, die einem eine tägliche gute Auswahl bei Bedarf bieten.
Du hast dennoch hier ein großes Faß aufgemacht. Ich bin übrigens auch ein Gegner der Pauschallierung "Früher war alles besser!". Ganz und gar nicht. Man könnte allerhöchstens sagen: "Früher war alles anders!". Wie Ihr alle wisst beschäftige ich mich ausgiebig mit den 50er/70er-Jahre. Viele Artikel von damals sind fast 100%ig identisch mit Artikel von heute - nur heute schreiben es eben andere Leute. Der Fortschritt ist mal da - wo wären wir denn alle, wenn es kein Internet gäbe?? Das kann man sowohl positiv wie auch negativ sehen. Das Programm hat sich im Allgemeinen durch die vielen Sender vervielfältigt - ob nun zum Guten oder zum Schlechten - das kann erst eine der nächsten Generationen beurteilen. Früher war auch nicht alles rosig. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass Sendungen, wenn die Zeit abgelaufen war einfach abgeschaltet wurden. (Hier war nur Kulenkampf die berühmte Ausnahme sowie später Sportstudio im ZDF.) Und erst mit Frank Elstners "Wetten da?" wurde es langsam gelockert. Heute würde kein Sender irgendjemand abschalten nur weil er überzieht. Und solche Beispiele von "negativen Denken" gab's früher genügend - hier sei auch einmal Onkel Lou mit "Der Goldene Schuß" erwähnt - nur weil er eine Freundin hatte, wurde er kurzfristig von Vico Torriani ersetzt - etc., etc., etc. Und wer keine Lust hat sich irgendetwas life im Fernsehen anzusehen - es gibt ja den "Aus-Knopf" - oder man legt eine Videocassette/ DVD ein und macht sich sein eigenes Programm nach eigenen Geschmack. Ich persönlich mache es so - nur noch das Sehen was mich interessiert - nicht 100mal Nachrichten, Anne Will oder...oder.oder. Durch Videotext knn man sich auch einen Nachrichtenüberblick verschaffen. Auf diese Weise kann man nach und nach sein Leben "umkrenmpeln" und sich sein Niveau selber bestimmen. Man stellt danach fest, dass man viel mehr Zeit für andere Dinge hat, die einem Spaß machen und persönlich liegen.
Zitat von Tarzan Es geht hier um Fernsehproduktionen. Da hinkt doch der Vergleich Kinofilme (z.B. Edgar Wallace) und Rosamunde Pilcher. Der Vergleich Kinofilme früher und heute fällt leider noch schlechter für die Gegenwart aus.
Das war nur ein kleiner Exkurs zum Thema anspruchsvoll. Ersetze halt Wallace durch Durbridge und vergleiche mit "Tatort" o.ä., dann hast Du TV damals und TV heute. Da kann ich hinsichtlich des Niveaus keine Unterschiede exorbitanten Ausmaßes erkennen. Da verklärt m.E. bei manchem einfach die vergangene Zeit das Bild.
Zitat von Tarzan Ich wage zu bezweifeln, dass Sender wie RTL jemals anspruchsvolles Programm gehabt haben.
Ich brauche gar nicht lange zurückdenken: RTL produzierte den TV-Mehrteiler "Die Patin". Man mag die Ferres mögen oder auch nicht, der Film war aber sicher kein billiger Schrott! Dutzende weitere Beispiele könnte ich aufzählen.
Zitat von Tarzan Das ist doch 100 % Kommerz, wie bei einigen anderen Sendern auch.
Ich wiederhole mich mal: Was war denn Durbridge in den vermeintlich besseren Zeiten des TV?
Zitat von Tarzan Und das diese beim Einkauf von US-Serien gezwungenermaßen gleich ganze Pakete einkaufen, um im Erfolgsfall am Ball zu bleiben, dürfte auch klar sein. Wenn sich dann eine Serie als nicht für den Mainstream geeignet herausstellt, ist es immer noch günstiger sie laufen zu lassen
Und die folgenden Staffeln nachzukaufen...?! Und kommerziell eher erfolglose Eigenproduktionen wie Stromberg weiter zu betreiben? Das ist billiger als ne schrottige Doku-Soap? Aha!
Zitat von Tarzan Pro 7 zähle ich jedenfalls nicht zu den guten Sendern.
Genau sowas meine ich! Warum solche Scheuklappen? Auch 3Sat und Arte zeigen Schrott!
