Zitat Leider doch arg enttäuschend, schauspielerische Leistungen, die teilweise fast an Schultheater
Na, ich finde es arg übertrieben, den großartigen Schauspielern Uhlig, Dahlke und vor allem Lingen als Inspektor vorzuwerfen, sie würden wie eine Schultheatergruppe agieren. Meine Meinung: Sie alleine machen den Film doch sehenswert. Semmelroth als Regisseur hat den Film langsam inszeniert, angepasst an die damalige Zeit, die noch nicht so hektisch durch Internet und Handys war. Jönssons Musik passt sich dem Geschehen an. Wer an den Film jedoch mit der Einstellung "Krimi" à la Durbridge/ Wallace herangeht, wird zwangsläufig enttäuscht. Ich muss aber zugeben, dass mir DER MONDDIAMANT auch weniger gefällt als etwa FRAU IN WEISS oder ROTER SCHAL.
P.S.: Übrigens: die Schultheatergruppen, die ich kenne, spielen alle hervorragend und exzellent![/quote]
Der Monddiamant gehört, wie einige andere Romanverfilmungen zu den sog. Plüschkrimis. Und, da wiederhole ich mich, diese haben so garnichts mit dem Begriff Straßenfeger zu tun. Das ist ein geschickter Marketingfeldzug der ARD indem die echten Straßenfeger sich in der Neuzeit einen Namen machen und der Begriff Straßenfeger, wie etwa Mercedes, den Käufer suggeriert hier etwas besonderes zu kaufen. Zurück zum Plüschkrimi. Der Mondiamant ist für mich, das sehe ich etwas anders als Georg, einer der besten. Doch sind diese eher pompöse Kammerspiele mit vielen Außenaufnahmen, als etwa ein Durbridge oder gar ein Wallace. Überhaupt ist es nicht angebracht Plüschkrimis mit etwas zu vergleichen. Es handelt sich hier um eigenständige aufwendige Romanverfilmungen, welche sich tlw. dicht an die Romanvorlage halten und mit einem großen Staraufgebot aufwarten. Die Handlung entwickeln sich dramaturgisch geschickt, sodaß man bis zu drei Folgen á 90 Min damit ausfüllt und trotzdem keine Langeweile aufkommt. Meine Großmutter, die eine sehr aufmerksame Zuschauerin war, brachte mich damals auf den Geschmack und wir fieberten gemeinsam den Fortsetzungen entgegen. Hier zeigt sich für mich auch deutlich ein Unterschied der Generationen. Diese hatten einfach eine andere Geduld auch beim Zuschauen und kombinieren. Dabei ging ihnen auch sehr wenig verloren und gerade das zeichnet eine gute Verfilmung aus. Der Zuschauer wird an Schwachstellen nicht vom Tempo überrollt, was heute gerne vorkommt, man es jedoch nicht merkt (merken möchte). Ein Plüschkrimi ist wie ein gutes Buch, das man in Ruhe ließ und Zeit hat nachzudenken. Theo Lingen spielt seine Rolle im Monddiamant hervorragend zumal dies so garnicht sein gewohntes Genre ist. Wer Stefan Behrens erst mit Wallace kennengelernt hat, den trifft der umgekehrte Fall. Wallace ist so garnicht sein Genre und er war damals ein sehr beliebter junger Schauspieler.
Stimme mit Dir (fast, siehe weiter unten) 100%ig überein! Ich habe zwar geschrieben, dass mir FRAU und SCHAL besser gefallen, aber nicht, dass der Monddiamant deshalb schlecht ist. Die Frau ist etwas "gruseliger" (Eric Pohlmann und Pinkas Braun sind super!!!!!) und "Schal" überzeugt durch die eiskalt spielende Ellen Schwiers. Ich mag auch die restlichen fünf Plüsch-Krimis (Affäre Lerouge, Onkel Silas, Strick um den Hals, Lady Audleys Geheimnis, Lucilla) sehr gerne und sehe sie mir in regelmäßigen Abständen mit großer Freude an (alleine schon wegen der Darsteller). Die Langsamkeit, in der sich die Handlung entwickelt und in der sich die Spannung aufbaut entspannt regelrecht und ist zu den heutigen Tsching-Bumm-Filmen eine echte stressfreie Abwechslung.
Und der Begriff "Straßenfeger" ist m. E. nicht ganz verkehrt (darin stimme ich mit Dir nicht ganz überein): immerhin hatte "Frau in Weiß" über 70% Einschaltquote, wenn ich mich richtig erinnere.
