1. Rene Clairs And Then There Were None, kannte ich bisher nur in Englisch, jetzt bin ich auf die deutsche Synchronisation gespannt.
Diesen Neuzugang habe ich in den letzten Tagen genutzt, um einen "Und dann gabs keines mehr"-Marathon zu starten. Will heißen, ich habe neben der Rene-Clair-Version auch das geheimnisvolle, blaue Schloss, den abrechnenden Unbekannten, die tödliche Safari, das russische Wochenende und sowohl die alte deutsche als auch die neue britische TV-Version angeschaut.
Mein Favorit bleibt weiterhin Desyat negrityat. Diese Umsetzung fühlt sich für mich am realsten, glaubhaftesten an und weist für mich die treffendste Besetzung auf. Die neueste britische krankt trotz aller Meriten, guten Schauspielerleistungen, einem atmosphärischen Anfang und einem geglückten Schluss, an einer Überdramatisierung. "Stil über Substanz", wenn man so will.
Von den drei Towers-Produktionen gefällt mir momentan sogar "Tod auf Safari" am Besten, weil es trotz aller Schwächen inspirierter wirkt als das teils sehr unlogische Remake vom Remake oder das fast schon "fröhliche" Remake, das selbst Rene Clairs Version noch an Harmlosigkeit übertrifft. Was es in der britischen TV-Version an psychologischer Zuspitzung zu viel hat, hat es dort zu wenig.
Die deutsche Version läuft quasi außer Konkurrenz, da es sich dabei mehr oder weniger um ein abgefilmtes Theaterstück handelt.
Gubanov
(
gelöscht
)
Beiträge:
07.01.2018 11:05
#5252 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ?
Zitat von Count Villain im Beitrag #5259Mein Favorit bleibt weiterhin Desyat negrityat. Diese Umsetzung fühlt sich für mich am realsten, glaubhaftesten an und weist für mich die treffendste Besetzung auf. Die neueste britische krankt trotz aller Meriten, guten Schauspielerleistungen, einem atmosphärischen Anfang und einem geglückten Schluss, an einer Überdramatisierung. "Stil über Substanz", wenn man so will.
Besser könnte man es nicht formulieren. Die 2015er-Version ist bemüht, aber eben zu bemüht, um an die Sowjetverfilmung, die auf jedwedes Chichi verzichtet, heranzureichen. Ich habe mich auch gestern noch mit @Percy Lister über die BBC-Variante unterhalten und gemeint, dass es keiner der Schauspieler schaffte, meine erste Gesichtsassoziation mit den Romanfiguren umzupolen. Ich stelle mir immer noch die russischen oder im Zweifelsfall die 1965er-Akteure vor, wenn ich an die "zehn kleinen Negerlein" denke. Bei den Towers-Produktionen kommst du zu einem erstaunlicheren Urteil, aber ja: Es gab durchaus sehr überzeugende Punkte an der "tödlichen Safari", die aber zugleich irgendwie auch ziemlich kitschig wirkte.
Auf der anderen Seite des Bettes Frankreich 2008 Mit Sophie Marceau, Dany Boon, Antoine Duléry, Roland Giraud, Anny Duperey, Juliette Arnaud, Ninon Mauger, Clémot Couture François Vincentelli. Regie : Pascale Pouzadoux
Das Thema Rollentausch wird hier aus meiner Sicht erstmals mit der gehörigen Portion Herz bravourös gespielt. Ich habe die letzten Jahre viele Neuproduktionen zu diesem Thema gesehen, doch diese Verfilmung zeigt die Problematik in der Familie auf realistische und gefühlvolle Weise. Eine Produktion hierzulande hätte sicher einige Feministinnen Sturm laufen lassen, zeigt sie auch die Gefühlsseite der Kinder und des Ehemannes.
