Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Forum Edgar Wallace ,...



Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 6 Antworten
und wurde 866 mal aufgerufen
 Film- und Fernsehklassiker national
Georg Offline




Beiträge: 3.259

09.08.2008 18:04
verschoben: Tote Vögel singen nicht (Derrick Nr. 19) Zitat · Antworten
Nach Wiedersehen obiger Derrick-Episode aus dem Jahr 1976, bei der Alfred Vohrer Regie geführt hat, kam mir unweigerlich in den Sinn, dass Herbert Reinecker und Alfred Vohrer da ein altes Wallace-Drehbuch zu einer Derrick-Folge umgemodelt haben. Es ist eine Story aus der Unterwelt mit 5 Leichen, die alle auf unterschiedliche Weise ermordet werden (unter anderem ein brutaler Mord im Moor), es gibt einen Nachtclub (dessen Chef Harald Leipnitz spielt) und hinter der Bar gibt es einen Raum, in dem Mädchen stehen, die von distingierten feinen Herren fotografiert werden können (eine 1:1 Szene gibt es im GORILLA VON SOHO, an den man unweigerlich denken muss). Auch die gesamte Story könnte für Wallace passen. Weiß jemand, ob Reinecker da seine eigene Story aufgrund von Nichtverfilmung etwas umgemodelt hat? (Bei der Derrick-Folge "Mord im TEE 91" hat man zB auch das Gefühl, dass die Agentenstory ursprünglich für die Reihe "Die fünfte Kolonne" geschrieben wurde). Die temporeiche oft brutale Regie von Vohrer lässt dazu die Parallelen zu Wallace häufig offensichtlich werden.
Kann jemand meine Beobachtungen bestätigen?

LG
Georg

Infos zur FOlge: http://krimiserien.heim.at/derrick/019.htm
DanielL Offline




Beiträge: 4.154

09.08.2008 20:43
#2 RE: verschoben: Tote Vögel singen nicht (Derrick Nr. 19) Zitat · Antworten

Hallo Georg,

Bei Drehbuchautoren ist es heute gängige Praxis, dass Storys einer bestimmten Produktion angeboten werden und bei Ablehnung dann umgeschrieben und der nächsten Produktion angeboten werden. Anders wäre die geleistete Arbeit der Autoren manchmal garnicht mehr Profitabel. Ob dies 1976 auch schon Praxis war, entzieht sich meiner Kentniss. Reinecker dürfte aber auch mehr oder weniger "freie Bahn" gehabt haben, denn er war ja alleniger Autor der Reihen. Bei den meisten heutigen Serien ist dies ja Anders.

Bei der Masse der Arbeiten von Reinecker ist es aber kaum vorstellbar, dass er nicht auch bereits vorhandene Storys variiert hat oder ungenutze Bücher umgeschrieben hat.

Was die Derrick Episode #19 betrifft, so habe ich diese nicht vorliegen und kann dazu nichts sagen. Ich erwarte sie aber nunmehr mit Spannung - sie müsste ja in der zweiten Derrick DVD Box erscheinen.

Gruß,
Daniel

Jan Offline




Beiträge: 1.753

11.08.2008 10:58
#3 RE: verschoben: Tote Vögel singen nicht (Derrick Nr. 19) Zitat · Antworten

Zitat von Daniel Lantelme

Was die Derrick Episode #19 betrifft, so habe ich diese nicht vorliegen und kann dazu nichts sagen. Ich erwarte sie aber nunmehr mit Spannung - sie müsste ja in der zweiten Derrick DVD Box erscheinen.


Weißt Du dazu schon einen Erscheinungstermin? Darauf warte ich auch recht sehnsüchtig!

