Für "FRENZY" möchte ich auch ne Lanze brechen, da er nach meinem Empfinden mit einer lässigen Leichtigkeit wie sonst kein anderer Hitchcok-Film inszeniert ist. Der Meister hatte bei seiner RÜckkehr nach England sichtlich Spaß und das atmet dieser Film aus jeder "Pore".
Der künstlerisch wertvollste und gelungenste Film ist meiner Meinung nach "VERTIGO".
Ein herrliches Experiment, und für micht mit dem meisten "Wohlfühlfaktor" ausgestattet, ist dann noch "COCKTAIL FÜR EINE LEICHE".
Dies sind meine besonderen Lieblinge, aber wie bereits angesprochen, (fast) jeder Hitchcock lohnt sich!
Dafür ist die Mordszene in dem alten Landhaus Kult und eine der besten, die ich jemals gesehen habe. Weiß gar nicht, was alle an Psycho finden, ist doch unrealistischer Quatsch in meinen Augen. Da gab es doch nun wirklich bessere Thriller wie, Vertigo oder "Im Schatten des Zweifels".[/quote]
Zu oben beschriebener Mordszene wiederhole ich mich gern. Man weiß ja, dass Alfred Hitchcock mit dieser Szene verdeutlich wollte, wie schwer es sein kann, einen Menschen umzubringen. Dieses Ziel hat er auch erreicht. Warum jedoch schreit Hermann Gromek (Wolfgang Kieling) nicht auf vor Schmerz, der ihm doch reichlich zugefügt wird? Warum ruft er nicht seinen Kumpan zu Hilfe, der draußen auf ihn wartet und läßt sich statt dessen immer weiter quälen? Soviel zum Thema Realismus!
"Vertigo" und "Ich Schatten des Zweifels" sind große Filme in einem wahrlich an Klassikern reichen Oeuvre! Keine Frage!
Zitat von Mr KeeneyFür "FRENZY" möchte ich auch ne Lanze brechen, da er nach meinem Empfinden mit einer lässigen Leichtigkeit wie sonst kein anderer Hitchcok-Film inszeniert ist. Der Meister hatte bei seiner RÜckkehr nach England sichtlich Spaß und das atmet dieser Film aus jeder "Pore".
fast) jeder Hitchcock lohnt sich!
Dem letzten Satz kann man nur zustimmen!
Mag sein, dass sich Alfred Hitchck nach dem Fiasko von "Marnie", "Der zerissene Vorhang" und "Topas" in der alten Heimat endlich wieder auf sich selbt besann. Völlig zurecht gilt "Frenzy" auch als sein großes Alterswerk.
Ich finde die berüchtigtete Vergewaltigungs- und Strangulationsszene in "Frenzy" nur schwer zu ertragen, jedoch sind die Szenen zwischen Inspektor Oxford und seiner Gattin wunderbar komödiantisch. Auch der Schluß ist sehr gelungen.
Ein alter Werbespruch lautete einmal: "Hitchcocks Leichen sind die feinsten!" Das mag sich geändert haben, aber seine Filme sind Klassiker (wenigstens die meisten), und sie werden es bleiben.
Mag sein, dass sich Alfred Hitchck nach dem Fiasko von "Marnie", "Der zerissene Vorhang" und "Topas" in der alten Heimat endlich wieder auf sich selbt besann. Völlig zurecht gilt "Frenzy" auch als sein großes Alterswerk.
Ein alter Werbespruch lautete einmal: "Hitchcocks Leichen sind die feinsten!" Das mag sich geändert haben, aber seine Filme sind Klassiker (wenigstens die meisten), und sie werden es bleiben.
Ja, "Frenzy" ist für mich tatsächlich Hitchcocks letzter großer Wurf, wohingegen "Family Plot" mich beim letzten Wiedersehen (obwohl ich den Film in recht guter Erinnerung hatte) doch etwas enttäuscht hat. Zu angestrengt und konstruiert wirkte dieser Film auf mich, auch der Humor ist stellenweise sehr bemüht (meines Erachtens liegt da ohnehin Hitchocks größtes Defizit (also hier als Kritik auf hohem Niveau zu sehen, sprich sonst ist wirklich nicht viel zu mäkeln!), zu wenig oder wenn dann meist sehr forcierter unnatürlicher Humor, von löblichen Ausnahmen wie eben "Frenzy" oder auch als weiteres diesbezügliches Positivbeispiel "Der Mann der zuviel wußte" abgesehen). Der "Family Plot" birgt noch ein paar gute Szenen, in denen Hitchs Können aufblitzt, als Film insgesamt ist er leider kein großes Abschiedswerk imho.
Vom Wohlfühlfaktor her, mag ich am liebsten; Das Fenster zum Hof
Psycho spaltet mich, einerseits spannend gemacht, andererseits finde ich die Handlung zu Kurzweilig und stellen Weise Langatmig.
