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Dieses Thema hat 191 Antworten
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 Film- und Fernsehklassiker international
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kaeuflin Offline




Beiträge: 1.259

22.09.2009 07:31
#91 RE: David Suchet ist Hercule Poirot - Episodenbewertungen Zitat · Antworten

Appointment with Death (2008) (Season 11, Episode 4)

Lord Boynton sucht in der Wüste Syriens nach dem Leichnahm von John the Baptist.
Seine Frau reisst mit Familie und Nanny! ( Das jüngste Kind dürfte ca.20 sein! ) an, ebenso Jefferson Cope, Poirot, Dr.King, Dr. Gerard, Lady Celia Westholme und die Nonne Sister Agnieszka.
Lady Boynton genieß es alle zu schikanieren. Nur ihr Mann scheint dafür blind zu sein.
Als die Gruppe von einem Ausflug zurückkommt an dem Lady Boyton nicht teilgenommen hatte, findet man sie erstochen auf....


Das war nun der 2. Versuch und ich bleibe dabei , dass es sich um die schlechteste Folge der ganzen Serie handelt....

Das Drehbuch hat mit dem Roman fast gar nichts mehr zu tun, lediglich die Nahmen hat man übernommen...
Die Neu erfundene Story ist schlecht konstruiert und total unglaubwürdig und von den Schauspielern her falsch besetzt... (das John Hannah der Vater von Zoe Boyle sein soll....)

Spoiler
Der absolute höhepunkt ist wohl dass sich die polnische Nonne als Mädchenhändlerin entpuppt, die versucht Ginevra Boynton zu entführen!
Spoiler Ende


Selbst die Darsteller wirken gelangweilt - Außer David Suchet überzeugt mich lediglich Zoe Boyle als Ginevra Boynton
Die meisten haben den Film über eh nichts anderes zu tun als duch die Wüste zu laufen und dumm zu kucken...
Besonders schlimm sind Cheryl Campbell als Lady Boynton die nie böse wikt , höchsten lächerlich und ihrem Film Ehemann Tim Curry, der wiklich unerträglich schlecht spielt...

Was mir auch aufgefallen ist, ist das man die Dialoge sehr schwehr versteht - es wird andauernd geflüstert, während die Nebengeräusche sehr laut sind. Das währe kein Problem wenn die Darsteller eindringlich sprechen würden, aber die meisten nuscheln lustlos vor sich hin.

Auch die Inszenierung von Ashley Pearce kann mich in keiner weise überzeugen.
Hecktische schnitte zu beginn, die nur verwirren, Flashbacks die wie aus einer Horror-Märchen Parodie wirken (Nanny foltert ein Kind unter der aufsicht Lady Boyntons)und einen für meinen Geschmack viel zu harten und steil eingestellten Kontrast. Das Bild wirkt zu unwiklich und kalt und lässt nie heiße Wüstenatmosphäre aufkommen ...

Hoffentlich besinnt man sich bei Poirot wider darauf, Christies Romane zu verfilmen und nicht die Fieberträume eines schlechten Drehbuchautors ....

Während Third Girl beim 2. ansehen deutlich gestiegen ist, muss ich sagen, dass mir diese Folge noch viel schlechter vorkam als beim ersten sehen!

gerade noch 1,5 von 5 Punkten

Peter

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Lutz Offline



Beiträge: 397

22.09.2009 10:06
#92 RE: David Suchet ist Hercule Poirot - Episodenbewertungen Zitat · Antworten

Zitat von kaeuflin
Appointment with Death (2008) (Season 11, Episode 4)

..................
Das war nun der 2. Versuch und ich bleibe dabei , dass es sich um die schlechteste Folge der ganzen Serie handelt....
.....................
gerade noch 1,5 von 5 Punkten

Peter



Dann sollte man also lieber die Finger von dieser Episode lassen? Also besser den Kinofilm mit Peter Ustinov als Poirot. Und der ist ganz solide gemacht.

