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Dieses Thema hat 21 Antworten
und wurde 2.524 mal aufgerufen
 Film- und Fernsehklassiker national
Seiten 1 | 2
Jan Offline




Beiträge: 1.753

28.01.2010 22:30
#16 RE: Bewertung – Werner Jacobs Filme Zitat · Antworten

Zitat von Tarzan
Das Jacobs aber heute wohl eher vergessen ist, liegt wohl mit dem weiter oben beschriebenen Zeitgeist zusammen. Während die Karl-May- oder Edgar-Wallace-Filme heute noch zeitlose Unterhaltungsfilme darstellen, sind es die zeitgemäßen musikalischen Unterhaltungsstoffe von Jacobs nun eben nicht mehr durchgehend ("Mariandl" dürfte, wenn ich mich recht entsinne, immer noch zu den "zeitloseren" Stoffen zählen).


Das ist sicher der Punkt! Die heute nach wie vor angesagten Kinoserien (Wallace, Cotton, May, Simmel, etc.) sind eben vorwiegend Reinl- oder Vohrer-Produkte. Hier trat er vielleicht mal kurz in Erscheinung, war jedoch eher mit seichten Lustspielen betraut, die heute -ganz im Gegensatz zu damals!- nicht mehr recht den Zeitgeist treffen und, von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen, nur noch wenige Fans haben. Dennoch würde ich Jacobs künstlerische Fähigkeiten stets auf eine Stufe mit Vohrer, Reinl oder Gottlieb stellen. Denen stand er in kaum etwas nach, wenngleich er sich eben z.T. auf völlig anderem Terrain tummelte.

Kurt Hoffmann stellt für mich zusammen mit Helmut Käutner und Wolfgang Staudte eine etwas andere Liga dar. Hoffmanns Filme unterwarfen sich im Gegensatz zu Jacobs' Streifen oft eben nicht dem Zeitgeist. Im Gegenteil. Einige seiner Filme spielen genüsslich mit diesbezüglichen Überhöhungen. So wäre Hoffmanns zweite Curt-Goetz-Verfilmung HOKUSPOKUS unter der Regie von Werner Jacobs sicher undenkbar gewesen oder eben völlig anders ausgefallen.

Wie dem auch sei, Werner Jacobs hat viel gute Unterhaltung abgeliefert. Dass er heute eher vergessen ist, mag ungerecht sein. Dieses Schicksal teilt er sich aber mit noch einigen weiteren Regisseuren und es hat m.E. nichts mit seinen Fähigkeiten zu tun. Jess Franco -ganz ohne jede filmische Fähigkeit ausgestattet!- genießt heute in einigen Kreisen Kultstatus. Es besteht da also nicht zwangsläufig ein Zusammenhang...

Gruß
Jan

Tarzan Offline



Beiträge: 1.038

28.01.2010 22:42
#17 RE: Bewertung – Werner Jacobs Filme Zitat · Antworten

Ja, nachvollziehbar... Kurt Hoffmanns Zeiten waren weniger die 1960er Jahre.

Wenn ich das jetzt aus Deiner Anmerkung richtig schließe, hat sich Werner Jacobs dann selbst auch eher Unterhaltungsfilme ausgesucht bzw. wurde bei Constantin quasi eher auf diesem Gebiet gesehen.
Vielleicht liegt sein "niedriger" Stellenwert heutzutage darin, dass er halt bei den beiden großen Serien wie Edgar Wallace oder Karl May nicht dabei war. Die "Lümmel"-Filme sind zwar auch eine Marke, aber doch nicht mit dem Stellenwert und der Publicity der anderen Filme.

Wenn man "Freddy und das Lied der Südsee" betrachtet, dann hätte er wohl auch mal einen Abenteuerfilm vor Kulisse inszenieren können. Ohne diese Ausflüge in andere Genre scheint sich aber der (deutlich) geringere Bekanntheitsgrad gegenüber den anderen Regisseuren zu erklären.

Beim erneuten Blick in seine Filmografie gibt es aber doch ein paar mehr zeitlose Werke. Die Operettenfilme "Die lustige Witwe" und besonders "Im weißen Rössl" sind auch zeitlose Evergreens.