Zitat von Tarzan Ob ich Durbridge zu den großen Hits der Vergangenheit zähle, weiß ich gar nicht.
Ich schon!
Zitat von Tarzan Beim Pauschalvergleich muss halt schon eine Vereinheitlichung gemacht werden.
Pauschalvergleiche sind per se dämlich! Man kann nicht pauschal über eine TV-Landschaft urteilen, die vielleicht 300 Sender beinhaltet und Vergleiche mit den 60er Jahren ziehen, in denen ARD und ZDF ein paar Stunden Fernsehen am Tag ausstrahlten.
Zitat von Tarzan Eichingers "TV Classic" werden in einigen Jahren vollständig aus der Erinnerung verschwunden sein, ob die Durbridge-Mehrteiler auch?
Sicher kaum! Ebenso bei "Stahlnetz". Das sind eben absolute Highlights, welche es in 60er, 70er, 80er oder 90er Jahren gab und welche es auch in Zukunft geben wird. Wer erinnert sich denn heute noch an "Kommissar Freytag"? Doch nur ein paar Nostalgie-Fans. Alle anderen haben das ebenso vergessen, wie Eichingers TV-Remakes!
Zitat von Havi17 @Jan : Wenn ich Dich richtig verstanden habe unterstellst Du, daß es "früher" keine Idealisten gegeben hat die Mut zu kritischen Produktionen aus heutiger Sicht "mit Zeigefinger" hatten und deren Bedingungen die gleichen waren wie heute.
Nein, woraus schließt Du das?
Zitat von Havi17 Ich kann mich den Pauschalsätzen "es ist heute so wie früher"´nicht anschließen
Wer schreibt sowas? Die TV-Landschaft hat sich grundlegend gewandelt! Bei einer Verfielfältigung des Angebotes verfielfältigt sich ebenso der Schrottanteil. Nur: Ebenso wie es früher tolle TV-Produktionen gab, ebenso gibt es sie heute! Da kann man die Gegenwart verteufeln, wie man will. Die Realität ist nun einmal nicht so schwarz/weiß!
Zitat von Havi17 Früher hatten sich z.B. Produzenten um ältere Schauspieler gekümmert und diesen "entsprechende" Rollen gegeben.
Sicher aus reiner Nächstenliebe... Nein, nein. Auch ein Ringelmann hat einen Curt Jürgens nur deswegen bei "Derrick" eingesetzt, weil Curt Jürgens eben auch damals noch ein Zuschauermagnet war. Hätte den damals keiner sehen wollen, hätte man ihn nicht engagiert. Quote war auch in den 70ern beim ZDF kaum ein Fremdwort!
Zitat von Havi17 Werfe doch mal einen Blick in den nachfolgenden Beitrag
Früher war auch nicht alles rosig. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass Sendungen, wenn die Zeit abgelaufen war einfach abgeschaltet wurden. (Hier war nur Kulenkampf die berühmte Ausnahme sowie später Sportstudio im ZDF.) Und erst mit Frank Elstners "Wetten da?" wurde es langsam gelockert. Heute würde kein Sender irgendjemand abschalten nur weil er überzieht. Und solche Beispiele von "negativen Denken" gab\'s früher genügend - hier sei auch einmal Onkel Lou mit "Der Goldene Schuß" erwähnt - nur weil er eine Freundin hatte, wurde er kurzfristig von Vico Torriani ersetzt - etc., etc., etc.
Joachim.
Da stehe ich voll hinter Dir und möchte noch ergänzen, dass nicht nur Überziehungen nicht geduldet wurden, nein, auch unliebsame Produktionen ( Beispiel Wildwechsel )wurden von einigen Sendern einfach nicht ausgestrahlt. Ich glaube, der BR war da ganz vorne. Willkür gabs immer. Durch die Sendervielfalt heute summieren sich natürlich diese Merkmale. Und eines stimmt auch, war früher nix in der Glotze, blieb diese aus, so einfach war das. Sogar ohne Fernbedienung, die es auch nicht gab. Im Radio liefen alternativ ausgezeichnete Hörspiele, es gab ne Menge Hitparaden aller Genre, soziale Kontakte wurden intensiver gepflegt. Wie oft läuft abends das TV im Hintergrund, obwohl wir anderen Tätigkeiten nachgehen ?