Tschüss
Lutz

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

22.09.2009 10:10
#93 RE: David Suchet ist Hercule Poirot - Episodenbewertungen Zitat · Antworten

Mich macht Peters Kritik nur umso gespannter auf die Folge. Sie muss ja ein wahres Desaster sein. Da lobe ich mir doch das schöne Hörbuch mit Klaus Dittmann und das atmosphärische BBC-Hörspiel. Die Verfilmung mit Ustinov fand ich nämlich ziemlich langweilig.

kaeuflin Offline




Beiträge: 1.259

22.09.2009 10:20
#94 RE: David Suchet ist Hercule Poirot - Episodenbewertungen Zitat · Antworten

Zitat von Lutz

Zitat von kaeuflin
Appointment with Death (2008) (Season 11, Episode 4)

..................
Das war nun der 2. Versuch und ich bleibe dabei , dass es sich um die schlechteste Folge der ganzen Serie handelt....
.....................
gerade noch 1,5 von 5 Punkten

Peter



Dann sollte man also lieber die Finger von dieser Episode lassen? Also besser den Kinofilm mit Peter Ustinov als Poirot. Und der ist ganz solide gemacht.

Tschüss
Lutz




Ich empfehle dir den Kinofilm - JA
Ich mag den recht gerne .... finde den kein bisschen langweilig

Wenn man aber ein Poirot und/oder Suchet Fan ist wird man sich die Box in der die Episode mit drinn ist sowiso kaufen - Die ersten beiden Filme der Box sind den Preis schon Wert!

Vielleicht liege ich ja auch daneben - wobei, wir haben und den Film zu dritt angesehen und ich habe mich vorher nicht zur Qualität der Folge geäussert aber wir kamen alle zu dem gleichen Ergebniss ...

Auf Gubanovs Meinung bin ich schon sehr gespannt - Wir beide mögen Poirot, doch wir bevorzugen unterschiedliche Episoden...

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Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

22.09.2009 17:21
#95 RE: David Suchet ist Hercule Poirot - Episodenbewertungen Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov
Mich macht Peters Kritik nur umso gespannter auf die Folge. Sie muss ja ein wahres Desaster sein. Da lobe ich mir doch das schöne Hörbuch mit Klaus Dittmann und das atmosphärische BBC-Hörspiel. Die Verfilmung mit Ustinov fand ich nämlich ziemlich langweilig.



Du sprichst mir aus der Seele. Von den sechs Ustinov-HP-Filmen ist es die bei weitem schlechteste/ langweiligste Umsetzung. Da könne auch Starts wie Sir John Gielgud oder Lauren Bacall nichts mehr retten.

Joachim.

kaeuflin Offline




Beiträge: 1.259

22.09.2009 19:14
#96 RE: David Suchet ist Hercule Poirot - Episodenbewertungen Zitat · Antworten

Zitat von Joachim Kramp


Du sprichst mir aus der Seele. Von den sechs Ustinov-HP-Filmen ist es die bei weitem schlechteste/ langweiligste Umsetzung. Da könne auch Starts wie Sir John Gielgud oder Lauren Bacall nichts mehr retten.

Joachim.



Zum Glück sind die Geschmäcker verschieden...
Für mich ist das Immernoch der Zweitbeste Ustinov Poirot! Rellatiev nahe am Roman, gut besetzt (Piper Laurie ist wunderbar böse) und von Ustinov mal etwas ernster Gespielt. Und bei der Story kann eigentlich garkeine Langeweile aufkommen ....
Sicher, die Inszenierung ist eher zweckmässig, das empfinde ich hier allerding nicht umbedingt als Nachteil...
Und bitte nicht den Film nur wegen der deutschen Syncho schlecht bewerten! für die kann er wiklich nichts ...

Aber wie gesagt ich bin auf eure Meinung zu der Suchet Folge gespannt - vielleicht gefällt sie euch ja - selbst in der imdb ist es nicht die Folge mit der schlechtesten Bewertung ( Das sind The Murder of Roger Ackroyd und für mich total unverständlich Murder in Mesopotamia )

Peter

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Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

02.10.2009 14:39
#97 RE: David Suchet ist Hercule Poirot - Episodenbewertungen Zitat · Antworten