P.S.: Vielleicht könnte man hier einen eigenen Thread eröffnen. Mache ich unter dem Titel "Bewertet: Plüschkrimis (WDR 1971-1979)"
Band Hurra ich bin Papa : Mit Heinz Rühmann, Albert Florath, Walter Schuller, Carola Höhn Regie : Kurt Hoffmann
Unter der bewährten Regie von Kurt Hoffmann einer der liebevollsten Familienfilme überhaupt. Behutsam und nur mit kleinen Zeigefingern wird hier die Liebe zu einem Kind geweckt und aufgezeigt, was Leben bedeutet. Seitenhiebe auf die Glamour-Gesellschaft gehören genauso dazu, wie der Schwenk zur Menschlichkeit. Ohne Längen vertieft man sich in die Charaktere und sieht was Kinderaugen und Verantwortungsgefühl ausmachen. Das sollte sich heute so mancher Überflieger mal zu Gemüte führen.
Diese Video2000 Bandaufnahme stammt aus dem Jahre 1985 und wurde heute auf DVD überspielt Die Qualität der Aufnahme ist, wie viele andere, heute noch so gut, als wäre diese aktuell aufgezeichnet worden. Dabei ist kein Tracking notwendig, das Abspielgerät von 1980 hatte schon damals eine ausgeklügelte Videokopfanpassung. Dazu kommt, daß die Ausstrahlungen von Filmmaterial im TV bestmöglich war und nicht etwa wie heute tlw. minderwertige Digitalkopien verwendet werden.
Ron Ely in DER SCHREI DER SCHWARZEN WÖLFE Ein Harald-Reinl-Film der Lisa-Film nach Motiven von Jack London mit Raimund Harmstorf, Gila von Weitershausen, Art Brauss, Angelica Ott, Karl Lange, Caterina Conti, Hans Terofal, Heinrich Schweiger u.v.a. Gesamtleitung: Karl Spiehs. Regie: Dr. Harald Reinl. Verleih: Constantin-Film. FSK: 12 Jahre.
Band Wachtmeister Studer : Mit Heinrich Gretler, Anne-Marie Blanc, Adolf Manz, Bertha Danegger, Armin Schweizer, Robert Bichler. Regie : Leopold Lindberg.
Nach langer Zeit habe ich mir anläßlich der Überspielung einer TV-Aufzeichnung von 1985 diesen Kriminalfilm von 1939 wieder einmal angesehen. Anders als damals ...
Dieser emotional perfekt geprägte Film überzeugt durch Detailtreue und einen hervorragend agierenden Heinrich Gretler. Ganz ohne Effekthascherei, garnicht wie ein Krimi wirkend, fängt dieser den Zuschauer ganz behutsam in ein Geschehen ein, daß vorrangig die betroffenen Personen skizziert. Man merkt nicht, wie man selbst in die Handlung verwoben wird, sodaß jede inzenierte Kleinigkeit beim Publikum Erstaunen oder Entzücken verursacht, als wäre man selbst dabei.
Großes Kino, Dramaturgie vom feinsten und eine großartige Riege von Schauspielern an bildlich tlw. ungewöhnlich eingefangenen Handlungsorten, machen diesen Film zum puren Genuß. Sehr Sehenswert.
Stewart Granger und Pierre Brice in dem Alfred-Vohrer-Film OLD SUREHAND 1. TEIL nach einer Erzählung von Karl May mit Larry Pennell, Letitia Roman, Mario Girotti, Wolfgang Lukschy, Erik Schumann v.a. und Paddy Fox. Drehbuch: Fred Denger. Kamera: Karl Löb. Musik: Martin Böttcher. Produktionsleitung: Wolfgang Kühnlenz. Herstellungsleitung: Erwin Gitt. Gesamtleitung: Horst Wendlandt. Regie: Alfred Vohrer. Eine Produktion der Rialto Film Preben Philipsen im Verleih Constantin Film. FSK: 12 Jahre.
Band Matto regiert 1947 : Mit Heinrich Gretler, Gottlieb Büchi, Fritz Delius, Emil Gerber, Max Haufler. Regie : Leopold Lindtberg.
Die Handlung - anders aufgebaut als "Wachtmeister Studer", weiß man als Zuschauer zunächst mehr als Studer. Doch gerade das verschafft einem die Zeit sich gemeinsam mit Studer und intensiver auf die Betroffenen zu konzentrieren. Adolf Manz spielt seine Rolle als "Verückter" sehr überzeugend, sodaß man als Zuschauer voll in die Handlung um ihn herum hineingezogen wird. Atemlos verfolgt man jede Chance ihn zu entlasten, obwohl es nicht sicher ist, daß er der Täter sein kann. Dramaturgisch perfekt, dazu, ein paar kurze Pausen mit schönen Kameraeinstellungen um nachdenken und verarbeiten zu können. Die Handlung vergeht im Fluge und am Ende das große Aufatmen. Wow, ebenfalls großes Kino bei der "Fortsetzug" des "Wachtmeister Studer". Sehr Sehenswert !
Arthur Penn: Dead Of Winter (1987) mit Roddy McDowall (Planet Der Affen /Tollkühne Hexe in ihrem Fliegenden Bett) unspektakulährer Thriller, der mit sehr wenigen Darstellern auskommt (dafür Spielt dann Mary Steenburgen gleich 3 Rollen)