mit Dyanne Thorne, Jerry Delony, Max Thayer, Richard Kennedy, Tanya Boyd, Marilyn Joi
Ilsa ist Aufseherin in dem Harem eines reichen wie berüchtigten Sex-Scheichs, dort führt sie ein gnadenloses Regiment und versorgt ihren Herrn immerzu mit neuem Nachschub. Da diese Neuzugänge nicht gerade freiwillig den Besitzer wechseln und den perversen Gepflogenheiten des Scheichs oftmals nicht genügen, hilft die sadistische Aufseherin gerne nach, und macht die wehrlosen Frauen mit außerordentlichen Mitteln gefügig. Die Willkürherrschaft ist allerdings in Gefahr, da der Geheimdienst aufmerksam wird. Auch in diesem Teil sieht man Ilsa oftmals außer Kontrolle, und dank Dyanne Thorne wurden die Spiele hier fulminant und sehr eindeutig fortgesetzt. Mir kommt sie bei dem was sie tut dermaßen überzeugend vor, dass man schon hinterfragen muss, ob man eine solche Performance guten Gewissens eigentlich beeindruckend finden darf? Aber die Antwort ist ja. Mich fasziniert und erstaunt diese Schauspielerin, die vielleicht mit überschaubarem schauspielerischen Talent agierte, aber dennoch eine derartig packende Präsenz vermitteln konnte, um aus der Titelfigur ein berüchtigtes Markenzeichen zu kreieren. Den besonderen Schliff verleiht ihr Ursula Heyer als Synchronsprecherin, die jedes Biest und jedes Luder so einmalig interpretieren kann. Die Geschichte ist mal wieder nicht von dieser Welt, und der Zuschauer wird mit der visuellen Keule beinahe K.o. geschlagen. Bestialische Foltermethoden oder Verstümmelung der übleren Sorte nehmen häufiger mal in unappetitlichen Bildern Gestalt an, außerdem hat der Scheich seine eigenen Praktiken offenbar selbst erfunden, und reißerische Effekte lauern im Szenario nahezu in Minutentakten. So ist dieser "Ilsa"-Teil sehr unterhaltsam für diejenigen, die diese Dame mögen, beziehungsweise hassen, ansonsten dürften ihre Aktivitäten für die Allgemeinheit wohl eher schwer bekömmlich sein. Abgefahren ist das Ganze garantiert und sowieso, aber - in welcher Hinsicht auch immer - irgendwie beeindruckend.
The Last Warrior - Der Kämpfer einer verlorenen Welt(Italien 1983, Originaltitel: Il giustiziere della terra perduta)
Robert dreht auf, Donald dreht durch
Wir kennen das Szenario. Mal wieder wütete ein Atomkrieg, mal wieder liegt die Zivilisation zerschmettert am Boden. Josh McBride (Robert Ginty) brettert mit seinem flotten Moped durch diese trostlose Welt, hinter jeder Kurve lauert der Tod (oder ein Gehilfe des Sensenmannes). Einerseits treiben Schergen des gnadenlosen Diktators Prossor (Donald Pleasence) ihr Unwesen, andererseits ist diverser Pöbel auf der Suche nach Opfern. McBride geht seinen eigenen Weg, eines Tages führt ihn ein Unfall jedoch in das Gebiet der Widerstandsbewegung. Freundlicherweise heilen die Damen und Herren die Verletzungen ihres Gastes. Mehr noch, sie halten den einsamen Burschen für den Auserwählten, er soll Professor McWayne (Harrison Muller Sr.) aus den Fängen Prossors befreien. McWayne ist der Denker und Lenker des Widerstands, für den Zusammenhalt der Bewegung unerlässlich. Trotz seiner Zweifel begibt sich McBride gemeinsam mit McWaynes Tochter Nastasia (Persis Khambatta) in die Höhle des Löwen. Im Herrschaftsbereich des Despoten greifen dessen Omega-Truppen mit aller Härte durch, dennoch kann der Professor befreit werden und mit McBride fliehen. Leider Nastasia verletzt zurück, fürchterliche Folterungen erwarten die junge Frau, Prossor kümmert sich persönlich um seine Beute...
Endzeit aus Italien, ich liebe es! Aus der Hochzeit des Genres stammt der kurz vorgestellte Streifen. Sicher kein Chef auf diesem wundervollen Spielfeld, für Fans jedoch eine angenehme Ergänzung zu den Überfliegern. Übermächtige Schätze drängen "The Last Warrior" in die zweite Reihe, es folgen ein paar Beispiele:
• Fireflash – der Tag nach dem Ende(1983/ 2019: Dopo la caduta di New York / Regie: Sergio Martino) • Metropolis 2000(1982 / I nuovi barbari / Regie: Enzo G. Castellari) • Endgame – das letzte Spiel mit dem Tod(1983 / Endgame - Bronx lotta finale / Regie: Joe D'Amato)
Martino, Castellari, D'Amato! Weiterhin waren Grössen wie Lucio Fulci und Ruggero Deodato in diesem Gefilde unterwegs (teils in Randbereichen), gewissermaßen ein Sammelbecken verehrter Genre-Regisseure, konzentriert in einem recht überschaubaren Zeitfenster (es wurden nicht alle Herren von mir aufgezählt, ich bitte um Nachsicht). Zwar brachten die späteren achtziger Jahre weitere Endzeit-Sausen hervor, der Gipfel der Lust wurde aber fraglos in den Jahren 1982/83 errreicht!
