Ich finde, er war in "Der Fälscher von London" die ideale Besetzung des Peter Clifton.
Er verkörperte die Rolle eines unsicheren, an sich selbstzweifelnden und undurchsichtigen Mannes mit Sympathie wunderbar. Man war sich nicht wirklich sicher, ob er nicht doch "Der Gerissene" sein könnte.
Auch bildete er mit Karin Dor zusammen ein sehr schönes Paar.
Ich hätte ihn gerne öfter bei Wallace gesehen. Sehr gerne auch als Inspektor. Das hätte bestimmt sehr gut funktioniert.
Beispiel: Er als Kriminal-Hauptkommissar Helmut Meier in der Folge "Der fünfte Mann" aus der STAHLNETZ-Reihe.
In "Die Lederstrumpferzählungen" hat er mir besonders gut gefallen.
Seine ruhige und zurückgenommene Art in Verbindung mit leichter Sensibilität zu spielen, ist einzigartig. Passend unterstrichen wird das Ganze auch noch von seiner prägnanten Stimme.
Für mich wirkt Hellmut Lange (auch im Fälscher) eher unauffällig. Ich persönlich finde, man hätte ihn auch problemlos gegen andere Schauspieler ersetzen können. Auch beim STAHLNETZ sticht er nicht besonders hervor.
Ich finde, daß er im FÄLSCHER die Idealbesetzung war. Auch seine Rolle im HALSTUCH spielte er äußerst überzeugend. Als Inspektor kann ich ihn mir zwar bei Wallace nicht so recht vorstellen, obwohl er als JOHN KLING schon überezugte - allerdings habe ich bisher erst eine Folge gesehen.
Hellmut Lange war wirklich der ideale Schauspieler die Rolle des Peter Clifton, ich habe eine Weile lang geglaubt, dass er wirklich der schizophrene „Gerissene“ ist. Als Inspektor könnte ich ihn mir nicht so gut vorstellen. Ich finde es, obwohl er ein toller Schauspieler war, gut, dass es bei diesem einen Wallace-Auftritt geblieben ist.
In Laura hat er mir als Ermittler allerdings gut gefallen. Auch in seinen 3 Einsätzen im Stahlnetz, ganz besonders in Strandkorb 421, wo er ja eher undercover im Einsatz ist. Später durfte er ja auch in Eurogang den Kommissar geben. Mit einem zu seiner Art passenden Assistenten hätte er durchaus auch mal bei Wallace ermitteln dürfen.
Hellmut Lange war einfach nicht prominent genug, um bei Wallace die Ermittlerhauptrolle zu bekommen. So überzeugend seine Leistung im "Fälscher" auch war - er spielte namenstechnisch hinter Dor und Lowitz doch nur die dritte Geige. Auf dem Kinoplakat steht er sogar nur an sechster Stelle, noch hinter Graf, Rahl und Rilla.
Hellmut Lange war damals sehr populär, vorrangig aber als Fernsehstar. Erste Film-Hauptrollen spielte er aber schon in "Camp der Verdammten" (1961/62) und in "Mord in Rio" (1963), anschließend auch in den deutsch-italienischen Co-Produktionen "Serenade für 2 Spione" und "Im Nest der gelben Viper". In letzterem war er als FBI-Agent zu sehen. Insofern wäre eine Ermittlerhauptrolle in einem Wallace-Film gar nicht mal so abwegig gewesen.
Doch, denn deine Beispiele belegen, dass Lange nur in B- bis C-Kinoproduktionen als Hauptdarsteller gebucht wurde. Man darf nicht vergessen, welcher Reputationsunterschied damals noch zwischen Fernsehen und Kino bestand.
Trotzdem bekam er im TV die Hauptrolle als JOHN KLING. Hier agiert er auch als Ermittler äußerst glaubwürdig. Die zweite Staffel erinnert mit ihren tlw. coolen Sprüchen sogar etwas an die Serie DIE ZWEI
Nun war Lange 1961, als er im Fälscher dabei war, ja noch eher am Anfang seiner Film- und Fernsehkarriere. Später, z.B nach den Lederstrumpf-Verfilmungen war er sicherlich deutlich populärer und hätte durchaus nochmal bei Wallace engagiert werden können.
Günther Stoll beispielsweise bekam seine Rolle im Buckligen auch nur auf Grund seines Erfolges in einem Fernsehmehrteiler (Melissa).
Viele Grüße
Brutus
Gubanov
(
gelöscht
)
Beiträge:
05.09.2012 18:10
#11 RE: Hellmut Lange - Meinungen zum Schauspieler
Vielleicht nochmal zur Klarstellung: Ich habe nichts gegen Lange und schätze seine TV-Arbeit sehr. Aber ihn wie viele andere im Nachhinein zu einem Super-Promi zu stilisieren, geht ziemlich weit an der Besetzungswirklichkeit der 60er vorbei. Es gibt schon Gründe, warum auf der großen Leinwand die meisten Ermittler- oder sonstigen Hauptrollen über Jahre hinweg von Fuchsberger und Drache sowie ggf. auch von Wussow, Leipnitz und Felmy in Beschlag genommen wurden. Sie waren diejenigen, die als Zuschauermagneten wahrgenommen wurden und eben schon einen großen Namen hatten. Natürlich schließt das nicht aus, dass Leute wie Stoll oder Leipnitz eine Wallace-Hauptrolle bekommen haben bzw. weitere hätten bekommen können, aber sie waren in dieser Funktion eher Außenseitergriffe. Am Beispiel Stoll merkt man auch gut, dass er nach dem "Buckligen", der ja geschäftlich ganz ordentlich lief, trotzdem nicht für weitere Hauptrollen verpflichtet wurde, sondern im weiteren Verlauf der Reihe immer nur noch hinter größeren Namen spielte. Das lag sicher auch an seinem Alter. Bei Lange und seinem im Vergleich zu Fuchsberger oder Felmy zeitigeren Geburtsjahr (wie Drache, der 1967 das letzte Mal dabei war, 1923) liegt der Fall ähnlich. Nach "Lederstrumpf" 1969 war Lange mit 46 Jahren auch einfach zu alt für die Rolle des Helden. Ein Part wie eben der von Stoll im "Gesicht" wäre da wohl das Äußerstmögliche gewesen.