Zwar keine Episodenbewertung in dem Sinne, aber dennoch möchte ich doch jetzt etwas zur deutschen Collection 2, also Staffel 2 sagen, die ich mir in der letzten Woche angeschaut habe. Das Zusammenspield er Hauptakteure ist toll, die Ausstattung und Schauplätze des Films sind einmalig und geben ein schönes englisches Flair. Besonders gelungen finde ich in dieser Staffel den Humor, der immer mal wieder auf liebevolle Weise die Skurrilitäten der Hauptpersonen aufs Korn nimmt, und, dass viele Folgen jeweils ein bestimmtes Thema haben. Kriminalistisch gesehen fand ich die Collection 1 (also Staffel 3) allerdings überraschender. Viele Auflösungen konnte ich doch sehr gut vorhersehen, bzw. habe zumindest wichtige Kernpunkte recht schnell erkannt. In der ersten Collection war das nicht wirklich der Fall. Allerdings weiß ich nicht recht ob das an den Filmemachern liegt oder an mir, weil ich vielleicht einfach aufmerksamer die Folgen geschaut habe. Wie ging es euch da denn? Ich verzichte da jetzt mal bewusst auf Spoiler, aber wie gesagt, vieles war für mich ziemlich eindeutig.

kaeuflin Offline




Beiträge: 1.259

02.10.2009 14:49
#98 RE: David Suchet ist Hercule Poirot - Episodenbewertungen Zitat · Antworten

Ich denke es liegt zum Teil einfach an den gewählten Kurzgeschichten....Das ist beim lesen ja manchmal auch so...

Die ersten 3 Staffeln haben alle ihre Highlights und ihre nicht so Spannenden Folgen.... Insgesammt sind die Folgen der Poirot Serie alle sehenswert. Allein durch die guten Schauspieler und die wunderbare Aussattung.

In der Serie als ganzens gieb es bis heute für mich auch nur ganz wenige Folgen die mir nicht gefallen haben - welche steht denke ich in den Reviews.

Peter

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Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

03.10.2009 16:27
#99 RE: David Suchet ist Hercule Poirot - Episodenbewertungen Zitat · Antworten

One, two, buckle my shoe

Zitat von Percy Lister
Die falschen Fährten verbergen die Klärung des Falles durch Poirot (wieder einmal sehr schön inszeniert) bis am Ende perfekt. Der raffinierte Mordplan läßt sich nicht völlig deduzieren, man ahnt zwar einige Details, aber die vollständige Aufklärung durch den belgischen Detektiv überrascht mit einigen verblüffenden Hintergründen.



Zitat von Gubanov
"The ABC Murders" ist natürlich der große Klassiker, der sehr clever aufgemacht ist und zum Miträtseln einlädt, während man dieses bei "One, Two, Buckle My Shoe" eher gar nicht erst versuchen sollte. Die dort präsentierte Geschichte ist sehr komplex, wirkt aber nach genaueren Betrachtungen nur umso raffinierter.



Darf ich da widersprechen?

Gerade dieser Fall - hab ihn mir gestern Abend zum ersten Mal angeschaut - ist doch recht einfach zu deduzieren, da man als Zuschauer mit einem gehörigem Wissensvorsprung gegenüber dem Detektiv startet. Ich fand es daher leicht abzuleiten, warum die einzelnen Personen sterben mussten. Das Problem an dieser Adaption ist in meinen Augen eher, dass man diesen Wissensvorsprung quasi als Ersatz für die Erklärungen eingebaut hat, wie Poirot eigentlich auf die Lösung kommt. Mir ist völlig unerklärlich wie Poirot auf die Ehe in Verbindung mit Miss Sainsbury Seale kommt. Wir als Zuschauer hingegen kennen ja einen Teil der Hintergründe durch die Rückblende am Anfang.

Nichtsdestotrotz ist es meine Lieblingsepisode aus dieser Staffel. "The ABC Murders" und "Death in the clouds" leiden meiner Meinung nach ein wenig am fehlenden dramaturgischen Gleichgewicht der Figuren und es tut letzterem nicht gut, dass der Täter dort mit einer Aussage über Fingerabdrücke überführt wird, wenn man ersteren gesehen hat, in dem dies ebenfalls der Fall war. Das kommt einem dann doch vor wie eine Wiederholung und damit etwas einfallslos.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

24.11.2009 21:12
#100 RE: David Suchet ist Hercule Poirot - Episodenbewertungen Zitat · Antworten

Nach einer längeren Pause wandte ich mich in den vergangenen Tagen endlich wieder einmal der „Poirot“-Serie mit David Suchet zu. Nach Ansicht der beiden letzten mit bisher unbekannten Kurzepisoden weiß ich auch sofort wieder, warum!