Auf dem Regiestuhl von "The Last Warrior" nahm der Amerikaner David Worth Platz, für die Story zeichnet er ebenfalls verantwortlich. Die ganz grosse Karriere sollte Worth verwehrt bleiben, auf sein Konto gehen einige sympathische B-Knaller, z. B. mehrere Action-Flicks mit Cynthia Rothrock. Im Bonusbereich der mir vorliegenden DVD ist ein Interview mit David Worth zu finden, der sich wohlgesonnen über seinen Film äussert. "Kein guter Film, aber eine sehr lehrreiche Erfahrung und angenehmes Arbeitsklima", so die Kernaussage des Herrn Worth. Recht hat er, als "guter Film" geht sein Ausflug in die Endzeit eher nicht durch (was auch immer ein "guter Film" sein mag), indessen ist der Streifen verdammt unterhaltsam, kommt mit bizarren Einschüben daher, punktet gar mit einer gelungenen Überraschung! An Albernheiten mangelt es nicht, der Held hat einen vorlauten Computer in seinem Motorrad verbaut, "Einstein" gibt gern Widerworte und sorgt für manchen Schmunzler. Grosse Klasse die Kameraarbeit von Giancarlo Ferrando (der auch Martinos "Fireflash" gekonnt einfing), durch dessen Gespür und Können der Film massiv an Qualität gewinnt. Action kommt in Form von jeder Menge Geballer und wilden Verfolgungsjadgen daher, die Waffensounds tönen grotesk, hin und wieder gibt es satte Explosionen auf die entzüdeten Augen. Vor allem der Machtbereich des Fieslings wurde stilvoll angelegt, dazu gibt es ein paar obskure Sets, in des Diktators Diskothek verbringen die braven Bürger ihre Freizeit, verabreichte Tranquilizer sorgen für Ruhe und Ordnung im Stadtstaat. Endzeit geht nicht ohne eine Dosis Mutation, kurzzeitig müssen sich Held und Heldin mit bekloppten Retro-Morlocks rumärgen.
Robert Ginty verstarb leider 2009, er wird B-Filmfanatikern für immer als "The Exterminator" (1980) in bester Erinnerung bleiben. Ginty hat im Vergleich zu seiner Paraderolle an Profil gewonnen, erinnert mich an eine schmale Ausgabe von Roddy Piper. Persis Khambatta gibt sich kratzbürstig, die toughe Rolle steht ihr gut zu Gesicht, weibliche Reize sind auf diesem Tummelplatz des Irrsinns weniger gefragt. Donald Pleasence erwartungsgemäß grandios, der Mann ist stets eine sichere Bank. Pleasence hetzte dem legendären Serienkillermonster Michael Myers durch etliche Halloween-Aufgüsse nach, er gab im Bond-Kosmos die beste Ausgabe des Superschurken Blofeld, manchmal der Held, oft der Bösewicht, fast immer psychotisch, ein Mann für alle Fälle des trabenden bis galoppierenden Wahnsinns! Prossor ist ein ekelhafter Nazi, löscht aus was nicht passt, kleidet seine Truppen in an die SS angelehnte Klamotten. Eine bessere Besetzung als Donald Pleasence? Denkt nicht mal daran! Fred Williamson taucht in einer Nebenrolle auf. Jau, er ist einfach da, das reicht, Fred Williamson ist Fred Williamson ist Fred Williamson! Harrison Muller Sr. träumt von einer besseren Welt, die übrigen Gestalten fallen in die Kategorien "anonyme Metzelmasse", "Ekelfratzen", "Mutanten" und "Pöbel" (wahlweise kombinierbar).
Regisseur und Autor David Worth kann sich zwar nicht mit seinem Kollegen aus Italien messen, doch die starke Kameraarbeit von Giancarlo Ferrando, knuffige Einfälle und absurde Momente, die starke Besetzung, der gekonnte Umgang mit den Klischees des Genres, sorgen letztlich für ein kurzweiliges Vergnügen. Gerade kommt mir der Chor in den Sinn, mit dem uns Worth gegen Ende des Lichtspiels drangsaliert, unglaublich, diesen Erguss muss ich zwangsläufig ins Herz schliessen!
Mir liegt die DVD von Imperial Pictures vor, neben dem ungekürzten Film gibt es (nicht viele, aber interessante) Boni zu geniessen. Alternativ bietet Retrofilm Auflagen in Hartboxen an (die günstigere Imperial-DVD kommt im Amaray (Clone) ins Haus).
6,5/10 (mehr lässt die extrem starke Verwandtschaft nicht zu, in Gedanken addiere ich diverse Wohlfühlpunkte!!!)
Lieblingszitat:
"Ihre Bosheit muss bis zum Tode bekämpft werden!"
Die deutsche Synchro hat einige Entgleisungen in der Hinterhand, ich verzichte aus Rücksicht auf empfindliche Forianer auf entsprechende Zitate.