Am Ende ist es wie oft in den Schauspieler-Threads eine Diskussion um "Hätte / wäre / könnte". Ich finde immer, man sollte mit den Darbietungen zufrieden sein, die die Darsteller auch wirklich abgeliefert haben. Gerade bei den großen männlichen Hauptrollen sehe ich auch abseits von ganz persönlichen Präferenzen in keinem Fall die qualitative Notwendigkeit, im Nachhinein zu sagen: Der und der hätte aber besser durch jemand anderen ersetzt werden sollen. Für Lange weitere Ermittlerrollen zu fordern, heißt schließlich auch gleichzeitig, jemand anderen aus diesem Part herauszubefördern. Eine unendliche Zahl an Wallace-Krimis für nie endende Wunschlisten gibt es leider nicht.
Na ja, irgendwann ist immer das erste mal. Auch Fuchsberger war vor dem FROSCH noch nicht der "große" Star. Sicher, er war bekannt aus der 08/15-Trilogie, aber mehr auch nicht wirklich. Und Heinz Drache war auch noch ein relativ unbeschriebenes Blatt und Rialto holte ihn auch erst nach dem TV-Erfolg durch Francis Durbridges' DAS HALSTUCH.
Vielen älteren Leuten, darunter z.B. auch mein Vater (Jahrgang 1949) kennen Hellmut Lange sehr wohl. ICh gebe DIr aber Recht, daß er nie der große Kinostar war bzw. wurde. Er bekam aber vllt. auch nie die richtige Gelegenheit...
Wenn ich auch noch mal ehrlich was zu den Wallace Ermittlern sagen muss, dann würde aber dabei herauskommen, dass JOACHIM FUCHSBERGER vom Schauspielerischen können her sich sehr weit hinter Drache etc. einordnen müsste, er besitzt zwar Charme und gläntze durch sein Jugendliches und frisches auftreten, doch merkt man ihm bei genauerer Betrachtung immer mal wieder Schauspielerische Schwächen an, deswegen sage ich auch frei Raus, das Schauspielerische "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" der beste Film mit seinem Schauspiel ist, dies ist meiner Meinung nach der einzige Wallace Film mit Zimmer 13 wo er Schauspielerisch wirklich glänzen kann/konnte.
Heinz Drache spielt seine Rollen am perfektesten, Technisch sowie auch Gefühlsmäßig gibt es an ihm keine Kritik Punkte zu äußern.
Hellmut Lange, ist in meinen auch nicht der geborere Sunnyboy wie Fuchsberger und hat deswegen vermutlich auch keine weiteren Rollen bekommen.
Ähnlich wie Felmy, er verkörperte auch immer geschwächte Charaktere in den den meisten Wallace Filmen ausgenommen das 7. Opfer.
Leipnitz finde ich wird wirklich total unterschätzt und ist mit Drache und Lowitz eigentlich der Charakteristischste Schauspieler der mich auf voller Linie überzeugt hat, auch Günther Stoll besitzt jedenfalls Schauspielerisch den Wallace Filmen mehr Talent als Fuchsberger, was aber auch an Fuchsbergers Rollen lag.
Zitat von Janek im Beitrag #13Interssante Diskussion in der Tat.
Wenn ich auch noch mal ehrlich was zu den Wallace Ermittlern sagen muss, dann würde aber dabei herauskommen, dass JOACHIM FUCHSBERGER vom Schauspielerischen können her sich sehr weit hinter Drache etc. einordnen müsste, er besitzt zwar Charme und gläntze durch sein Jugendliches und frisches auftreten, doch merkt man ihm bei genauerer Betrachtung immer mal wieder Schauspielerische Schwächen an, deswegen sage ich auch frei Raus, das Schauspielerische "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" der beste Film mit seinem Schauspiel ist, dies ist meiner Meinung nach der einzige Wallace Film mit Zimmer 13 wo er Schauspielerisch wirklich glänzen kann/konnte.
Heinz Drache spielt seine Rollen am perfektesten, Technisch sowie auch Gefühlsmäßig gibt es an ihm keine Kritik Punkte zu äußern.
Hellmut Lange, ist in meinen auch nicht der geborere Sunnyboy wie Fuchsberger und hat deswegen vermutlich auch keine weiteren Rollen bekommen.
Ähnlich wie Felmy, er verkörperte auch immer geschwächte Charaktere in den den meisten Wallace Filmen ausgenommen das 7. Opfer.
Leipnitz finde ich wird wirklich total unterschätzt und ist mit Drache und Lowitz eigentlich der Charakteristischste Schauspieler der mich auf voller Linie überzeugt hat, auch Günther Stoll besitzt jedenfalls Schauspielerisch den Wallace Filmen mehr Talent als Fuchsberger, was aber auch an Fuchsbergers Rollen lag.