Staffel 05, Episode 02:

The Underdog (Der Prügelknabe)


Mit: David Suchet, Hugh Fraser, Pauline Moran. Als Gaststars: Bill Wallis, Andrew Seear, Denis Lill, Ian Gelder, Jonathan Phillips, Adie Allen, Ann Bell, John Evitts u.v.a. Regie: John Bruce. Drehbuch: Bill Craig. Erstsendung: 24.01.1993.

„The Underdog“ ist eine jener Folgen, bei denen die Kriminalhandlung im Wesentlichen hinter die Schilderung der politischen Situation zurücktritt, die im ewigen Serienjahr 1936 vor Europa lag. Deutschlands gefährliche Tendenzen zwingen zur Annahme, dass Krieg unmittelbar bevorsteht. Dementsprechend behutsam geht man mit Informationen um, die die Herstellung eines bestimmten Gummigemischs betreffen. Der omnipräsente Bezug zur IG Farben, dem großen deutschen Chemiekonzern, kann sich auf prominente Vorbilder wie die Hitchcock-Produktion „Notorious“ stützen.
Durch diesen Schwerpunkt wird leider bedingt, dass der Kriminalfall selbst kein sonderlich großes Interesse hervorwecken kann, da er sich doch eher stereotyp ausnimmt. Nachdem man die Hälfte von Poirots langer Aufklärungsrede gehört hat, kann man sich bereits denken, wer sich als Täter hinter dem Vorhang versteckte, da vor demselben und damit neben der Leiche offenbar solch ein Verkehr herrschte, dass alle übrigen Verdächtigen bereits ausscheiden. – Außerdem ist es als bedauerlich anzusehen, dass in der fünften Staffel der Charakter von Miss Lemon so stark und vor allem oft nicht in Übereinstimmung mit dem Original ausgebaut wurde. In dieser Folge etwa übt sich die Frau, die in den Geschichten als persönlichkeitslose Katalogisiermaschine mit absolut kaltem Verstand präsentiert wird, im Hypnotisieren...
Doch es wäre nicht die Suchet-Serie, wenn es nicht auch Lob geben würde. Die Folge wartet mit schicken Art-Deco-Bauten und -Dekorationen – dieses Mal neben der Villa auch im besonderen Stil der Chemiefabrik – auf, die allein schon durch die optischen Vorzüge Freude bereiten. Die Entscheidung, Gebäude im Stil der 1930er Jahre in regelmäßigen Abständen in die Reihe zu integrieren, wurde bereits vor Produktion der allerersten Staffel als Seriengrundsatz festgelegt und trägt zu dem besonderen Gepräge vieler Szenen bei. Produzent Brian Eastman äußerte sich dazu wie folgt:

Zitat von „Agatha Christie’s Poirot – A Celebration of the Great Detective“
„We have also rooted the series in a period of time and featured a form of design and architecture which people have found extremely interesting. [...] Certainly, those buildings of the Thirties were a bit of an oddity and have been largely ignored. We just happen to have brought them to the fore again. Then all of a sudden I hear someone talking about Lubetkin or one of the other great designers of that period and referring to their work as ‚Poirot buildings’. I am pleased if more attention is given to this form of architecture as a result of our series.“


Die Golfnebenhandlung verdient ebenso Hervorhebung wie das Wettrennen zwischen Auto und Zug, das mit schönen London-Aufnahmen, u.a. von der Royal Albert Hall, endet. Schließlich und endlich war es schlichtweg auch eine einzige Freude, David Suchet wieder einmal in Aktion zu erleben. Es muss noch einmal ganz deutlich gesagt werden, dass für die Rolle des Hercule Poirot keine passendere und überzeugendere Darstellung existieren kann.

Trotz der vielen Vorzüge muss sich die Episode einiges an Kritik gefallen lassen. Es handelt sich um einen Wiedereinstieg, der Platz nach oben offen lässt. 3,5 von 5 Punkten.