Vertigo, von der Kamera Führung her wirklich toll gemacht, aber vor allem im Mitteil Teil ziemlich langatmig.
Der unbekannte Dritte, ist meiner Meinung nach Hitchocks bester Film, da er die Spannung kontinuierlich hält.
Als Negativ, bei fast allen Filmen ist die Musik zu bezeichnen (Bis auf die Mord Szene bei Psycho). Aber an sonsten für mich absolut keine Meisterweke, zu unorginell, kein Grund Thema, oder was meint ihr dazu ?
Als Negativ, bei fast allen Filmen ist die Musik zu bezeichnen (Bis auf die Mord Szene bei Psycho). Aber an sonsten für mich absolut keine Meisterweke, zu unorginell, kein Grund Thema, oder was meint ihr dazu ?
MfG
Janek
Dem kann ich nicht zustimmen! Bernard Herrmann hat zum Teil wunderbare Kompositionen für die Filme von Alfred Hitchcok geschaffen. Damit meine ich nicht nur die berühmten grellen Streicher bei "Psycho". Seine Musik zu "Vertigo" wird von vielen Kritikern sehr gelobt.
Sein schönstes Beispiel liefert Alfred Hitchcock jedoch in "Der Mann, der zuviel wußte". Wie man weiß, soll der Botschafter eines nicht genannten Landes in der Londoner Albert Hall während der Aufführung der "Storm Cloud Cantata" von Arthur Benjamin und D. B. Wyndham-Lewis (die Hitchcocks Meisterkomponist Bernard Hermann selbst dirigiert) ermordet werden und zwar während des einigen Beckenschlages der gesamten Komposition. Wie Hitchock hier die Musik einsetzt, um die Spannung ins schier unerträgliche zu steigern, ist schlicht und einfach genial!
"Der Mann, der zuviel wußte" hat auch einen Evergreen hervorgebracht. Doris Day singt "Que sera, sera" erst als Einschlaflied für ihren Sohn und später, um ihm das Leben zu retten. Das Lied von Ray Evans und Jay Livingston hat sogar einen OSCAR als bester Filmsong gewonnen.
Zitat von Mr Keeney Ja, "Frenzy" ist für mich tatsächlich Hitchcocks letzter großer Wurf, wohingegen "Family Plot" mich beim letzten Wiedersehen (obwohl ich den Film in recht guter Erinnerung hatte) doch etwas enttäuscht hat. Zu angestrengt und konstruiert wirkte dieser Film auf mich, auch der Humor ist stellenweise sehr bemüht (meines Erachtens liegt da ohnehin Hitchocks größtes Defizit (also hier als Kritik auf hohem Niveau zu sehen, sprich sonst ist wirklich nicht viel zu mäkeln!), zu wenig oder wenn dann meist sehr forcierter unnatürlicher Humor, von löblichen Ausnahmen wie eben "Frenzy" oder auch als weiteres diesbezügliches Positivbeispiel "Der Mann der zuviel wußte" abgesehen). Der "Family Plot" birgt noch ein paar gute Szenen, in denen Hitchs Können aufblitzt, als Film insgesamt ist er leider kein großes Abschiedswerk imho.
Ganz genau meine Meinung! Stimme voll und ganz zu!
Und wieder ein interessanter Alt-Thread. Hab hier einiges nachzuholen
Die top 10 Hitchcock würden bei mir in etwa so aussehen, allerdings ohne Ranking-Reihefolge:
-Erpressung/Blackmail(1929) Erster englischer Tonfilm! sehr spannendes Frühwerk mit sehr Hitchcock-typischen Abgründen und Überraschungen.
-Die 39 Stufen/39 Steps (1939) Spannend und temporeich mit einem sehr smarten,gewitzten Robert Donat in Bestform
-Rebecca (1940) Düstere, unheimliche Cornwall-Atmosphäre um ein dunkles Geheimnis. Schöner Grusel-Thriller.
-Im Schatten des Zweifels/Shadow of a doubt (1943) Joseph Cotten in seiner für mich besten Rolle in einem zwielichigen Doppelleben
-Lifeboat (1943) Klasse Darstellung, wie sich die Situation in der Beengtheit eines Rettungsbootes zuspitzt.
-Das Fenster zum Hof/Rear Window (1954) Die Handlung auf eine Wohnung reduziert.Toller Spannungsaufbau mit einfachsten Mitteln. Keine Sekunde langweilig.
-Bei Anruf Mord/dial M for murder (1954) Auch hier die Handlung fast ausschliesslich in einer Wohnung, absolut genialer Plot, hervorragend durchdachte Planung, die an einem winzigen Detail scheitert.
-Vertigo (1958) toller Psycho-Thriller
-Psycho (1960) schön, schauriger und atmosphärischer Grusel-Krimi in tollem schwarzweiß und völlig unerwarteter Auflösug. Der Hitchcock-Film schlechthin.