DIE TEUFLISCHE INTRIGE (Original: L Intrigo, FR/Italien 1963)
Amalfi bietet den reizvollen Rahmen für diesen durchaus unterhaltsamen, wenn auch wenig logischen Thriller um einen charmanten italienischen Grafen mit einem bösen Geheimnis, hält er doch seine Ehefrau, die nach einem Skiunfall an Gedächtnislücken leidet, wie eine Gefangene in seiner prunkvollen Villa, gibt sie gegenüber Personal und Besuchern als seine Tochter aus und plant ihren Tod, um an ihr Vermögen zu gelangen. Soweit die recht hanebüchene Ausgangssituation, die sich zuspitzt, als ein amerikanischer Kunstexperte und dessen Assistentin in die Villa kommen, um die dort befindlichen Kunstwerke zu begutachten und sich der Graf in die hübsche, aber engagierte junge Frau verliebt. Durch die ruhige, aber nicht langweilige Erzählweise, die soliden Darstellerleistungen und die gelegentlich geschickt eingestreuten Rätsel- und Schockmomente (der Schäferhund, das geschwätzige amerikanische Ehepaar, die Manschettenknöpfe) wirkte die Geschichte auf mich viel weniger unglaubwürdig und konstruiert, als sie bei Licht betrachtet natürlich ist, das gilt auch für das Finale, das auf nicht ungeschickte Weise manche Fragen offen lässt. Vielleicht hab ich mich aber auch zu sehr von den unaufdringlich eingefangenen sommerlichen Postkartenbildern einlullen lassen. Darstellerisch bewegt sich der Film erstaunlich frei von Theatralik und Übertreibung, Rossano Brazzis Graf ist ein angenehmer, kunstverständiger Mensch, seine gelegentliche Reizbarkeit scheint auf seine angespannte familiäre Situation zurückzuführen zu sein, Shirley Jones verkörpert eine frische, selbständige junge Dame, die sich nicht so leicht ins Boxhorn jagen lässt, zwei schöne Nebenrolleninterpretationen liefern George Sanders als auf Bequemlichkeit bedachter und mit trockenem Witz ausgestatteter Kunstfachmann und Micheline Presle als abgelegte Geliebte.
Barbara Anne würde ich nur allzu gern in weiteren Kloppern der B- und C-Klasse geniessen, leider ein nicht erfüllbares Verlangen. Rittmeisterin Constable beherrscht nicht nur Fratzenschneiderei und Schiessprügel, sie glänzt mit einem gut bestückten Obstkorb (der leider zu selten in den Vordergrund tritt), die schnelle Nummer mit Lady Termintor, schmerzhaftes Ende für manch schmalbrüstigen Burschen.
An dieser Stelle möchte ich betonen, welches Vergnügen es immer wieder ist, die originellen Kritiken des Wortvirtuosen Blap zu lesen. Seine Texte sprühen vor Selbstironie, Witz und kreativen Wortschöpfungen. Man muss nicht seiner Meinung sein, kommt aber nicht umhin, seine Hingabe an seine persönlichen Favoriten zu bewundern.
Blap hat mir schon einige vergnügliche Abende beschert, da ich mir aufgrund seiner Kritiken Filme angeguckt habe, die ich sonst nicht mit der Kneifzange angefasst hätte.
Da kann ich mich Josh nur anschließen! Da die Schnittmenge aber ohnehin sehr groß ist, sollte ich vielleicht eher sagen, dass Blap einige meiner DVD-Käufe rapide beschleunigt hat!
Ich hab gerade den " Why Do fools fall in Love " drin mit der Halle Berry. Da bin ich ja mächtig auf die Nase gefallen damit. jetzt ist der nur in English, und ich dachte das der auch in deutsch wäre. Jetzt hab ich den Film und versteh kein wort was die sprechen. zum Heulen ist das.
Da muss ich wohl hoffen das man den mal wieder im Deutschen TV austrahlt. So was blödes von mir, könnt mich grad Ohrfeigen!
DIE NICHTEN DER FRAU OBERST / LES NIÈCES DE LA FEMME DU COLONEL (1968)
mit Heidrun Hankammer, Kai Fischer, Tamara Baroni, Britt Lindberg, Claus Tinney, Heiner Hitz, Steven Tedd
Die attraktive Frau Oberst ist zwar verwitwet, lebt auf ihrem malerischen Anwesen aber nicht gerade wie eine Heilige. Ihre jungen Liebhaber geben sich nahezu die Klinke in die Hand. Die heiratswütigen unter ihnen vermittelt Frau Oberst kurzerhand an ihre schönen Nichten, da sie doch sehr am ausgelassenen Lotterleben gefallen gefunden hat. Schon bald zeigen sich erste Komplikationen der Ehe. "Die Nichten der Frau Oberst" gilt nicht nur als erfolgreichster Film von Produzent Erwin C. Dietrich, sondern auch als größter Kassenerfolg des Kino-Jahres 1968. Sicher traf der Film den damaligen Zeitgeist sehr genau und kann wohl als Pionier der Sexwelle bezeichnet werden, aber aus heutiger Sicht fällt es jedenfalls mir schwer, diesen Erfolg nachzuvollziehen. Die Handlung ist hauchdünn und albern, genau wie die Sex-Kapriolen der Hauptdarstellerinnen. Kai Fischer als Frau Oberst und lustige Witwe, wirkt allerdings recht überzeugend und bekommt durch die Synchronstimme von Ingrid van Bergen eine noch laszivere Note, außerdem beweist Heidrun Hankammer (hier als Heidrun van Hoven) ansatzweise, dass sie auch eine Hauptrolle stemmen konnte. Hervorzuheben sind unbedingt noch Soundtrack und die malerischen Bilder der Szenerie, ansonsten findet man nichts als quälende Langeweile pur. Auch Karin Field, die angeblich im Geschehen mitwirken soll, konnte ich unter keiner der Bettdecken ausfindig machen, was schließlich ausschlaggebend für das Zweite Ansehen dieser Chose war. Letztlich tragen also nur die Hauptdarstellerinnen noch gerade so zu einer mäßigen Unterhaltung bei und man philosophiert über die Tatsache, dass sich die Zeiten wohl gravierend geändert haben müssen.
