Zitat von Enrico Rosseni im Beitrag #15Der Mafiaboss → Den Film fand ich so schlecht, dass ich das kaum in Worte fassen kann. Von vorne bis hinten nur Murks.
Nur mal interesshalber: Welchen "Mafiaboss" meinst du denn? Die Obergurke mit Telly Savallas? Dann könnte ich deine Einschätzung nur unterschreiben. Wenn du aber Fernando di Leos großartigen Mafiaboss meinst, könnte ich die Einschätzung überhaupt nicht nachvollziehen.
"Der Mafia-Boss" von de Martino war derjenige, dem mein Zitat galt.
"Der Mafiaboss" von di Leo fand ich aber auch nicht sonderlich überzeugend. Mario Adorf als Straßenpimp fand ich von Anfang bis Ende nur peinlich. Die Profikiller aus den Staaten waren ein Witz, der nur von den tollen USA-"Kulissen" getoppt werden konnte. Die Story konnte mich auch nur begrenzt begeistern und die Action konnte mich ebenfalls nicht sonderlich vom Hocker reißen. War auf jeden Fall langweilig genug, um meine DVD wieder herzugeben.
Tja, die berühmte Gemschmacksfrage. Ich finde die drei di-Leo-Filme aus dem Genre ("Milano Kaliber 9", "Der Teufel führt Regie" und "Der Mafiaboss") allesamt sehr sehenswert. Da du die anderen beiden auch gut fandest, erstaunt es mich jetzt schon ein bischen, dass der "Mafiaboss" nicht so dein Fall ist. Okay, die US-Kulissen waren jetzt nicht sooo überzeugend, aber actionmäßig geht es doch schon ganz gut ab. Und Mario Adorf gibt dort einen klasse Actiondarsteller, vor allem wenn man auch bedenkt, dass er die ganzen Stunts selbst gemacht hat (so erzählt er zumindest im Interview auf Kochs "Malastrana"-DVD).
Was mich am Mafiaboss störte, war seine deutliche Ausrichtung an den US-Actionfilmen der Marke Trash. Die beiden Amis stellen in ihrer Auslegung für mich einen Stilbruch dar, der für das Genre schlichtweg unpassend ist. Wenn Silva in "Die Rache des Paten" einen ganz eigenen Umgang mit den Frauen pflegt oder Merli in einem seiner Filme als Poilizist die Sache in die eigenen Fäuste nimmt, hat das schon etwas Cooles. Wenn Adorf als Pimp für Arme einen auf coolen Typen macht, scheitert er dabei. Ich fand die Art, wie er mit seinen Mitmenschen und vor allem den Frauen hier umsprang, reichlich peinlich und unglaubwürdig. Ich glaube, einzig Berger hätte den Kotzbrocken authentisch rüber bringen können. Hätte dabei aber sicherlich auch autobiografisch agieren können.
Die genannten di-Leos fand ich wirklich klasse, da sie alles boten was ein Italo-Actionthriller braucht. "Der Mafiaboss" war leider bestenfalls nur unterer Durchschnitt. Von di Leo habe ich seit längerem schon "Zwei Supertpen räumen auf" bereit liegen, habe den aber nie so recht anschauen wollen. Und sein "Schloss der blauen Vögel" gehört für mich zum größten Murks, der je auf dem Giallo-Sektor erschien. Wobei der auch weniger Giallo als Billig-Trash-Sleaze zu bieten hat. Wie du siehst, bin ich weniger ein Fan von ihm.
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Die Story konnte mich auch nur begrenzt begeistern und die Action konnte mich ebenfalls nicht sonderlich vom Hocker reißen. War auf jeden Fall langweilig genug, um meine DVD wieder herzugeben. 