Staffel 05, Episode 04:

The Case of the Missing Will (Das fehlende Testament)


Mit: David Suchet, Hugh Fraser, Philip Jackson, Pauline Moran. Als Gaststars: Mark Kingston, Terence Hardiman, Rowena Cooper, Edward Atterton, Gillian Hanna, Beth Goddard, Susan Tracy, Neil Stuke u.v.a. Regie: John Bruce. Drehbuch: Douglas Watkinson. Erstsendung: 07.02.1993.

„The Case of the Missing Will“ füllt diesen Spielraum auf faszinierende Weise aus und kann sich neben „The Adventure of the Egyptian Tomb“, „Yellow Iris“, „The Chocolate Box“, „Dead Man’s Mirror“ und „The Jewel Robbery at the Grand Metropolitan“ in die große Riege der hochgelungenen Episoden aus Staffel 5 einreihen. Man merkt den Machern die gesunde Selbstsicherheit an, die sie im Laufe der Jahre der Herstellung dieser Serie erworben haben, denn die Folge blüht förmlich vor durch und durch gelungener Stilisierung und bemerkenswerter Ausdruckskraft. Die Energie des Teams wird in Szenen wie der Debatte über die politischen und gesellschaftlichen Rechte von Frauen (thematisch Ähnliches ist in plumperer Form auch in der Jeremy-Brett-Holmes-Episode „The Golden Pince-Nez“ zu sehen, die nur einen Tag vorher bei mir im Player lag – Zufälle gibt’s!) oder dem Finale ersichtlich, die zusammengenommen mit den prägnanten darstellerischen Leistungen von Opfer und Täter einen würdigen Rahmen für diese klassische Episode formen. Zwischendurch hat man kurzzeitig zwar den Eindruck, der Spannungsbogen flache ein wenig ab, doch durch die Vielzahl an Verdächtigen und die Aufnahmen in der Universitätsstadt Cambridge sowie in der Londoner U-Bahn wird man effektiv von kleineren Längen abgelenkt.

Die vierte Folge der fünften Staffel entwickelt eine enorme Faszination und Außenwirkung. Was man dem Titel nach als kleine Kriminalposse abtun könnte, spitzt sich zwar nicht immer konsequent, aber stets stilsicher und höchst elegant zu einem spannenden Höhepunkt zu. Gewisse Szenen am Fundort der Leiche, dem Steinpavillon im Park, lassen nicht nur wortwörtlich schon Assoziationen zur für Suchet noch immer ausstehenden Christie-Story „Dead Man’s Folly“ aufkommen, die zu den Meisterwerken der Queen of Crime gehört. 4,5 von 5 Punkten.

Matze K. Offline



Beiträge: 1.060

12.03.2010 20:05
#101 David Suchet ist Hercule Poirot - Episodenbewertungen Zitat · Antworten

So gestern Abend kam im mdr David Suchet in "Das unvollendet Bildnis". Habs aufgenommen *freu* und gerade geschaut - wirklich eine sehr gelungene Hercule Poirot-Verfilmung. Ustinov ist zwar der bessere Poirot aber die Filme sind ja bekannt.

Sorry: Ein Mann wird vergiftet. Seine Frau wird für den Mord gehängt. 14 Jahre später erhält Hercule Poirot den Auftrag der nun erwachsenen Tochter den Mord aufzuklären, da ihre Mutter ihr vor dem Strang noch einen Brief schrieb. Wenn die Mutter nicht der Mörder war, dann kommen nur noch 5 weitere Personen in Betracht. Die Schwester der Mutter, Die Affaire des Mannes, der Beste Freund des Mannes, Der Beste Freund der Frau und das Kindermädchen... Nach einander befragt Hercule die Verdächtigen. Immer mit coolem Rückblick wie bei in Pulp Ficton mit Kamaraführung teilweise aus der "Ich-Sicht". Natürlich gibt es ein am Ende ein Zusammenführung aller Beteiligen und die Aufklärung des Mordens.

Note 4:5

Editiert von Gubanov am 12.03.2010, 22.51 Uhr - Beitrag in bestehendes Thema integriert

Lutz Offline



Beiträge: 397

14.03.2010 12:39
#102 RE: David Suchet ist Hercule Poirot - Episodenbewertungen Zitat · Antworten

Zitat von Matze K.
Ustinov ist zwar der bessere Poirot aber die Filme sind ja bekannt.



