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Dieses Thema hat 15 Antworten
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 Film- und Fernsehklassiker international
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Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

21.06.2015 13:35
#16 RE: "Alfred Hitchcock zeigt" auf DVD Zitat · Antworten

In Erinnerung an Christopher Lee:

BEWERTET: "The Sign of Satan" (Das Zeichen Satans) USA 1964
mit: Christopher Lee, Gia Scala, Gilbert Green, Adam Roarke, Myron Healey, Byron Keith, Nicki Brick u.a. | Drehbuch: Barré Lyndon nach einer Kurzgeschichte von Robert Bloch | Regie: Robert Douglas

Der Filmemacher Max Rubini holt den österreichischen Schauspieler Karl Jorla nach Hollywood, nachdem er ihn in einem Film über Satanskult gesehen hat. Jorla ist genau das, was er für seinen neuen Horrorfilm benötigt. Der scheue Mann fühlt sich jedoch von den Teufelsanbetern verfolgt, die bereits den Regisseur seines letzten Films ermordeten und nun hinter ihm her sind, da der Streifen eigentlich nie öffentlich gezeigt werden sollte. Trotz hoher Sicherheitsvorkehrungen ist Jorla am Tag des Drehbeginns verschwunden....



Christopher Lee kriecht zu Beginn der Episode aus einem Sarg, während rings um ihn die Nebel wabern und eine unheimliche Musik ertönt. Diese Szene wirkt wie die Quintessenz seiner Horrorauftritte und beinhaltet - da sie Teil des Films im Film ist - eine doppelbödige Aussage. Sie ist eine Hommage an das Image des Darstellers als Mann, der einem Gänsehaut über den Rücken jagen konnte und dabei stets elegant und unnahbar wirkte. Lee spricht in der Folge der Reihe "The Alfred Hitchcock Hour" Englisch mit deutschem Akzent, da er einen Schauspieler aus der Alpenrepublik verkörpert. Die Professionalität des Filmbetriebs in den Hollywoodstudios reizt ihn, andererseits verabscheut er die notwendige Selbstvermarktung und die Einschränkung der Autonomie des Individuums, die damit einhergeht. Lee gewinnt die Sympathie des Zusehers durch sein bestimmtes Auftreten, das ihn gleichzeitig stark und verletzlich erscheinen lässt. Die Spannung steigert sich mit jedem weiteren Versteckspiel, das er sich mit seinen Verfolgern und den um ihn (und den finanziellen Erfolg ihres Projekts) besorgten Aufpassern liefert. Leider - und hier zeigt sich der rabenschwarze Unterton der Reihe - bricht die Kontinuität gerade in jenem Moment ab, als sich die Gefahr, in der Karl Jorla sich befindet, zuspitzt. Das fehlende Glied in der Kette hinterlässt am Ende einen unbefriedigenden Nachgeschmack, entspricht aber der Machart der Serie.

Zitat von Booklet zu 'Alfred Hitchcock zeigt' Teil 2
"Der Schauspieler Robert Douglas, hier Produzent und Regisseur in Personalunion, verhalf seinem Freund Christopher Lee zu dessen erstem Hollywoodauftritt. Die Hammer-Horror-Legende verleiht der kruden Geschichte von 'Psycho'-Autor Bloch (...) die passende filmgeschichtliche Statur, seine glänzende Redekunst und ein paar deutsche Worte.


Fazit: Ich habe nach der Erstsichtung 4/5 Punkten vergeben und bestätige nun nach der Zweitsichtung aus aktuellem Anlass mein Urteil. Die Atmosphäre auf dem Filmset wurde sehr gut eingefangen und Lee wirkt wie ein exotischer Fremdkörper. Er ist ein Wanderer zwischen den Welten (der Modernität der Industriegesellschaft Amerikas und dem im Aberglauben und der Tradition verhafteten 'alten Europa'), dessen Faszination aus der Sorge erwächst, die man um den charismatischen Mann entwickelt.

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