Einen großen Anteil des Erfolgs an der Anfangs holprigen Verfilmung trägt Dany Boon (Willkommen bei den Sch’tis, wer diesen Film nicht kennt unbedingt ansehen). Er meistert die Rolle des modernen, verständnisvollen Mannes ganz ohne dabei die übliche Männerrolle zu spielen diese dennoch gefühlvoll und einsichtig. Sophie Marceau gelingt es ebenfalls sich aus den typischen deutschen Klischeeverfilmungen abzuheben und die Rolle einer Mutter realistisch, gefühlvoll und nachvollziehbar zu spielen.
So überrascht auch der Schluß nicht und zeigt, daß ohne die üblichen Rollenvorbilder auch Erfolge im Beruf möglich sind und eine Familie dabei nicht unter den bekannten Dogmen der Selbstverwirklichungen leiden muß.
Liesl Karlstadt und Karl Valentin Deutschland 2008 Mit Johannes Herrschmann, Hannah Herzsprung, Bettina Redlich, Gisela Schneeberger, Alexander Held Axel Prahl, Michael Lerchenberg. Regie: Jo Baier Sehr eindruckvolles Porträt der beiden Volksschauspieler, das mich aufgrund der schauspielerischen Leistungen in der Tat trotz später Anschaustunden ganz in seinen Bann gezogen hat. Sehr Sehenswert!
Mit Ryan Gosling, Rachel McAdams, James Garner, Gena Rowlands, James Marsden, Joan Allen. Regie Nick Cassavetes.
Ein Film der eine sehr zarte Liebesgeschichte erzählt und die Probleme zwischen arm und reich. Ohne Längen wird Spannung aufgebaut und endet in einem überraschenden und gefühlsstarken Schluß dessen Problematik sich nicht intensiver darstellen läßt. Hervorragend. Sehr Sehenswert!
Als ich diesen Film in der üblichen Wochendurchsicht hatte, stieß mein Kleiner gegen Mitte dazu und wir schauten ihn uns bis zum Ende an. Als er einige Wochen später den Wunsch äußerte diesen Film noch mal sehen zu wollen, zeigte mir wie wichtig dies war und bewog mich diese Rezension zu schreiben.
Wer aufgibt ist tot, Deutschland 2016 Mit Bjarne Mädel, Katharina Marie Schubert, Amber Bongard, Friederike Kempter, David C. Bunners, Lutz Magnus Schäfer. Drehbuch Christian Jeltsch, Regie Stephan Wagner.
Ein ganz besonderer Film, bei dem es Bjarne Madel gelingt den Zuschauer auf symphatische Art und Weise an seiner persönlichen Entwicklung so teilhaben zu lassen, daß darüber hinaus eine Spannung an seinem Lernerfolg entsteht, welche die Geschichte ohne Längen wie im Flug vergehen läßt. Iterativ wie beim schälen einer Zwiebel entstehen immer wieder neue Erkenntnisse die wiederum neue Fragestellungen erzeugen, welche wiederum neue Erkennnisse entstehen lassen, bis es ihm, der ganz vorne falsch abgebogen war, irgendwann und endlich gelingt die Kernproblematik seines Lebens zu erkennen, weil er am Ende seine Schuld nicht mehr als Rechtfertigung auf Andere abzuwälzt. Dabei hat es der Zuschauer auch beim wiederholten Anschauen schwer zunächst die Handlungszeitsprünge zu verstehen und zugleich Lohmanns Fehler im Umgang mit Anderen wahrzunehmen, zu analysieren und den nächsten Iterationsschritt zu verstehen oder gar vorauszusehen. Eine psychologische Höchstleistung vom feinsten, das diesen Film mühelos in seiner Kategorie als Top1-Film klassifiziert. Zudem ist er auch noch sehr Sehenswert
Hallo Ihr Lieben ! Also Ich werd mir in den nächsten Minuten" Das Sündige Dorf von 1966 anschauen. Einfach klasse die alten filme. Sie streicheln meine Seele.