Zitat von Prisma im Beitrag #4907 außerdem beweist Heidrun Hankammer (hier als Heidrun van Hoven) ansatzweise, dass sie auch eine Hauptrolle stemmen konnte.
Das ist so überraschend nicht, in ihren Wallace-Rollen konnte sie schauspielerisch immer überzeugen. Speziell ihre kurze Szene im "Gorilla" ist mir da in überraschend positiver Erinnerung.
Zitat von Prisma im Beitrag #4905Da kann ich mich Josh nur anschließen! Da die Schnittmenge aber ohnehin sehr groß ist, sollte ich vielleicht eher sagen, dass Blap einige meiner DVD-Käufe rapide beschleunigt hat!
Zitat von Josh im Beitrag #4904Blap hat mir schon einige vergnügliche Abende beschert, da ich mir aufgrund seiner Kritiken Filme angeguckt habe, die ich sonst nicht mit der Kneifzange angefasst hätte.
Ich übernehme keine Verantwortung für schädliche Nebenwirkungen!
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Unerträgliche Hitze, daher die letzten Nächte im Ultrakurzformat:
• Ninja III - Die Herrschaft der Ninja(USA 1984) - Der böse Geist eines noch böseren Ninja gewinnt Macht über Lucinda Dickey. Nichts geht mehr, nun kann nur noch der gute Ninja Shô Kosugi helfen...
Mord, Fratzengeballer und Aerobic! Völlig hirntote Story, inszeniert von Sam Firstenberg. Cannon dreht durch, ich drehe mit und bin sehr angetan. Bescheuertes Spektakel, sehr unterhaltsam. Endlich auf DVD und BD erhältlich, leider ist die Auswertung lieblos geraten. Besser so als gar nicht, dennoch hätte man sich mit der Aufbereitung des Materials ein wenig Mühe geben können.
Mag ich sehr = 7/10
• Scre4m(USA 2011) - Nach über zehn Jahren Pause schickt Wes Craven seine Stammbesetzung wieder ins Rennen, auf ein fröhliches Wiedersehen mit David Arquette, Neve Campbell, Courteney Cox und neuen Gesichtern.
Nichts erwartet, viel bekommen. Starker Viertling, vermutlich die beste Fortsetung des 1996er Auftakts. Wer die damalige Trilogie mag, der sollte sich die Fortführung der Reihe keinesfalls durch die Lappen gehen lassen! Die BD ist sehr ordentlich, nette Boni runden den positiven Eindruck ab.
7,5/10 (gut bis sehr gut)
• Angst über der Stadt(Frankreich, Italien 1975) - Es folgt ein älterer Kurzkommentar:
In Paris geht ein wahnsinniger Killer um. Er hält sich für die gültige Moralinstanz, junge Damen die gegen seine Weltanschauung verstossen, überführt der Fanatiker gnadenlos in eine andere Bewusstseinsebene. Commissaire Jean Letellier (Jean-Paul Belmondo) und sein Team werden mit der Ergreifung des Serientäters beauftragt. Letellier passt dieses "Psychozeug" nicht in den Kram, er hat noch eine Rechung mit einem anderen Schwerverbrecher zu begleichen. Dieser Bursche namens Marcucci tötete bei einer wilden Verfolgungsjagd Letelliers Partner. Durch fragwürdige Entscheidungen steht dem Kommissar nicht nur Ärger mit seinem Chef ins Haus, auch die lokale Presse meint es nicht gut mit den oft grobschlächtigen Methoden des Ermittlers...
"Peur sur la ville" ein ein erstklassiger Action-Thriller aus dem Jahre 1975. Belmondo zeigt sich bestens in Form, die Rolle des harten Bullen wurde ihm auf den Leib geschneidert. Der Killer wird von Adalberto Maria Merli ebenfalls sehr gut dargestellt, ein herrlich fieser Typ. Verhaltensmuster, Kleidung und Taten des Mordbuben erinnern durchaus an einen gepflegten Giallo, während der Held in Richtung Dirty Harry tendiert.
Rund zwei Stunden beste Unterhaltung, die Verfolgungsjagd über den Dächern von Paris bescherte mir ein paar graue Haare zusätzlich.
Sehr gut = Dicke 8/10
Nachtrag: Wundervoller Klassiker, der immer geht! An der DVD aus dem Hause Anolis gibt es nichts zu meckern. Der Streifen gehört in jede gepflegte Sammlung!
