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Dieses Thema hat 8 Antworten
und wurde 511 mal aufgerufen
 Off-Topic
Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

26.01.2008 20:04
Dinger gibt's die gibt's nicht... Zitat · Antworten
Hallo,
nachstehend ein Artikel anläßlich einer Anzeige gegen das Ehepaar Schmidt:

Nichtraucher zeigen Helmut Schmidt an
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Hamburg (dpa) - Der Verstoß gegen das Rauchverbot in einem Hamburger Theater wird für Altkanzler Helmut Schmidt (SPD) vermutlich keine strafrechtlichen Konsequenzen haben.

«Zweifelsohne war das Rauchen gesundheitsschädigend, es ist aber nicht davon auszugehen, dass eine Körperverletzung durch das Ehepaar Schmidt vorlag», sagte Oberstaatsanwalt Rüdiger Bagger am Freitagabend der Deutschen Presse-Agentur dpa. Fernsehbilder des genüsslich rauchenden Schmidt hatten eine Nichtraucher-Initiative aus Hessen zu einer Strafanzeige veranlasst. «Wir haben Schmidt und seine Frau Loki wegen Körperverletzung und Verstoßes gegen das seit 1. Januar auch in Hamburg geltende Nichtraucherschutzgesetz angezeigt», sagte der Vorsitzende der Initiative aus Wiesbaden, Horst Keiser.

Bagger geht davon aus, dass das Verfahren der Staatsanwaltschaft gegen Schmidt (89) und seine Frau Loki (88) Mitte nächster Woche eingestellt wird. «Dann muss die zuständige Ordnungsbehörde ermitteln, ob in diesem Fall eine Ordnungswidrigkeit wegen Verstoßes gegen das Rauchverbot vorliegt», sagte Bagger. «In Deutschland kann jeder jeden anzeigen», erklärte er. Deshalb konnte die Wiesbadener Initiative Anzeige gegen die beiden passionierten Raucher stellen, obwohl deren Mitglieder nicht persönlich in dem Theater anwesend waren. Die Anzeige bezieht sich auf den Neujahrpunsch in dem Theater «Komödie Winterhuder Fährhaus» am 6. Januar. Ein TV-Bericht darüber hatte bei den hessischen Nichtrauchern Empörung ausgelöst.

«Helmut Schmidt setzt sich seit Jahrzehnten über bestehende Rechte hinweg. Er nimmt keine Rücksicht auf die Gesundheit der anwesenden Menschen, das interessiert einen Helmut Schmidt überhaupt nicht», sagte Keiser. Auch Theaterleiter Michael Lang wurde angezeigt - allerdings nur wegen Verstoßes gegen das Nichtraucherschutzgesetz, weil er den Eheleuten, die seit 65 Jahren miteinander verheiratet sind, das Rauchen gestattet hatte. In Hamburg gibt es aber bis Ende Februar bei dem Gesetz eine Übergangsfrist. Erst danach werden Raucher bei Verstößen mit einem Bußgeld ab 50 Euro zur Kasse gebeten.

Eine Anzeige wegen Körperverletzung gegen Raucher war auch schon vor dem nun in elf Bundesländern geltenden Rauchverbot möglich. «Wer dann aber in Gaststätten ging, wo geraucht wurde, willigte selbst in eine mögliche Körperverletzung durch Passivrauchen ein», erklärte Bagger. Die Anzeige gegen die Schmidts sei ein Beispiel dafür, «womit sich Staatsanwaltschaften in Deutschland heute beschäftigen müssen.»

Das Rauchen lasse er sich von niemanden verbieten, hat Schmidt einmal gesagt. Der Altkanzler ist wohl der einzige, der noch im deutschen Fernsehen rauchen darf, wie 2006 in der ARD-Sendung «Beckmann». Auch im amerikanischen Fernsehen zündet sich der 89- ährige gerne eine seiner geliebten Mentholzigaretten an. Loki Schmidt hatte bei dem in die Diskussion geratenen Neujahrspunsch laut «Hamburger Morgenpost» gesagt: «Im Ernst: Sogar die Ärzte raten uns davon ab. Die Umstellung würde zu viel Stress für den Körper bedeuten.»

Horst Keiser kritisierte, das Schmidt auch für Raucher ein schlechtes Vorbild sei. «Viele denken, ach komm, der ist 89, so schlimm kann es gar nicht sein.» Dabei werde verschwiegen, dass der Altkanzler vier Bypässe und einen Herzschrittmacher habe. «Wir gehen aber davon aus, dass unsere Anzeige nicht sehr erfolgversprechend ist», sagte der 64-Jährige. Aber es gehe darum, ein Zeichen zu setzen. «Wie sollen unsere Kinder und Jugendliche begreifen, dass Gesetze eingehalten werden müssen, wenn sich ein Staatsmann wie Helmut Schmidt darüber hinwegsetzt.»