Weitere kleine Anmerkung zum Threaderöffner: JA, ich schaue das Camp, es ist so schön schrill und zeigt MIR, wie normal ich gestrickt bin. Dafür bin ich dankbar .
Früher war sicher nicht "alles" besser, aber das TV-Program zum Teil sicher schon! Natürlich vervielfacht sich der "Schrott-Anteil" durch die vervielfachung der Sender. Aber daß sich die guten Sendungen im gleichen Maße vervielfacht haben, wage ich sehr stark zu bezweifeln! Es gibt viele Tage im Jahr an denen nur Schrott läuft. Sicher, das gab's früher auch. Aber heute ahben wir 50 oder 100 Programme und früher waren's nur 2 oder höchstens 5 (wie bei uns in Bayern: ARD, ZDF, BR3, OFR 1 + 2).
Zitat von JanIch brauche gar nicht lange zurückdenken: RTL produzierte den TV-Mehrteiler "Die Patin". Man mag die Ferres mögen oder auch nicht, der Film war aber sicher kein billiger Schrott! Dutzende weitere Beispiele könnte ich aufzählen. .
Dieser Film und dutzende Beispiele genügen mir bei weitem nicht, gemessen an dem übergroßen Angebot, von Qualität heute auch nur annähernd zu sprechen. Ich versuche seit Jahren eine offene Liste meiner alten Videosammlung mit neuen Ausstrahlungen zu komplettieren, schaue Woche für Woche in die Programmzeitschriften, in das zweiwöchentlich neue Programm bei Premiere ...
Zitat von JanGenau sowas meine ich! Warum solche Scheuklappen? Auch 3Sat und Arte zeigen Schrott!
Darum geht es nicht. Sicher strahlt jeder Sender "Schrott" aus. 3SAT und ARTE bieten im Verhältnis deutlich mehr an qualitativ guten Produktionen und ARTE hat fast als einziger den Mut auch systemkritische Beiträge zu zeigen und diese entgegen dem eingenordeten Mainstream, zu ordentlichen Zeiten zu zeigen. Man kann hier ganz klar davon reden, daß es auch darum geht daß der Zuschauer nachdenklich wird, siehe auch im verlinkten Filmbeitrag. Das bedeutet nicht, daß es kritische Beiträge nicht in der ARD/ZDF oder bei den Privaten gibt, aber eben nur kritische.
Zitat von JanPauschalvergleiche sind per se dämlich! Man kann nicht pauschal über eine TV-Landschaft urteilen, die vielleicht 300 Sender beinhaltet und Vergleiche mit den 60er Jahren ziehen, in denen ARD und ZDF ein paar Stunden Fernsehen am Tag ausstrahlten.
Das kann man sehr wohl und gerade die öffentlich rechtlichen entgehen damit nicht ihrer Verpflichtung für die paar wenigen Stunden am Tag wo reale Arbeitnehmer überhaupt Zeit haben TV zu schauen, ein Top-Angebot und das gerade zu den Feiertagen zu liefern ! Die Gründe dagegen sind im Filmbeitrag angesprochen.
Zitat von JanWer schreibt sowas? Die TV-Landschaft hat sich grundlegend gewandelt! Bei einer Verfielfältigung des Angebotes verfielfältigt sich ebenso der Schrottanteil. Nur: Ebenso wie es früher tolle TV-Produktionen gab, ebenso gibt es sie heute! Da kann man die Gegenwart verteufeln, wie man will. Die Realität ist nun einmal nicht so schwarz/weiß!
Dieser Vergleich stimmt mathematisch gesehen, wenn jeder gemessen an dem heutigen Programmangebot auch mehr Zeit hat Fernehen zu schauen. Gemessen an dem Beispiel mit 300 Sendern > 100 Mal mehr Zeit.
Zitat von JanSicher aus reiner Nächstenliebe... Nein, nein. Auch ein Ringelmann hat einen Curt Jürgens nur deswegen bei "Derrick" eingesetzt, weil Curt Jürgens eben auch damals noch ein Zuschauermagnet war. Hätte den damals keiner sehen wollen, hätte man ihn nicht engagiert. Quote war auch in den 70ern beim ZDF kaum ein Fremdwort!
Da habe ich mich nicht richtig ausgedrückt. Es geht nicht um ein paar Ikonen für die man das heute evtl. auch tun würde. Es geht bis hin zu einfachen Schauspielern die auch nach Krankheit noch eine "passende" Rolle bekommen. Ich kann dazu auch gerne Beispiele anbringen, die ich seit Anfang 1970 archiviert habe.