Zitat von Prisma im Beitrag #4907 außerdem beweist Heidrun Hankammer (hier als Heidrun van Hoven) ansatzweise, dass sie auch eine Hauptrolle stemmen konnte.
Das ist so überraschend nicht, in ihren Wallace-Rollen konnte sie schauspielerisch immer überzeugen. Speziell ihre kurze Szene im "Gorilla" ist mir da in überraschend positiver Erinnerung.
Ich sehe sie ja auch sehr gerne, so ist das nicht. Manche Kracher habe ich mir wegen ihr überhaupt erst zugelegt, wie zum Beispiel "Der Fluch der schwarzen Schwestern", mit einem ihrer denkwürdigsten Auftritte. Und auf derartiges spielte ich eben an, wenn schauspielerische Kompetenzen beinahe die dritte Geige spielten. In "Die Nichten der Frau Oberst" war das so ein Mittelding. Heidrun Hankammer bekam leider zu selten die Möglichkeiten um sich zu profilieren.
Sword and Sorcery Collection von Shout! Factory (USA)
Helden, Schwerter & Möpse! Das doppelte Double Feature für finstere Nächte hemmungsloser Barbarei!
Auf zwei DVDs erwarten den Zuschauer vier kleine Schätzchen:
• Deathstalker • Deathstalker II • Barbarian Queen • The Warrior and the Sorceress
Vier Kommentare im Ultrakurzformat:
• Deathstalker(Argentinien, USA 1984) - Deathstalker (Rick Hill) ist ein unbeugsamer Krieger. Wenn ihm eine Konfrontation Vorteile bringt, nimmt er es mit jedem Gegner auf. Doch eines Tages wartet eine ehrenvolle Aufgabe auf den blonden Hünen, er soll dem gestürzten König Tulak (Jorge Sorvik) unter die Arme greifen. Dazu muss der fiese Munkar (Bernard Erhard) bezwungen werden, der unrechtmäßige Herrscher überzieht das Land mit Terror und Angst, zu allem Überfluss befindet sich Tulaks Tochter Codille (Barbi Benton) in den Klauen des Sadisten. Deathstalker macht sich auf den Weg, erfährt nebenbei von drei magischen Artefakten. Blondine Kaira (Lana Clarkson) und Schwertkämpfer Oghris (Richard Brooker) schliessen sich Deathstalker an, gelangen gemeinsam in den Palast des Tyrannen. Der Sieger eines grossen Turniers darf Tulak herausfordern, freilich spielt der verschlagene Bursche ein falsches Spiel...
"Deathstalker" ist eine wahre Wonne für Freunde gepflegter Barbarenstreifen! Ein Held aus gestähltem Muskelfleisch, ein herrlich fieser Gegenspieler, groteske Kreaturen und schöne Frauen ohne Kleidung. Der Schwerter klirren, die Möpse beben, Vollbedienung! Stimmungsvolle Kulissen, quasi vom Wald ins düstere Gemäuer, jede Menge Mord und Totschlag, solide ausgeführte Kämpfe, gesunde Härte, magische Gegenstände. Kreativ ist der Plot sicher nicht, lustvoll suhlt sich der Stoff in sämtlichen Klischees, aus meiner Sicht geht die Rechung souverän auf. Kernige Dialoge sorgen für manchen Schmunzler, knapp 80 Minuten Spieldauer vergehen wie im Fluge, von Leerlauf und/oder Füllmaterial keine Spur! In Deutschland wurde der Film unter dem Titel "Der Todesjäger" fürs Kino und den Videomarkt ausgewertet. Leider existiert bisher keine DVD-Veröffentlichung für unseren Markt, ich hoffe auf Nachbesserung.
• Deathstalker II(Argentinien, USA 1987) - Deathstalker (John Terlesky) gaunert sich locker durch das Leben. Als die blonde Schönheit Reena (Monique Gabrielle) in sein Leben tritt, hat der Tagedieb plötzlich mehr Trubel um die Ohren als im lieb ist. Laut eigener Angabe ist die junge Dame eine Prinzessin, sie wurde vom bösartigen Magier Jarek (John Lazar) aus ihrem Palast vertrieben. Skeptisch nimmt sich Deathstalker der Mission an. Bevor er endlich Jarek stellen kann, muss er sich um die mordlüsterne Sultana (Toni Naples) und anderes Gesindel kümmern. Damit nicht genug, auch die Königin der Amazonen (Maria Socas) ist dem Helden nicht wohlgesonnen, sie lässt ihn gegen die gewaltige Gorgo (Dee Booher) in den Ring steigen...
"Deathstalker II" ist keine echte Fortsetzung, vielmehr tischt uns Regisseur Jim Wynorski eine liebenswerte Genre-Parodie auf. Angenehmerweise gleitet das Treiben nicht in allzu stumpfsinnigen Klamauk ab, geht die "typische Sword & Sorcery Atmosphäre" nicht verloren, der Streifen hat mehr zu bieten als eine öde Sammlung mieser Kalauer (obschon es nicht entsprechenden Einschüben mangelt). Frech wurden ein paar Szenen aus "Deathstalker" geliehen, die man durchaus geschickt recycelt hat. John Terlesky macht seine Sache als Held mit Humor nicht schlecht, einige andere Damen und Herren sorgen jedoch für die wahren Glanzlichter. Allen voran Monique Gabrielle in einer Doppelrolle, die es immer wieder schaft auf dem schmalen Grat zwischen Liebchen und Nervensäge zu balancieren, dabei nie in unangenehme Bereich abstürzt. Auch hier existiert bisher keine DVD für den deutschsprachigen Raum, unfassbar. Der deutsche Titel lautet "Mystor – Der Todesjäger II".