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

05.02.2010 08:54
#18 RE: Bewertung – Werner Jacobs Filme Zitat · Antworten

Zitat von Tarzan
Ja, nachvollziehbar... Kurt Hoffmanns Zeiten waren weniger die 1960er Jahre.

Wenn ich das jetzt aus Deiner Anmerkung richtig schließe, hat sich Werner Jacobs dann selbst auch eher Unterhaltungsfilme ausgesucht bzw. wurde bei Constantin quasi eher auf diesem Gebiet gesehen.
Vielleicht liegt sein "niedriger" Stellenwert heutzutage darin, dass er halt bei den beiden großen Serien wie Edgar Wallace oder Karl May nicht dabei war. Die "Lümmel"-Filme sind zwar auch eine Marke, aber doch nicht mit dem Stellenwert und der Publicity der anderen Filme.

Wenn man "Freddy und das Lied der Südsee" betrachtet, dann hätte er wohl auch mal einen Abenteuerfilm vor Kulisse inszenieren können. Ohne diese Ausflüge in andere Genre scheint sich aber der (deutlich) geringere Bekanntheitsgrad gegenüber den anderen Regisseuren zu erklären.

Beim erneuten Blick in seine Filmografie gibt es aber doch ein paar mehr zeitlose Werke. Die Operettenfilme "Die lustige Witwe" und besonders "Im weißen Rössl" sind auch zeitlose Evergreens.




In der Tat war ja Werner Jacobs auch für weitere Freddy-Filme vorgesehen, wobei sich auch oftmals Dreharbeiten verschiedener Filme überschnitten und er sich dann eher für die "leichte Unterhaltung" entschied.

Für mich ist "Im weißen Rössl" übrigens die Nummer Eins unter Jacobs-Filmen, wobei es bei "Die lustige Witwe" sowohl mit der Besetzung wie auch mit den Drehorten etwas hapert. Die Dreharbeiten des Film, der bereits für 1961 angekündigt war, wurden immer wieder herausgeschoben - was m.M. für das Endprodukt nicht gerade von Vorteil war. Wenn ich mich recht erinnere inszenierte Jacobs den Film direkt im Anschluß an "Freddy und das Lied der Südsee".

Joachim.

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

30.09.2013 16:04
#19 Bewertet: Charley's Onkel (1969) Zitat · Antworten



CHARLEY'S ONKEL (1969)

mit Gila von Weitershausen und Heidy Bohlen
Karl-Michael Vogler, Erna Sellmer, Gustav Knuth, Gunther Philipp, Edith Hancke, Andrea Rau,
Herbert Weissbach, Heinz Erhardt, Hubert von Meyerinck, Willi Millowitsch, Loni Heuser, Rolf Olsen, v.a.
und als Gäste die 4 Insterburgs sowie Karel Gott
eine Co-Produktion der Allianz Filmproduktion | Terra Filmkunst
im Verleih der Constantin
ein Film von Werner Jacobs






»Wie wärs mit einer kleinen Morgenpirsch?«


Für Carla "Charley" Werner (Gila von Weitershausen) läuft es zur Zeit nicht besonders gut. Da sie endgültig genug von ihrem Beruf als Fahrlehrerin hat, weil sie sich permanent mit Anzüglichkeiten von Seiten der männlichen Fahrschüler auseinandersetzen muss, wirft sie das Handtuch. Wenig später fliegt sie wegen ihrer aufgebrachten Wirtin (Loni Heuser) auch noch aus ihrer Wohnung heraus. Was soll sie nun tun? Glücklicherweise überlässt ihr ihre Freundin Lilo Freddersen (Heidy Bohlen) ihre Wohnung, da diese mehrere Wochen in Urlaub fährt. Doch Charley bekommt nicht nur die Wohnung überlassen, sondern auch die Stammkundschaft von Lilo, die sich als Callgirl einen guten Namen gemacht hat. Wenn ihr die männlichen Besucher zu aufdringlich werden sollten, muss nur ein Teller in den Müllschlucker gesteckt werden, das Zeichen für den Hauswart (Herbert Weissbach) in der Wohnung anzurufen, dass sich Lilos Onkel, Kapitän Jonathan Tressplake (Gustav Knuth) auf dem Weg nach oben befindet, um die besagten Herren schnell wieder loszuwerden. Doch so einfach, wie sich Charley das alles vorgestellt hat, läuft es dann leider doch nicht...