So wie sich die Zeiten ändern, ändern sich auch die Menschen. Und haben diese sich im Laufe der Zeit an das Dschungelcamp gewöhnt und alles früher eklige hat heute einen tlw. hübschen Namen bekommen, so wird die beeinflusste Masse die Quote festlegen und die "Qualität" bestimmen und diejenigen, welche das noch erkennen, als Außenseiter negativ abstempeln. Diese werden irgendwann auch mundtot werden, wenn dies die Mainstream-Presse nicht schon vorher erreicht hat. Und wenn diese Generation dann später zurückblickt, werden diese Dinge in der Erinnerung als Vorbild qualitativ wunderbar gewesen sein. So ist die Evolution und betrachtet man sich die Geschichte vom Aufgang und Untergang von Kulturen, kann man sich gar ausrechnen, wo wir uns heute befinden.
Nicht selten wäre es besser, wenn heute auch "abgedreht" würde... Ja, der BR weigerte sich auch mal eine Folge von MEIN FREUND WINNETOU auszustrahlen, weil die Episode zu brutal (= realistisch) geraten war. Hahaha.
Aber was macht denn unser liebes Fernsehen heute - da werden Filme überhaupt nicht mehr zu Ende gezeigt, einfach in den Werbeblock abgebrochen oder der Abspann mit irgendeinem Mist überlegt... Das scheint also der Fortschritt bei einigen Kommerzsendern zu sein.
Und "Action-News" haben sie auch noch. Ach wie schön.
Und seit einigen Jahren laufen immer wieder die selben Filme von früher, es gibt kaum neue Ausstrahlungen aus dem Archiv. Lieber eine neue Comedy-Sitcom produzieren, die dann meist ehe nur meistens ein armseliges Lächeln bringt.
In der Tat sichern sich TV-Sender auf dem US-Markt schon evtl. weitere Saisons, um ggf. bei einem Erfolg am Ball zu bleiben.
Ein Großteil dessen, die auf der Mattscheibe heutzutage als "Darsteller" auftauchen, hat doch von Schauspielerei keine Ahnung. Oftmals reine Selbstdarstellung und Spaß um jeden Preis... scheint aber beim Mainstream anzukommen.
Hat sich RTL mal wirklich um einen anständigen TV-Film gekümmert. Man glaubt es kaum... also mehr als eine Handvoll können es bislang in 25 Jahren nicht gewesen sein. Na ja, besser als überhaupt nichts...
Es gibt schon einige Sender, die sich bemühen ein gutes und abwechslungsreiches Programm zu machen. Keine Frage. Aber es könnten mehr sein.
Letztlich richtet sich das Fernsehen auch nur nach der Kundschaft. Und da scheint RTL des deutschen Geisteskind trefflich zu streifen. Es liegt also vielleicht gar nicht an den Sendern, nur an denjenigen, die in Massen einschalten.
Ich finde diese Diskussion wirklich interessant und finds auch schön dass hier heiß diskutiert wird (endlich mal wieder was los hier )
Meine Meinung:
Den Spruch "Früher war alles besser" kann ich so auch nicht unterschreiben. Ich sehe es eher wie Joachim: "Früher war es anders". Was war denn anders ? Ich bin ein Kind der 90er, hatte dort meine Kindheit und frühe Jugendzeit. Für mich persönlich war in dieser Zeit das Fernsehen am besten. Warum ? => Wegen der guten Mischung. Ich kann mich noch relativ gut an den Beginn kleinerer Sender wie Vox, Kabel 1 und RTL2 sowie VIVA erinnern. Es gab gutes Qualitätsfernsehen auf den öffentlich-rechtlichen Programmen und gute Unterhaltungssendungen und Serien auf den Privaten Sendern. Ich hab z.B. Sendungen wie die 100.000 Mark-Show als Kind geliebt. Bei den täglichen Game-Shows waren es vor allem RuckZuck und Geh aufs Ganze.
Was war in den 90ern anders als heute ? Den Unterschied den ich sehe ist, dass heute auf fast allen Sendern sogenannte Doku-Soaps laufen die nur ein Ziel haben: Mediengeile, nach Aufmerksamkeit suchende Leute öffentlich im Fernsehen vorzuführen und zu blamieren. Das fängt an bei Formaten wie DSDS, Popstars, Frauentausch, Supernanny, Zwegat, Die Sozialfahnder usw. Zudem lässt aus meiner Sicht außerdem noch die Qualität etlicher Filme und Serien aus Deutschland einfach nach. Hat immer sowas von Fließbandproduktion und lieblos gemacht. Ich finds schade.