Gruß
Jan

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

28.08.2008 21:06
#4 RE: verschoben: Tote Vögel singen nicht (Derrick Nr. 19) Zitat · Antworten

Zitat von Georg
Nach Wiedersehen obiger Derrick-Episode aus dem Jahr 1976, bei der Alfred Vohrer Regie geführt hat, kam mir unweigerlich in den Sinn, dass Herbert Reinecker und Alfred Vohrer da ein altes Wallace-Drehbuch zu einer Derrick-Folge umgemodelt haben. Es ist eine Story aus der Unterwelt mit 5 Leichen, die alle auf unterschiedliche Weise ermordet werden (unter anderem ein brutaler Mord im Moor), es gibt einen Nachtclub (dessen Chef Harald Leipnitz spielt) und hinter der Bar gibt es einen Raum, in dem Mädchen stehen, die von distingierten feinen Herren fotografiert werden können (eine 1:1 Szene gibt es im GORILLA VON SOHO, an den man unweigerlich denken muss). Auch die gesamte Story könnte für Wallace passen. Weiß jemand, ob Reinecker da seine eigene Story aufgrund von Nichtverfilmung etwas umgemodelt hat? (Bei der Derrick-Folge "Mord im TEE 91" hat man zB auch das Gefühl, dass die Agentenstory ursprünglich für die Reihe "Die fünfte Kolonne" geschrieben wurde). Die temporeiche oft brutale Regie von Vohrer lässt dazu die Parallelen zu Wallace häufig offensichtlich werden.
Kann jemand meine Beobachtungen bestätigen?

LG
Georg

Infos zur FOlge: http://krimiserien.heim.at/derrick/019.htm

Hallo Georg!

Es mag ja sein, dass es durchaus bessere Derrick-Drehbücher gibt als sie Alfred Vohrer verfilmte. Dennoch sind seine Derrick-Inszenierungen etwas besonderes.

Alfred Vohrer verarbeitete, nachdem er dem Kinofilm den Rücken kehrte dennoch seine Fernsehfilme im Kinofilmstil. Bei dieser Folge „Tote Vögel singen nicht“ merkt man vor allem seine Roxy-Erfahrungen von „Sieben Tage Frist“, „Perrak“ oder den Simmelverfilmungen. Weniger nach seinen Edgar-Wallace-Verfilmungen.
Die Episode beginnt eigentlich analog zu seinem Film „Perrak“ auf der Müllhalde, nur dass es sich diesmal um eine „echte“ Dame handelt und nicht um einen Transvestiten. Auch die winterliche Atmosphäre (siehe „Sieben Tage Frist“) kommt besonders gut rüber.
Allgemein sind zwei Dinge bekannt: Einmal lieferte Herbert Reinecker ein Drehbuch ab und widmete sich dem nächsten Projekt – und zum anderen „feilte“ Alfred Vohrer gerne an Drehbüchern. Und hier kam ihm ebenfalls seine Kinofilmerfahrungen zu Gute.
Wie Daniel bemerkte wird oft Situationen in diversen Filmen verwendet. (siehe das interessanteste Beispiel der Grundstory von „Das Phantom von Soho“ und „Der Mann mit dem Glasauge“ identisch).
Also einmal angesehen von den Barszenen kann ich keine Parallelen zu Edgar-Wallace-Verfilmungen erkennen, eher zu den bereits erwähnten Roxy-Produktionen,
Persönlich freute ich mich auf ein Wiedersehen mit den Verstorbenen Wallace-Darsteller Günther Stoll, Harald Leipnitz, Tilly Lauenstein und Dieter Eppler, aber auch auf ein Wiedersehen mit Hans Korte und Doris Kunstmann. Auch die härtere Inszenierung kommt dieser Folge zu Gute und weitere kleine Details.....
Auf jeden Fall hat dieser Thread auch bewirkt, dass ich mir die weiteren Derrick-Folgen von Alfred Vohrer ansehen werde.

Joachim.


Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

01.09.2008 19:22
#5 RE: verschoben: Tote Vögel singen nicht (Derrick Nr. 19) Zitat · Antworten
Inspiriert durch "Tote Vögel singen nicht (19)" schaue ich mir derzeit die weiteren Derrick-Folgen von Alfred Vohrer an.

