Heute berichtet das Branchenblatt Blickpunkt:Film über einen neuen Sherlock-Holmes-Film fürs Kino:
Arthur Conan Doyles legendärer Meisterdetektiv Sherlock Holmes soll nicht nur als ernster Vertreter seiner Zunft wieder auf die Leinwand kommen, sondern auch in einer Komödie. Während Warner mit Produzent Lionel Wigram, Regisseur Guy Ritchie und Drehbuchautor Anthony Peckham bereits "Sherlock Holmes" vorbereitet, hat nun Columbia Pictures eine Komödie in Planung, mit dem Team von "Ricky Bobby - König der Rennfahrer ": Sacha Baron Cohen soll Holmes und Will Ferrell Doctor Watson spielen. Außerdem produzieren der aktuelle König der Comedy, Judd Apatow, und Jimmy Miller. Etan Cohen schreibt das Drehbuch.
Das ist ja furchtbar ! Es gibt doch bereits einige sehr fragwürdige Filme, die unseren Detektiv ins Lächerliche gezogen haben ( siehe eigenes Kapitel "Strange Sherlocks" in "Starring Sherlock Holmes" von David Stuart Davies ).
Weshalb nimmt man das viele Geld, das man für solch eine Produktion ausgibt, nicht für eine authentische Verfilmung des kompletten Canons her ?
Glücklicherweise kommt diese Meldung um einiges zu spät, als dass sie mich noch wirklich überraschen könnte. In entsprechenden Foren geistert sie schon seit einer Weile umher und wird mit ähnlichem Unverständnis aufgenommen. Auch das keine Überraschung, denn solche Filme sind tatsächlich völlig überflüssig. Interessant dürfte aber sein, dass in Russland momentan eine achtteilige Serie von Holmes-Zweiteilern geplant ist.
Ärgern sich die Leute nun wirklich darüber, dass ein neuer Sherlock Holmes-Film gedreht wird, weil es bereits Verfilmungen gibt? Dann hätte es auch die deutsche Edgar Wallace-Reihe nie gebraucht, Hexer und Co wurden schließlich schon Jahrzehnte zuvor in England verfilmt... Warum lässt man die Leute nicht einfach die Filme drehen und wartet ab, was dabei herauskommt? Wenn die Filme ihre Kosten nicht wieder einspielen, bedeutet dies, dass die meisten Leute die Filme für überflüssig halten. Haben die Filme Erfolg, so haben die Produzenten doch alles richtig gemacht...
Ich glaube, du hast den Punkt noch nicht ganz. Es geht eher darum, dass es eine Hollywood-Produktion unter Regie von Guy Ritchie sein wird, die nichts mit dem Geiste des Original-Sherlocks zutun haben wird. Irgendwo las ich sinngemäß: "Wir wollen die Figuren entstauben, sodass sie nicht mehr so langweilig sind." Genau deshalb warte mindestens ich nicht ab, was dabei herauskommt!
Hmm, ich sehe das Problem nicht. Bei den Rathbone-Filmen wurden die Stories doch auch aktualisiert und spielten zum Teil in den 40er-Jahren? Warum soll man Holmes nicht in der heutigen Zeit agieren lassen?
Es geht hier um Respekt vor dem Original und das Aufgreifen der Autorenintention und typischen Merkmale, nicht um das Abpinseln oder Neuerfinden von Geschichten und Zeitzusammenhängen.
Guy Ritchie hat zwar anfangs gute Filme gemacht (Bube, Dame, König, Gras und Snatch), aber als Holmes Regiesseur wäre er mir eigentlich nicht in den Sinn gekommen. Sofern das nicht nur ein Gerücht ist, fände die Besetzung Sacha Baron Cohen als Holmes und Will Ferrell als Watson erheblich schlimmer . Was für Schwachköpfe sitzen denn da bei Columbia?
Zitat von StefanKSacha Baron Cohen als Holmes und Will Ferrell als Watson
Toll! Da wird Holmes vielleicht endlich mal menschlicher? Er spuckt, flucht, rülpst, popelt, furzt und zieht dazu alberne Grimassen und macht anzügliche Bemerkungen über Frauen (oder ist vielleicht tuntig schwul?)? Hach, meine Tonne freut sich schon sichtlich auf diese Scheibe (die Hülle der DVD wird ja noch für Selbstgebranntes wieder zu verwenden sein)!!!
Es kommt noch "besser". Soeben wurde Robert Downey Jr. als Titeldarsteller in Guy Ritchies Actionkomödie "Sherlock Holmes" von Warner Bros. verkündet. Drehbeginn: dieser Herbst.