-Die Vögel/The birds (1963) sehr phantasievoller Horrorthriller.
Frenzy muss ich mir wieder mal Ansehen. Die Sichtung ist extrem lange her und meiner Erinnerung entschwunden.
Sehr schöne Top-Ten, Patrick. Die könnte ich für mich auch sofort unterschreiben. Aber wir wissen ja beide, dass Hitch uns so viele wunderbare Filmgeschenke gemacht hat, dass man mühelos und in beinahe ähnlicher Qualität auch eine völlig andere Top-Ten aufstellen könnte. Es ist eben ein große Traum-Auswahl. Man denke nur an "Der unsichtbare Dritte", "Eine Dame verschwindet", "Der falsche Mann", "Berüchtigt", "Rope", "Der Mann, der zuviel wusste" (auch die selten gezeigte Alt-Version), "Jung und unschuldig", "Nizza", "Harry", die ganz alten "Mieter" und "Nummer 17" - oder eben an das große Spätwerk, den Megaknaller "Frenzy" (unbedingt seehr bald ansehen!). Bei geschickter Verteilung reicht es sogar für drei gute Top-Tens...
Peter, da bin ich absolut bei dir. Ich habe erst kürzlich die erste Version von The Man Who Knew Too Much" von 1934 wieder angesehen und bin total begeistert davon. Inzwischen finde ich sogar "Riff-Piraten" höchst stimmungsvoll. Sir Alfred war wirklich ein Meister.
"Das ganze ist eine Sache der Vorstellungskraft. Phantasie."
(Heinz Drache in "Der Hexer")
Zitat von Peter im Beitrag #24Sehr schöne Top-Ten, Patrick. Die könnte ich für mich auch sofort unterschreiben. Aber wir wissen ja beide, dass Hitch uns so viele wunderbare Filmgeschenke gemacht hat, dass man mühelos und in beinahe ähnlicher Qualität auch eine völlig andere Top-Ten aufstellen könnte. Es ist eben ein große Traum-Auswahl. Man denke nur an "Der unsichtbare Dritte", "Eine Dame verschwindet", "Der falsche Mann", "Berüchtigt", "Rope", "Der Mann, der zuviel wusste" (auch die selten gezeigte Alt-Version), "Jung und unschuldig", "Nizza", "Harry", die ganz alten "Mieter" und "Nummer 17" - oder eben an das große Spätwerk, den Megaknaller "Frenzy" (unbedingt seehr bald ansehen!). Bei geschickter Verteilung reicht es sogar für drei gute Top-Tens...
Ja.Top 10 ist immer so eine Sache.Man ärgert sich hinterher immer, dass da soviel fehlt Den Grossteil der von dir Erwähnten würd ich auch nicht aus einer Liste schmeißen. Vor Allem "Der unsichtbare Dritte" oder "Nizza" Die Frenzy-Lücke werd ich auf jeden Fall demnächst schließen und auch Die 30er-Jahre Version von "man who knew too much".Ich kenne bislang nur die Version aus den Fifty`s.
Zitat von Cora Ann Milton im Beitrag #25Peter, da bin ich absolut bei dir. Ich habe erst kürzlich die erste Version von The Man Who Knew Too Much" von 1934 wieder angesehen und bin total begeistert davon. Inzwischen finde ich sogar "Riff-Piraten" höchst stimmungsvoll. Sir Alfred war wirklich ein Meister.
Hab mir "Jamaica Inn" einige Male angesehen, konnte mich allerdings nie wirklich damit anfreunden, obwohl ich als Freund der Briten Cornwall liebe (war dort nicht weniger als 6 Mal) und auch die Seefahrer-Atmosphäre grundsätzlich recht gern mag. Aber in diesem Streifen fehlt mir einfach was.
Natürlich ist "Riff-Piraten" kein "typischer Hitchcock" im klassischen Sinne. Bei der Erstsichtung hat er mir auch nicht besonders zugesagt, aber inzwischen finde ich ihn durchaus unterhaltsam. Charles Laughton, Leslie Banks (auch ganz großartig in "The Man Who Knew Too Much" von 1934) und Maureen O’Hara tragen maßgeblich zu meinem Vergnügen bei, aber das ist halt - wie so ziemlich alles im Leben - Geschmackssache.
"Das ganze ist eine Sache der Vorstellungskraft. Phantasie."
(Heinz Drache in "Der Hexer")
Respektable Auflistung. Allerdings fehlt mir "Dial M for Murder".
Aber eine ganz andere Frage, die mich schon öfter beschäftigt hat: Ich kenne Lifeboat nur in der Originalversion.Ein wesentlicher Bestandteil der Handlung ist, dass Walter Slezak als einziger Deutscher im Boot vorgibt, kein Englisch zu verstehen und Tallulah Bankhead für ihn übersetzen muss. Wie geht die deutsche Synchro damit um?