• Barbarian Queen(Argentinien, USA 1985) - Amethea (Lana Clarkson) und Argan (Frank Zagarino) wollen heiraten, plötzlich wird ihr Dorf von einer wilden Horde überfallen. Fast alle Bewohner werden niedergemetzelt, Amethea steht der Sinn nach Rache! Die ebenfalls kampfstarke Tiniara (Susana Traverso) und die zarte Estrild (Katt Shea) haben überlebt, zunächst gilt es die wehrlose Taramis (Dawn Dunlap), Ametheas kleine Schwester, aus den Händen ihrer Peiniger zu befreien. Überall lauern feindliche Truppen, immerhin treffen die Frauen auf eine Gruppe anderer Widerstandskämpfer. Argan hat die Attacke auf die Ansiedlung überlebt, er wurde verschleppt und soll nun als Gladiator für Unterhaltung sorgen...
"Barbarian Queen" geizt nicht mit schönen Frauen, Lana Clarkson war bereits im ersten "Deathstalker" unterwegs, einmal mehr gewährt sie dem Zuschauer Blicke auf ihre schmackhaften Auslagen. Meine entzündeten Augen konnten sich vor allem an Susana Traverso und Katt Shea laben. Frau Shea ist extrem liebenswert, ein typisches Babe der achtziger Jahre, irgendwo zwischen Aerobic und Flashdance falsch abgebogen, zuckersüss! Unterschätzt die Dame nicht, sie verdiente ihre Brötchen auch als Regisseurin und Drehbuchautorin! Vordergründig verzichtet der Streifen auf allzu viel gewollten Humor, für etliche Lacher ist dennoch gesorgt, keine Bange! ...und wieder keine deutsche Scheibe, was ist nur los?
• The Warrior and the Sorceress(Argentinien, USA 1984) - Zwei Sonnen brennen gnadenlos auf den Planeten herab, Wasser ist rar und kostbar. Zeg (Luke Askew) und Bal Caz (Guillermo Marín) sind Todfeinde, die wohlhabenden Fieslinge umgeben sich mit zahlreichen Söldnern und Mordbuben. Kain (David Carradine) taucht auf, er beginnt damit die Parteien gegeneinander auszuspielen, der alte Geistliche Bludge (Harry Townes) unterstützt den Neuankömmling nach Kräften. Bald liegen die ersten Kadaver im Staub, Kain versteht es sein Schwert gezielt und gewinnbringend zu führen. Längst ist Naja (Maria Socas) zum Spielball der lokalen Anführer geworden, wird Kain der geknechteten Schönheit zur Hilfe eilen...???
1964 bediente sich Sergio Leone bei Akira Kurosawas "Yojimbo - Der Leibwächter" (1961), sein "Für eine Handvoll Dollar" löste den Italowestern-Boom aus und machte Clint Eastwood zum Star. 1996 schickte Walter Hill einen gewissen Bruce Willis ins Rennen, in "Last Man Standing" flogen Christopher Walken und anderen Gesellen zahllose Kugeln um die Ohren. "The Warrior and the Sorceress" aka "Der Krieger und die Hexe" reiht sich ein wenig unscheinbar ein, trotz des reizvollen Szenarios mutet diese Version des Stoffes teils ausgelaugt an. An David Carradine liegt es nicht, er spielt gewohnt lässig und markant auf. Die Fratzen von Luke Askew oder Harry Townes wird vermutlich jeder Filmfreund erkennen, Maria Socas sorgt für eine kleine Dosis weiblicher Reize. Ihr ahnt es, wieder ist keine DVD für den einheimischen Markt verfügbar.
Fazit zur Sword and Sorcery Collection! Alle Filme liegen in ansprechender Qualität vor, zusätzlich gibt es (teilweise) Audiokommentare zu den Streifen und diverse Trailer. "Barbarian Queen" wird lediglich in der R-Rated Fassung angeboten, die entfallenen Szenen sind im Bonusbereich zu finden. Für Freunde des Genres ist diese Veröffentlichung ein klarer Pflichtkauf. Dennoch hoffe ich auf Auswertungen für den deutschsprachigen Markt, die damaligen Synchros sollten nicht unbeachtet bleiben.
Schaurige Zahlenwertungen der Verdammnis:
• Deathstalker = 8/10 (wundervolle Unterhaltung, ein echter Volltreffer) • Deathstalker II = 6,5/10 (macht Laune, Zombies inklusive) • Barbarian Queen = 7/10 (mein Knuffelchen im Rahmen dieser Zusammenstellung) • The Warrior and the Sorceress = 6/10 (Knappe 6, David Carradine machts möglich)
Vier Schwerter krachen auf mein fauliges Fleisch, Möpse wippen, Hintern beben, vielen Dank!