Helmut Schmidt war von 1974 bis 1982 Bundeskanzler und zuvor von 1969 bis 1972 Verteidigungsminister. Während der Hamburger Sturmflut 1962 machte er sich als damaliger Innensenator als Krisenmanager bundesweit einen Namen. Loki war früher Lehrerin und gründete später die «Stiftung zum Schutz gefährdeter Pflanzen».

© Welt

P.S.: Hierzu kann ich nur sagen... ich freue mich - als Nichtraucher - auf jede Sendung in der Helmut Schmidt eine Zigarette anzündet. Vermutlich werden in diesem Jahr viele Kneipen und Restaraunts wegen diesem Gesetz schließen müssen. Als ob wire nicht wichtigere Probleme hätten!!!!
Mabuse Offline




Beiträge: 381

26.01.2008 22:08
#2 RE: Dinger gibt's die gibt's nicht... Zitat · Antworten

Unglaublich aber wahr, sowas ist auch nur in Deutschland vorstellbar. Typisch Deutsch - Ohne Worte!

Havi17 Offline




Beiträge: 3.763

26.01.2008 22:35
#3 RE: Dinger gibt's die gibt's nicht... Zitat · Antworten

Zitat von Joachim Kramp
Als ob wir nicht wichtigere Probleme hätten!!!!
Gut Joachim, Genau das. Doch solche Themen lenken so schön ab ... Das Phänomen ist weitverbreitet und die Bundesregierung ein gutes Vorbild dafür. Wenn man solche Vorbilder hat, brauche ich mich nicht über Aktionen einzelner zu wundern

Gruss
Havi17

DanielL Offline




Beiträge: 4.155

27.01.2008 14:46
#4 RE: Dinger gibt's die gibt's nicht... Zitat · Antworten
Dieser Horst Kaiser und seine Jünger haben wahrscheinlich schlichtweg nichts besseres zu tun. Anders kann ich mir soetwas nicht erklären.

Ich arbeite regelmäßig für eine regionale Werbe-Illustrierte die hier im Kreisgebiet Rhein-Erft kostenlos an alle Haushalte abgegeben wird. Grundsätzlich bin ich auch für den Erhalt der deutschen Sprachkultur und es muss auch nicht alles "Denglisch" sein, aber wenn man modern schreibt, lässt sich so manche Anglizisme nicht vermeiden. Jeden Monat bekommen wir bitterböse Schmähbriefe von einem Verein der deutschen Spracherhaltung, die uns dann detailliert unsere Tippfehler und unsere angeblich stilistischen Mängel detailliert samt Erläuterungen auflisten. Verziert mit diversen fantastischen Boykott-Drohungen.

Da frage ich mich wirklich wo manche die Zeit hernehmen.

Gruß,
Daniel

eastmancolor Offline



Beiträge: 2.622

27.01.2008 18:01
#5 RE: Dinger gibt's die gibt's nicht... Zitat · Antworten
Übrigens arbeite ich seit einem halben Jahr "wieder" für ein bundsweites Magazin, da sind wir ja fast Kollegen!
Allerdings im Marketing und nicht als Redakteur, was man bei mir wohl unschwer erkennen kann, grins.


Ich selbst bin Raucher und habe mich als das Rauchverbot kam, ziemlich aufgeregt. Mittlerweile (3 Monate später) ist es mir wurscht. Hab mich voll dran gewöhnt, das hätte ich nie gedacht. Wenn ich abends nach dem Ausgehen nachhause komme und anstatt 10 Zigaretten, nur 3 oder 4 geracht habe, kann ich auch nicht böse darüber sein.

Allerdings hasse ich Leute die nichts besseres zu tun haben als andere Leute anzuzeigen. In einem Nichtraucher Forum, haben sich User damit gebrüstet, schon 44 Kneipen angezeigt zu haben. Solchen Leuten, könnte ich eine reinhauen! Sorry. Diese Energie kann man für wichtigers nutzen.
DanielL Offline




Beiträge: 4.155

27.01.2008 20:36
#6 RE: Dinger gibt's die gibt's nicht... Zitat · Antworten
Ganz genau!