Also ich hab mir mal wieder seit langem " Prosit Neujahr " von 1964 angeschaut. Also schon damals wusten Die Stars wie man Sylvester feiert. Da war mal Roberto Blanko noch ganz schön jung, und die vielen andren stars. Ist aufjedenfall unterhaltsammer als das was heute so lauft.
Na ja gut wenns mir reicht , na werd ich heute abend, mal " Saison in Salzburg " von 1966 mit der damals wunderschönen Auer anschauen.
Hier ist mal dem ZDF ein toller aktueller TV-Film geglückt.
Mein ziemlich kleiner Freund Frankreich 2016. Mit Jean Dujardin, Virginie Efira, Cédric Kahn, Stéphanie Papanian, César Domboy. Buch Laurent Tirard, Grégorire Vigneron. Regie Laurent Tirard.
Wo sehr viele Filme erst eine Handlug aufbauen geht es schon in wenigen Minuten mit Tempo los und das bis es in der Tat an der Zeit ist das Geschehene zu überdenken. Ein ungemein sympathischer Hauptdarsteller, eine zarte und einfühlsam spielende Hauptdarstellerin. Vieles geschieht ohne laute Worte mit Blicken und Gesten und man taucht verzaubert dennoch voller Erwartung was passieren mag in die Handlung ein und schwups ist der Film leider schon am Ende. Jean Dujardin muß man sich auf alle Fälle merken. Eine hervorragend leichte Romanze die aufgrund ihrer doch besonderen Problematik einen Platz unter den Top10 im Genre Romantik/Melodram verdient. Und man kann sich den Film aufgrund des tollen Spiels auch mindestens ein weiteres Mal ansehen. "Sehenswert".
Zitat von Havi17 im Beitrag #5260Jean Dujardin muß man sich auf alle Fälle merken.
Nach dem Oscar für "The Artist" hatte ich ehrlich gesagt eine größere Karriere erwartet. Mal sehen, wie er sich im neuen Polanski-Film "J'accuse" schlägt.
Zitat von Havi17 im Beitrag #5260Hier ist mal dem ZDF ein toller aktueller TV-Film geglückt.
Etwas missverständlich formuliert. Das ZDF hat einen Film eingekauft, der dir offensichtlich zugesagt hat - und zwar mitnichten einen TV-, sondern einen Kinofilm.
Die Kamine von Green Knowe (From Time to Time) Science Fiction Drama England 2009 Mit Maggie Smith, Alex Etel, Timothy Spall, Pauline Collins, Eliza Bennett, Rachel Bell, Dominic West, Carice van Houten, Douglas Booth, Jenny McCracken, Christine Lohr, Allen Leech, Hugh Bonneville, Kwayedza Kureya, Harriet Walter. Drehbuch : Lucy M. Boston, Julian Fellowes . Regie : Julian Fellowes
Große Kino, Tolle Atmosphäre mit Nebel, altem Hofgut, Gewölben, Licht und Schatten mit Geistern die erscheinen und Personen welche diese sehen und welche nicht. Die Handlung im jetzt, in der Retrospektive dann wieder im jetzt und ein Akteur der mit dem Zuschauer immer dabei ist, Tolly (Alex Ethel). Die Bezeichnung Fantasy/Drama ist wg. Fantasy nicht korrekt und wertet dieses Werk ab, denn die Fantasy-Elemente entsprechen der Realität nur eben als Zeitreise in die Vergangenheit. Science Fiction Drama (Die Zeitmaschine 1960) wird dem gerecht.
Die Handlung, die Intrigen um den kleinen Jacob (Kwayedza Kureya) erinnern an Palace Hotel, überhaupt die ganze Handlung auch wenn diese auf dem Anwesen Green Knowe stattfindet. Das irreale Spiel erinnert ein wenig an "Eine Weihnachstgeschichte England 1951". Lauter gute Zutaten, Detailtreue und hervorragende schauspielerische Leistungen der ganzen Crew runden dieses besondere Drama ab. Ein Top10 Science Fiction Drama.