Es ist beinahe zehn Jahre her gewesen, dass ich Werner Jacobs' "Charley's Onkel" gesehen hatte, den ich aber in recht guter Erinnerung hatte. Bei derartigen Verwechslungskomödien muss man sich immer im Klaren darüber sein, was man sehen möchte, beziehungsweise was man geboten bekommen wird. Ein Zusammenhang mit dem Klassiker "Charleys Tante" von 1956 besteht übrigens nicht im Geringsten, und entstanden ist ein Film, der sich vollkommen dem damaligen Zeitgeist hingibt. Angereichert mit viel Humor, Klamauk und einigen erotischen Einlagen, punktet der Film außerdem mit einer amüsanten, wenn auch weniger spektakulären Geschichte, und einem Star-Aufgebot das Seinesgleichen suchen kann. Die DVD von filmjuwelen wirbt mit dem Aufhänger: »Hier bleibt kein Auge trocken!«, was natürlich relativ gesehen werden sollte. Szenen zum Schmunzeln und zum Lachen sind selbstverständlich in genügendem Maße zu finden, aber wie es eben so ist, schießen so manche Kalauer schon über das Ziel hinaus. Was die Produktion von 1969 allerdings spielend schafft ist, dass ein guter Unterhaltungswert geboten wird! Mit der ausgewogenen Besetzung bekommt der Zuschauer einen Rundumschlag zwischen damals angesagten deutschen Stars und der Klamauk-Elite geboten.

Die Crew überzeugt mit namenhaften Darstellern bis in die kleinsten Rollen und von daher kann gar nicht gesondert auf jeden einzelnen eingegangen werden. Gila von Weitershausen (definitiv nicht meine Lieblingsdarstellerin) schafft es als Charley dennoch, gut gelaunt und leichtfüßig zu agieren und das Geschehen sogar zu bereichern. Gerade ihre vielen Szenen mit den lüsternen Kunden von Lilo machen hauptsächlich viel Spaß, wenn sie sich beispielsweise von Willi Millowitsch durch die Wohnung jagen lässt, oder von Rudolf Schündler angewiesen wird, besonders gleichgültig zu ihm zu sein. Nur als aus heiterem Himmel plötzlich Karel Gott auftaucht, und gleich zwei entsetzliche Schlager hintereinander singt, bekommt man einmalig den Impuls schnell abzuschalten, oder wahlweise auszurasten. Gustav Knuth und insbesondere eine gewisse Erna Sellmer auf Hochtouren verleiten immer wieder zum Lachen, Karl-Michael Vogler in der männlichen Hauptrolle wirkt souverän, und immer wieder tauchen bekannte Stars auf, wie zum Beispiel Heinz Erhardt als Vertreter, Gunther Philipp als Chef eines Sanatoriums, in dem die Behandlungsmethoden der Wahl Spirituosen, und Eier werfen auf die Bilder der tyrannischen Ehefrauen der Klienten darstellen, außerdem sieht man noch Rolf Olsen himself in einer dieser Rollen. Für die erotischen Momente hatte die Produktion zwei wahre Koryphäen in Sachen nackter Tatsachen an Bord, nämlich Heidy Bohlen und Andrea Rau. Bohlen stellte für mich Grund genug dar, diesen Film sofort zu kaufen und ihn genauso schnell anzusehen, und ich bin erneut fasziniert von der Schönheit und den eindeutigen Reizen dieser umwerfenden Frau, über die leider so wenig bekannt ist. Ihre Lilo versetzt in jeder Hinsicht in pure Begeisterung und obwohl sie im zweiten Drittel des Films komplett fehlt, übernimmt sie im ersten und im letzten komplett die Alleinherrschaft der weiblichen Vertreterinnen.