Das einzige Problem an der ganzen Nichtraucher-Regelung sind doch die ganzen Ausnahmeregelungen. Ich habe mich vor Kurzem mit einem Wirt unterhalten, der hat mir mal aufgezählt was es alles für Schlupflöcher gibt. So darf auch künftig bei "Traditionellen Festen" geraucht werden. Einige Wirte haben schon in alten Unterlagen nachgeschlagen, da gibt es dann an einem Samstag das Feuerwehrfest, am nächsten das Stadtfest, am nächsten das Schützenfest und so weiter... Andere haben die Kapazitäten für Raucherzimmer und wieder andere gründen Rauchervereine. Beim Eintritt in die Kneipe wird man dann Mitglied. Am Ende bleibt die Kneipe auf der Strecke, die dieses "Programm" nicht bieten kann. Also wenn schon NichtRaucherschutz, dann bitte einheitlich.

Ansonsten sehe ich das auch alles recht locker. Mich stört nicht, wenn am Nachbartische einer raucht. Ebensowenig finde ich aber macht es wenig Mühe als Raucher zwischen einem Bier und dem nächsten kurz vor die Tür zu gehen.
Einzig in Clubs ist es wirklich recht problematisch, da es als Raucher ätzend ist für jede Kippe rauszurennen. Andererseits steht in den Läden wirklich der Qualm und die Klamotten stinken später bestialisch.

Ich persönlich habe mehrere Jahre geraucht, bin aber seit mehr als einem Jahr Nichtraucher. Ich kann daher beide Parteien ganz gut nachvollziehen.

Gruß,
Daniel

Tom Offline



Beiträge: 739

19.02.2009 08:55
#7 RE: Dinger gibt's die gibt's nicht... Zitat · Antworten

Ausnahmeregelungen ist Gut

Hab gerade bei T-online gelesen, dass Axel Prahl (Tatortkommisar aus Münster) für seine Raucherei bei der Vorstellung des Neuen Tatorts 35 Euro zahlen muss.

Wo ist denn da dann bitte die Logik - ein Helmut Schmidt darf Rauchen und ein Axel Prahl darf Strafe zahlen - ok, der eine war mal Bundeskanzler, der andere "nur" Tatortkommisar. Zumindest habe ich nichts davon gehört, dass man unseren Altbundeskanzler wegen seiner Raucherei im Theater belangt.

Ein Hoch auf die Ausnahmeregelungen

Billyboy03 Offline




Beiträge: 714

20.02.2009 17:35
#8 RE: Dinger gibt's die gibt's nicht... Zitat · Antworten

Ich bin selber Gelegenheitsraucher (Zigarillo oder gar Zigarre) und mag aber keine verqualmten Kneipen, weil mir nach einem schönen Abend immer stundenlang die Augen tränen und brennen, bis tief in die Nacht hinein. Deshalb bin ich für eine konsequente Nichtraucher-Regelung in allen Kneipen, Klubs und Bars. Denn ich glaube, daß ich als Mensch das Recht habe, mich in jeder Bar oder Kneipe wohlzufühlen bei einigermaßen sauberer Luft. Wenn dort gerauucht wird, sind das ja nicht nur ein zwei Leutchen mit einer Zigarette, sondern da werden ja diverse Schachteln an einem Abend in vielleicht 120 Kubikmeter verqualmt. Ich finde, daß es auch keine Diskussion darüber geben kann, ob der Rauch (auch passiv) schädlich ist oder nicht. Kein ernsthafter Wissenschaftler oder Arzt wird das noch bestreiten. Und auch das Personal dort muß ja das Rauchkonzentrat ständig einatmen. Das ist selbst für einen Raucher recht heftig.
Ich bin für abgetrennte Räume oder kleine, überdachte Nebenbereiche oder so ähnlich, wo man rauchen kann. Diese Räume sollten aber einigermaßen ansprechend sein, weil sonst selbst starke Raucher diese nicht nutzen. Die wollen auch keine stinkige, gelbgeräucherte Bude mit überquellenden Aschern auf dem Tisch. Seit es die Nichtraucherregelungen gibt, komme ich selber auch kaum noch dazu, eine Zigarre zu rauchen, weil man diese eben nicht mal schnell vor der Tür rauchen kann, trotzdem ist mir die frischere Luft im Raum lieber als mein eigener Genuß.
Wegen mir hätte neben Axel Prahl auch Helmut Schmidt eine Strafe zahlen müssen, denn wenn ich eines nicht leiden kann, dann ist es die Ungleichbehandlung von Menschen.

Mit der Lizenz zum Verhüten

BillyBoy03

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

13.02.2010 16:45
#9 RE: Dinger gibt's die gibt's nicht... Zitat · Antworten

Zitat von Tom
Ausnahmeregelungen ist Gut

Ein Hoch auf die Ausnahmeregelungen


Dank "Jamaika" werden nun alle Aunahmeregelungen in unserem "großen" Saarland abgeschaft!

Joachim.
*Filme bleiben ewig jung!*

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