Das kann (und will) ich so nicht stehenlassen. Ustinov ist ein sehr guter Schauspieler und seine Poirot-Filme sind nicht schlecht.
Aber vergleiche mal die Romanfigur mit den Filmen und du wirst feststellen: David Suchet IST Poirot! (Natürlich nur meine Meinung )

Tschüss
Lutz

Matze K. Offline



Beiträge: 1.060

14.03.2010 13:22
#103 RE: David Suchet ist Hercule Poirot - Episodenbewertungen Zitat · Antworten

Zitat von Lutz

Zitat von Matze K.
Ustinov ist zwar der bessere Poirot aber die Filme sind ja bekannt.



Das kann (und will) ich so nicht stehenlassen. Ustinov ist ein sehr guter Schauspieler und seine Poirot-Filme sind nicht schlecht.
Aber vergleiche mal die Romanfigur mit den Filmen und du wirst feststellen: David Suchet IST Poirot! (Natürlich nur meine Meinung )





Kann sein - hab noch kein Buch gelesen. Darfst mich gerne verbessern *hehe* Ist halt eine persönliche Meinung, dass ich Ustinov ansehnlicher finde als Suchet

Matze K. Offline



Beiträge: 1.060

19.03.2010 19:23
#104 RE: David Suchet ist Hercule Poirot - Episodenbewertungen Zitat · Antworten

Gestern kam "das Eulennest". Eulen beschützen immer ihre Familie - so auch hier - alle stricken ein "Nest" und alle machen sich verdächtig. Ein etwas anderer Poirot - eine Gegnerin, die meint sie wäre schlauer als Poirot. Gab auch keine Schlussszene, wo der Mörder überführt wird. Die Folge ich nicht schlecht, aber verwirrt einen sehr. Darum nur 3,5 von 5 Punkten

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

01.04.2010 13:04
#105 RE: David Suchet ist Hercule Poirot - Episodenbewertungen Zitat · Antworten

Staffel 08, Episode 01:

The Murder of Roger Ackroyd (nicht synchronisiert)


Mit: David Suchet, Philip Jackson. Als Gaststars: Oliver Ford Davies, Malcolm Terris, Selina Cadell, Daisy Beaumont, Flora Montgomery, Nigel Cooke, Jamie Bamber, Roger Frost u.v.a. Regie: Andrew Grieve. Drehbuch: Clive Exton. Erstsendung: 02.01.2000.



SPOILER – Nur weiterlesen, der den Film kennt
„Alibi“ oder „Der Mord an Roger Ackroyd“ gehört zu Agatha Christies berühmtesten Büchern. Oft wird es als eines ihrer herausragenden Meisterwerke gelobt und es heißt, nie wäre eine Lösung kühner und verwegener gewesen als hier. Ich muss vorausschicken, dass ich persönlich das Buch nicht gelesen habe und dass mir der Stoff bis zur Sichtung der TV-Episode mit David Suchet völlig unbekannt war. Diese und die ausführliche Inhaltsangabe in „Das große Agatha-Christie-Buch“ von Dawn B. Sova lassen in mir indes die Meinung aufkeimen, dass die Popularität des Romans nur und ausschließlich auf den damals durchaus schockierenden Umstand zurückzuführen ist, dass Christie es wagte, den Erzähler Dr. Sheppard am Ende als Mörder zu enttarnen. An dem Fall selbst kann ich indes nichts wirklich Besonderes finden – im Gegenteil: Man sieht ihm an, dass er aus Agatha Christies Frühphase in den 1920er Jahren stammt, in der sie bei Weitem nicht so raffinierte und ausgeklügelte Romane schrieb wie später in den Dreißigern und Vierzigern (beginnend 1932 mit „Das Haus an der Düne“). Vieles dreht sich um den bloßen Faktor der Zeit und dass sich am Schluss herausstellt, dass der Mord eher als gedacht geschehen ist und somit eine Person mit „Alibi“ der Täter sein kann, ist nicht vergleichbar mit den raffinierten Regeln der Kunst, mit denen Christie in ihren plottechnischen Meisterwerken wie etwa „Dreizehn bei Tisch“, „Mord im Orientexpress“ oder „Das Böse unter der Sonne“ effektvoll spielte.
Kurz und gut stellte dieser Umstand den Drehbuchautor Clive Exton vor ein massives Problem: die Adaption einer eigentlich zweitklassigen Geschichte, die jedoch Weltruf genießt aufgrund eines einzigen schriftstellerischen Twists, der sich im Film, in dem es schließlich keinen Erzähler gibt, so nicht umsetzen lässt. Nur verständlich ist da der sperrige Rahmen der Geschichte, in dem Poirot als Leser eines geheimen Tagebuchs des Mörders fungiert, um wenigstens die Grundidee Christies in die Verfilmung zu retten. Der Grund, weshalb der Mörder seine Geschichte so aufgeschrieben hat, wird allerdings nicht genannt, was – gemeinsam mit den sehr wackeligen Mordmotiven – wohl der größe drehbuchverschuldete Patzer der Folge ist. Ich sehe keine unbedingte Notwendigkeit für des Doktors Redseligkeit und noch weniger für seine Taten selbst. So bleibt nach Sichtung des Films das unbefriedigende Gefühl zurück, sich nicht über die wahre Motivation für die Geschehnisse im Klaren zu sein.