Kleine Hartbox (#94, Cover A) aus der Trash Collection von CMV
Black Zombies(Italien 1991, Originaltitel: Demoni 3)
Bizarre Rituale beleben fauliges Fleisch
Dick (Joe Balogh), Jessica (Sonia Curtis) und Kevin (Keith Van Hoven) sind im Auftrag einer Plattenfirma in Brasilien unterwegs, sie sollen möglichst viele Samba-Rhythmen per Tape festhalten. Während sich das Liebespaar Jessica und Kevin gut versteht, trägt Jessicas Bruder Dick seine Unzufriedenheit offen zur Schau. Der junge Mann interessiert sich für den Macumba-Kult und dessen Bräuche, stösst bei seinen Mitreisenden allerdings auf taube Ohren. Tatsächlich gelingt es Dick einer Zeremonie beizuwohnen, er verliert jedoch das Bewusstsein, wacht am nächsten Morgen zerknirscht in seinem Hotelzimmer auf. Eile zum Aufbruch ist geboten, die Reise soll die kleine Gruppe weiter nach Belo Horizonte führen. Auf einer abgelegenen Nebenstrecke streikt das Auto, weit ausserhalb jeder Ortschaft. Glücklicherweise tauchen Jose (Philip Murray) und Sonia (Juliana Teixeira) auf, die ganz in der Nähe ein altes Anwesen gemietet haben. Hausmädchen Maria (Maria Alves) erblickt ein Amulett um Dicks Hals, blankes Entsetzen packt die Dienerin im Genick. Bald streifen grauenvolle Gestalten durch die Gegend, gnadenlos und blutrünstig stellen sie den Anwesenden nach...
Umberto Lenzi zählt zu den wichtigsten Regisseuren des italienischen Genrekinos, seine grössten Erfolge feierte er in den siebziger und achtziger Jahren. Als Beispiele sprechen der starke Giallo "Spasmo" (1974), der grandiose Polizei-/Gangsterfilm "Die Viper" (Roma a mano armata, 1976) und der Kannibalen-Reisser "Lebendig gefressen" (Mangiati vivi!, 1980) für sich, die Aufzählung wäre ohne Schwierigkeiten um zahlreiche Edelsteine erweiterbar. "Black Zombies" wurde der Originaltitel "Demoni 3" verpasst, ein weiterer/tatsächlicher Bezug auf die Filme von Lamberto Bava besteht freilich nicht. In einem ländlich-waldigen Umfeld scheucht Umberto Untote aus den Gräbern. Mit viel gutem Willen könnte man eine Brücke in Richtung Rassenkonflikt in das Treiben interpretieren, handelt es sich bei den Zombies doch um ehemalige Sklaven, arme Seelen die von perversen Großgrundbesitzern wie Vieh gehalten und gequält wurden. Jedem halbwegs ernsthaften Ansatz hält diese Betrachtung kaum stand, hier wurde lediglich ein geeigneter Aufhänger gesucht und gefunden.
Auf der DVD ist ein Interview mit Lenzi zu finden, der sich nicht allzu positiv über seinen Film äussert. Hauptsächlich führt er seine negativen Erinnerungen auf die Schauspieler zurück, die Damen und Herren entsprachen aus Geld- und Zeitnot überwiegend nicht seinen Wünschen. Gewisser Frust scheint nicht unverständlich, immerhin arbeitete Lenzi in den vorherigen Jahrzehnten mit vielen der grössten Genrestars zusammen, hier muss er sich mit der dritten Garde begnügen. Es ist nicht zu leugnen, hohen Wiedererkennungswert oder gar grossartige Leistungen hat das Ensemble nicht zu bieten. Ich komme indessen recht gut mit den Darstellern klar, keiner der Mitwirkenden nervt, allesamt gehen sie in der durchaus ansprechenden Atmosphäre auf. Eben wegen der Unscheinbarkeit beschränke ich mich auf die kleinen Glanzlichter. Maria Alves kann herrlich panisch aus der Wäsche schauen, Keith Van Hoven sorgt für den sympathischen Anker. Stars sind die knuffig anzuschauenden Zombies, schlufernd tragen sie ihre Hack- und Stechwerkzeuge durch die Kulissen, Augen sind besonders begehrt. Untote wollen Satisfaktion, gewissermaßen Zombies auf Vergeltungstour, warum nicht.
"Black Zombies" stellt für Sammler und Fans eine schöne Ergänzung zu den Klassikern des Genres dar. Es muss nicht immer ein Zombie am Glockenseil hängen, auch Streifen aus der hinteren Ecke der Schublade können Freude machen. Trotz ungünstiger Umstände gelingt Lenzi der Aufbau einer runden Atmosphäre, die Musik aus der Feder von Franco Micalizzi gefällt. Obendrein sind die Zombies nett anzuschauen, obligate Schlurfer des Todes, keine hektischen Neo-Beisser mit athletischen Fähigkeiten. Wer nicht genug von derartigen Ergüssen bekommen kann, der sollte sich diesen späten Lenzi ins Blut drücken. Ehrlich, es bereitet keine Pein, berauscht zwar nur in gemäßigten Bahnen, tut aber schlicht gut und geht locker rein.