Die 90er waren für mich das beste, weil wie schon oben angesprochen, die Mischung perfekt war. Der einzige Trash-Sender war RTL2, man wusste worauf man sich einlässt wenn man diesen Sender einschaltete. Andere Private wie RTL, Sat 1,Pro 7 oder Vox sendeten eine Mischung aus Unterhaltung kombiniert mit hohwertigen Serien oder Filmen. Gameshows wie Glücksrad, RuckZuck oder die 100.000 Mark-Show waren auch keine hochqualifizierten Bildungssendungen nach dem Geschmack von Reich-Ranicki. Sie waren einfach nur gute Unterhaltung. Aber mit dem großen Unterschied zu den heutigen Formaten, dass damals eben noch kein Kandidat vorgeführt und auf deutsch gesagt verarscht wurde. Man wurde damals noch nicht so verblödet.
Auf VIVA und MTV lief noch Musik, es gab gute Mitschnitte aus Live-Konzerten (MTV-Unplugged ) oder gute Interviews und brauchbare Infos in den Jugendsendungen beider Sender. Und heute ?
Ganz ehrlich, mir fehlt die "Mitte". Es gibt das sogenannte Unterschichtenprogramm auf allen Privaten und es gibt das hochwertigste Programm auf Sendern wie Arte und 3 Sat. Aber dazwischen ? Zudem ist es einfach auch schwieriger geworden bei vielen Privaten Sendern, das noch gute Programm aus dem ansonsten trashigen herauszufiltern.
@Wallace-Fan : Was ich mit dem letzten Absatz sagen möchte und nimm das bitte nicht persönlich. Wärst Du "ein Kind der 2000er" fändest Du "DSDS, Popstars, Frauentausch, Supernanny, Zwegat, Die Sozialfahnder" viel besser und diese wären "Dein Maßstab".
Was ich damit sagen möchte ist, daß es in einer Evolution schwer ist Entwicklungen zu erkennen. Vor allem, wenn man diese nicht "durchlebt" hat, bzw diese im Nachhinein nicht anhand von echten Zeitzeugen kritisch verarbeitet. Deshalb und da stimme ich Dir voll zu finde ich diese Diskussion insgesamt so interessant, halte es aber auch persönlich für notwendig Einwände einzubringen, wenn ich den Eindruck habe, daß der nachfolgenden Generation ein falsches Bild entstehen könnte. Aus diesem Grunde habe ich auch den Link eingefügt, sodaß Zeitzeugen, welche die Zeit der 70er hautnah selbst erlebt haben hier zu Wort kommen können. Dafür möchte ich bei dieser Gelegenheit noch einmal meinen Dank an die Raphaela Film anbringen, die nach einigen Korrekturen aufgrund der Rechte an Bild/Ton und Personen mir die Genehmigung gab, diesen Beitrag in einem Forum bereitzustellen.
Keine Angst Havi, verstehe was du meinst, und ich nehme das sicherlich nicht persönlich. Eigentlich wollte ich dazu im vorherigen Post nochwas schreiben, weil ich fast schon damit gerechnet habe, dass solch ein Einwand kommt. Dass ich das Programm der 90er so toll finde hat nicht nur damit zu tun dass es die Zeit meiner Kindheit war, die wahrscheinlich bei den meisten Menschen immer positiv in Erinngerung bleibt. Ich vergleiche das schon mit dem heutigen Fernsehen und der Zeit vor den 90er Jahren. Das ich das 90er Jahre Fernsehen so toll fand liegt an den oben von mir genannten Gründen, der Aspekt dass dies auch die Zeit meiner Kindheit war, spielt da wirklich eine sehr untergeordnete Rolle und diente quasi nur als Zusatzinfo. Ich war zu Beginn der 2000er auch noch Jugendlicher und finde das Programm trotzdem bäh. Spezieller Aspekt ist auch die mögliche Vielfalt durch das Privatfernsehen seit den 90ern, die es für den Zuschauer in den jahrzehnten zuvor nicht gegeben hat, unabhängig von der Qualitätsdiskussion.