Experiment geglückt, könnte man sagen, obwohl der Film seinerzeit an den Kinokassen wohl eher gefloppt ist. Aber was solls schon, mir konnte der Film wieder einmal eine sehr angenehme Zeit vermitteln und es ist auch begrüßenswert, dass die Veröffentlichung so geglückt ist. Bestimmt hat Werner Jacobs keinen Klassiker des Genres herbei gezaubert, aber die Kost ist leicht bekömmlich und sehr unterhaltsam, was will man schließlich mehr? Musikalisch bekommt man eine Untermalung von Raimund Rosenberger geboten, die den leichtfüßigen Charakter des Films nicht nur hervorhebt, sondern gleichzeitig auch charakterisiert, die Ausstattung ist satt und die Schauplätze sind abwechslungsreich. Rückblickend gab es für mich persönlich nicht viel zu meckern, überaus störend wirkten nur der bereits erwähnte Schmuse-Barde Karel Gott, und der Nerv tötende Liebhaber von Charley mit seinen dummen, blamablen Kommentaren. Aber geschenkt! Die Haupthandlung lässt insgesamt sehr erfrischende Auswüchse in Sachen Nebenhandlung und unterschiedlichen Charakteren zu, so dass es nie eintönig zu werden scheint. Klar muss man für derartige klamauklastige Filme bestimmt irgend eine Ader haben, sonst wird man mit "Charley's Onkel" auch nicht so schrecklich viel anfangen können, aber wer ein glänzend aufgelegtes Star-Aufgebot sehen möchte oder nicht verachtet, ist mit dieser Produktion sicherlich gut bedient. Gelungen!

Giacco Offline



Beiträge: 2.519

30.09.2013 19:53
#20 RE: Bewertet: Charley's Onkel (1969) Zitat · Antworten

Schöner Screenshot (Heidy Bohlen kommt hier optisch sehr gut zur Geltung).

Ein Flop an der Kinokasse war "Charley´s Onkel" damals nicht. Der Film war zwar kein Kassenschlager
wie die Pauker- und Lümmel-Lustspiele, brachte aber ordentliche Einspiel-Ergebnisse und lief
vor allem in kleineren Städten mit gutem bis sehr gutem Erfolg.
Von 1969-1973 veröffentlichte die auflagenstärkste Programmzeitschrift "HÖRZU" eine wöchentliche
Kino-Bestsellerliste der 10 erfolgreichsten Filme, die auf notariell beglaubigten Zuschauerzahlen beruhte.
"Charley´s Onkel" konnte sich 5 Wochen lang platzieren und erreichte als Höchstnotierung Rang 5.



Karel Gott gelang mit dem hier vorgetragenen Schlager "Lady Carneval" der Sprung in die Top-Ten der deutschen Charts.

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

30.09.2013 20:02
#21 RE: Bewertet: Charley's Onkel (1969) Zitat · Antworten

Ja ich bin da wie es aussieht immer etwas zu voreilig mit Erfolg oder Flop!
Bezog sich eher auf die Beurteilung im Anfangspost, die mir nicht besonders gut vorkam.
Sehr interessante Informationen mal wieder, vielen Dank, dass du erneut in deine Schatzkiste gegriffen hast!
Der Sceenshot zeigt Heidy Bohlen wirklich in ihrer Blüte. Ihr Zusammenspiel mit Rolf Olsen wirkt beinahe schon bizarr!

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

11.10.2013 15:51
#22 RE: Bewertung – Werner Jacobs Filme Zitat · Antworten

Durch Percy Listers Anregung konnte ich nun auch den Film „Conny und Peter machen Musik“ sehen. In der Tat werden hier überraschende Verbindungen zwischen Schlagerfilm und dem Krimigenre geschlagen, die durchaus den Forumsgeschmack treffen dürften.



Conny und Peter machen Musik
Kriminalkomödie, BRD 1960. Regie: Werner Jacobs. Drehbuch: Karl Georg Külb, Aldo von Pinelli, Werner Jacobs. Mit: Conny Froboess (Conny), Peter Kraus (Peter), Gustav Knuth (Trautmann, Hoteldirektor), Walter Gross (Mägerli, Hoteldetektiv), Kurt Grosskurth (Sulzbach), Gudrun Schmidt (Ingrid Sandberg), Karl Lieffen (Grossi, Osteria-Wirt), Johanna König (Fräulein Hänchen, Sekretärin), Ralf Wolter (Lehmann, Sulzbachs Assistent), Hans Schwarz jr. (Kriminalbeamter) u.a. Uraufführung: 11. August 1960, Stuttgart, Gloria-Palast.