CMV hat das Filmchen als #94 der hauseigenen Trash Collection veröffentlicht, die gebotene Qualität ist ordentlich, der Bonusbereich gibt Trailer und das oben erwähnte Interview mit Umberto Lenzi her (welches bereits ein paar Jahre auf dem Buckel hat, es scheint noch aus der VHS-Ära zu stammen). Zwei unterschiedliche Cover stehen zur Auswahl, wie üblich kommen die DVDs in kleinen Hartboxen ins Haus.
Ich mag diese kleinen Knuffelchen aus der "Endphase" des italienischen Genrekinos. Ergo setzt es wohlgestimmte 6/10 (Wohlfühlbonus fliesst nicht in die Zahlenwertung ein, wird aber in meinen Herzkammern an die Wände geschrieben).
mit Elke Sommer, Ivan Desny, Helmut Schmid, René Dary, Claire Maurier, Käthe Haack und Danik Patisson
Model Daniela bekommt die Chance, bei einem der renommiertesten Modehäuser Roms unterzukommen. Die Freude ist allerdings nur von kurzer Dauer, denn mit ihrem Chef gerät sie an einen skrupellosen Geschäftsmann. Erpressung, Prostitution und sogar Mord scheinen in der feinen Gesellschaft an der Tagesordnung zu sein. Träume lösen sich in Luft auf und Daniela gerät in gefährliche Situationen. Der Titel hört sich bezüglich des Produktionsjahres schon nach einem kleinen Skandal an, doch hier bekommt man nicht gerade sehr viel geboten. Die Inszenierung ist leider halbherzig, langatmig und inkonsequent ausgefallen. Elke Sommer muss einen schrecklich naiven Charakter zeichnen und zeigt schauspielerisch gesehen sehr leichte Kost, dafür kann sie aber optisch gesehen entschädigen. Der Verlauf der Geschichte ist ohne größere Spektakel versehen worden und lässt sich nach kürzester Zeit unproblematisch herleiten. Spannend wird es nur selten und überhaupt muss man sich mit einem überaus trivialen Geschehen herumquälen. Auch die Schauspieler hat man insgesamt schon deutlich besser gesehen, wobei Ivan Desny auch auf Sparflamme aus dem Stand überzeugend wirkt. Hier scheint tatsächlich alles angestaubt zu sein und das angeblich brandheiße Thema wurde sehr altmodisch umgesetzt, so dass "Zarte Haut in schwarzer Seide" als belanglos einzustufen ist. Vielleicht wäre es dem Streifen zu Gute gekommen, wenn man das Milieu etwas besser gezeichnet, und auf zu viel unfreiwillige Komik verzichtet hätte. Außer nostalgischen Einblicken findet man in diesem Film wenig Erbauliches. Langweilig!
• White Force(Australien, Philippinen 1988) - Sam J. Jones eiert in Jeans und Leder durch die grüne Hölle und den Dschungel der Großstadt, nebenher sind diverse Fiesling zu bekämpfen und sonstige Schweinereien aufzudecken.
B-Action für Genreallesglotzer, für den Rest der Menschheit vermutlich unerträglich. Die DVD aus der Reihe "Action Sensation" von Voulez Vous ist zweckmäßig und zum kleinen Preis erhältlich, Süchtlinge dürfen zugreifen.
6/10 (durch die Fanbrille)
• Revolver(Großbritannien, Frankreich 2005) - Guy Ritchie setzte 1998 mit "Lock, Stock and Two Smoking Barrels" ein dickes Ausrufezeichen, legte 2000 den starken Streifen "Snatch" nach. "Revolver" markiert die Rückkehr des Regisseurs zum Gangsterfilm, versucht gleichzeitig das Genre mit frischem Wind zu beleben ohne die Wurzeln zu verleugnen. Überdies hat Ritchie mit Jason Statham und Ray Liotta solide aufspielende Hauptakteure am Start.
"Revolver" möchte intelligent, cool und philosophisch sein, versinkt jedoch mit zunehmender Spieldauer in verquaster Sülze und aufgeblasenem Gehabe. Durchaus ein mutiger Film, doch Guy Ritchie scheitert am eigenen Anspruch, verhebt sich gewaltig. An der DVD aus dem Hause Ascot gibt es nichts zu meckern.
Mut verdient Respekt, daher freundliche 5/10
• Agent Red(USA 2000) - Dolph Lundgren rettet die Welt, zumindest einen erheblichen Teil unserer Zivilisation. Zuvor sind im Bauch eine U-Bootes fiese Fratzen zu verbeulen, die Ex-Verlobte muss gerettet werden, es gilt dem Oberfiesling flotte Sprüche um die Ohren zu hauen. "Ich mische mich nicht in Ihre Pläne ein, ich beende sie!" Legt euch nicht mit meinem geliebten Dolph an!
Haarsträubende Story, herrlich beknackte Dialoge, bodenständige Action. Auf der DVD von EuroVideo findet der Filmfreund auch eine gekürzte Fassung des Dolph-Klassikers "Men of War" (die in der vorhandenen Form freilich überflüssig ist). Daher ignoriere ich die sinnlose Beigabe und erfreue mich an der soliden Präsentation von "Agent Red"(zu "Men of War" gibt der Markt geeignetere Auswertungen her).
Kein Höhepunkt in der Filmographie des Herrn Lundgren, fraglos kurzweilige Unterhaltung für treue Verehrer und Jünger = 6,5/10