In allen anderen Aspekten trumpft die Produktion wie gewöhnlich durch Akkuratesse, Originaltreue und ein erfahrenes und verantwortungsvolles Team auf. Der Umstand, dass sich Poirot aufs Land zurückgezogen hat, um Kürbisse anzubauen, wird ideal ausgenutzt, denn schließlich gab es auch zwischen der letzten Granada-Episode „Dumb Witness“ und dieser Folge fast vier Jahre Pause. Aus dem Standardteam tritt Chief Inspector Japp auf, der die lokalen Ermittler so gut wie überflüssig macht und der vor allem in der Begrüßung durch Poirot sowie durch seine Ignoranz beim Dinner in einem italienischen Restaurant („I don’t like spaghetti!“) und die Erwähnung seiner Frau und seines Heimatstadtteils Isleworth in sein gewohntes Rollenbild wieder passgenau einsteigt.
Die sommerlichen Außenaufnahmen bringen die Gartenanlagen der stilechten Art-Deco-Villa und das typische englische Dorf perfekt zur Geltung. Es entging mir auch nicht, dass eben jenes Dorf, das hier für King’s Abbot herhielt, eine mehr als erstaunliche Ähnlichkeit mit jenem hat, in dem für die Miss-Marple-Serie mit Joan Hickson die St.-Mary-Mead-Aufnahmen hergestellt wurden – ja, ich glaube sogar, dass man sich einen Insiderscherz erlaubt und Poirots Alterswohnsitz genau in Miss Marples Häuschen aufgebaut hat.

Die Darsteller entsprechen weitgehend dem hohen Niveau der gesamten Serie. Eine eindrucksvolle Leistung gibt vor allem Daisy Beaumont als Dienstmädchen Ursula ab. Roger Frost als Butler bleibt dagegen hinter den Erwartungen zurück: Er hat sich offenbar nicht die Mühe gegeben, darüber nachzudenken, dass ein Part in einem „period drama“ der 1930er Jahre eine andere Art des Schauspiels verlangt als eine Gegenwartsrolle, und sticht aus diesem Grunde wie ein unpassendes Unikum aus dem sonst gut harmonierenden Team heraus. Schade, denn seine Rolle in „Inspector Barnaby: Ein Männlein stirbt im Walde“ gehört zu den Highlights eben jener Serie und lässt eigentlich ein hohes darstellerisches Können vermuten...

Clive Exton war als erprobter „Poirot“-Drehbuchautor um eine löblich präzise Umsetzung der Vorlage bemüht, kann aber deren Schwächen nicht gänzlich ausmerzen und muss sich diesmal auch selbst den einen oder anderen kleinen Patzer an den Hut stecken. David Suchets wahrhaft enthusiastische Wiederkehr und die ansprechende Optik der Folge entschädigt allerdings dafür. 4 von 5 Punkten.

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