Zitat von Conny und Peter machen Musik
Peter sucht verzweifelt eine neue Anstellung als Kellner, nachdem er aus der Kaschemme des Wirts Grossi herausgeworfen worden ist. Conny, die sich für die Entlassung verantwortlich fühlt, möchte ihm helfen und ihn im Hotel ihres Onkels unterbringen. Der sucht allerdings keinen Kellner, sondern einen Detektiv, denn schon mehrfach ist es zu Juwelendiebstählen bei den Gästen gekommen. Mit einem guten Riecher und flotten Rhythmen macht sich Peter auf die Spur der Räuber ...


Es versteht sich von ganz allein, dass man von einem Unterhaltungsfilm wie diesem keine kriminalistischen Wunderdinge erwarten kann, die denen von Agatha Christie oder Sir Arthur Conan Doyle gleichkommen. Sehr wohl jedoch präsentiert „Conny und Peter machen Musik“ in der gemütlichen Atmosphäre des Lago Maggiore eine Handlung, die nicht ganz so trivial ist wie manches, für was sich die Schlagerfilmsternchen manchmal verpflichten ließen. In der Tat wird sogar ein Mitratekrimi angeboten, der zu durchaus ernstzunehmenden Verwicklungen führt, auch wenn die üblichen Rollenschemata der Filmkomödien der damaligen Zeit natürlich penibel gewahrt werden. Peter und Conny übernehmen die junge Piffigkeit, während Hoteldirektor Trautmann das etwas tumbe Wirtschaftswunder symbolisiert und mit Walter Gross auch der übliche Idiotenpart verlässlich besetzt wurde.
Gewitzt wurden die Verbrechen vor einem unterhaltsamen Hintergrund platziert. Der „See der Verliebten“ versprühte für die Kinogänger des Jahres 1960 das Flair der weiten Welt, was auch von einer internationalen Miss-Wahl, die im Hotel Splendid stattfindet, unterstützt wird. Dass es dadurch zu einigen unerwarteten Turbulenzen kommt, wird ebenso dramaturgisch effektiv ausgekostet wie die Tatsache, dass zur Zeit der Miss-Wahl natürlich alle Hotelgäste anderes im Kopf haben als die Wertsachen, die auf ihren Zimmern lagern.

Zu Conny Froboess und Peter Kraus als perfektem Teenager-Paar muss eigentlich nicht viel geschrieben werden, denn es scheint, als hätten sich die beiden als zusammengehörige Einheit in das ewige Gedächtnis der Nostalgiefans eingebrannt. Was dann überrascht, ist die Erkenntnis, dass Conny und Peter in nur drei Filmen gemeinsam zu sehen waren: Neben dem Vorgänger dieser Produktion, „Wenn die Conny mit dem Peter“, standen sie lediglich für „Schlager-Raketen“ (1960) und dort auch nur singenderweise gemeinsam vor einer Kamera. Gesungen wird freilich auch hier – der Filmtitel macht ja auch keinen Hehl daraus. Vor allem der Schlager „Junge, mach Musik“ sowie Trude Herrs abgeänderte Version ihres Hits „Ich will keine Schokolade“ bleiben im Ohr.
In interessanten Rollen sind Karl Lieffen und Gudrun Schmidt zu sehen, während sich das Gerücht, Renate Ewert spiele in diesem Film mit, in Luft auflöste. Aus unbekannten Gründen ist „Conny und Peter machen Musik“ in ihrer Filmografie im „Edgar-Wallace-Lexikon“ gelistet; andere Quellen führen sie jedoch nicht auf und auch im Film an sich hätte selbst der Meisterdetektiv Peter nirgendwo auch nur einen Schatten Thalia Drummonds herbeideduzieren können.

In dieser unterhaltsamen Filmkomödie zeigen sich Strahlemeister Conny und Peter von ihrer kriminalistischen Seite und schlagen damit eine Brücke zwischen den erfolgreichsten Genres des Jahres 1960. Was sicher als erlösfördernde Maßnahme ersonnen wurde, funktioniert auch auf filmhandwerklicher Ebene gut und ist mit mehr Substanz angegangen worden als in Peter Alexanders Schwank „Kriminaltango“ aus dem gleichen Jahr. 4 von 5 Punkten.

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