Zumal ich sagen muss, das dass, was mich am meisten am heutigen Fernsehen stört, ist dass dort Menschen öffentlich aufs äußerste, (wenn auch freiwillig) , extremst vorgeführt werden, Stichwort Realitiy-Formate. Und sowas gab es weder in den 90ern, noch in den Fernsehjahrzehnten davor in solch einer Form. Für mich ist es schon ein Unterschied ob ein Showkandidat bsp. in den 70ern sich ausversehen mal kurz blamiert oder in einer Sendung unfreiwillig zum Affen gemacht hat. Oder ob ein Kandidat wie heute, ganz bewusst, durch Schnitt und Meinungsmache sich extremst ihren Ruf ruinieren. Verstärkt durcch mediale Berichterstattung (Internet, Zeitung), die solche Menschen dann in den Kreis der Pseudoprominenz erheben. Wieviele "Prominente" gibt es heutzutage, die nur bekannt sind durch Teilnahme an Doku-Soaps und Realitiy-Formaten, durch die Beziehung zu Promi XY, oder weil sie Sohn/Tochter von XY sind, etc.
An dieser Entwicklung ist natürlich nicht nur das Fernsehen schuld, auch weitere Medien wie das Internet oder vor allem die Boulevardpresse. Aber selbst seriöse Zeitungen sind sich ja nicht mehr zu schade sich am Klatsch und Ratsch unwichtiger Z-Prominenz zu beteiligen. Das ist der Punkt der mich am heutigen Fernsehen extremst stört, und sowas gab es früher bei weitem nicht, war eher die Ausnahme.
Zumal ich mal die Frage aufwerfe ob die Nachfrage in Form von Quoten denn bei den ganzen heutigen Formaten wirklich gegeben ist ? Oder wird das hauptsächlich nur gesendet weil es einfach und billig zu produzieren geht ? So rosig scheinen die Quoten vieler dieser Formate doch gar nicht zu sein oder ?
Ich verfolge die Quoten der genannten Sendungen nicht, lese jedoch oft genug, daß Programmbeiträge wegen zu niedriger Quoten eben aus dem Prgramm genommen werden. Aus diesen Grunde vermute ich stark, daß die Quoten ausreichend gut sind und billge sind solche Fornate allemal.
Noch ein Wort zu den Privaten. Mit dem Start von z.B. SAT1 wurden seinerzeit sehr viele Filme gesendet, welche ich nie zuvor bei den ÖR gesehen hatte. Recht viele davon finden sich hier in den Diskussionen und sind meiner Meinung nach tlw. sehr gut. Mittlerweile sind viele dieser Filme leider dort nicht mehr zu sehen.
Wenn dich Die Entwicklung/der Einfluß der Quote näher interessiert, lade Dir doch den Filmbeitrag mal herunter und schaue ihn Dir an. Sofern noch nicht zu viele diesen Beitrag downgeloaded haben, das Limit liegt m.W. bei 20GB/Monat, sollte das noch möglich sein.
Ich schaue mir solche Sendung zwar nicht an, amüsiere mich aber trotzdem, wenn sich sog. "Promis" - und das auch noch freiwillig - blamieren. Im Prinzip sind es entweder abgehalfterte C- oder D-Promis oder welche, die es nicht mal bis dahin schaffen (werden).
Man braucht sich ja nur mal die Namen der jetzigen Dschungelcamp-Bewohner anschauen. Habt Ihr vorher einen Nico Schwanz (was für ein geiler Name, deshalb konnte ich ihn mir merken) oder den anderen "Schauspieler" (Name weiß ich nicht) gekannt? Sicher, ein paar "ältere" von uns kennen noch das Glücksrad und daduch Peter Bond. Aber seit wie vielen Jahren ist der in der Versenkung geblieben? Die einzig, einigermaßen Prominente ist tatsächlich die uns bestens bekannte Ingrid van Bergen. Dass sie sich mit ihren rd. 70 Jahren noch so etwas antut, lässt mich stark an ihrem Verstand zweifeln - oder chronischer Geldmangel.
Wie viel verdienen denn die "Promis" im Dschungelcamp?
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Und kommerziell eher erfolglose Eigenproduktionen wie Stromberg weiter zu betreiben? Das ist billiger als ne schrottige Doku-Soap? Aha!
) oder gute Interviews und brauchbare Infos in den Jugendsendungen beider Sender. Und heute ?
