Roger Moore plaudert aus dem Nähkästchen. Der James-Bond-Darsteller blickt in seinen Memoiren zurück auf seine Zeit als furchtloser Agent 007 und gesteht: Bei einer Szene verlor er seine Schneidezähne und humpelte am Stock vom Set.
New York - Seine Plaudereien sind ehrlich - und amüsant: Roger Moore hat seine Biografie geschrieben, sie "My Word Is My Bond" genannt und mit einer ordentlichen Portion Selbstironie James-Bond-Anekdoten ausgepackt.
Der heute 80-Jährige betont in seinen Memoiren, dass die Dreharbeiten nicht immer leicht waren. So habe es in "Leben und sterben lassen" eine große Verfolgungsjagd mit Schnellbooten gegeben, die für ihn ein unglückliches Ende genommen habe.
"Ich machte ein paar Übungsläufe und während so einer Fahrt fiel der Motor plötzlich aus", schreibt Moore. "Ich konnte nicht steuern! Also fuhr ich weiter geradeaus - direkt in ein hölzernes Bootshaus." Der Schauspieler wurde aus dem Boot geschleudert, brach sich die Schneidezähne ab und verdrehte sich das Knie.
"Das war ich, der furchtlose 007, und humpelte an einem Stock zu meinem Boot, um dann vor den Kameras den Unverwundbaren zu geben. Wer sagt, dass ich nicht schauspielern kann?"
Moore übernahm die Rolle des britischen Geheimagenten 1973 von Sean Connery. Er drehte insgesamt sieben Filme der Reihe, darunter "Der Spion, der mich liebte", "Der Mann mit dem Goldenen Colt" und "Im Angesicht des Todes".
In seinem Buch, das am 4. November in den USA erscheint, erinnert sich Moore auch an eine Begegnung mit dem jungen Steven Spielberg in Paris. Er sei sehr beeindruckt von dem Regisseur gewesen und habe daraufhin den Bond-Produzenten Albert Broccoli gebeten, Spielberg für einen Bond-Film zu engagieren.
Dieser habe jedoch abgelehnt mit dem Hinweis auf den Anteil an den Einspielergebnissen, die der Regisseur wohl verlangen würde. "Es war immer so, dass kein Bond-Regisseur je einen Anteil der Gewinne bekommen hat", schreibt Moore.
Tatsächlich ist die Biographie in England bereits erschienen, die Amerikaner müssen noch bis November warten. Übrigens gibt es auch eine Hörbuchversion, vom Autor persönlich (auszugsweise) gelesen.
Von einer deutschen Ausgabe habe ich noch nichts gehört. Mal sehen, ob sich ein Verlag findet.