"Hals in der Schlinge(31)" & "Offene Rechnung(33)" sind zwei sehr unterschiedliche Stoffe, wobei "Hals in der Schlinge" schon ziemlich trivial ist und man den Verdacht nicht losbekommt, dass Vohrer dieses Drehbuch nur verfilmte weil kein anderes zur Verfügung stand. "Offene Rechnung" dagegen ist ein Kammerspiel der besonderen Art. Ein granhdioses Katz und Maus-Spiel zwischen den alten Herren (Rudolf Platte, Rudolf Schündler,Rudolf Fernau) auf der einen Seite und Derrick und Klein auf der anderen Seite. Auch nicht zu verachten der Direktor Alf Marholm und Edith Heerdegen. Rundherum ein nostalgisches Vergnügen.
Was mir bei beiden Folgen aufgefallen ist: Bei den Credits wird kein Regie-Assistenz genannt.

Die Folgen "Zeuge Yurowski(74)", "Pricker(76)", "Das sechste Streichholz(85)" und "Tod im See(88)" sind vier unterschiedliche Derrick-Filme deren Qualität mehr von den Darstellern als von der Geschichte abhängt. Letztendlich aber nur vier Durchschnittsfolgen.

"Das Kuckucksei(35)" ist wieder eine typischer Vohrer Sex-and-Crime-Geschichte, die alles birgt. Interessante Dialoge und eine spannende Story.

Normalerweise müsste dazwischen noch die Vohrer-Folge "Schock(20)" sein, die aber scheinbar seinerzeit (1991/1996) nicht wiederholt wurde.

Soweit für heute.

Joachim.
Georg Offline




Beiträge: 3.259

01.09.2008 19:31
#6 RE: verschoben: Tote Vögel singen nicht (Derrick Nr. 19) Zitat · Antworten

Wenn Vohrer am Regiestuhl saß, bedeutete dies meist ausnahmslos spannende Unterhaltung. "Hals in der Schlinge" habe ich jetzt nicht mehr so genau in Erinnerung trotz der tollen Besetzung mit Günter Strack. Das Zusammenspiel der alten Herren im Heim in "Offene Rechnung" ist wirklich gelungen. Sehr empfehlenswert dann auch noch "Gangster haben andere Spielregeln" mit Klausjürgen Wussow.
"Schock" war eine zeitlang gesperrt, weil darin ein Kind ermordet wird (heute ist das ja ganz normal: siehe jeder 2. Tatort), wurde erst 2002 (?) wieder gezeigt.

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

01.09.2008 20:02
#7 RE: verschoben: Tote Vögel singen nicht (Derrick Nr. 19) Zitat · Antworten

Zitat von Georg
Wenn Vohrer am Regiestuhl saß, bedeutete dies meist ausnahmslos spannende Unterhaltung. "Hals in der Schlinge" habe ich jetzt nicht mehr so genau in Erinnerung trotz der tollen Besetzung mit Günter Strack. Das Zusammenspiel der alten Herren im Heim in "Offene Rechnung" ist wirklich gelungen. Sehr empfehlenswert dann auch noch "Gangster haben andere Spielregeln" mit Klausjürgen Wussow.
"Schock" war eine zeitlang gesperrt, weil darin ein Kind ermordet wird (heute ist das ja ganz normal: siehe jeder 2. Tatort), wurde erst 2002 (?) wieder gezeigt.

Hallo Georg,
stimme Dir voll zu. Von allen Derrick-Regisseuren hat Vohrer auch die größtmögliche Härte bzw. Action in die Serie hineingebract. Hier merkt man seine Kinofilmerfahrungen bei den Inszenierungen.
Nun bin ich gerde bei "Tod eines Fans(41)" - gar nicht so üninteressant.

Joachim.

P.S.: Nun warte ich noch auf die Wiederholung von "Schock(20)"

 Sprung  
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz